Hallo Gemeinde,
ich habe hier noch einen kleinen Bericht zu meiner Radreise nach Nord-Laos nachzureichen.
VISUM + VORBEREITUNGEN30 Dollar, ein Passbild und ein gültiger Reisepass reichen für die Einreise. Die Impfungen können ein paar hundert Euro kosten, die man aber von der Krankenkasse oft erstattet bekommt. Reiseapotheke mit Malaria-Standby-Medikament (ca. 70 Euro) empfehlenswert.
ANREISE + RADTRANSPORTMünchen-Bangkok-Luang Prabang mit Thai Airways. Fahrradtransport gratis (solang innerhalb von 30 kg eingechecktem Gepäck), hin im richtigen Fahrradkarton vom Händler (es wurde nicht nach Pedalen, Sattel, Reifenluft gefragt), zurück in zwei mit sehr viel Tape zusammengeklebten kleineren Fahrradkartons, die ich zufällig im Müll bei einem örtlichen Radhändler gefunden habe.
VERKEHR + STRASSENGenerell hat Laos noch wenig Straßen. Man muss also öfter den gleichen Weg zurück nehmen, wenn man in einem Ort war. Vorteil: Das Navigieren ist leichter
Auf den meisten Straßen war wenig Verkehr, meistens nur Roller. Aber es gab immer Schlaglöcher. Zwei Strecken habe ich im Bus überbrückt (ca. 50% Aufpreis zum normalen Preis), weil sie entweder gerade asphaltiert wurden (Oudomxai-Pak Mong) oder zu befahren/eng/gefährlich aussahen (Oudomxai-Luang Namtha).
Gut befahrbar:
- Pak Beng-Muang Beng-Oudomxai
- Oudomxai-Muang Khoa
- Luang Nam Tha-Muang Sing
- Pak Mong-Luang Prabang
- Luang Prabang-Tad Kuang Xi (Tagestour, sehr schöne Wasserfälle)
- Luang Prabang-Tad Kacham (Tagestour, Wasserfälle eher langweilig)
Die Strecke Luang-Prabang-Pak Beng auf dem Mekong habe ich per Boot gemacht, geht problemlos gegen geringen Aufpreis. Die Bootstour von Muang Khoa auf dem Nam Ou nach Phongsaly/Ban Hat Sa war bei mir nicht möglich. Grund: Am Fluss wird ein Wasserkraftwerk gebaut, deswegen muss derzeit in Samphan das Boot gewechselt werden, mit Tuk-tuk-Transfer, das verlängert die Reisedauer, deswegen nehmen die Locals wohl eher den Bus. Folge: Die Boote gehen nicht.
KLIMAVormittags meist bis etwa 11 Uhr bedeckt (ca. 17 Grad), nachmittags heiter+heiß (ca. 30 Grad), aber gutes Radwetter, kein Regen, wenig Mücken (ca. 10 Stiche in 3 Wochen. Nur in der Dämmerung sind lange Sachen und Repellent angeraten).
VERSORGUNG + GELD + UNTERKUNFTAn den meisten Straßen alle paar Kilometer ein Dorf mit kleinen Shops (Wasser, Kekse). Aber nirgends Ersatzteile. Wenn es einen Radladen gibt, dann haben sie keine Teile, die für europäische Räder taugen. Also unbedingt mitnehmen: 2 Ersatzschläuche, Werkzeug zum Schlauchwechsel, Ersatzkabel für Schaltung/Bremse, gute Luftpumpe, die wichtigsten Imbus-Schlüssel. (Mir ist ein Schaltzug gerissen und ich Depp hatte kein Ersatzteil dabei, die einzige Rettung war ein netter Regensburger Radler, der mir seines verkauft hat). Geldversorgung am besten per Bar-Euros und Umtausch in einer Wechselstube. Meine Kreditkarte funktionierte nicht an Geldautomaten, Dollar bringen kaum Vorteile, man kann aber größere Beträge damit bezahlen, wenn man welche hat). Da es überall günstige Guesthouses gibt, ist Zelten m.E. unnötig. Ein Zimmer kostete in der Regel 5 Euro (50000 Kip). Ein Abendessen im Restaurant mit einem Beerlao kostet oft auch um die 5 Euro.
HIGHLIGHTSDie netten Leute, die süßen Kinder (in jedem Dorf begrüßen sie den Radler mit lautem
Sabaydee, wollen oft auch abgeklatscht werden), die Dörfchen an der Straße, über die die Hennen mit ihren Küken, schwarze Schweinchen und Wasserbüffel rennen, die tropischen Waldlandschaften, das koloniale Flair von Luang Prabang, das gute Essen, das Beerlao.
Die Kliometerleistung war eher niedrig, aber es hat sich voll gelohnt, das Rad mitzunehmen. Das Freiheitsgefühl ist doch größer als bei einer reinen Busreise. Man kann halt auch mal in einem Ort noch ne Runde drehen, um zu sehen, wo man ist und was so um das Zentrum herum los ist.
Wenn Fragen sind, bitte fragen.
Grüße,
Stefan