Ist auch meine Meinung zu den auffälligen Farben. Es reicht teilweise als Unfallverhütung, dass man ein Rad nur einen Sekundenbruchteil früher sieht.
Naja, bevor wir wir allzu viele Lebensrettungspunkte an knallbunte Packtaschen verteilen, sollten wir vielleicht noch einen kurzen Blick auf die Realität werfen. Und die sieht so aus, daß zumindest hier ein nennenswerter Teil der Radfahrer bei Dunkelheit nicht nur ohne gelbe Packtaschen, sondern völlig ohne Licht unterwegs ist. Demnach müßten die ständig in ihrem Blute liegen. Das ist aber eindeutig nicht der Fall (sonst würden die das wohl auch lassen). Sie scheinen mehr die anderen Verkehrsteilnehmer zu nerven, als selbst übermäßig in permanenter Lebensgefahr zu schweben. (Gleichwohl wäre aber auch ich froh über reflektierende Elemente, fiele mein Licht auf Überlandstrecken aus.)
Rechts vor Links ist eine klassische Unfallsituation, wo Radler oft von Autofahrern übersehen werden.
So oft ist es glücklicherweise bei mir nicht der Fall, fast nie auf der Straße. Häufiger passiert es natürlich, wenn ich auf Spezialwegen unterwegs bin (Radweg!). Aber wie ich weiter oben schon sagte, glaube ich nicht, daß es daran liegt, daß ich nicht ausreichend am Leuchten bin, sondern daran, daß diese Autofahrer mich nicht in den Blick nehmen und daher völlig unabhängig von meiner aktuellen Leuchtstärke nicht sehen können. Für mich ist deshalb die lebenserhaltende Haltung, meine Vorfahrt grundsätzlich erst dann wahrzunehmen, wenn ich die klare Erkenntnis gewonnen habe, daß der Autofahrer mich in sein zukünftiges Verhalten einbeziehen wird. Das hört sich zögerlich und anstrengend an, ist aber ein automatisierter Ablauf und im Verkehr kein Problem. Ich vermute stark, daß fast alle es so handhaben.
Wolfgang