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#926852 - 08.04.13 09:16 Neuseeland - drum herum und mitten durch
aighes
Moderator
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 7.352
Dauer:2 Monate, 29 Tage
Zeitraum:1.1.2013 bis 30.3.2013
Entfernung:5100 Kilometer
Bereiste Länder:nzNeuseeland
Externe URL:http://blog.aighes.de/auf-gehts/

Vorweg: Unter der externen URL findet ihr den Startbeitrag des Blogs, den ich von unterwegs aus geführt habe. Dieser schildert meine Eindrücke etwas zeitnaher als dieser Bericht.

Den Track des Rad-Teils findet ihr unter http://www.aighes.de/radrouten/index.php?track=Neuseeland.gpx

Neuseeland - drum herum und mitten durch

Meine Reise in Neuseeland führte mich von Auckland, recht weit im Norden, bis nach Invercargill, recht weit im Süden, und wieder zurück. Eine Strecke von rund 5100 km auf dem Rad, einige 100 km in Bussen sowie einige Kilometer auf Schiffen und auch ein kurzes Stück Eisenbahn, die An- und Abreise mal außen vorgelassen.

Die Anreise

Es ist Neujahr: Die Taschen sind bereits gepackt. Das Wetter meint es gut mit mir. Bei ungewöhnlich warmen 7°C beginnt die erste Radreise gen Bahnhof. Das Rad hat einige Rohrisolierungen verpasst bekommen, Klebeband und etwas Luftpolsterfolie warten noch auf ihren Einsatz. Mit einem IC geht es zum Frankfurter Flughafen, wo ich das Rad und das Gepäck reisefertig gemacht habe. Der Lufthansa ist es am liebsten, wenn ich mein Rad so wenig wie möglich verpacke. Ich entschließe mich aber doch dazu neben der Rohrisolierung noch etwas Luftpolsterfolie zu verbasteln. Anschließend kommen mein kleiner Wanderrucksack und drei der vier Radtaschen in einen großen Packsack und dann auf zum Sperrgepäckschalter. Anschließend muss ich dann noch die Gebühr fürs Rad zahlen und dann heißt es warten auf den Abflug.
Mit einer der letzten Passagiermaschinen des Tages geht es gen Osten nach Hongkong und von dort weiter nach Auckland, wo ich am 03.01. gegen Mittag ankomme. Die Zeitverschiebung beträgt übrigens genau 12 Stunden, was das umrechnen recht leicht macht. Nach der langen Zeit im Flugzeug bin ich recht erschöpft, erreiche das Gepäckband, wo mein Rad schon auf mich wartet. Als dann auch der Packsack ankommt, beginne ich mit dem Beladen des Rades und dann geht es zum Zoll. Viel los ist nicht mehr. Durch das Auspacken und Beladen hab ich anscheinend genug Zeit verloren. Mit den neuen Mänteln am geputzten Rad ist der Kontrolleur ebenso zufrieden wie mit meinen geputzten Tevas und den neuen Radschuhen. Nur das Zelt musste ich nochmal auspacken, damit es desinfiziert werden kann. Nach wenigen Minuten ist auch das vollbracht und ich verlasse das Terminal. Und auf einmal bin ich wieder hell wach und fit.

Nordinsel - Teil 1

Das Radeln auf der linken Seite bereitet mir kaum Schwierigkeiten, auch wenn es anfangs ungewohnt ist und ich an den Kreuzungen noch nicht so recht weiß, in welche Richtung ich gucken soll. Immerhin nimmt mir das GPS die Aufgabe der Wegfindung ab und bringt mich auf den Campingplatz in Manukau, etwa 30km südlich vom Auckland Central Business District (CBD). Ein netter kleiner Holiday Park an dem so manche Reise ein Ende nimmt. Nachdem das Zelt steht geht es nochmal ins Zentrum von Manukau zum Supermarkt. Nach dem frühen Abendessen gehts ab unter den Schlafsack...

Am nächsten Tag ging es nach Auckland CBD und ich merke: Städte sind nicht so mein Fall. Im Albert Park mache ich eine kleine Pause und überlege, was ich noch so tun könnte. Weiter ging es zum Sky Tower. Zuerst in den Keller zur Touri-Info. Hier werde ich von Prospekten nahezu erschlagen. Jetboating hier, Sky Diving da oder doch lieber etwas Bungee Jumping oder eine Outdoor-Tour im Jeep? Nein...doch einige Infos kann ich auch gebrauchen. Karten kann man schließlich nie genug haben und Camping-Verzeichnisse schaden auch nicht. Beim Anblick der Preise für die Fahrt zur Spitze des Sky Towers wird mir ganz anders. Nein, das ist nicht drin. Also gehts wieder zurück. Auf dem Rückweg mache ich aber noch am Auckland War Memorial Museum halt. Ein Museum über die Geschichte Neuseelands, die Flora und Fauna und, wie der Name schon sagt, über die Kriege, an denen Neuseeland beteiligt war. Nach längerer Unterbrechung ging es dann aber wieder durch den Großstadtverkehr nach Manukau zurück, mit einem kleinen Stop am Supermarkt, wegen meiner Vergesslichkeit am Tag zuvor. Die Radtaschen wollen noch für den richtigen Start der Reise gepackt werden und Hunger hab ich auch noch.



Ein neuer Morgen, blauer Himmel und die Sonne gibt sich alle Mühe. Ich verlasse Manukau in Richtung Süd-Ost. Anfangs geht es noch durch Wohngebiete, dann nehmen große grüne Weideflächen und Felder den Blick ein. Der Verkehr nimmt ab. Herrlich. Ohne Training sind aber auch die kleinen Hügelchen nicht ohne. Über Clevdon gehts an den Firth of Thames, dessen Küste ich in den nächsten Tagen mehr oder weniger folgen werde. Am ersten Anstieg treffe ich auch schon den ersten Reiseradler, oder besser die erste Reiseradlerin. Sabine aus Slowenien. Zuerst überholt sie mich, dann ich sie wieder und immer so weiter...immer mit einem kurzen Schwatz. Als sich dann herausstellt, dass wir beide den Miranda Holiday Park als Ziel haben, radeln wir die letzten Kilometer gemeinsam und können uns vor Ort gerade noch so die letzte freie non-powered Site teilen. Groß genug für unsere Zelte ist sie allemal. Doch die müssen erst noch warten. In der Hitze haben wir beide keine Lust auf den Aufbau und unsere Site ist auch noch in der prallen Sonne. Immerhin ist es in der Küche angenehm Kühl...und die Duschen sorgen für ein angenehmeres Gefühl. Die Hot Pools (geothermisch erwärmtes Wasserbecken) sind auch irgendwie überflüssig. Gegen Abend kühlt sich die Luft dann ab und ruck zuck stehen auch die Zelte.



Gemeinsam starten wir Richtung Coromandel Peninsula. Das erste Stück folgt dummerweise dem SH25 mit ordentlich Verkehr und Gegenwind. Irgendwann soll es auf der Strecke mal einen Radweg geben. Hilft uns aber auch nicht. Kurz vor Thames stoßen wir dann auf den Hauraki Rail Trail, der uns abseits der Straßen und entlang von Weiden nach Thames bringt. Nachdem wir unsere Vorräte im Supermarkt wieder für einige Tage gefüllt hatten war es schon Mittag. Da unser Ziel nicht mehr allzu weit entfernt war, haben wir uns ein halbwegs ruhiges und schattiges Plätzchen am Wasser gesucht und dort die Mittagshitze abgewartet. Anschließend ging es weiter immer direkt entlang der Küste gen Norden bis nach Tapu. Diesmal konnte von von Überfüllung auf dem Campingpatz nicht die Rede sein. Die Einrichtung war zwar etwas einfacher als auf dem schicken Holiday Park, aber immer noch mehr als ausreichend. Und so ging der Tag dann dem Ende zu und verabschiedete sich schlussendlich mit einem herrlichen Sonnenuntergang.



Der Weg folgt erstmal weiter der Küste des Firth of Thames. Die andere Seite wird von der Coromaldel Range beherrscht. Eine bewaldete Bergkette, wo man auch den einen oder anderen Riesenbaum findet. Nach einigen Kilometern ist aber Schluss mit dem sanften Auf und Ab entlang der Küste und die ersten richtigen Hügel warten auf uns auf dem Weg Richtung Coromandel. Immerhin gibt es von oben eine schöne Aussicht.



Coromandel erreichen wir kurz vor Mittag und alles voller Menschen. Man merkt sofort, dass der Ort sehr touristisch geprägt ist. Bei der iSite, so nennen sich die Touristinformationen in Neuseeland, gibt es eine kleine Grünfläche mit Schatten spendenden Bäumen. Die sind bei der brennenden Sonne zur Mittagszeit auch nötig. Nachdem die Mittagshitze so langsam vorbei war radelten wir weiter gen Norden. Dummerweise meinte der Wind es nicht gut mit uns und bremste, wo er nur konnte. Dafür ist der Verkehr kaum noch vorhanden. Nach ein paar weiteren Hügeln erreichen wir wenige Kilometer nördlich von Colville das Otauto Bay Farm Camp.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich den Platz als Ausgangspunkt für eine Runde zur Spitze der Halbinsel machen. Aber der Wind wollte uns nicht lassen und hinzu kamen auch noch tief hängende Wolken. Daher beschlossen wir, den Tagesausflug ausfallen zu lassen und radelten wieder die Strecke zurück nach Coromandel. Über den Mittag...same procedure as last day...und anschließend ging es über die Route 309 an die Ostküste der Halbinsel. Die Route 309 ist eine Schotterstraße und eine ruhige Alternative zum SH25, der ebenfalls Richtung Whitianga führt. Ebenso sind es auf der Schotterstraße weniger Höhenmeter. Da fällt so eine Entscheidung natürlich recht leicht.



Links und rechts der Straße beginnt der Urwald. Einfach ein Genuss sich an der Steigung abzumühen. Bei der Abfahrt ist dann meine Konzentration gefragt. Immer schön den Schlaglöchern ausweichen, die schönste Linie der Straße finden und ab und an auch mal ein Auto vorbei lassen. Gegen Abend erreichen wir dann Whitianga, das ebenfalls recht touristisch geprägt ist.

Zum ersten mal Blicke ich raus auf den Pazifik...viele tausend Kilometer nur Wasser. Da bleibe ich doch lieber auf der Straße. Whitinaga verlasse ich jedoch auf einem Boot, dass mich ein paar hundert Meter auf die andere Seite der Hafenbucht bringt und mir so den SH25 erspart. Gemütlich geht es auf Nebenstraßen gen Süden. Vorbei an der Mercury Bay, wo Captain Cook im November 1769 zwölf Tage Pause gemacht hat. Meine Pause war nicht ganz so lange zwinker.



Ich wollte ja noch zu anderen Stränden. Also wieder aufs Rad geschwungen und weiter in die Pedalen getreten. So langsam kam auch die Sonne wieder in fahrt. Gegen Mittag erreichte ich den kleinen Ort Hahei, von wo aus man Cathedral Cave, ein Felsentor zwischen zwei Stränden erwandern kann. Vor der Wanderung wartete allerdings noch ein steiler Anstieg von 100hm auf mich, der mich zum Parkplatz brachte. Oben angekommen kam mir dann der Gedanke, dass ich ja auch hätte hoch laufen können...nunja...zuspät. Aber evtl. hilft der späte Gedankenblitz ja anderen zwinker.



Nach rund einer Stunde war ich wieder am Parkplatz und rollte den Hügel ins Örtchen zurück, wo ich mir wieder ein schattiges Plätzchen für die Siesta suchte. Nach kurzer Zeit kam auch Sabine in Hahei an. Sie wollte am Morgen noch etwas länger in Whitinaga bleiben. Nach der Siesta machten wir uns wieder gemeinsam auf den Weg. Am Hot Water Beach vorbei...bei der Hitze hatten wir beide keine große Lust auf einen heißen Pool am Strand. Kurze Zeit später endete die Nebenstraße und es ging auf dem SH25 weiter, der aber nicht mehr so verkehrsreich war wie an den Tagen zuvor. Noch ein Berg und wir waren in Tairua, einem kleinen Ort an der Küste mit einem kleinen zentral gelegenen Campingplatz. Wir beschlossen spontan, dass wir genug für den Tag getan hätten und blieben.

Von Tairua aus machten wir dann nur einen kurzen Hüpfer zum Broken Hills Campground, einem einfachen, vom DoC betriebenen Platz ein paar Kilometer abseits des SH25. Wandertag. Vom Campground aus gehen diverse schmale Wanderwege in die Berge. Früher wurde hier die Erde von ihren Schätzen befreit, heute verlaufen durch einige Tunnel und Gräben Wege durch den dichten Wald. Ein Tunnel ist rund 500m lang und eine Lampe ist durchaus nützlich, wenn einem der Schädel lieb ist zwinker



Am Campground fließt auch ein wohltemperierter Fluss vorbei, der sich prima zu Baden eignet. An den tieferen Stellen kann man sogar eingeschränkt schwimmen.

Nach dem eher ruhigen Tag war ich dann endlich Fit für die Berge und kam ohne Probleme oben an. Am ersten Berg des Tages fährt mir Sabine zum ersten Mal nicht davon. Dazu muss ich noch erwähnen, dass sie um einiges leichter als ich unterwegs war und vorher schon Tasmanien erkundet hat. Der SH25 schlängelt sich erst den Berg hoch, dann geht es wieder einige Höhenmeter herab, um sie anschließend wieder nach oben zu radeln. Dabei hatte ich mich schon so auf die lange Abfahrt gefreut. Die kam dann halt einen Berg später. Am Ende der Abfahrt erreichten wir Whangamata. Ein kleines Städtchen am Meer. Wie bei den meisten Orten gibt es eine Hauptstraße, an der sich ein Geschäft an das andere reiht. Etwas abseits gibt es noch einen größeren Supermarkt, wo wir günstig unsere Vorräte wieder auffüllen. Anschließend suchen wir uns in Whiritoa, einem Ort weiter, wieder ein schattiges Plätzchen für die Mittagszeit und werden direkt am Strand fündig. Mit der Brandung des Pazifiks im Ohr lässt sich wunderbar entspannen.
Für den Nachmittag haben wir uns noch einen Berg aufgehoben. Kurz nach dem Gipfel können wir den SH25 wieder verlassen und fahren an einsamen Höfen und großen Weiden und Feldern vorbei Richtung Waihi Beach. Dort angekommen machten wir uns auf die Suche nach einem Platz für unsere Zelte. Der Top10 Holiday Park trieb es mit seiner Gebühr dann doch etwas zu weit. 78 NZ$ wollten sie haben für eine Site. Minimalgebühr in der Saison. Zum Glück gab es noch einen anderen Platz mit vernünftigen Preisen, die meist so zwischen 15 und 25 NZ$ lagen.



Von Waihi Beach aus gibt es in Richtung Tauranga nur den SH2. Wird schon nicht so schlimm werden, denk ich mir. Es ist schließlich Samstagmorgen. Anfangs hielt sich der Verkehr auch noch in Grenzen. Aber mit der Zeit wurde er immer heftiger. Irgendwann bin ich einfach nur noch geradelt mit dem Ziel möglichst schnell und heil in Tauranga anzukommen. Stellenweise gibt mir ein breiter Seitenstreifen etwas mehr Raum zum Radeln. An den Anstiegen fällt dieser jedoch meist zugunsten einer zweiten Spur weg. In Katikati mache ich eine kurze Erholungspause und nutze das W-Lan der Libary. Seit heute bin ich auch wieder alleine unterwegs. Sabine lässt sich in Waihi Beach noch etwas mehr Zeit, da sie nur bis Tauranga zu Bekannten möchte, ich möchte jedoch noch einen Ort weiter.
Das weitere Stück nach Tauranga schaffe ich dann auch ohne Mittagspause. Am ersten Supermarkt fülle ich meine Vorräte auf und dann gehts durchs Zentrum von Tauranga, vorbei am Hafen nach Papamoa. Hier erwartet mich ein Holiday Park direkt am Strand und dank dem Verzicht auf eine längere Mittagspause bin ich auch schon gegen 16:00 da und hab noch genug Zeit, ein wenig im Pazifik schwimmen zu gehen. Bis auf die hohen Wellen ist es aber auch nicht viel anders als andere Meere...dennoch: Das erste Mal im Pazifik zu schwimmen ist doch etwas besonderes. Immerhin etwas, an diesem sonst eher unschönen Tag.

Nachdem ich mich von dem ganzen Verkehr wieder erholt hatte ging es am frühen Sonntagmorgen noch ein paar Kilometer weiter auf dem SH2. Der Verkehr hält sich aber noch zurück. Sitzen wohl alle noch am Frühstückstisch. Vorbei an Te Puke, wo auch noch nicht allzu viel los ist, dann noch wenige Meter auf dem SH5 Richtung Roturua und in Paengaroa gehts auf die einsame Nebenstraße, die mich ebenfalls in Richtung Rotorua führt. Genau da möchte ich hin. Die Nebenstraße führt zunächst vorbei an hohen Hecken, oder besser heckenförmig gestutzte Bäume, die die Plantagen und Felder schützen sollen. Nach einiger Zeit lichten sich aber die Reihen und der Blick weitet sich und die Straße windet sich durch Weideland. Vereinzelte Höfe sorgen für etwas Abwechslung. Hier und da bliebt jedoch der Postkasten das einzige, was vom Hof sichtbar ist. Im weiteren Verlauf wird aus der Straße eine Schotterpiste, die sich aber recht gut fahren lässt. Der Anstieg wird nun auch leicht spürbar. Immerhin liegt Rotorua auf rund 300m Höhe. Bei den Okere Falls mache ich einen Zwischenstop.



Für den weiteren Weg bleibt nur der SH5. Aber Rotorua ist ja nicht mehr weit. In Rotorua kann ich mein Zelt bei einem Backpacker aufstellen. Hier treffe ich auch Thomas und Larissa, zwei Reiseradler aus Deutschland zum ersten mal. Das Glück mit dem Wetter hat mich allerdings verlassen. Dicke Regenwolken hängen tief über mir. Immer mal wieder tröpfelt es leicht, als ich mir das alte Postgebäude und das alte Badehaus ansehe. Der Blick auf den See lohnt nicht wirklich. Es ist, als schaut man auf eine graue Wand.



Außerdem schaue ich mir noch Whakarewarewa, ein von Maori bewohntes Dorf in einem Thermalgebiet am Rande von Rotorua, an. Auf dem Gebiet des Dorfes gibt es heiße Quellen unterschiedlichster Temperaturen. Genutzt wird es als Badewasser, Dampfgarer oder als Kochwasser.



Typisch für Maori-Siedlungen ist das Ahnenhaus, dass auch für Versammlungen genutzt wird.



Zum Abschluss der Führung wurden von einigen Dorfbewohnern ein paar Maori-Tänze bzw. Gesänge aufgeführt.



Weiter führte mich mein Weg ins Waikite Valley. Der Weg dorthin führt zuerst entlang des SH5, allerdings gibt es einen betonierten Radweg etwas abseits der Straße. Gerade habe ich diesen erreicht, beginnt es heftig an zu Schütten. Bevor ich die Regensachen anziehen kann, bin ich schon komplett durchnässt. Da es nicht sonderlich kalt ist, fahre ich ohen Regensachen weiter. Als ich den Radweg verlasse und in Richtung Waikite Valley abbiege gibt der Regen nach und langsam beginne ich wieder zu trocknen. An den Hot Pools, an denen man auch Zelten kann, warten schon Thomas und Larissa, die ihre Regensachen trocknen. Ich bin auch schon fast trocken. Den Rest des Nachmittags verbringen wir in den Hot Pools, die etwas mehr als Körpertemperatur haben. So lässt sich angenehm entspannen und plaudern.
Das warme Wasser kommt aus einer Quelle mit rund 100°C Wassertemperatur und wird über Wasserläufe herunter gekühlt. Entlang des heißen Flusses ergeben sich stimmungsvolle Blicke auf die Flora.



Am nächsten Tag geht es über Wai-O-Tapu nach Taupo. Bis zum Thermalgebiet Wai-O-Tapu sind es nur wenige Kilometer, was auch ganz gut ist, denn pünktlich um 10:15 schießt aus dem Lady Knox Geyser eine kleine Fontäne und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die Einrichtung ist zu unserer Überraschung sogar bestens auf Radler eingestellt. Es gibt einen Abstellraum, mit stabilen Bügeln zum Anschließen und Schließfächer für kleines Gepäck. Der Andrang beim Geysir ist riesig. Rasch füllt sich der Parkplatz mit Wohnmobilen und anderen Fahrzeugen und dann warten alle gespannt auf die Eruption.



Und dann ist es ruck zuck vorbei und die Massen bewegen sich zurück Richtung Thermalgebiet. Wir bleiben noch eine Weile sitzen und entgehen so dem größten Trubel. Immerhin können wir ja auch unsere Räder direkt am Eingang parken zwinker

Im Thermal Wonderland gibt es dann allerlei Krater zu sehen. Mal brodelt es, wie in einem Hexenkessel, mal haben sich kleine bunte Seen gebildet. Durch die Wärme des Wassers hängen an vielen Stellen Nebelschwaden in der Luft. An den Schwefelgeruch gewöhne ich mich recht schnell.




Hier trennen ich mich auch schon wieder von Thomas und Larissa, die wieder zurück ins Waikite Valley zu den Hot Pools wollen, kann ich ja schon irgendwie verstehen. Mein Weg führt mich jedoch weiter nach Taupo. Bei Gegenwind kämpfe ich mich über die Nebenstraße, die dennoch von dem einen oder anderen Trucker genutzt wird, voran. Mein Ziel ist Reids Farm, einem Free Campground in der Nähe der Huka Falls, etwas nördlich von Taupo. Der Platz ist schön am Fluss gelegen.

Das Wetter will aber noch nicht so wirklich besser werden. Als ich mir am nächsten Morgen die Huka Falls ansehe, regnet es erneut, hört aber nach kurzer Zeit wieder auf.



Es geht wieder nach Taupo rein. An der Libary mache ich einen Internet-Stop und treffe Wanderer, die am gestrigen Tag sich an der Tongariro Crossing versucht haben, jedoch wegen des schlechten Wetters abbrechen mussten. Sie meinten, ich könne mir ruhig etwas Zeit lassen. Am nächsten Tag soll es auch noch schlechtes Wetter dort oben sein. Ich beschließe mich dazu nur bis nach Taurangi zu radeln, was so ungefähr auf der halben Strecke liegt. Ich hab gerade den Ort erreicht, als der Himmel die Schleusen öffnet. In der Touristinfo finde ich Unterschlupf. Nach gut zwei Stunden lässt der Regen etwas nach und ich radel noch ein paar Meter weiter zu einem Backpacker, an dem man auch zelten kann. Der Besitzer guckt mich ganz komisch an, als ich ihm sage, dass ich zelten und nicht ein Bett möchte. Er fragt mich wo ich herkomme. Als ich ihm Deutschland antworte, ist für ihn alles klar.
Im Aufenthaltsraum warte ich, bis der Regen eine Pause macht und baue mein Zelt auf der großen Wiese auf. Am nächsten Morgen sieht das Wetter noch nicht viel besser aus, aber für den Tag drauf soll es angeblich wieder schön sein. Ich vertraue auf die Wetterfrösche und beginne mit dem Aufstieg zum Hochplateau. Noch bleibt es trocken und ich komme gut den Berg hoch, auch wenn der Wind versucht mich aufzuhalten. Beinahe schafft er das auch. Nur sehr langsam komme ich voran. Immer mal wieder tröpfelt es, aber gegen Abend hab ich das DoC-Camping im Whakapapa Village auf 1100m Höhe erreicht und buche einen Shuttle zum Ausgangspunkt des Tongariro Alpine Crossing für den nächsten Morgen.

Die Wetterfrösche behalten recht. Als ich am Morgen aufwache, ist es draußen Saukalt. Ich ziehe alles an, was ich finden kann. Lange Unterwäsche und Wanderkleidung, dazu noch Daunenjacke, Windjacke, Mütze und Handschuhe. Im Rucksack verbleiben nur Essen, Trinken und die Technik. Der Himmel ist komplett klar. Keine Wolke lässt sich blicken. Seit einem Vulkanausbruch in der Region im November 2012 ist nur noch die östliche Hälfte des Crossings begehbar, was gleichzeitig bedeutet dass, man den gleichen Weg wieder zurück muss, den man gekommen ist. Das tut aber dem Strom an Wanderern keinen Abbruch. Von Mädchen in HotPants bis zum ausgerüsteten Alpinisten ist alles vertreten.



Ich folge dem Weg bis zur Sperre, vorbei am Mount Ngaurahoe zum Red Crater, dem höchsten Punkt des Crossings. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Emerald Lakes. Hier treffe ich auch Thomas und Larissa wieder, die einen Shuttle aus Taupo genommen haben.



Über einen Ascheweg gehts hinab zu den Emerald Lakes wo die Sperre auf einen wartet und zur Umkehr rät. Ich folge dem Rat und kraxel durch die Asche wieder nach oben. Runter war irgendwie deutlich leichter. Da noch genügend Zeit ist, besteige ich noch den Mount Tongariro, der dem Nationalpark seinen Namen gegeben hat. Am Abend komme ich wieder erschöpft am Zelt an. Schnell noch was futtern und dann braucht es nicht lange und ich befinde mich im Land der Träume.

Ganz erholt habe ich mich über Nacht noch nicht und diverse Muskelkater meinen mich ärgern zu können. Ich lasse mich aber nicht allzu viel ärgern, beschließe aber an diesem Tag gegen Mittag aufzuhören mit dem Radeln und am Nachmittag mich von der Wanderung zu erholen. Mein Ziel heißt Raetihi, ein kleines Nest am Tor zur Whanganui River Road. Dort komme ich auch gegen Mittag an und genieße dann bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen den Nachmittag. Am nächsten Morgen sind alle Akkus wieder voll, gut der Muskelkater ist noch nicht verschwunden, aber ich fühle mich fit. Ich verlassen mal wieder die Hauptstraße und radle nach Pipiriki ein noch kleineres Nest am Beginn der Whanganui River Road. Der Weg dorthin ist noch mit zwei kleineren Hügeln bestückt, aber dann kommt endlich die längere Abfahrt hinab zum Fluss. Und was für eine Abfahrt. Nach der eher trostlosen Landschaft im Tongariro kommt mir der Urwald hier wie das Paradies vor.



Die Straße folgt mehr oder weniger dem Whanganui River, hat aber die eine oder andere Steigung parat...sonst ist es ja auch langweilig. Anfangs geht es über Schotter, später beginnt dann eine gute Asphaltdecke und sorgt für etwas zügigeres vorankommen. Das Flusstal wird zunehmend breiter und Weiden beginnen den Wald zu verdrängen. Ungefähr in der Mitte der Whanganui River Road liegt mein Tagesziel, eine kleine Zeltmöglichkeit zwischen Straße und Fluss. Die Straße folgt weiter dem Fluss. Kurz vor dem Erreichen des SH4 heißt es aber dann raus aus dem Tal. Einmal hoch auf den Berg, Aussicht genießen und wieder auf der anderen Seite runter.



Bis Whanganui ist es nun nicht mehr weit. Ein Blick auf die Karte verrät mir, dass der weitere Weg nach Wellington recht verkehrsreich werden wird. Meine Lust darauf ist schneller verschwunden, als ich drüber nachdenken kann. Daher buche ich eine Busfahrt nach Wellington für den nächsten Tag und ebenso die Fährfahrt von Wellington nach Picton für den übernächsten Tag.

Zu Wellington ist eigentlich nicht viel zu sagen. Ich schaue mir das kostenlose Nationalmuseum Te Papa an. Mir ist das Museum teilweise etwas zu multimedial. Ich finde nicht so wirklich die Ruhe, mir alles anzuschauen. Am Tag meiner Abreise aus Wellington zeigt sich das Wetter nochmal von seiner unschönen Seite. Am Morgen wollte ich mir eigentlich noch das eine oder andere anschauen. An der Touristinfo besorge ich mir einen Stadtplan und Treffe erneut Thomas und Larissa und weil das natürlich noch nicht genug Zufall ist, nehmen wir auch die gleiche Fähre gen Süden. Kurz darauf beginnt der Regen. Da ich Wellington ein paar Wochen später erneut besuche, verschiebe ich das Sightseeing und warte im trocken und warmen Fährterminal auf die Abfahrt der Fähre.

Südinsel - Von Picton nach Süden

Wegen dem schlechten Wetter gestaltet sich die Überfahrt zur Südinsel alles andere als ruhig. Die leichte Übelkeit bleibt jedoch folgenlos. Nach kurzer Zeit in der Cook Strait ist auch schon der Marlborough Sound erreicht und die See wird schlagartig ruhig.

Der Himmel ist zwar immernoch bewölkt, aber Regen gibts im Süden keinen. In Picton verlasse ich am nächsten Tag in Richtung Blenheim, wo ich die Essenstasche bis zum bersten fülle. Ich will weiter gen Westen. Genauer nach Westport und auf dem Weg bis Westport gibt es nur kleine Läden, dessen Preise mein Budget zu stark belasten würden. Für vier Tage schleppe ich Essen mit. Auch Trinkwasser ist in größeren Mengen an Board.

Die Strecke von Blenheim nach Westen ist gesäumt von Weinplantagen. 75km liegen noch vor mir bis zum Kowai Point, einem Campground des DoC und ich mus noch hoch auf rund 400m. Es geht nahezu durchs Niemandsland. Ab und an mal ein kleiner Hof, auf der Hälfte der Strecke ein einsam ausehendes Dorf. Sonst nichts. Die ganze Zeit warte ich auf den Anstieg, aber er will und will nicht kommen. Als ich dann mein GPS befrage klärt sich alles auf. Ich bin bereits auf 300m Höhe, nur gemerkt habe ich es nicht. Dank der Wolken ist es auch nur warm und nicht heiß. Erst als gegen Nachmittag die Wolken dem blauen Himmel platz machen, wird es heiß. Aber da bin ich schon fast am Ziel. Das Zelt trocknet recht fix in der Nachmittagssonne, während ich mein essen zubereite und die Gegend erkunde.

Die Passhöhe von rund 700m Höhe liegt noch gut 20km entfernt und St Arnaud liegt noch ein paar Kilometer weiter auf der anderen Seite. Als ich auf dem dortigen DoC-Camp ankomme, ist so mancher noch mit der Abreise beschäftigt. Der Campingplatz liegt nahezu direkt am Lake Rotoiti in der Kerr Bay. Hier bleibe ich zwei Nächte und gönne meinem Rad etwas Pause. Für mich heißt es Wandern, bis die Füße schmerzen, oder so ähnlich. Am Nachmittag erkunde ich die nähere Umgebung auf einigen Short-Walks. Am Tag darauf möchte ich einmal um den See herum. 20km soll die Runde sein, so verstehe ich zumindest die Wandertafeln. Der Weg führt immer entlang des Sees durch den Uferwald. Es ist wunderbar kühl und ich komme gut voran, bin deutlich schneller, als die angegebenen Zeiten. Auf der anderen Seite des Sees müssen ein paar Flussarme des Zuflusses gequert werden. Kälte durchströmt meine Füße und Unterschenkel. Aber die Sonne wärmt alles recht schnell wieder auf. Auf der anderen Seite des Sees geht es dann wieder durch den Uferwald zurück. Nach gut 20km endet der Wanderweg und ich befinde mich auf einer Zufahrtstraße wieder. Vom Ort ist noch nichts zu sehen. Nach kurzer Zeit hält ein Auto an und nimmt mich mit bis in den Ort. Welch Wohltat für meine Füße.



Da der Pass ja nun hinter mir liegt, ging es tendentiell immer weiter bergab. Dummerweise war die Straße sich dessen nicht immer bewusst. Ich folge einem Fluss, gesäumt von Weideland. Gegen Mittag erreichte ich Murchison. Im örtlichen Four Square kaufte ich mir etwas (1l-Familienpackung) Joghurt und machte Siesta. Es ist wieder heiß geworden. Kurze Zeit später treffen zwei Jungs aus Deutschland ein, die auch mit ihren Rädern unterwegs sind. Allerdings als Work&Travel. Die Räder haben sie spontan gebraucht in Neuseeland gekauft und so sehen sie auch aus, aber fahren tun die Räder. Wir verabreden uns für später auf dem Campingplatz, denn ich wollte mir unterwegs die längste Swingbridge Neuseelands nicht entgehen lassen.

Die Landschaft verändert sich und geht in ein steileres Tal über, dass mehr von Wald als von Weide beherrscht wird. Nach 20km ist die Swingbridge erreicht. Sie gehört zu einem Park, der das frühere Goldgräberleben erklärt. Der Eintritt hält sich in Grenzen, also los gehts. Als ich dann vor der Brücke stehe wird mir dann doch etwas mulmig, Höhenangst meldet sich. Ich sag mir, da sind schon so viele drüber gegangen...da passiert nichts. Dann laufe und schwinge ich über den Buller, so heißt der Fluss, drüber, schaue mir auf der anderen Seite die Reste der Goldgräbersiedlung an und dann wieder zurück über die Brücke. Durch den enger werdenden Buller Gorge geht es weiter bis Lyell. Von dem Ort ist nur ein Campingplatz vom DoC übrig gebieben (und Sandflies). Hier treffe ich die Beiden wieder und es wird ein netter Abend, bis die Sandflies zu aufdringlich werden und wir uns in die Zelte zurückziehen.

In Sandflies-Schutzkleidung komme ich am nächsten Morgen aus dem Zelt. Die Biester warten schon auf mich. Frühstück fällt aus, ich will nur schnell weg. Nachdem alles zusammengepackt ist und ich mich verabschiedet hab gehts weiter. Nächster Stop rund 1km weiter...Regenklamotten wieder ausziehen, denn ich schwitze bereits. Die Straße schlängelt sich immer weiter durch den Gorge. In Inangahuna gesellt sich zur Straße noch eine Eisenbahnlinie hinzu, die nur für den Gütertransport genutzt wird. Sie verläuft allerdings auf der anderen Flussseite. Die Aussicht ist herrlich. Unten der klare Buller, an den Seiten ragen hohe Berge auf.

Zwei Engstellen werden von Ampeln geregelt, die sogar einen Fahrradknopf haben. Was der bewirkt weiß ich nicht. Ich bin ja nun nicht langsam unterwegs, aber die Grünphase hat auch mit Radknopf nur so gaaanz knapp gereicht. Mein Ziel ist ein Capingplatz etwas außerhalb von Westport. Außer dem kleinen Ort Inangahuna gibt es auf der Strecke nicht viel und auch Inangahuna ist jetzt nicht wirklich das Einkaufsparadies. Aber in Westport kann ich meine Vorräte wieder auffüllen. Beim Aufbau des Zelts erledige ich noch ein paar blinde Passagiere. Da der Tag noch jung ist, radel ich noch ein paar Kilometer nach Cape Foulwind.

Der Wanderweg ist echt sehenswert und führt größtenteils oben auf einer Klippe entlang der Tasmanischen See. Am südlichen Ende des Weges kann man eine Robbenkolonie beobachten. Da ich keine Lust hatte, den Weg wieder zurück zugehen, hab ich das Rad einfach mitgenommen. Ist auch kein Problem, man muss es nur über ein paar Zauntreppen drüber heben.

Das nächste Zwischenziel heißt Greymouth. Zunächst geht es durch wenig interessante Hinterland, über zwei Hügel und dann zurück an die Küste. Links Berge, rechts Meer, manchmal auch etwas Strand. So kann es weiter gehen sag ich mir. Doch es kommt leider etwas anders. Eine Landzunge muss doch noch überquert werden. Aber dann erreiche ich zur Mittagszeit Punakaiki.

Mit einem kurzen Spaziergang zu den Pancake Rocks und einem kurzen Schwatz mit einem schweizer Reiseradler, der in der Gegenrichtung unterwegs ist wird die Mittagshitze überbrückt, dann geht es weiter entlang an der wundervollen Küste. Immer mal wieder geht es hoch auf eine Klippe und dann wieder herunter. Rund 10km vor Greymouth stoße ich in einem kleinen Dorf auf einen netten kleinen Campingplatz und beschließe: Das wars für heute.



Großeinkauf steht in Greymouth auf dem Programm, denn ich will über Arthurs Pass und Porters Pass auf die andere Seite der Southern Alps. Für drei Tage brauche ich Futter, so meine Planung und mein Rad muss es alles schleppen. Auf dem weiteren Weg zum Lake Brunner komme ich an einem alten Kohlebergwerk und Ziegelei vorbei, welche zu einem kleinen Freilichtmuseum hergerichtet sind.

Am frühen Nachmittag erreiche ich Morea, wo ich dann morgen in Richtung Arthurs Pass aufbrechen werde. Ich parke meine Packtaschen so gut es geht im Schatten, erkunde die Gegend zu Fuß und sammle Kräfte für den bevorstehenden Anstieg.



Immer noch gut bepackt ging es am nächsten Tag dann endlich hoch. Die ersten Kilometer konnte ich mich gut warm fahren. Zuerst noch vorbei an Weideland ging es etwas später an einem weiten steinigen Flussbett entlang. Die Steigung hielt sich noch in Grenzen, bis die begleitende Eisenbahn im Tunnel verschwand und der eigentliche Anstieg begann. Mit 16% (laut Schild) ging es unbarmherzig nach oben. Die Brummies waren nur unwesentlich schneller als ich, mussten aber nicht alle 100m eine kurze Pause einlegen. So ging es dann immer Stück für Stück das Tal hinauf. Jede Aussichtsplattform wurde für eine längere Pause genutzt. Bei einer Pause treffe ich zwei ältere Herren, die ihre Rennräder im Auto spazieren fahren und mich nach meiner kleinsten Übersetzung fragen. Auf meine Antwort von etwas unter 1:1 meinten sie nur, dass ich ja demmeln müste wie verrückt. Ich lächel nur...

Endlich verspricht der Blick nach vorne in Kombination mit einem Blick aufs Navi ein Ende der Schinderei. Mit dieser Motivation ist dann das letze Stück auch kein Problem mehr. Von nun an geht es heute nur noch bergab. In Arthurs Pass Village erkundige ich mich noch beim Büro vom DoC nach der nächsten Versorgungsmöglichkeit und erfahre, dass ich wohl am nächsten Abend einen kleinen Store erreichen werde. Ein paar Kilometer weiter hab ich eine Hochebene erreicht, wo ich auf einem DoC-Platz mein Zelt aufschlage. Schon am Eingang prangert ein Schild mit der Aufschrift "Don't feed the Kea" (Nicht die Kea füttern). Kea sind grüne Bergpapagaien und sollen laut Reiseführer unter anderem auch Wanderschuhe mögen. Als ich nach dem Essen vom nahen Fluss zurück kam, war mein Zelt schon von Kameras belagert und ein Kea machte sich über die Reste meiner Tomatensoße her. Auch die Ortliebs scheinen interessant gewesen zu sein. Der Kamerad war schnell vertrieben, kam aber immer wieder und brachte auch seine Freunde mit. Diese Nacht war die erste und einzige Nacht, in der ich alle meine Taschen im Innenzelt hatte. Da haben sich die Keas nicht hingetraut.

Um auf die andere Seite der Southern Alps zu kommen fehlt noch der Porters Pass, der noch einige Kilometer hinter dem Arthurs Pass liegt und eine ähnliche Höhe aufweist. Ich hoffe also, dass ich nicht allzu weit nach unten muss. Das Terrain bleibt wellig und rauh. Immer mal wieder geht es steil zu einem Fluss herab und dann wieder hinauf. Der Tag wird eine Hitzeschlacht. Ich kämpfe mich über zahlreiche kleine Hügel in Richtung Pass und dann geht es steil runter. Der Fahrtwind gefällt. Nach weiteren 20km komme ich zu dem besagten Laden und falle über die Getränke her. Den Rest des Nachmittags erhole ich mich auf dem Domain-Camping in Springfield.

Meine Strecke führt mich nun weiter nach Sheffield und dann entlang der Inland Scenic Route 72 gen Süden. Neben den Bergen im Hintergrund gibt es aber primär Felder und Weiden zu sehen. Auch Kurven sind streckenweise eine Seltenheit. Ein Abstecher nach Methven gibt mir die Gelegenheit, meine Vorräte wieder für ein paar Tage aufzufüllen. Nach einem Zwischenstop auf dem Domain-Camping in Mt Somers fahre ich weiter zum Peel Forrest, wo ich etwas durch die Berge wandern wollte. Da ich schon gegen Mittag ankomme, beschließe ich am Nachmittag schonmal eine kleine Runde zu gehen. Ein Fehler. Am entgegengesetzten Ende beginnt ein Platzregen, der nicht aufhören will. Meine Wanderklamotten sind schneller nass als ich Regensachen anziehen kann. Nach etwas mehr als einer Stunde komme ich wieder am Zelt an. Die Weise steht teilweise unter Wasser, aber das Zelt ist noch trocken. Dummerweise hatte ich vorm Wandern auch noch meien Radsachen gewaschen und zum trocknen aufgehangen. Im Küchenraum finde ich erstmal Unterschlupf und versuche wieder zutrocknen. Auch nach dem Essen schüttet es noch. Andere Gäste fahren mit dicken PickUps zur Küche. Erst gegen Abend schließen sich die Schleusen. Das wars dann wohl mit der Tageswanderung am nächsten Tag. Nicht nur, dass meine Klamotten durchnässt sind, auch die Wege, die ich gehen wollte sind nicht mehr wirklich passierbar. Am nächsten Tag gibts wieder blauen Himmel. Gegen Mittag sind dann die Klamotten wieder trocken und ich begebe mich noch auf ein paar andere kurze Strecken durch den Peel Forrest. Zum Little Mount Peel schaffe ich es leider nicht. Aber immerhin kann ich am Tag drauf wieder weiter radeln und meine Wäche ist mal wieder sauber und erholt bin ich auch.

Vom Peel Forest nach Queenstown

Meine Strecke führt mich nun weiter nach Sheffield und dann entlang der Inland Scenic Route 72 gen Süden. Neben den Bergen im Hintergrund gibt es aber primär Felder und Weiden zu sehen. Auch Kurven sind streckenweise eine Seltenheit. Ein Abstecher nach Methven gibt mir die Gelegenheit, meine Vorräte wieder für ein paar Tage aufzufüllen. Nach einem Zwischenstop auf dem Domain-Camping in Mt Somers fahre ich weiter zum Peel Forrest, wo ich etwas durch die Berge wandern wollte. Da ich schon gegen Mittag ankomme, beschließe ich am Nachmittag schonmal eine kleine Runde zu gehen. Ein Fehler. Am entgegengesetzten Ende beginnt ein Platzregen, der nicht aufhören will. Meine Wanderklamotten sind schneller nass als ich Regensachen anziehen kann. Nach etwas mehr als einer Stunde komme ich wieder am Zelt an. Die Weise steht teilweise unter Wasser, aber das Zelt ist noch trocken. Dummerweise hatte ich vorm Wandern auch noch meien Radsachen gewaschen und zum trocknen aufgehangen. Im Küchenraum finde ich erstmal Unterschlupf und versuche wieder zutrocknen. Auch nach dem Essen schüttet es noch. Andere Gäste fahren mit dicken PickUps zur Küche. Erst gegen Abend schließen sich die Schleusen. Das wars dann wohl mit der Tageswanderung am nächsten Tag. Nicht nur, dass meine Klamotten durchnässt sind, auch die Wege, die ich gehen wollte sind nicht mehr wirklich passierbar. Am nächsten Tag gibts wieder blauen Himmel. Gegen Mittag sind dann die Klamotten wieder trocken und ich begebe mich noch auf ein paar andere kurze Strecken durch den Peel Forrest. Zum Little Mount Peel schaffe ich es leider nicht. Aber immerhin kann ich am Tag drauf wieder weiter radeln und meine Wäche ist mal wieder sauber und erholt bin ich auch.

Das schöne Wetter hält an und so radel ich weiter in Richtung _Geraldine_. Nachdem ich den örtlichen Supermarkt ein wenig geplündert habe (erwähnte ich schon, dass die Schokolade der Kiwis echt lecker ist) statte ich der Touri-Info noch den üblichen Besuch ab und deckte mich mit neuen Flyern der kommenden Regionen ein. Auch ein Besuch im örtlichen Museum war noch drin, auch wenn sich die Exponate von Ort zu Ort nur unwesentlich unterscheiden. Nach dieser Mittagspause zog es mich wieder zurück zu den Bergen. Ich radelte dann noch bis Fairlie. Der Campingplatz ist nett. Auf der kleinen Zeltwiese gesellen sich noch zwei Kanadier hinzu, die vor wenigen Tagen erst in Christchurch gestartet sind und sich erst noch warm fahren.

Die Kannadier sind dafür aber deutlich früher dran als ich. Während ich noch frühstücke, brechen sie schon auf. Ab Fairlie geht es über den Burkes Pass (rund 700m) zurück zu den Southern Alps. Entgegen den Angaben des Reiseführers hält sich der Verkehr in Grenzen. Auch der Anstieg zum Pass ist eher harmlos. Die Abfahrt ist aber ein Traum. Es geht wenige Höhenmeter hinab, man kommt um die _Dog... Corner_ und bei guter Sicht (die ich natürlich hatte) ergibt sich ein wunderbares Panorama der Southern Alps. Schneebedeckte Gipfel vor dürrem Weideland. Mein Weg führt mich weiter nach Tekapo. Als ich in der Touristenmeile mir einen Zugang zum See suche, um dort eine Pause zu machen, höre ich meinen Namen. Erst realisiere ich den Ruf überhaupt nicht, dann blicke ich mich um und treffe Thomas wieder. Er ist soeben zusammen mit Larissa mit dem Bus aus Christchurch in Tekapo angekommen. Dies ist nun schon unser viertes Treffen. Die beiden wollen allerdings noch in Tekapo die Nacht verbringen, ich hingegen möchte noch weiter zum Lake Pukaki. So bleibt es bei einem kurzen Plausch über die vergangen und die kommenden Tage und der Feststellung, dass dies wohl das letzte Treffen wird. Wir verabschieden uns von einander und meine Reise geht weiter. Nachdem die Straße am Kanal gesperrt ist, wird mir in der Touri-Info die Braemar Road emphohlen. Diese Schotterpiste führt zwischen Weideland und Militärübungsgelände hindurch zum Lake Pukaki und trifft dort auf die Radstrecke Alps2Ocean (A2O). Entlang des Lake Pukaki geht es weiter auf Schotter. Erst kurz vor dem Kanal beginnt der Asphalt. Aber schon bald zweigt ein Radweg von der Straße ab, der mehr oder weniger dem Seeufer folgt. In der Nähe der Staumauer trifft man dann wieder auf den SH8. An dieser Stelle war dann auch mein Tag zu Ende. Denn dort ist auch eun (aufgegebener?) Domain-Campingplatz. Der Platz liegt direkt am Ufer des Sees und man hat einen herrlichen Blick über den See zum Mount Cook.

Am nächsten Tag wollte ich eigentlich noch näher zum Mount Cook radeln. Als ich jedoch aus dem Zelt blicke sehe ich nur Nebel. Als ich fertig war mit packen sah es nicht viel anders aus. Daher lasse ich den Mount Cook aus und radel lieber noch etwas mehr auf dem brand neuen Alps2Ocean-Radweg. Die nun folgenden Abschnitte sollen erst in einer Woche eröffnet werden, wie ich in Twizel erfahre. Das Stück bis Twizel beginnt als gut geschotterter Weg und endet in einer Quad-Spur quer über Weideland. Hier fühlt man sich mit einem MTB sicherlich wohler als ich es auf meinem Reiserad tat. Gut durchgeschüttelt komme ich in Twizel an. Am Supermarkt treffe ich zwei japanische Radler, die mit Falträdern und nachrollender Tasche unterwegs sind. Ich folge weiter dem noch nicht ganz feritgem Radweg, der sehr schön gelegt wurde. An den Stellen, die noch nicht fertig waren, musste ich zwar schieben, aber die Ausblicke entschädigen dafür. An der Oahu Lodge soll der Radweg weiter Richtung Omarama gehen. Leider finde ich den Zugang nicht und so radle ich zurück auf der Straße zum SH8 und dann auf diesem nach Omarama. Etwas außerhalb an der Ahuriri Bridge nächtige ich auf einem DoC-Platz (free camping). Hier treffe ich Sabine, eine einheimische Radlerin.

Leider trennen sich unsere Wege schon am nahen Laden in Omarama. Sie fährt zum Lindis Pass, mich zeiht es erstmal Richtung Küste. Ich folge den Nebenstraße um die Seen herum. Zur ersten Staumauer geth es noch einmal steil hoch, die folgenden sind dann eher harmlos. Entlang den Seen reiht sich ein Domaincamping an den anderen, wobei hier recht viele Dauercamper anzutreffen sind. In Kurow beende ich meine Etappe und entspanne den Nachmittag. Denn am nächsten Tag steht ein weiterer Hammer bevor. Nach einem kurzen Stop an Maori-Felsmalereien geht es zum Fuße des Danseys Pass. Der Ansteig zum Pass ist dreigeteilt. Kurz bevor es losgeht findet sich noch ein einsam gelegener Campingplatz aber dann geht es sofort richtig los. Mühsam kämpfe ich mich den ersten steilen Abschnitt hoch. Oben angekommen hört auch gleich der Asphalt auf und es geht auf Schotter weiter. Erstmal etwas herunter, dann wieder hoch und so weiter, wobei es aber immer etwas mehr hoch als runter geht. Dann eine steile Abfahrt zu einem Fluss und dann wieder hoch. Dabei brannte die Sonne ohne erbarmen und der Ansteig wurde auch nicht flacher. Über weite Strecken mach ich viele Pausen. Da der Weg nur einspurig ist mache ich bei jedem Auto eine zusätzliche Pause Letzlich schaffe ich es aber zum Pass und stürze mich in die Abfahrt. Ein paar Kilometer hinter dem Pass ist ein Platz vom DoC. Als ich dort ankam war mir aber mehr nach Dusche. Ich wollte den Schweiß und den Staub wieder los werden. So schleppte ich mich dann mit letzter Kraft noch nach Naseby auf dem Campingplatz. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich heraus gestellt hat. Auf dem Platz traf ich einen französischen Radler und ein Kiwi-Pärchen, das in Alexandra Warmshower-Host ist. Mit dem Franzosen tauschte ich mich über den Danseys Pass aus. Er wollte ihn eventuell am nächsten Tag fahren, entschied sich dann aber doch anders. Bei einem gemütlichen Beisammensitzen mit den beiden Kiwis bekamen wir dann noch einige Infos, welche Plätze an der Südküste besonders sehenswert sind.

So radelten wir am nächsten Tag zusammen auf einer ehemaligen Bahntrasse nach Middlemarch. Der Radweg verläuft durch Weideland und im weiteren Verlauf auch durch einen Gorge. Entlang der Strecke stehen immer mal wieder Tafel die die Geschichte der Bahntrasse erzählen. In Middlemarch trennen wir uns wieder. Ich bleibe in Middlemarch auf dem Campingplatz, um am nächsten Morgen noch ein paar Kilometer nach Pukerangi zu radeln und dann mit dem Zug nach Dunedin zu fahren. Meine Begleitung war die Zugfahrt zu kostspielig, sodass er den angebrochenen Nachmittag noch nutzen wollte. um ein paar Kilometer weiter zu kommen. Auf dem Weg nach Pukerangi treffe ich auf meine erste Brücke, die sowohl von der Bahn als auch vom Straßenverkehr genutzt wird. Wobei die Bahn nur noch Samstags und Sonntags die Strecke befährt. Am "Bahnhof" von Pukerangi werde ich vom Massentourismus eingeholt. Mitten im Nichts treffen sich eifrige Frauen, räumen Unmengen an Kram aus ihrem Wagen und bauen daraus ihren Verkaufsstand für die Touristen, die mit dem Zug kommen und kurze Zeit dort verweilen. Als der Zug dann kommt verlade ich mein Gepäck in den Gepäckwagen und begucke das Treiben auf dem "Markt" aus dem Zug. Kurze Zeit später rolle ich dann den _Takeri Gorge_ herunter. Die Bahnfahrt sollte man sich nicht entgehen lassen, auch wenn die Masse der Touristen irgendwie stört. Vielleicht lohnt sich der Geschäft mit den Touris ja irgendwann nicht mehr und der Radweg wird bis Dunedin verlängert. *träum*

In Dunedin verweile ich einen genzen Tag, um mir die Halbinsel anzuschauen. Hier gibt es sowohl eine Albatrosskolonie als auch Pinguine zu bestauen. Der Eintritt ist aber recht happig. Vor allem, wenn man hinterher merkt, dass man die Tiere an anderer Stelle auch ohne Eintritt bestaunen kann. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich das allerdings noch nicht und so zahlte ich knapp 50$ für Pinguin-Gucken. An diesem Tag begann auch das große Übel der nächsten Tage. Starker Wind aus Südwest, liebevoll southwesterly genannt.

Am nächsten Vormittag fuhr ich erstmal im Windschatten einer Hügelkette entlang der Küste gen Süden. Dann ging es über die Hügelkette drüber nach Waihola. Schon auf der Abfahrt war etwas faul. Ich musste treten um auf Geschwindigkeit zu bleiben. Ab Waihola folgte ich dem SH1 über Milton nach Balclutha. Ich kämpfte mich mit rund 10km/h gegen den Wind auf dem Standstreifen vorwärts. In Milton gabs neue Schokolade für die Moral und irgendwann erreichte ich in Balclutha den Campingplatz. Die Betrieberin hatte großes Mitleid wegen den Windes, konnte mir aber auch keine Hoffnung auf besserung machen.

Der Wind blies auch am nächsten Tag unverändert. Aber ich wollte weiter, zumal auch für die nächsten Tage keine Besserung angesagt wurde. So ging der Kampf Radler gegen den Wind weiter. In den Catlins verläuft die Nebenstraße recht weit im Landesinneren. Zur Küste gibt es meist nur Stichstraßen. Also immer mal zur Küste hin radeln und dann wieder zurück, der Straße etwas folgen und dann wieder zurück zu Küste. Auf diese Weise sammelt man zwar Kilometer, aber kommt nicht unbedingt weit voran. Zuerst steuere ich Nugget Point an. Das Wetter ist diesig und entwickelt so seine interessante Stimmung. Von dort aus radle ich weiter zur Canibal Bay. Am Strand mache ich einen kleinen Spaziergang. Fast am anderen Ende der Bucht tummelt sich eine Gruppe Seelöwen am Strand. Diese Begegnung gehört zu den Höhepunkten der Reise. Nur schwer kann ich mich zum weiterfahren entschließen. Eine Bucht weiter gen Westen ist dann der Tag vorbei. Der nächste Tag führt mich zu Jacks Blow Hole, eine eingestürzte Höle. Wenn man am oberen Ende steht hört man die wunderbaren Klänge der Brandung. Die Straße dorthin ist allerdings alles andere als angenehm. Tiefer Schotter erschwert die Fahrt. Immerhin habe ich für kurze Momente Rückenwind. Aber schon bei dem Rückweg merke ich die Folgen. Bei Gegenwind macht die Piste noch weniger Spaß. Der Wind bläßt einem immer mal wieder feinen Sand ins Gesicht. Als die Piste aufhörte Piste zu sein zwang mich eine reisende Schafherde zu einem Stop. So richtig trauten sie sich nicht an mir vorbei, bis irgendwann die treibendne Hunde zu nahe waren. Da huschten die Schafe alle fix an mir vorbei. Als die Schafe gerade vorbei waren traf ich Fabien, den Franzosen wieder. Während dem gemeinsamen Kampf gegen den Wind erzählten wir uns die Erlebnisse der verganenen Tage. Naja gut... wir haben mehr geflucht als geredet. Gemeinsam haben wir uns noch einen Wasserfall mitten im Urwald angeschaut und uns dann kurze Zeit später wieder getrennt. Kurz vor Pspstowai stoppte ich für eine kleine Wanderung. Einmal durch den Wald auf schlammigen Pfaden zum Strand und dann gegen den Wind entlang des Strandes zurück zum Rad. Bis zum Campingplatz in Papatowai trennten mich dann nur noch wenige Meter. Hier gibt es auch eine kleine Versorgungsmöglichkeit. Die findet man in der Gegend nur sehr selten. Genug Vorräte sind also ratsam. Immer weiter gen Invercargil führte mich mein Weg vorbei an der Porpoise Bay und Curio Bay vorbei. Hier bietet sich ein weiterer Platz, um die Meereslebewesen von Land aus zu beobachten. Tagsüber kann man mit etwas Glück Delphine sehen. In der Curio Bay ist ein Brutgebiet der Pinguine. Ebenso kann man dort bei Ebbe versteinerte Bäume sehen. Nur so ein Tipp für die Knipser: Es gibt nichts besseres als Brennweite, außer noch mehr Brennweite. zwinker

Auch am nächsten Tag hat der Wind noch kein erbarmen mit mir, aber auf halben Weg nach Invercargil treffe ich einen britischen Radler, bei dem sich so mancher von der Ultralightfraktion etwas abschauen könnte. Mit seinem kleinen Rucksack hielt ich ihn erst für einen einheimischen Radler. Wir spendeten uns abwechselnd Windschatten auf der ewig geradeausführenden Straße, sodass die Fahrt nicht agnz so anstrengend wurde. Aber bereits in Invercargil trennten wir uns wieder. Mit meinem ganzen geraffel konnte ich sein Tempo nicht mehr mit gehen. Gut 40km westlich von Invercargil in Riverton war es wieder einmal Zeit für einen halben Pausentag, an dem ich den nahen Wald zu Fuß erkundete. So langsam deutete sich auch eine Besserung an. Der Wind wurde immer schwächer. Meine Reise führte mich noch ein paar Kilometer entlang der Südküste und dann über Clivden nach Manapouri. Auf dem Weg nach Clivden traute ich meine Augen nicht. Kommen mir doch tatsächlich Thomas und Larissa entgegen. Sie haben ihre Route doch noch geändert. Noch während wir quatschen kommt auch noch Sabine dazu. Um es vorweg zu nehmen: Dies war nun aber wirklich das letzte Treffen mit Thomas und Larissa. In Clivden baue ich mein Zelt unweit der alten Brücke auf und beginne gerade damit, den Rest des Nachmittags zu genießen, als drei junge Backpacker. Wir quatschen ein bisschen und spontan nehmen die drei mich mit zu dne nahen Cliden Caves. Die Clivden Cave ist eine _Tropfsteinhöhle_, die man begehen bzw. bekrabbeln kann. Innen sind Pfeile zur Orientierung angebracht, sodass man sich nicht verlaufen kann. Es sollte nur vorher nicht geregnet haben und genügend Licht sollte man dabei haben. Wenn ihr euch auch in die Höhle wagen wollt ein wichtiger Hinweis: Silberne Pfeile führen bis zum Swingingpool, goldene wieder zurück zum Eingang. Wenn man nur den silbernen Pfeilen folgt läuft man im Kreis.

Nach dem kleinen Abenteuer radle ich (man höre und staune) am nächsten Tag mit Rückenwind weiter gen Manapouri. Dort angekommen wird mein Geldbeutel auf eine harte Probe gestellt. Gut das es KReditkarten gibt und man nicht sieht, wie die Scheine den Besitzer wechseln. Aber die Ausgabe hat sich gelohnt. Am Tag drauf gehts früh am Morgen mit dem Boot bei blauem Himmel auf die andere Seite des Lake Manapouri, wo unzählige Sandflies schon auf mich warten. Sofort erfüllt sich die Luft mit einem Geruch aus den verschiedenen Anti-Mückenmitteln. Es hilft. Mit dem Bus geht es hinein in das dortige Wasserkraftwerk. Nach kurzer Besichtigung der Turbinenhalle fährt der Bus weiter über eine der teuersten Straßen Neuseelands zum Doubtful Sound. Dort wartet schon das nächste Boot und schippert mit uns einmal hinaus zum Tasmanischen Meer und dann wieder zurück zum Bus, wieder über den Pass zum Lake Manapouri und dann wieder zurück nach Manapouri. Auch ohne radeln war der Tag anstrengend. Daher fiel die nächste Etape auch recht kurz aus. Es ging nur rund 20km weiter bis Te Anau. Hier treffe ich die drei Backpacker wieder, die sich gerade für eine Wanderung auf dem Keppler-Track fertig machen. Ich utze den Rest des Tages zum Einkaufen und zur Erholung. Im Verkaufsbüro rät man mir, die Fahrkarte für das Dampfschiff nach Queenstown hier zu kaufen. Später am Anleger stellt sich heraus, dass dies unnötig war. Denn auch dort hätte ich ein Ticket lösen können. Es ist auch kein Problem, schon ein Schiff eher zu nehmen, als auf meiner Fharkarte steht. Aber zunächst einmal führt mich mein Weg zu den Mavora Lakes. Dort angekommen suche ich mir einen Platz für mein Zelt und baue dies recht fix auf. Umschwirrt von Sandflies und beobachtet von einem Tomtit, der sich ab und an mal eine Sandfly schnappt. Leider gibt es mehr Sandflies als so ein Tomtit verspeisen kann oder will. Es bleiben also noch genug übrig, die mich ärgern können. Ich mache mich noch auf den Weg und umrunde den südlichen See zu Fuß. Der Weg gen Süden ist sehr schön zu Wandern. Der Weg zurück führt leider über die Piste. Wieder hat ein Autofahrer Mitleid mit mir und nimmt mich mit zurück zu meinem Zelt. Mit dem Rad gehts am nächsten Tag weiter entlang der Piste zur Walter Peak Station, wo das Dampfschiff ablegt. Zunächst geht es stetig hinauf auf rund 700m. Kurz vor der Abfahrt zwingt mich wieder eine Herde zum Stop. Diesmal sind es Kühe, die den Weg hinauf getrieben werden, den ich hinab radlen möchte. Nach gut einer Stunde gibt der Cowboy den Weg wieder frei und so stürze ich mich in die Abfahrt. Vorbei an den ganzen Fladen, durch zwei mickrige Furten und dann erblicke ich den Lake Wakatipu und folge dem Ufer bis zur Walter Peak Station. Hier werden Touristen mit dem Dampfschiff hingekarrt, um zu erleben, wie so eine Farm funktioniert.

Von Queenstown gen Norden- Ziel: Picton

In Queenstown ist es dann vorbei mit der Ruhe. Hier steppt der Bär und entsprechend teuer sind die Campingplätze. Am Tag drauf möchte ich hinauf auf den Ben Lomond steigen, sodass ich den Übernachtungspreis schlucke. Beim Aufstieg auf 1700m ergeben sich immer wieder spektakuläre Blicke. Bäume gibt es kaum. Am Gipfel hat man eine schöne Rundumsicht zum einen auf den _See_ und die _Remarkables_ eine Gebirgskette auf de randeren Seeseite und zum anderen auf die anderen BErge der Southern Alps. Unten wieder angekommen schmerzt mir jeder Muskel in den Beinen, den ich beim Radeln nicht nutze. Aber am Tag drauf gehts weiter. Das Ziel heißt Wanaka. Allerdings über die direktere Nebenstraße, die jedoch einmal in Serpentinen auf ~1100 m hoch führt und dann rund 40km lang kontinuierlich bis nach Wanaka abfällt. Bevor ich mich allerdings in den Anstieg stürze schaue ich mir in Arrowtown noch die Reste einer chinesischen Bergabeitersiedung an. Mittlerweile schrecken mich solche Anstiege nicht mehr. Ich strample mich zwar mühsam hoch, aber muss längst nicht mehr so viele Pausen machen. In Wanaka heißt es wieder Voräte auffüllen. Es liegen einige Tage vor mir, wo die Versorgung mit Essen sehr eingeschränkt möcglich ist. Vorbei am Lake Hawea und Lake Wanaka geht es langsam hinauf zum Haast Pass. An den Cameron Flat mache ich halt und erfreue mich an den Sandflies, die mich am Abend unterhalten wollen. Ich ziehe aus unbekannten Grunden das Zelt vor. Nach einer erholsamen Nacht erreiche ich dann den Haast-Pass. Alle paar Kilometer zweigt ein Wanderweg ab, der zu einem Aussichtspunkt oder einem Wasserfall führt. Auf der anderen Seite den Passes fällt die Straße steil ab. Ich bin froh, dass ich von der anderen Seite komme und die Abfahrt genießen kann. Ich folge dem Haast River. In der Nähe der Mündung gibt es mehrere kleine Örtchen, wobei es im ersten einen kleinen Laden gibt. Wenige Meter weiter gibt es einen Campingplatz, wo ich die Nacht verbringe. Wiederum ein paat Meter weiter in Haast Junction gibt es ein Infozentrum vom DoC zum Haast Valley. Hier führt auch eine lange, einspurige Brücke über den Haast River. Besichtigungen von interessanten Orten werden leider in der Folge immer ein Kampf um das Blut mit den Sandflies. Daher entscheide ich mich, auf längere Stops an sehenswerten Orten zu verzichten. Die Straße führt direkt durch den Urwald. Wenn gerade kein Verkehr herrscht, kann man dem Konzert der Vögel lauschen. Eine herrliche Fahrt. Am frühen Nachmittag beginnen Tropfen vom Himmel zu fallen. Dank Regensachen und gemächlicher Fahrt bleibe ich halbwegs trocken und erreiche ein kleines Motel mit Zeltgelegenheit, einsam direkt am SH6 gelegen. Mein Zelt steht noch nicht ganz, da erreicht auch ein südkoreanischer Reiseradler den Platz. Als beide Zelte stehen beginnt es wieder zu Regnen. Wir schaffen all den Kram entweder ins Zelt oder unter die Vordächer der Bungalows, von denen keines besetzt ist. Er kommt genau aus der Richtung, in die ich radeln möchte und so erzähle ich ihm etwas über die Haast-Region und er mir etwas über die Gletscher. Zusätzlich lerne ich noch, wie Koraner ihren Reis kochen.

Am Tag drauf erreiche ich nach wenigen Kilometern zuerst den Fox Glacier. Spontan entschließe ich mich, die Stichstraße Richtung Gletscher zu fahren und dann noch rund 30min zu laufen um einen Blick auf die Gletscherzunge zu werfen. So nah war ich einem Gletscher bisher noch nie. Nach ein paar Fotos ging es dann wieder auf den Rückweg und zurück zum Ort Fox Glacier. Der Radweg dorthin ist sehr geschlungen, sodass man immer wieder bremsen muss. Wer lieber zügig unterwegs sein will, sollte auf der Straße bleiben. Von Fox Glacier sind es noch gut 20km und drei Ansteige bis zum Franz-Josef-Glacier. Nach einiger Zeit ist auch diese Strecke gemeistert und ich steuere direkt die Touri-Info an und erkundige mich nach einer Busverbindung gen Norden. Ich hab keine Lust mehr auf die Sandflies und möchte lieber noch ein paar Tage an der Golden Bay verbringen. Die netten Damen könnten mir zwar eine Busfahrt nach Nelson buchen, empfehlen mir aber am frühen Abend den Busfahrer erstmal zu fragen, ob er für den nächsten Tag noch freie Radkapazitäten hat. Die InterCity-Busse nehmen maximal 2 Räder mit, wobei man diese Plätze nicht reservieren kann. Da die ersparnis mit einem Sparticket nurnoch sehr gering ist, folge ich dem Rat und werde mich später an den Busfahrer wenden. Zunächst geht es aber zum Holiday Park, wo ich mein Zelt aufstelle und noch ein wenig relaxe und die Aussicht auf die Berge genieße. Gegen 17 Uhr warte ich am Busstop. Der Busfahrer meint, dass der Haltepunkt morgen der zweite auf der Tour ist und dass es seiner Erfahrung nach klappen sollte. Ich könnte aber auch das Ticket morgen früh bei ihm kaufen. Das wäre das sicherste und teurer ist es auch nicht. So verbleiben wir. Da es noch rund 2 Stunden hell sein sollte, radel ich auch noch die Straße zum Franz-Josef-Glacier hinauf. Ein zügiger Marsch bringt mich in einer Stunde zur Gletscherzunge und wieder zurück. Ausgeschrieben ist die Strecke mit 1,5-2,5 Stunden. So erging es mir aber bisher bei allen Wanderungen, die ich unternommen hab. Den Weg zum Fox-Glacier und auch die Aussicht auf den Fox-Glacier fand ich jedoch beeindruckender.

Mit der Busfahrt nach Nelson klappt alles wie gewünscht. Einiges der Strecke bin ich vor gut einem Monat in entgegen gesetzter Richtung schon geradelt. So manche Erinnerung kommt dabei hoch. Wie ich mich Ansteige hoch gequält habe oder wie mich eben jener Bus damals in einer engen Kurve überholt hat...
Als der Bus Nelson endlich erreicht ist es schon fast dunkel. Ich mache mein Rad wieder fahrtüchtig und dann hetze ich entlang der Küste zum Campingplatz. Der Himmel ist komplett orange. Als ich den Campigplatz erreiche ist es bereits dunkel. Im Licht meiner Strinlampe baue ich das Zelt auf, mache mir noch eine Kleinigkeit zu essen und schlüpfe dann erschöpft in den Schlafsack. Am Tag drauf nutze ich noch die guten Einkaufsmöglichkeiten und erkunde dann ein wenig die Küstenlandschaft zwischen Richmond und Motueka. Der (teilweise noch nicht existente) Radweg ist sehr schön angelegt. Über die kostenpflichtige Fähre von Rabbit Island nach Mapua erfährt man allerdings erst vor Ort und nicht in den Prospekten. In Motueka mache ich dann nach einem halben Radtag wieder Schluss und hebe mir den kommenden Berg für den nächsten Tag auf. Motueka ist recht alternativ angehaucht, wovon man auf den teureren Top10-Holiday Park allerdings nicht viel merkt. Auf dem Rückweg habe ich den günstigeren Holiday Park genutzt, welchem man das Alternative deutlich mehr ansah. Vor allem, was die Sauberkeit in der Küche anging. Aber ich hatte ja meine eigenen Töpfe dabei und somit war das kein größeres Problem. Die Gegend um Motueka ist dominiert von Obstplantagen.

Nach wenigen Kilometern wartete dann der bereits angesprochene Ansteig auf gut 800m Höhe auf mich. Von dieser Seite aus, war der Ansteig deutlich flacher als von der Gegenseite aus. Während des Anstiegs lädt ein Aussichtspunkt zu einer kleinen Pause ein. Nötig ist er aber nicht. Auch so hat man während des Anstiegs immer mal wieder die Aussicht auf die Plantagen rund um Motueka und natürlich über das Meer. Das dumme an der Sache war nur, dass ich auf dem Rückweg den Berg von der anderen Seite hochfahren muss. Mich zog es ganz an das Ende der Golden Bay, ans Fairwell Spit. Das Farewell Spit ist eine über 20km lange Sandbank, die Vogelschutzgebiet ist. Lediglich die ersten 4km darf man zu Fuß betreten. So wanderte ich die 4km entlang der einen Strandseite, dann rüber auf die andere Seite und wieder zurück. Immer mal wieder boten sich Blick auf Vögel, die nach Muscheln suchten. Aber auch sonst machte mir die Wanderung durch den Sand unheimlich Spaß. Wäre nicht die brennende Sonne gewesen. Vom Spit aus geht noch eine Piste ein Stück weiter. Vorbei am Cape Farewell zu einer Farm mit einem kleinen Zeltplatz. Meine grobe Zeitplanung, die ich bei den Gletschern aufgestellt hatte erlaubte es mir, einen Tag an diesem wundervollen Ort zu verweilen.

An dem nahen, kaum besuchten, großen Sandstrand tummelten sich bei Ebbe junge Seehunde in einer Art Pool. Wanderwege führten durch die abwechlsungsreiche Vegetation oder direkt entlang der Steilküste. Vorbei an Schafweiden oder auch mitten durch. Nach dem Tag Pause, ging es wieder zurück Richtung Nelson, wieder über den Berg nach Motueka und dann weiter nach Nelson. Den Campingplatz dort erreichte ich gegen Mittag und so war noch genug Zeit, um die Stadt anzugucken. Wobei sich wieder mein Eindruck verstärkte, dass die Städte in Neuseeland nicht wirklich sehenswert sind. Immerhin habe sie eine Touri-Info, in der man beispielsweise die Fähre nach Wellington buchen kann. Von Nelson aus folgte ich dem SH6, wobei ich den Verkehr nicht als so übel empfand, wie ich im Vorfeld hörte. Wobei dies eventuell auch an der Reiserichtung leigen kann. Ich wurde meist nur von leeren Holztransportern überholt, die dann ihren Anhänger huckepack nehmen. Die drei Hügel strengten mich auch nicht sonderlich an und so machte ich einen langen HÜpfer bis kurz vor Picton und übernachtete bei Linkwater auf einer Farm mit Campingplatz. Der Platz war sehr sauber, wirkte dabei aber nicht so steril, wie die meisten großen Holiday Parks. Die Straße zwischen Havelock und Picton windet sich wunderschön an der Steilküste entlang. Zwischen dem Campingplatz und Picton radelt man auch noch ein ein paar Plätzen vom DoC vorbei, die wohl etwas günstiger sind. Gemütlich radelte ich die Straße weiter bsi Picton, gönnte mir ein paar leckere Sachen aus dem Supermarkt zum Mittag und wartete dann auf die Fähre nach Wellington.

Zurück auf der Nordinsel

Die Überfahrt war ruhiger als bei meiner ersten Überfahrt. Allerdings kannte ich ja nun schon die Fjordlandschaft und so verbrachte ich einen Großteil der Überfahrt im Kino-Saal. Gegen Abend erreichte die Fähre dann Welligton. Ich radelte noch ein paar Kilometer hinaus nach Lower Hutt, entlang des SH1, den man einen Radfahrstreifen spendiert hatte. Ich traute meinen Augen kaum. Rückenwind sei dank zeigte er knapp 40km/h an. Auf dem Campingplatz verbrachte ich zwei Nächte, um mir am Tag drauf Wellington anschauen zu können. Dies fiel bei meinem ersten Besuch hier leider ins Wasser. Diesmal war das Wetter deutlich besser. Zum Frühstück erfuhr ich in einer Liveübertragung noch von dem neuen Pabst und dann ging es hinein in das Getümmel. Immerhin waren zwei riesiege Kreuzfahrtschiffe im Hafen und die Stadt entsprechend voll. Zu beginn ging es zur Old St. Pauls Church, einer alten Holzkirche. Anschließend begab ich mich zum Regierungssitz und nahm an einer umfangreichen, kostenlosen Führung durch die Regierungsgebäude teil. Die Führung ist sehr gut gemacht und man erfährt sehr viel über das politische System Neuseelands. Kameras müssen verständlicherweise draußen bleiben. Anschließend folgte ich der Hauptstraße weiter bis zum Cable Car, einer Seilbahn, die die Hafengegend mit den höher gelegenen botanischen Gärten verbindet. Die Fahrt lasse ich mir nicht entgehen und parke mein Rad an der Talstation. Oben angekommen laufe ich in einem großen Bogen durch den botanischen Garten wieder zurück zur Talstation. Nach einem kurzen Besuch in der Touri-Info neigt sich der Tag dem Ende und so radel ich wieder zurück anch Lower Hutt.

Von Lower Hutt folge ich auf Empfehlung aus dem Forum dem Hutt River Trail und biege anschließend auf den Rimutaka Trail ab, um nach Martinborough zu kommen. Der Hutt River Trail ist zwar schön gelegen und auch verkehrsfrei, allerdings kommen in regelmäßigen Abständen Barrieren, wie man es hier von Bahnübergängen kennt. Mit dem Unterschied, dass man in Deutschland meist ohne größere Probleme mit einem beladenen Rad durchkommt, hier leider nicht. Das Prozedere Anhalten, reinschieben, Hinterrad nachziehen, mit dem Vorderrad in die 180°-Kehre so weit es geht, Hinterrad nachziehen, mit dem Rad wieder so wiet schieben wie Platz ist, Hinterrad nachziehen und dann raus aus der Barriere schieben wiederholt sich des öfteren und verdirbt mir den Spaß an dem Trail. Dennoch fahre ich ihn bis zum Schluss, was ein Fehler war. Der eigentlich gut ausgebaute Trail wird zu einem MTB-Trail, in einer engen Schotterserpentiene geht es einen Hang hinunter. Trotz schiebens rutscht mir das Rad beinahe weg. Beim zerren am Rad verrenke ich mir den Rücken. Mit einem leichten Schmerz im Rücken geht es weiter. Erstmal noch ein kurzes Stück auf dem SH1, dann ab auf die alte Eisenbahntrasse. Auch hier mag man keine Radler mit Gepäck. An der ersten Barriere kommt mir ein Ranger in seinem Jeep entgegen, sodass ich durch das geöffnete Tor radeln kann. Bei der Barriere 500m weiter muss ich leider das Rad abladen und auf der anderen Seite wieder beladen. Dann geht es aber ohne Probleme weiter. Auf Schotter schlängelt sich der Weg immer weiter bergan. Allerdings alles andere als steil. Immer mal wieder gibt es herrliche Blicke in die Natur. Entlang des Trails finden sich auch freie Zeltmöglichkeiten. Mit meinen leichten Rückenschmerzent möchte ich allerdings lieber in der Nähe von anderen Menschen nächtigen. So lasse ich mich die andere Seite herunterrollen. Immer mal wieder tauchen Pfosten mit Tafel auf, die etwas zur Geschichte der Trasse erzählen. Die Abfahrt ist deutlich steiler als mein Anstieg. Plötzlich mahnt ein Schlid zum schieben. Ich frage mich noch, was das soll, da endet der schöne Bahntrassenweg an einer Auswaschung. Auf einem schmalen Pfad geht es erst steil hinab, dann über einen Bach und dann auf der anderen Seite noch steiler wieder hoch. Das hochschieben des beladenen Rades ist nicht gerade förderlich für meinen Rücken, aber es geht. Anschließend geht die Abfahrt weiter, als wäre nichts gewesen. Am anderen Ende des Trails kommt noch eine weitere Absperrung, an der ich abladen udn wieder aufladen muss. Nach einer kurzen Pause geht es weiter über Nebenstraßen nach Martinborough. Auf dem letzten Stück schiebt der Wind kräftig von hinten und so erreiche ich den Campingplatz in Martinborough schneller als gedacht. Der Rücken meldet sich nun spürbar. Jede ruckartige Bewegung verursacht einen stechenden Schmerz. Ich hoffe auf Besserung in der Nacht.

Die gibt es allerdings nicht wirklich. Allerdings ist es auch nicht schlimmer geworden. So beschließe ich solange weiter zuradeln, wie ich es ohne Schmerzmittel aushalte. Das Packen ist etwas mühsamer als sonst, aber auf dem Rad geht es dann wieder. Über einsame Nebenstraßen vorbei an dürren Feldern und Weiden führt mich mein Weg über Masterton nach Alfredton. Auf den letzten 20km bis Alfredton hole ich mir einen schleichenden Plattfuß, die erste und einzige Panne meiner Reise. Da ich zu faul bin unterwegs den Platte zu flicken, pumpe ich noch 3 mal auf den 20km den Reifen auf. In Alfredton, einem Nest aus drei Häusern und einer Schule erkundige ich mich nach dem Domaincamping und werde auf eine abseits gelegene Wiese geleitet. Zuerst einmal flicke ich das Rad und überlege mir dann, doch noch ein paar Kilometer weiter nach Eketahuna zu radeln. Der Platz ist mir mit meinem Rücken etwas zu einsam gelegen und andere Reisende sind auch nicht da. In Eketahuna auf dem Domaincamping angekommen wundere ich mich über die Preise. 6$ wollen die haben. Dusche, Küche und Waschmaschine inklusive. Für den Preis habe ich bisher nur Wiese mit Plumpsklo bekommen. Da ich ohnehin noch einen unverplanten Tag habe, beschließe ich dort eine Pause zu machen und meinem Rücken Ruhe zu gönnen. Ansonsten ist in dem Ort auch nicht viel los. Aber es gibt einen kleinen Supermarkt und auch kostenloses WLAN im Ort.

Am Morgen der Abreise geht es mir wieder besser. Den freien Tag hab ich genutzt, um die weitere Route zu planen. Ich bleibe lieber erstmal in der Nähe der Zivilisation und nehme dafür in Kauf, auch mal den eine oder anderen Kilometer auf der Hauptstraße zu radeln. Den größten Teil radel ich aber auf kleinen Nebenstraßen. Am Landschaftsblid ändert sich bis Napier nicht viel. Dürre Weiden links, dürre Weiden rechts. Ich passiere eine Rinderherde und etwas später auch nochmal eine Schafherde auf ihrem Weg zu neuem Weideland. In Napier habe ich wieder einen Tag Pause eingeplant um mir die Stadt anzuschauen. Um 1930 herum war Napier ein kleines Nest mit einer großen Bucht und einem Hügel. Dann ereignete sich ein starkes Erdbeben, durch dass sich die Erde um mehrere Meter anhob und so neues Bauland erschloss. Durch Feuer brannte jedoch ein Großteil der Stadt komplett ab. Nur an den Hängen der Hügel blieben einige Holzhäuser erhalten. Um die Stadt schnell wieder aufzubauen und eine erneute Feuerkatastrophe zu verhindern beschloss der damalige Bürgermeister, dass alle Gebäude im einfachen Art Deco-Stil aus Beton errichtet werden müssen. So galang es, die Stadt innerhalb von zwei Jahren wieder aufzubauen. Viele der farbenfrohen Gebäude haben die Zeit überstanden und stehen mittlerweile unter Schutz. Einzig die ganzen Werbeschilder der heutigen Geschäfte stören ein wenig. Ein Besuch lohnt sich aber alle mal.

Aber auch dieser Pausentag ist irgendwann vorbei und meine Reise geht weiter. Nun mehr oder weniger direkt nach Auckland zurück. Auf dem SH5 führt mich mein Weg über einige Berge erstmal Richtung Taupo. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke liegt ein Cafe, wo man laut Reiseführer wohl auch zelten kann. Ich möchte mir den langen Umweg zu einem DoC-Platz sparen und versuche mein Glück. Kurz vor 16 Uhr erreiche ich das Cafe, dass nur noch kurze Zeit geöffnet hat. Ich erkundige mich, ob ich hier im Zelt übernachten kann und werde auf eine kleine Wiese geschickt. Auch ein WC gibt es. Ich esse noch eine Kleinigkeit in dem Cafe und genieße noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages bei einem Spaziergang zu einem Hot-Pool, der zwar gesperrt ist, aber dennoch benutzt werden kann, wie die Bedienung des Cafes versichert. So springt auch noch eine Wäsche mit warmen Wasser raus. Am Tag drauf erreiche ich dann Taupo und übernachte wie auch schon bei meinem ersten Besuch etwas außerhalb auf dem Free Camping-Platz.

Von Taupo aus möchte ich möglichst direkt nach Auckland, dabei aber die Hauptstraßen meiden. Nicht immer ist das Vorhaben einfach. Zuerst radle ich an dem geothermischen Kraftwerk vorbei Richtung Whakamaru. Hier treffe ich auf den Waikato River Trail, eine primär ein für unbepackte MTBs gedachter Trail der aber sehr schön gelegen ist. Der vor mir liegende Abschnitt ist als "easy" klassifiziert, sodass ich beschließe dem Weg eine Chance zu geben. Anfangs fährt sich der Weg auch ganz gut, im weiteren Verlauf sind aber recht giftige Ansteige zu meistern, wovon ich eineige hinauf schieben musste. Dennoch bereue ich meine Entscheidung nicht. Das Ende des Trail-Abschnitts in Mangakino erreiche ich gegen Mittag. Auf dem Dorfplatz verbringe ich eine kurze Mittagspause und dann ghet es auch schon weiter gen Norden. Die folgenden Trail-Abschnitte lasse ich allerdings links liegen und bleibe auf der Straße. Verkehr treffe ich nur selten. Aber auch auf der Straße warten ein paar Hügel auf mich. Mein Ziel ist der DoC-Campingplatz Landing Road direkt am Lake Arapuni. Am nächsten Tag möchte ich nach Cambridge. Auch dieses Stück fahre ich auf ruhigen Nebenstraßen. Das Domain-Camping am Mighty River macht einen guten Eindruck und so bleibe ich für die Nacht. Aber soweit ist es noch nicht. Nachdem das Zelt stand, radelte ich erstmal in die Stadt. Zum einen wollte ich ein Ticket für das Hobbiton besorgen und zum anderen nutze ich mal wieder die günstigen Einkaufsmöglichen der Stadt. Für ein paar Tage brauche ich ja noch was zu futtern.

Am Tag drauf geht es dann zum Hobbiton. Dank einer spontan für den Verkehr gesperrten Staumauer wird die Fahrt dorthin zu einem kleinen Rennen gegen die Zeit. Immer wieder rechne ich, wann ich da sein werde, wenn ich mit einem 20er Schnitt radlen würde. Irgendwann hab ich mir dann etwas Reserve herausgeradelt und kann es etwas ruhiger angehen. Am Besucherzentrum angekommen, muss ich noch ein paar Minuten warten, dann geht es mit einem Bus den letzten Kilometer zum Auenland. Zumindest dem Drehort der Filme. Es kommen mir die Filmszenen wieder in Erinnerung und nebenbei erfährt man so einiges über den Dreh und die kleinen Tricks, die Gandalf deutlich größer werden lassen als die Hobbits. Nach rund 2h ist dann auch das letzte Highlight vorbei und das Rad ruft wieder. Auf Nebenstraßen setze ich meinen Weg Richtung Morrinsville fort. Sowohl die Garmin-Karte als auch meine Paierkarte versprechen mir dort einen Domain-Campingplatz. Nur OpenStreetMap kennt dort keinen Platz. Ich hoffe, dass OSM hier einfach nur eine Lücke hat. Leider werde ich von der Dame in der gerade noch geöffneten Touri-Info werde ich eines besseren belehrt. So liegen noch gut 20km Hauptstraße vor mir. Der nächste Campingplatz liegt etwas außerhalb von Te Aroha. Was muss, dass muss sag ich mir und trete in die Pedale.

Etwas gutes hat dieser Umweg jedoch: Ich kann von Te Aroha bis kurz vor Thames auf einer umgebauten Bahntrasse radeln. Auf der Schotterstrecke kommt man abseits des SH26 gut voran. Hier gibt es auch keine engen Sperren. Lediglich viele Gitter, die das Vieh stoppen sollen. Aber die sind so angelegt, dass ich auch mit meinem beladenen Rad ohne Probleme durch passe. Als ich den SH25 kurz vor Thames erreiche werden erneut Erinnerungen wach. Ganz zu Anfang meiner Reise war ich hier schonmal. Mit dem Erreichen vom Holiday Park bei Miranda beginne ich zu realisieren, dass alles bald vorbei ist. Eine Etappe liegt nun noch vor mir, dann noch ein Tag, an dem ich mir noch etwas von Auckland anschauen wollte und dann geht es auch schon zum Flieger. Als ich am Tag des Abfluges den Campingplatz verlasse traue ich meinen Augen kaum. Der Radler, der da angerollt kommt kommt mir irgendwie bekannt vor. Es ist Sabine, die ich schon zweimal auf der Südinsel getroffen habe. Ich habe noch etwas Zeit und so unterhalten wir uns noch eine Weile über alles, was wir so in der vergangen Zeit erlebt haben. Dann radelt jeder seinen Weg weiter: Ich zum Flughafen, sie weiter gen Norden.

restliche Bilder folgen
Viele Grüße,
Henning

Geändert von aighes (01.10.13 17:41)
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#927114 - 08.04.13 20:03 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
Just me
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Unterwegs in Türkei

....so so und wir haben uns hier den Allerwetesten an der Heizung warm gehalten, als Du unterm Baum Siesta gehalten hast. schmunzel
Sonne, Sand und Meer.........ja OK Sand und Meer habe ich hier auf der Insel auch aber hier fehlen mindestens 25 Grad.

Neid komm raus ich schlag dich.......aber meine Zeit kommt auch irgendwann schmunzel.
Ich hoffe Du kommst mit der Wetterumstellung klar. Von warm in kalt ist immer etwas gefährlicher,im Sinne von krank werden, als anders rum
Freue mich auf die Fortsetzung

Gruß Christiane
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#928097 - 11.04.13 14:07 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
reikap
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Oh Mann, da kommen ja schöne Bilder in mir hoch und ich würde am liebsten gleich einpacken.
Haber die gleiche Tour 2011 vom 6.Januar bis zum 4.April gemacht. Schöne Erinnerungen und danke für den liebevollen Bericht.
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#928300 - 12.04.13 08:39 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
Stephan76
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Hallo Henning,

sehr schöner Bericht mit Klasse Bildern. Lass dir mit der Fortsetzung nicht zuviel Zeit lach
Gruß Stephan
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#928340 - 12.04.13 10:27 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: Stephan76]
aighes
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Ich geb mir Mühe zwinker
Viele Grüße,
Henning
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#928623 - 13.04.13 09:18 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
uwe EF
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Hallo Henning,
Klasse Bericht bravo ; aber was ist mit der Slowakin? verwirrt grins

Gru? Uwe
reise VOR dem sterben, sonst reisen deine Erben


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#934286 - 02.05.13 15:03 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
veloträumer
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Hallo Henning.
da es dich und andere Kiwi-Freunde interessieren könnte, erlaube ich mal den folgenden Hinweis hier unter deinem Bericht abzulegen: In der Ausgabe DIE ZEIT vom 25. April befindet sich ein Artikel über Radfahren in Neuseeland. Auf ungefähr 1 1/2 Seiten stellt ein Autor namens Wolf Alexander Hanisch den in 4 Tagen gefahrenen Otago Rail Trail vor, der zu einem Netz von 19 "Great Rides" gehört. Mit den "Great Rides" lässt sich Neuseeland auf neuen, noch teils unbekannten Wegen erkunden - historische Pfade, Flusstäler, stillgelegte Bahntrassen usw. Die letzten Wege werden erst im kommenden September eröffnet. Der Artikel ist auch im kostenpflichtigen Abo-Audioformat (gesprochene Texte) der ZEIT abrufbar. Ich selbst habe den Artikel gerade noch nicht komplett gelesen, da erst heute von einer Kollegin erhalten.

P.S.: Gibt mir Gelegenheit, mich auch noch für den Bericht und die tollen Bildern zu bedanken.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (02.05.13 15:05)
Änderungsgrund: Danksagung
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#934290 - 02.05.13 15:29 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: veloträumer]
grenzenlos
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Hallo Henning,
guter Bericht und herrlich Bilder. Da kommen Erinnerungen auf und es wackelt in den Beinen. Unser Sohn lebt in Neuseeland (Piha) nun schon einige Jahre. Er ist 2003 mit dem Radel von Deutschland weg. Wir haben ihn dann 2009 per Rad besucht. War zwar ne lange Anfahrt, hat sich aber gelohnt.
Neuseeland ist echt Super. Vulkane, Berge, Meer, Tiere und, und ...
Weiterhin viele herrliche Touren wünschen,
Wi + Gi
www.grenzenlosabenteuer.de
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#934295 - 02.05.13 15:39 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: grenzenlos]
Veikyl
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Geniale Bilder schmunzel und ein schöner Bericht. Da wird man ja ganz neidisch.
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#934302 - 02.05.13 16:18 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: Veikyl]
grenzenlos
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Nur kein Neid! Neidisch müsste nämlich ich sein, denn jedes Alter hat, kennt seinen Neidfaktor. Was ich uns wünsche, egal wie alt, die Erfüllung der Träume. schmunzel

Geändert von grenzenlos (02.05.13 16:19)
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#934708 - 04.05.13 08:34 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: veloträumer]
dhomas
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In Antwort auf: veloträumer
Hallo Henning.
da es dich und andere Kiwi-Freunde interessieren könnte, erlaube ich mal den folgenden Hinweis hier unter deinem Bericht abzulegen: In der Ausgabe DIE ZEIT vom 25. April befindet sich ein Artikel über Radfahren in Neuseeland. Auf ungefähr 1 1/2 Seiten stellt ein Autor namens Wolf Alexander Hanisch den in 4 Tagen gefahrenen Otago Rail Trail vor, der zu einem Netz von 19 "Great Rides" gehört. Mit den "Great Rides" lässt sich Neuseeland auf neuen, noch teils unbekannten Wegen erkunden - historische Pfade, Flusstäler, stillgelegte Bahntrassen usw. Die letzten Wege werden erst im kommenden September eröffnet. Der Artikel ist auch im kostenpflichtigen Abo-Audioformat (gesprochene Texte) der ZEIT abrufbar. Ich selbst habe den Artikel gerade noch nicht komplett gelesen, da erst heute von einer Kollegin erhalten.

P.S.: Gibt mir Gelegenheit, mich auch noch für den Bericht und die tollen Bildern zu bedanken.


Schoen dass sich jemand um Radfahrer in NZ kuemmert, aber die sog. Great Rides sind meiner Meinung nach unspektakulaer und haben eher Familienausflugscharakter. z.B. der Otago Rail Trail. Ich habe selber 2 Jahre dort gelebt und bin auch mit dem Fahrrad fast ueberall gewesen. Die Trails sind ganz nett, aber sicher nicht fuer Reiseradler.

Lasst es euch nicht schlecht reden, aber das nur am Rande fuer alle die deshalb dorthin wollen zwinker

Ach und schoener Bericht! Meine zweite Heimat NZ schmunzel

Geändert von dhomas (04.05.13 08:34)
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#934710 - 04.05.13 09:17 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: dhomas]
aighes
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In Antwort auf: dhomas
In Antwort auf: veloträumer
Hallo Henning.
da es dich und andere Kiwi-Freunde interessieren könnte, erlaube ich mal den folgenden Hinweis hier unter deinem Bericht abzulegen: In der Ausgabe DIE ZEIT vom 25. April befindet sich ein Artikel über Radfahren in Neuseeland. Auf ungefähr 1 1/2 Seiten stellt ein Autor namens Wolf Alexander Hanisch den in 4 Tagen gefahrenen Otago Rail Trail vor, der zu einem Netz von 19 "Great Rides" gehört. Mit den "Great Rides" lässt sich Neuseeland auf neuen, noch teils unbekannten Wegen erkunden - historische Pfade, Flusstäler, stillgelegte Bahntrassen usw. Die letzten Wege werden erst im kommenden September eröffnet. Der Artikel ist auch im kostenpflichtigen Abo-Audioformat (gesprochene Texte) der ZEIT abrufbar. Ich selbst habe den Artikel gerade noch nicht komplett gelesen, da erst heute von einer Kollegin erhalten.

P.S.: Gibt mir Gelegenheit, mich auch noch für den Bericht und die tollen Bildern zu bedanken.


Schoen dass sich jemand um Radfahrer in NZ kuemmert, aber die sog. Great Rides sind meiner Meinung nach unspektakulaer und haben eher Familienausflugscharakter. z.B. der Otago Rail Trail. Ich habe selber 2 Jahre dort gelebt und bin auch mit dem Fahrrad fast ueberall gewesen. Die Trails sind ganz nett, aber sicher nicht fuer Reiseradler.


Im Großen und Ganzen kann ich das nur bestätigen. Wobei ich auch sagen muss, dass der Otago Rail Trail und der Alps2Ocean Trail für Radreisende gedacht sind. Viele der neuen "Radwege" sind aber eher für den MTB'ler konzipiert und selbst der MTB-Grade easy ist mit Gepäck grenzwertig.
Viele Grüße,
Henning
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#978352 - 30.09.13 18:33 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
aighes
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So, nach langer Pause hab ich endlich mal wieder Zeit gefunden um den Bericht weiter zuführen. Die letzten Zeilen sowie die Bilder hoffe ich am Wochenende zu schaffen.
Viele Grüße,
Henning
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#978465 - 01.10.13 11:35 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
Menelus
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Wunderschöner Trip! Das erste was ich gemacht habe, nachdem ich das gelesen habe, ist nach den Preisen für Flugtickets zu schauen zwinker Bist du deutlich preiswerter als 600 gekommen? Neuseeland scheint kein Low-Budget-Land zu sein
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#978513 - 01.10.13 16:30 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: Menelus]
aighes
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Hallo,
ja günstig und Neuseeland sind zwei Paar Schuhe. Wenn du dich mit den 600€ auf die Flugtickets beziehst, so kann ich dir sagen, dass du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit deutlich mehr zahlen musst. Wenn du früh genug buchen kannst und nicht gerade zur speziellen Zeiten fliegen möchtest, könntest du mit 1400€ für Hin- und Rückflug hinkommen. Bei mir war das leider nicht ganz so. Ich konnte erst 2 Wochen vorher buchen. Da war es etwas teurer.

Beim Unterhalt vor Ort kommt es sehr viel drauf an was man so machen will. Für alles was populär ist zahlt man eine ganze Menge. Dazu gehören die ganzen Fun-Sportsachen, die man machen kann. Aber auch organisierte Ausflüge etc.

Für einen Zeltplatz auf einen Holiday Park zahlt man meist 16-25$. In Lower Hutt (Wellington) hab ich etwas über 30$ gezahlt, das war allerdings die Ausnahme. Vor allem im Januar sind dort allgemeine Ferien. Das füllt an den Badeorten auch die Campingplätze und treibt die Preise in die Höhe. Hier habe ich dann auch mal eine Minimalgebür pro Stellplatz von 80$ erlebt. Deutlich günstiger kommt man auf den Plätzen vom DoC (meist 6-10$, teilweise auch umsonst, aber dann auch nur Plumpsklo und Wiese, evtl. Wasser). Diese sind aber auf der Nordinsel häufig recht weit abseits, sodass man sich schon gut überlegen muss, ob man den Abstecher macht oder lieber ein paar Doller mehr zahlt und dafür mehr Komfort bekommt und kaum Umwege fahren muss. Auf der Südinsel ist das anders. Dort muss man nur drauf achten, dass auf den DoC-Plätzen eher mit Sandflies zu rechnen ist, als in den Holiday Parks. Kommt aber auf die Region an. Die dritte Übernachtungsmöglichkeit sind Domain Campings. Das sind einfache Holiday Parks, die von dem Ort betreiben werden. Typischerweise hat man einfache Toiletten und Duschen. Meist auch eine Küche. Hier leigen die Kosten so bei 6-16$.

Die Lebensmittel sind vom Preis her vergleichbar mit denen in Deutschland, wenn man nicht gerade Nutella als Original braucht. zwinker Es zahlt sich in jedem Fall aus, in den größeren Orten in den großen Läden einzukaufen und das Essen dann für ein paar Tage zu bunkern. In den kleinen Läden zahlt man mit unter das doppelte bis dreifache.

Ich hatte mir für Übernachtung mit Vollpension ein Tageslimit von 30$ gesetzt und konnte davon recht gut leben.
Viele Grüße,
Henning
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#979269 - 05.10.13 08:59 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
gibbi_affe
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Interessanter Bericht und tolle Fotos!! Wenn ich mir den gps-Track so anschaue, hast du ja wirklich weite Teile des Landes gesehen, Daumen hoch!

Ich hoffe, dass ich irgendwann auch mal nach Neuseeland kommen werde schmunzel
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#1000437 - 27.12.13 15:09 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: aighes]
helmpix
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Hallo Henning,
wir sind auf dem Sprung nach Neuseeland. Immer wieder wird über die Plage der Sandflies berichtet. Wie kann man sich aus deiner Erfahrung am besten gegen die Biester schützen?
Unsere bisherigen Radreisen kannst du unter www.helmutverenaontour.de anschauen.
Danke und viele Grüße
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#1000523 - 28.12.13 00:18 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: helmpix]
dhomas
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Beiträge: 1.875
In Antwort auf: helmpix
Wie kann man sich aus deiner Erfahrung am besten gegen die Biester schützen?


Lange Kleidung und ein (wichtig) feinmaschiges Netz im Zelt. Bei vielen Zelten ist es nicht fein genug und sie kommen rein. Die Moskitosprays helfen mittel bis wenig. Musst ein paar ausprobieren.

Angeblich soll man auch die Fliegen nicht erschlagen (slapping) sondern einfach runterfegen (swiping). Der Blutgeruch von toten Viechern soll noch mehr anlocken.
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#1000579 - 28.12.13 13:49 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: helmpix]
Stephan76
Mitglied
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Beiträge: 396
Und natürlich dichte Kleidung. Hab mal mein Zelt am Milford Sound bei schönstem Sonnenschein aufgebaut - mit voller Montur Regenkleidung.

Und etwas Leidensvermögen braucht man schon, die Bisse / Stiche jucken leider tagelang.
Gruß Stephan
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#1000580 - 28.12.13 14:06 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: helmpix]
sakul R.
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Beiträge: 35
Hallo Helmut,

In Antwort auf: helmpix
Wie kann man sich aus deiner Erfahrung am besten gegen die Biester schützen?


Neben den vorbeugenden Möglichkeiten möglichst Anti-Insektensprays mit DEET verwenden. Die kannst du auch im Internet bestellen. Man müsste die auch in Neuseeland bekommen, in den lokalen Supermarkten fand ich die Auswahl allerdings nicht so berauschend.

Grüße, Lukas
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#1000602 - 28.12.13 16:50 Re: Neuseeland - drum herum und mitten durch [Re: helmpix]
Rennrädle
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Beiträge: 7.958
Besorge Dir dort vor Ort in der Apotheke vorallem eine Salbe für danach. Diese dann möglichst bald auf die Stiche tun. Denn ohne Stiche wirst Du kaum davon kommen.

Gruß Renata
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www.bikefreaks.de