Keine Eier, Nonnen oder Jungfrauen;
oder: Von Zürich zum Aletschhorn und zurück
Dies hier ist keine Radreise an sich. Ein Großteil der Strecke und auch fast die Hälfte der Zeit beinhaltete Zeit auf dem Fahrrad. Und natürlich ist hier - zumindest für einen der Akteure - das Rad eher Transportmittel als ureigenes und schönstes Fortbewegungsmittel erachtet worden.
Aber ich fühle mich dem Forum gegenüber etwas schuldig, da ich seit Jahren hochqualitative Informationen erschnorre. Also möchte ich auch mal wieder etwas von meinen Erfahrungen preisgeben.
Eine kleine Vorgeschichte:
Eigentlich waren wir eine Seilschaft, die sich fest vorgenommen hatte, eine Hochtour zu machen. Dominik L., ich und zwei andere. Leider wurde aber nur ein bestimmtes Wochenende gefunden, an dem alle Zeit hatten. Und genau an diesem Wochenende meldete die DAV-Wetterprognose die heftigsten Gewitter im gesamten Alpenraum. Das war dann nichts mit Piz Zupó, war nichts mit Cevedale, Zufallspitze und dem eventuellen Versuch an der Königsspitze. Nur im Monte Rosa-Gebiet wollten keine Cumulunimbusse auftauchen. Der Vorschlag von mir, dann gleich die Dufour zu machen, wurde gleich wieder abgeschlagen. Das sei doch Wahnsinn wegen einem Wochenende sechs Stunden von München zu fahren! Die Kosten, die Umwelt!
Also gab es mit dieser Seilschaft keine Tour. Dennoch war dadurch der kleine Wunsch in mir entstanden, doch noch über diese magische quantitative Grenze zu steigen. Dem Universum oder sonstwas wird es komplett egal sein, ob ein Berg nun 3700 Meter oder 4200 Meter hoch ist. Aber wir Menschlein scheren uns darum. Wir alle sind verflucht. Wenn wir nur genügend hohe Zahlen auf unser Lebensblatt schreiben, dann waren wir ein großer Mensch, oh ja!
Also wollte ich einen 4000er. Oh Zahlenwelt, ich ziehe meinen Hut und knie nieder!
Aber wo und wie?
Die Antwort entstand durch Zufall: Ein Bekannter erzählte uns (Dominik L. war zur Überzeugung gekommen, dass wir eine Zweierseilschaft machen konnten) vom Aletschhorn und seinem „Geheimtipp“ über das Mittelaletschbiwak. Man könne sehr gut eine Überschreitung machen und die Tour sei für nicht ganz so hochtourenerfahrene gut machbar. Vor allem aber könne man die Tour zu zweit machen, sofern der große Aletschgletscher aper ist!
Wie aber hinkommen und dabei die Kosten niedrig halten?
Mit dieser Frage im Kopf war ich mit meiner Frau in Norwegen mit Fahrrad und Zelt unterwegs.
Natürlich konnten wir auch mit dem Fahrrad ins Wallis und auf das Aletschhorn steigen. Dominik würde aber nur maximal 9 Tage Zeit haben. Und war er überhaupt fit genug auf dem Rad?
Es gibt aber einen Fernbus, der es uns von München sehr erleichtert. Für 24 Euro pro Person (eine Richtung, Fahrrad inkl.) kommt man damit nach Zürich. Von dort aus sind es nur noch 170 Kilometer bis nach Fiesch im Wallis. Einziges Manko: 2000 Höhenmeter Anstieg über den Furkapass.
Dominik hatte keinerlei Fahrradtourenerfahrung. Er war, wie ich während der Tour erfuhr, noch nie mehr als 60 Kilometer an einem Tag Fahrrad gefahren. Da ich mit mehrjähriger Fahrradtourerfahrung wusste, dass der Hintern es einem nicht verzieh, hätte ich es ein wenig anders planen können.
All das hinderte uns aber nicht daran noch einen drauf zu legen: Die Lebensmittelpreise in der Schweiz sind für uns Deutsche doch etwas hoch, also kauften wir alles (bis auf das Wasser, das wir überall kostenlos nachfüllten) im Vorhinein im deutschen Supermarkt ein:
Insgesamt hatten wir 17 Kilogramm essen dabei, von Avocados, Äpfeln und Bananen zu Knoblauch, Müsli, Fertig-Soßennudeln und Reis hatten wir einiges dabei.
Die grobe Vorplanung sah so aus:
An zwei Tagen hinradeln, etwa drei bis fünf Tage am Berg und dann wieder zurückradeln.
Übernachten würden wir wild im Zelt beziehungsweise im Mittelaletschbiwak.
Die Tour selbst:
In Zürich hatte es am Dienstag, den 16. September 24 Grad. Nach drei Wochen Norwegen und einem kühlen München war das eine kleine Umstellung.
Wir stiegen aus dem Bus und ließen die verdutzten Blicke der Mitreisenden unbeachtet, als wir unsere vielen Taschen – mit herauslugenden Pickeln und Seilen – aus dem Laderaum trugen.
Ich hatte an meinem Rad hinten und vorne einen Gepäckträger, Dominik, der sich ein Reiserad von einem Freund geliehen hatte, hatte nur hinten einen Gepäckträger.
Insgesamt hatten wir 6 Packtaschen zu verladen, einen vollen Rucksack, eine Tragetasche und Isomatte und Zelt. Anfangs versuchten wir noch den Rucksack an Dominiks Rad am Lenker mit Spanngurten zu befestigen, später gaben wir es auf und nahmen in Kauf, dass an seinem Rad so viel Gewicht hinten lag, dass das Rad nur bei kleinem Anheben des Lenkers nach hinten umkippen wollte.
Um 14:00 Uhr starteten wir am Carpark Sihlquai und fuhren erst einmal auf der Westseite des Zürisees aus der Stadt heraus.
Rechts von uns lagen die recht niedrigen Sihltaler Alpen, die zu den Schwyzer Voralpen zählen.
In Wollerau, ungefähr an dem Punkt, an dem der Zürisee nur noch direkt nach Osten verläuft, ging es das erste mal richtig hinauf.
Mit etwa 10% im Schnitt zog sich der Anstieg zum Sattel (932m) hinauf. Über 500 Höhenmeter wirklich anstrengende Höhenmeter, die, wie sich auf der Rückfahrt herausstellte, nicht unbedingt nötig gewesen wären.
Bei der Abfahrt vom Sattel hat man nach Südosten leider die Rigi Hochflue (1702m) im Weg. Deshalb sieht man nicht direkt durch bis zum Berner Oberland.
Der Zünggelenwald rechts im Bild
Der Zünggelenwald, etwas später aus anderer Perspektive.
Es ging hinunter durch Schwyz bis nach Brunnen am Urner See. Dort fanden wir am Orstausgang nach Süden einen schönen Platz, eine Art Park, an dem wir keine Touristen und/oder Ordnungsträger vermuteten. Wir campierten direkt am Wasser.
Der See in der Abendstimmung.
Morgenstimmung
Die Straße am Westufer des Urner Sees ist sehr eng und gefährlich, was das Fahrradfahren wirklich nicht zum Vergnügen macht.
Gegen Mittag erreichten wir Altdorf und bereiteten uns auf den kommenden, tagesfüllenden Anstieg zum Furkapass vor. Vom Urnersee (434m) sind es bis zum Furkapass (2429m). Diese Steigung teilt sich etwa in drei Abschnitte:
Vom See bis nach Silenen ist es sehr flach, hier trieb uns nur der Wind ziemlich entgegen und Dominik hatte sehr mit dem Sitzen auf dem Sattel zu kämpfen, der, wie ich dann erst feststellte, wirklich eine Zumutung an Härtegrad hatte.
Von Silenen geht es dann über Gurtnellen, Wassen und Göschenen in mehreren harten Schwüngen bis nach Andermatt hinauf. Dominik stieg hier bereits merhmals vom Rad und schob. Wenn man nur noch 5-6km/h unter größter Anstrengung fährt, dann macht lockeres schieben mit 4km/h wohl doch deutlich mehr Sinn. In Göschenen war dann das Radeln erst einmal zu Ende. Hier gab es eine große Baustelle, die sich komplett von Göschenen bis nach Andermatt zieht, weswegen ich zum ersten Mal bereitwillig akzeptierte, dass Rad fahren hier wirklich den Verkehr deutlich einschränkt. Obwohl der Gotthard-Tunnel bereits vor Göschenen beginnt, schlängelt sich der gesamte Verkehr ins Wallis sowie über den Oberalppass über diese Straße hinauf. Der unfreundliche Kleinbusfahrer, der offensichtlich keine Lust hatte, uns nach Andermatt hinaufzufahren – er machte uns das mit mehrmaligen, schroffen Hinweisen auf den Zug, der ja sowieso fährt „… und das auch schon in 20 Minuten!“ deutlich – brachte uns in 25 Minuten bis nach Andermatt hinauf.
Von Andermatt waren es nur noch 1000 Höhenmeter. Hier folgt zuerst ein flacher Abschnitt bis nach Realp, dann wird der eigentlich Pass mit dem freundlichen Schild: „steigt 900m in 13km“ eingeleitet.
Hier hinauf war es mit dem ganzen Gewicht wahrlich eine Herausforderung. Dominik achtete stets auf seinen Höhenmesser und wechselte immer bei 50 neuen absolvierten Höhenmetern zwischen Radeln und schieben.
Auch der schneidende Wind machte uns zu schaffen, denn jede noch so kurze Pause kühlte sofort aus. Auf etwa 2000 Metern fing es auch noch zu nieseln an.
Wir fuhren an mehreren Parkplätzen mit einladenden Schildern zu Hütten vorbei, nur einmal erachtete die Welt dort draußen unseren (sinnfreien) Kampf als sinnvoll und schenkte uns einen Mann, der, als er an uns vorbeifuhr, uns eine Flasche Eiweißgetränk schenkte. Mit den Worten: „Für die Regeneration“ war er auch schon wieder davongebraust.
Auf dem Pass begann das Wallis. Und auch die Abfahrt. 1400 Meter Abfahrt bis nach Fiesch, das zwar über 40 Kilometer entfernt lag, aber trotzdem kam Freude auf. Vor allem bei Dominik, dessen Wunde Sitzknochen sich auf das Wandern freuten.
Wir schafften es nicht vor der Nacht bis in das Dorf. Etwa 15 Kilometer vorher campierten wir zwischen ein paar Flugzeughangars.
Wir stellten die Räder auf etwa 1100 Meter Höhe in Fieschertal ab. (Ein kleines Dorf von Fiesch die Weisswasser hinauf)
Von einem Verkäufer in einem Sportgeschäft erfuhren wir noch in Fiesch, das es zwei sinnvolle Wege zum Mittelaletschbiwak gebe: Direkt zur Fiescheralp aufsteigen und durch den Tunnel zur Gletscherstube Märjelensee – oder über Fieschertal die Weisswasser hinauf, bis sich der Weg teilt; einmal nordnordöstlich Richtung Fieschergletscher und nordnordwestlich den Seebach/Glingulwasser hinauf zur selben Gleschterstube – von dort aus über den großen Aletschgletscher NICHT direkt Richtung Mittelaletschgletscher halten, sondern eher direkt nach Westen, um nicht zu viele Gletscherhügel überwandern zu müssen.
Wir nahmen den letzteren Weg. Am Fahrradabstellpunkt brauchten wir über eine Stunde, um unsere Sachen umzupacken.
Um 11:00 Uhr ging es los. Dass diese 8 Stunden, die wir bis zur Dunkelheit haben würden bis zum Mittelaletschbiwak, ziemlich knapp bemessen waren, war uns zu der Zeit noch nicht klar.
Von 1100 Meter Höhe sind es bis aufs Biwak nur 1900 Meter Höhenunterschied – durch den Abstieg zum Gletschereinstieg und –ausstieg und einfach Zwischenabstiege kommen noch etwa 400 Höhenmeter hinzu. Dass es aber sein kann, dass man ab dem Einstieg in das Tal des Mittleren Aletschgletschers keinen Weg hat und man über „Arschlochgelände“ (Seitenmoränen mit inhomogener Steingröße, die überall herumliegen) deutlich an Zeit verliert…
Gesteine
Gletscherwasser
Der Fieschergletscher
Jedenfalls verlief bis zum Märjelensee alles gut.
Dort stiegen wir zum Gletschereinstieg hinab...
... und betrachteten die wuchtigen Eismassen und –höhlen die dort auch die Gondeltouristen anschauen können.
Obwohl der Bekannte uns damals erzählt hatte, dass sie ohne Seil über den Großen rüber gegangen wären, seilten wir uns an.
Ab hier ging es etwas schleppend voran, da die grobe Richtung der Spalten zwar – bis zur Mitte des Gletschers – senkrecht zur Richtung des Gletschers, mit leichtem Winkel bergaufwärts ist, aber man trotzdem manchmal umkehren muss, weil einem eine zu große Spalte begegnet, über die man nicht steigen kann. Trotzdem waren wir in knapp einer Stunde auf der anderen Seite.
Und eben genau so, wie der Verkäufer in Fiesch uns geraten hatte – wir waren nicht direkt am Eingang des Mittelaletschtals, sondern noch etwa 300-400 Meter nördlich davon. Hier hatte er uns geraten, dass wir am Hang laufen sollten, nicht am Gletscher unten. Das versuchten wir zwar, kamen aber noch deutlich langsamer voran, weil hier überhaupt keine Spuren und nur „Stock über Stein“-Gelände war. Also beschlossen wir wieder zum Rand des Gletschers abzusteigen und uns dort bis zum Eingang ins Mittelaletschtal durchzuschlagen.
Um 16 Uhr meinte Dominik, dass wir uns entscheiden müssten, ob wir nun weitergingen oder zur Gletscherstube umkehrten. Bis auf einen Biwaksack und warme, regendichte Kleidung hatten wir nichts dabei. Von hier aus wäre ein umkehren noch bei Tageslicht möglich gewesen.
Wir waren beide von der Fahrradfahrt und dem sehr zermürbend langen Aufstieg erschöpft. Trotzdem wollte keiner aufgeben, denn das hätte es bedeutet. Noch ein zweites Mal über den Gletscher den gleichen Weg hierherkommen war ohne Frage keine Option.
Also zogen wir weiter. Über sandige Stellen rutschte man ab, dann gab es doch wieder Stellen, an dem der Moränenschutt zu dünn auf dem Eis lag und man wieder verlangsamt wurde, schließlich fanden wir doch wieder einen Pfad, der von rechts vom Hang bis zu der Stelle, wo der geschmolzene Mittelaletschgletscher in den großen floss, führte und direkt in das mittlere Tal hinaufführte.
Etwa eine Stunde später kam das Mittelaletschbiwak in Sicht. Es war auch – laut der GPS-Uhr von Dominik – nur noch einen Kilometer entfernt. Dennoch lagen noch über 400 Höhenmeter und ein steiler, aperer Gletscher sowie etwas Fels im Weg.
Direkt unterhalb der kleinen Hütte, die sich vom Gletscher etwas nördlich an den Fels schmiegte, brach ein großer Strom heraus, der sich bis zu einem großen Wasserfall entfaltete. Links davon floss auch etwas Wasser hinab und der Fels sah hier sehr glatt und abgeschrubbt aus.
Noch weiter links begann der Gletscher, etwas steil und glatt, aber es sah so aus, als könnte man bis unter die Eisabbrüche weiter das Eis hinauf, um dann etwas über den glatten Fels zu queren und dann würde sich dahinter noch ein Weg auftun.
Bis zu diesem letzten Punkt ging es gut. Steigeisen wieder an, hochstapfen, Steigeisen wieder aus und über den wirklich rutschigen Fels. Dann sahen wir wieder ein paar Steinmännchen. Aber die Dunkelheit lag unmittelbar bevor.
Etwa 100 Meter unter dem Biwak verloren wir die Steinmännchen wieder. Es kam etwas Panik auf und wir beide kamen auf die herausragende Idee, den Hang direkt über den Fels hinaufzusteigen.
Wir fanden beide ein paar Stellen im 3ten und 4ten Grad, die wir uns zutrauten. Wegen der eintretenden Dunkelheit entschieden wir, dass wir es "die paar Meter" direkt probieren könnten.
Das Mittelaletschbiwak ist eine Unterkunft mit 13 Betten, einem etwas kleinen Tisch in der Mitte und etwas Essgeschirr und Essensrestvorkommen. Es hat auch ein kleines Plumpsklo, das – mit einem Steg verlängert – direkt über dem Hang hängt.
Geschafft von den letzten drei Tagen machten wir einen kompletten Tag Pause, um uns die Route bis zum oberen Gletscherteil einzuprägen und etwas zu regenerieren.
Morgenstimmung am Biwak
Das Bergführerzentrum Fiesch gab uns die Info durch, dass ihre Leute auch alle am Samstag gehen würden, also waren wir uns sicher, dass uns keine Stürme erwarten würden.
Um kurz vor sieben starteten wir mit Stirnlampen.
Überschneite Spalte
Am Gletscher direkt bis zum Firngrat (3638m) hinauf, der stellenweise nur 40 Zentimeter schmal ist. Kurz vor Punkt 3718m rutschte mir ein Handschuh den Hang hinunter und damit schien die Tour zu Ende. Glücklicherweise blieb er aber an einem Felsvorsprung 15 weiter unten hängen. Mit Frontzackentechnik stieg ich hinab und kam wieder herauf.
Auf dem steilen Hang bis zum Punkt 4086m war der Schnee glücklicherweise noch etwas hart, das machte das Spuren etwas leichter.
Am Gipfelgrat waren noch leichte Spuren zu sehen, die halfen deutlich bei der Findung des leichtesten Weges.
Bis kurz unter 4000m war die Sicht bombastisch, darüber versanken wir im trüben Wasserdampf.
Die geniale Sicht – Nach Nordwesten zum Dreigestirn – Eiger, Mönch, Jungfrau – nach Nordosten zum Finsteraarhorn, Nach Südosten zur Monte-Rosa-Gruppe – mussten wir uns leider selbst vorstellen.
Gegenlicht im Abstieg
Gleiche Position, nur von meiner Kamera abwärts
Der riesige Ausläufer des Concordia-Platzes. Oben wären wieder mal das Dreigestirn zu sehen gewesen...
Die schmalste Stelle des Firngrats.
Bis 15:30 Uhr waren wir wieder auf dem Biwak. Hier die beste Sicht aufs Horn seit 3 Tagen.
Der riesige Aletschgletscher...
... ist manchmal farbig ...
... manchmal spaltig.
Am Sonntag stiegen wir bis zu den Rädern hinab, wurden – durch einen Zufall – zum Essen eingeladen und fuhren noch bis Gletsch im schneegepeitschten Regen hinauf.
Eine sehr nasskalte Nacht...
... dafür aber ein angezuckerter Morgen!
Das zweite Mal über den Furkapass fiel schon leichter.
Kurze Schauer ließen die Fahrbahn glänzen.
und die Hänge dafür noch stärker farbig erstrahlen.
Die Passhöhe in diffusem Licht.
Bei der Abfahrt wurden wir fast von einem, unbedingt den Weg abschneiden wollenden Autofahrer, platt gemacht.
Rastplatz mit Gross Windgallen (?) im Hintergrund.
Ein zweites Mal am Westufer - hier der angenehmere Teil
Nachmittagsstimmung am Urnersee
Und dann die Erkenntnis am Zuger See: Man kann ganz einfach nach Sihlbrugg hinauf fahren und von dort aus das Sihltal hinab bis Zürich. Das sind nur 150 Höhenmeter statt 500 über den Sattel.
Und an diesem Abend war es sogar unsere Privatstraße:
Genau ab diesem Montag waren Bauarbeiten auf der Straße im Gange. Deshalb wurden alle Autos über einen kleinen Pass umgeleitet. Wir Radfahrer konnten allerdings gemütlich an den Absperrungen vorbei und sehen, dass die Bauarbeiten noch gar nicht begonnen hatten. Sie hatten lediglich Absperrungen aufgebaut.
Auf dieser Straße entstand eine ziemlich surreale Stimmung: diffuses Licht, Einbruch der Dunkelheit, und dann radelt man auf einer gesperrten Straße an einem Bordell vorbei, an dem die Lichter in grellen Farben leuchten.
Ein stiller Einzug nach Zürich.
Dort war es dann aber aus mit der Sparerei. Die 200g Reis, das das einzig übrige Essbare in unserem Gepäck war, wurden verschmäht. Wir gingen in den Weissen Wind und ließen es krachen.
Somit wurde leider nichts aus den 96€ Tourenkosten. Es kam noch die Busfahrt von Göschenen nach Andermatt hinzu (10€), plus die drei Übernachtungen im Mittelaletschbiwak (30€) und das Essen am Ende in Zürich (70€).
Gesamtkosten: 206€
Gesamtdauer (mit Busfahrt Hin-/zurück): 166 Stunden (knapp 7 Tage!)
Gesamtdauer (ohne Busfahrt Hin-/zurück): 155 Stunden
Ich hoffe, ich konnte euch die Tour zu eurer Freude näher bringen.
Es ging hier in keinster Weise um "so billig wie möglich". Es sollte nur kostengünstig gehalten werden, da wir uns manch touristische Preise nicht ganz leisten können.
Zum Abschluss die Abendstimmung von Zug nach Sihlbrugg:
Viel Spaß!
Marian