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#1343447 - 19.06.18 11:02 Flamingos im Münsterland
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 534
Dauer:4 Tage
Zeitraum:19.4.2018 bis 22.4.2018
Entfernung:345 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
nlNiederlande

Strecke: 345km
19. – 22.4.2018
Flamingos im Münsterland

Das Forumstreffen in Lauterbourg nahte, und ich hatte den festen Plan, daran teilzunehmen. Ich wollte mit dem Rad anreisen und hinterher noch eine mehrwöchige Radtour dranhängen. Kalendarisch fällt das Forumstreffen diesmal auf die Eisheiligen. Ich hatte mir für die zu erwartenden kalten Nächte einen neuen dicken Schlafsack gekauft. Zudem wollte ich die mobile Stromversorgung testen (E-Werk mit Vorschaltkondensatoren und Pufferakku). Diese Möglichkeit bot sich unerwartet im April, da der Wetterbericht einige warme Tage angekündigt hatte. Ich nutzte die Gelegenheit und machte mich kurzfristig auf eine schon länger angedachte kleine Radreise: Flamingos schauen im Zwillbrocker Venn!

Streckenübersicht (hier klicken)


Tag 1: Donnerstag, 19.4.2018
Von Oberhausen nach Winterswijk: 89km

Kurz vor 8 Uhr morgens war ich startklar. Schon jetzt war zu erkennen, daß es ein heißer Tag werden würde, und das im April!

[ von up.picr.de]

Obwohl es etliche Forumsmitglieder im westlichen Ruhrgebiet gibt, findet ihr im Forum kaum Bilder der Gegend. Immer wieder zieht es die Radler in die weite Welt, und dabei hat auch die Heimat viel zu bieten wie z.B. die Fußgängerbrücker am Kaisergarten über den Rhein-Herne-Kanal.

[ von up.picr.de]

Im Oberhausener Gasometer wurde gerade eine neue Ausstellung eröffnet: Der Berg ruft. Die Besichtigung zusammen mit Freunden ist schon eingeplant!

[ von up.picr.de]

Am Gasometer zweigt ein Radweg nach Norden vom Rhein-Herne-Kanal ab, auf dem ich jetzt Oberhausen verlasse. Das geht teilweise aber nur schiebend, denn hier schramme ich beim Fahren mit dem Gepäck an der Wand entlang!

[ von up.picr.de]

Die Straße links im Bild führt zur Zeche Haniel und hat hinter der Leitplanke keinen Zugang mehr zu meinem Weg.

Bald habe ich die Stadt verlassen und befinde mich im Naturpark Hohe Mark. Die Schäden der Winterstürme sind beseitigt und liegen säuberlich neben den Wegen.

[ von up.picr.de]

Die durch den Bergbau entstandenen Landsenkungen sind noch zu erkennen, aber bald wird alles wie eine natürliche Seenlandschaft erscheinen!

[ von up.picr.de]

Die Wasservögel profitieren davon:

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]


Am späten Vormittag erreichte ich Schermbeck.

[ von up.picr.de]

Obwohl ich zu Hause gegessen hatte, konnte ich an der örtlichen Bäckerei nicht vorbei fahren, ohne mir ein 2. Frühstück zu gönnen.

Erle war das nächste eingeplante Zwischenziel. Diese Windmühle liegt am Wegesrand, kann aber nicht besichtigt werden.

[ von up.picr.de]

Sehr wohl zu besichtigen ist aber die Femeiche mit dem rekonstruierten Richtplatz.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Dieser Platz ist mit seinen Bänken im Schatten für eine Pause ideal. Als Reiseradler mit Gepäck ist man interessant und kommt schnell mit den anderen Pausierern ins Gespräch. Ich mußte mich selbst zum Aufbruch ermahnen, um hier nicht den halben Tag zu verbummeln.

Über Raesfeld erreichte ich in der Mittagszeit die Isselquelle.

[ von up.picr.de]

Der Quellteich hatte Wasser, was in trockenen Zeiten nicht immer der Fall ist. Die Issel ist der Quellfluß der IJssel, welche in das IJsselmeer mündet. Es wäre auch Schade, wenn die Issel kein Wasser bringt und die Schiffe im Ijsselmeer plötzlich auf Grund laufen! lach

Weiter führte der Weg durch blühende Landschaften,

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

vorbei an Burgen

[ von up.picr.de]

und Heiligen

[ von up.picr.de]

zur Niederländischen Grenze.

In Burlo, wenige Meter vor der Grenze, kehrte ich nochmals in einen Biergarten ein. Das Wetter war inzwischen sehr heiß geworden und ich wußte aus alter Erfahrung, daß Biergärten in den Niederlanden seltener sind als bei uns und das Bier dafür teurer! Das wußten auch die Niederländer, denn es gab mehr holländische als deutsche Gäste!

Den Grenzverlauf markiert dieser alte Kommiesenpatt (Zöllnerpfad). Er existiert schon seit der Grenzfestlegung im Jahr 1765.

[ von up.picr.de]

Eigentlich ist der Weg für ein beladenes Rad ungeeignet, aber durch das trockene Wetter und der absolut platten Landschaft kam ich dann doch ganz gut durch. Es ist immer wieder überraschend, auf welche Wege man gerät, wenn man bei der Planung nicht ausdrücklich ‚Rennrad, nur Asphalt‘ eingibt.

In der Gegend von Winterswijk wollte ich übernachten. Den ersten Zeltplatz am Weg steuerte ich an. Die Rezeption war unbesetzt, den Rezeptionisten mußte ich herbei rufen lassen. Es war ein freundlicher Mann, der mir in etwa folgendes erklärte:
„Ich kann Sie zwar hier aufnehmen, aber ich glaube nicht, daß Sie das wollen. Ich muß Ihnen dafür nämlich 18,-€ abnehmen. Fahren Sie ein paar Kilometer weiter. Die Campingplätze dort sind alle billiger!“

Es ist noch genauso wie bei meiner ersten Radreise mit Familie vor über 35 Jahren: Ich erweckte Mitleid. Wer mit dem Rad anreißt, kann sich keine teuren Zeltplätze oder Restaurants leisten. Es war mir recht. Ich habe das Angebot gerne angenommen. Es war noch früher Nachmittag und so fuhr ich weiter.

Der nächste Platz, den ich erreichte, war ein Mini-Camping auf einem Bauernhof. Am Hoftor war ein Schild: „Bellen“ (niederländisch für klingeln, läuten, auch: anrufen). Es rührte sich aber nichts. Das einzige, was bellte, war der Hund! Ich zog also weiter zum nächsten.

Am nächsten Platz konnte ich dann einchecken. Die Preisberechnung zog sich etwas hin, denn ich war offensichtlich in diesem Jahr der erste Gast ohne Auto, aber dafür mit Fahrrad! 10,64€ sollte ich schließlich zahlen. Diesen Betrag hatte ich aber nicht passend und in der Campingplatzkasse gab es auch kein Kleingeld. Das Problem ließ sich schlußendlich lösen: ich zahlte mit Kreditkarte!

Zum Essen am Abend mußte ich nochmal in die Stadt radeln, denn der Campingplatz hatte kein Restaurant oder Imbiß. Dafür gab es in Winterswijk an der Kirche mehrere Einkehrmöglichkeiten. Dank des schönen Wetters waren alle Lokale ziemlich voll, aber ein Platz für eine Einzelperson war dann doch noch zu finden.

[ von up.picr.de]

Typisch niederländisch beendete ich den Gastronomieausflug mit Frikandel Speciaal, Pommes Frites und Grolsch. Das ‚Speciaal‘ steht für die Zutaten Ketschup, Mayonnaise und gehackte Zwiebeln. Wer das nicht probiert hat, war nicht in den Niederlanden!

Mein Campingplatz befand sich an einem Erholungsbebiet, Het Hilgelo.

[ von up.picr.de]

Zurück vom Essen verweilte ich am See bis die Sonne unterging und die Mücken mich vertrieben.

[ von up.picr.de]



Tag 2: Freitag, 20.4.2018
Von Winterswijk nach Neuenkirchen: 78km

Mir war klar, daß ich mich in einem ‚kulinarischem Notstandsgebiet‘ befinde und in den nächsten Stunden keine Bäckerei finden würde. Da ich gestern in Schermbeck ein zweites Frühstück hatte, war die Reiseverpflegung für den Tag übrig geblieben. Könnt ihr Euch vorstellen, wie gut ein altes trockenes Brötchen und ein Apfel schmecken können? Ich sag nur: lecker! (speziell, wenn man Hunger hat)

Als Radreisender ist man das ‚Objekt der BeNeugierde ‘. Ein Dauercamper wollte diese noch befriedigen und fragte mich aus, und so war es fast halb neun, bis ich endlich auf Tour war.

[ von up.picr.de]]

Erstes Ziel des Tages sollten die Flamingos sein. Diese leben und brüten im Zwillbrocker Venn direkt an der deutsch/niederländischen Grenze. Sie zu sehen ist aber gar nicht so einfach, denn erstmal sieht man – nichts, jedenfalls keine Flamingos!

[ von up.picr.de]

Es gibt mehrere Aussichtspunkte. Ich habe sie alle angesteuert, obwohl die Wege sandig waren. Dann der erste Flamingo:

[ von up.picr.de]

Je unzugänglicher (mit dem beladenen Rad) die Aussichtspunkte wurden, desto mehr Flamingos kamen in mein Sichtfeld.

[ von up.picr.de]

Zeigen kann ich sie Euch aber nur, weil das Teleobjektiv der Kamera sie ranzoomen konnte. Die Flamingos leben und brüten auf einer Insel im Venn. Mit bloßem Auge ohne Fernglas sieht man nur rosa Punkte. Direkt vor die Aussichtsplattformen kommen die Tiere höchstens zum Futter suchen.

[ von up.picr.de]

Mit der Erkenntnis, daß ich nicht näher an die Flamingos ran komme und die Vögel sich auch nicht zu mir gesellen wollen, machte ich mich auf die Weiterreise. Vreden sollte mein nächstes Ziel sein.

[ von up.picr.de]

Trotz des holländisch klingenden Namens liegt dieser Ort im Münsterland. Wie erwartet fand ich hier eine nette Bäckerei mit Außengastromie. Während und nach dem Frühstück wurde ich von Gästen an den Nachbartischen zu meinen Radreiseaktivitäten befragt. Die Münsterländer fahren im Allgemeinen häufig Rad und nutzen es im Alltag und für Tagesausflüge. Mehrtägige Radreisen sind aber für viele noch sehr exotisch! Einer der Anwesenden befragte mich sehr konkret nach meiner Ausrüstung. Er meinte, daß er dieses Jahr Rentner würde und dann auch so Reisen unternehmen wolle.

Es war schon fast Mittag, bis ich aufbrach. Eine Stunde später erreichte ich Ahaus.

[ von up.picr.de]

Ich spazierte durch die Altstadt und machte einige Bilder.

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

Inzwischen war es Nachmittag und es wurde immer wärmer. Ich suchte nach einem Biergarten. Aber egal ob in Heek, Megelen oder Welbergen: jede in Frage kommende Gaststätte hatte Mittagspause! Hinter Welbergen erreichte ich diesen Bahntrassenradweg.

[ von up.picr.de]

Ich schöpfte Hoffnung. An Bahnlinien gab es schließlich Bahnhöfe und an Bahnhöfen gab es Bahnhofsgaststätten. Genau eine solche erreichte ich in Wettringen. Es war kurz nach drei – und was stand auf dem Schild am Eingang? Geöffnet ab 17.00 Uhr!

Mehr durch Zufall fand ich dann nur ein paar hundert Meter entfernt einen offenen Biergarten. Das hierfür Bedarf vorhanden war, erkannte ich sofort an den vielen Radfahrern, die hier ihre Pause machten.

Der Campingplatz Haddorfer See war jetzt nicht mehr weit. Schon an der Anmeldung sah ich: hier gibt es ein Bistro und es hat offen! Der Abend war gerettet.


Tag 3: Samstag, 21.4.2018
Von Neuenkirchen nach Senden: 86km

Diesmal kam ich schon vor acht Uhr morgens los. Der Morgennebel lag noch über den Feldern.

[ von up.picr.de]

Diesen Zeitvorteil machte ich aber in Neuenkirchen direkt wider zu Nichte. Ich fand zwar die von einem Einheimischen beschriebene Bäckerei, aber leider eine falsche Filiale am Stadtrand. Zum Frühstück mußte ich wieder zurück ins Stadtzentrum.

[ von up.picr.de]

Direkt neben der Kirche fand ich dann eine andere Bäckerei, wo ich auch gut essen konnte.

Die Weiterfahrt verlief ebenfalls nicht so glatt wie gewohnt. Im Track kann man die längere Pause erkennen. Es war 9.49 Uhr, als mir plötzlich eine Pedale abfiel. Sie hatte sich losgedreht, weil das Konuslager fest saß. Ich hatte genügend Werkzeug mit, um die Pedalachse zu öffnen und den Fehler zu finden. Ich konnte den Konus auch lösen, aber nicht mehr kontern. Provisorisch habe ich das Pedal wieder zusammengebaut und an der Kurbel befestigt, in der Hoffnung, daß das noch 2 Tage hält.

Kurz nach Rheine-Mesum war das Lager wieder fest. Mir war jetzt klar: dieser Schaden ist mit meinen Bordmitteln vor Ort nicht behebbar. Ein einheimischer Radfahrer hielt bei mir an, um mir evtl. helfen zu können. Es besah sich den Schaden und stellte lakonisch fest: „Du brauchst den Fietzenflicker!“

Auf meine Frage: „Und wo finde ich den?“ erklärte er mir den Weg zurück nach Mesum zur Fahrradwerkstatt. Mein Pedallager war wieder gelöst und das Pedal angeschraubt. Ich machte mich also auf den Weg zurück. Es war Samstag und inzwischen kurz vor 12.00 Uhr, als ich die Werkstatt erreichte. Sie hatte noch offen! Die Werkstatt hieß tatsächlich: Der Fietzenflicker.

Der Werkstattmeister verkaufte mir einen Satz Pedale und lieh mir noch einen großen Pedalschlüssel, womit ich das andere Pedal leicht lösen und auch alles wieder festschrauben konnte.

Wir unterhielten uns noch etwas über die fehlende Nut in der Pedalachse, die es unmöglich machte, einen ‚Nasenring‘ einzulegen, der ein vernünftiges Kontern des Konuslagers erst möglich macht. Das Problem war ihm bekannt und ebenfalls ein Ärgernis, aber das sei heute fast schon üblich, denn es spart in der Herstellung ein paar Cent!

Um 12 Uhr war ich wieder unterwegs. In Greven erreichte ich die Ems und folgte ein kurzes Stück dem Emsradweg. Da ich jedoch an den ehemaligen Rieselfeldern von Münster vorbei fahren wollte, bog ich bald wieder ab.

[ von up.picr.de]

Ich weiß nicht genau, was ich mir vorgestellt hatte, aber irgendwie war ich enttäuscht. Ich sah vor allem Möven, und alles weit weg. Es war so ähnlich wie am Zwillbrucker Venn, nur ohne Flamingos.

Dann also auf zum nächsten Höhepunkt: Münster!

[ von up.picr.de]

Die Stadt war voller Menschen: Touristen aus aller Welt und dazu Studenten und Einheimische. Ich hatte im Vorfeld nicht bedacht, daß ich an einem Samstag, noch dazu bei heißem Wetter, in Münster sein würde. Eigentlich wollte ich irgendwo einkehren und eine Altbierbowle trinken. Es gelang mir aber nicht, einen schattigen Platz in einem der Gastronomiebetriebe zu finden. Ich schob mein Fahrrad durch die Massen, machte ein paar Fotos (wer genau hinsieht, kann auf einem der Bilder die Wiedertäuferkäfige erkennen)

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

[ von up.picr.de]

und radelte weiter Richtung Aasee. Am Ufer des Sees wollte ich mich dann in einen Biergarten setzen. Was ich nicht ahnte: am Aasee gibt es keinen Biergarten, jedenfalls habe ich keinen gefunden! Durstig fuhr ich weiter (nicht ganz, ich hatte noch Wasser in meinen Flaschen).

[ von up.picr.de]

Haus Kakesbeck gehört schon zum Stadtbereich von Senden und dort liegt auch der Campingplatz, wo ich unterkommen wollte. Diesen Platz kannte ich schon Bergisches Land - Sauerland - Münsterland (Reiseberichte), und so wußte ich auch, daß es neben dem Platz eine ordentliche Gaststätte gibt.

Den Abend verbrachte ich dort zusammen mit einem anderen Reiseradler, der auf dem Weg zur Nordsee war.



Tag 4: Sonntag, 22.4.2018
Von Senden nach Oberhausen: 84km

Die Bäckerei vom letzten Aufenthalt auf diesem Campingplatz gab es nicht mehr. Da ich ohnehin einen anderen Heimweg wählen wollte als damals, war Lüdinghausen, wegen der kulinarischen Infrastruktur, mein erstes Ziel.

[ von up.picr.de]

Hier war schon morgens reichlich Betrieb, denn es wurde ein Stadtfest vorbereitet, welches mittags beginnen sollte. Die Bäckerei war auch schon gut besucht, denn einige der Aufbauhelfer waren hier am frühstücken.

Gestärkt und gut gelaunt setzte ich nach dem Essen die Reise fort. Die Fahrt durch das Münsterland ist nicht wirklich spannend und so stellt schon die Überquerung der Stever ein fotografisch festzuhaltendes Ereignis dar.

[ von up.picr.de]

An der Alten Fahrt machte ich dann eine sensationelle biologische Entdeckung: den von mir so getauften ‚Aprilkäfer‘.

[ von up.picr.de]

Ein Maikäfer kann das im April doch nicht sein, oder?

Ich sah dort aber noch mehr Tiere, die es eigentlich bei uns nicht geben sollte. Zum einen diese eingeführte Art: den Nutria.

[ von up.picr.de]

und diese vermutlich von Aquarienfreunden ausgesetzte Wasserschildkröte:

[ von up.picr.de]

Es war schon Mittag, als ich bei Henrichenburg die Kernzone des Ruhrgebiets erreichte. Hier ist für alle Technikinteressierten das alte Schiffshebewerk sehenswert.

[ von up.picr.de]

Es ist ein Industriemuseum und zu besichtigen.

Eigentlich wollte ich jetzt am Rhein-Herne-Kanal weiter radeln, aber ich geriet in die Baustellen der Emscherrenaturierung. Die Umleitung führte mich an den schon fertig gestellten Teil der neuen Emscher. Wo früher nur ein trister Abwasserkanal war, sieht es heute so aus:

[ von up.picr.de]

Fasane leben hier auch schon.

[ von up.picr.de]

Da ich mich jetzt statt am Rhein-Herne-Kanal auf dem Emscherradweg befand, kam ich auch an der Halde Hoheward vorbei. Hierbei handelt es sich um die höchste Abraumhalde des Ruhrgebiets. Auf dem Gipfel steht (u.a.) das Horizontobservatorium. Leider sind die Bögen eine Bauruine und eingezäunt. Die Baugerüste, die die Bögen abstützen, sind auf dem Bild zu erkennen. Der Streit um die Ursachen ist ein teures Trauerspiel und ein Ende ist nicht abzusehen!

[ von up.picr.de]

Die weiße Spitze, die unter den Bögen zu erkennen ist, ist der Obelisk der Sonnenuhr!

Erklommen habe ich die Halde mit dem beladenen Reiserad aber nicht, schließlich war ich hier schon öfter auf Tagesausflügen mit dem unbeladenen Rad.

Hinter der Grimberger Sichel wurde es dann nochmal spannend.

[ von up.picr.de]

Schwarze Wolken türmten sich rund um mir auf. Gewitter kamen auf, die Schönwetterperiode war zu Ende. Bei den ersten Regentropfen zog ich die Regenjacke an. Die Gewitterwolke erkannte sofort die Sinnlosigkeit ihres Tuns und stellte den Regen ein! Es blitzte und donnerte rings um mich rum, ich aber fuhr im Sonnenschein (ohne Regenjacke). Auf die geplante Pause am Nordsternpark verzichtete ich allerdings.

Bei Bottrop war wieder schönstes Wetter. Die Betonschafe weideten unbeirrt wie schon seit Jahren.

[ von up.picr.de]

Trocken erreichte ich mein zu Hause in Oberhausen!

Fazit:

Ich hatte während der gesamten Tour schönes sehr heißes hochsommerliches Wetter. In der ersten Nacht hatte ich Krämpfe in den Beinen. Ich denke, das lag an der ungewohnten Belastung und der Hitze. Vermutlich hatte ich auch zu wenig getrunken, denn ich hatte abends am Campingplatz noch eine volle Wasserflasche am Rad. In den nächsten Tagen habe ich mehr getrunken und das Problem tauchte nicht mehr auf!

Mit den Folgen meiner Re: Von Mann zu Mann (Gesundheit & Ernährung) kam ich gut zurecht, so daß ich keinen Grund sah, nicht im Mai zum Forumstreffen zu fahren.

Das E-Werk mit den in den Eingangsstromkreis geschalteten Kondensatoren hat zur Zufriedenheit funktioniert. Die Stromausbeute war deutlich höher als mit dem E-Werk allein! Ich betrieb mein Garmin Oregon 600 damit und hatte abends noch genügend Strom im Pufferakkau, um das Mobiltelefon und die Kamera wieder voll aufzuladen. (Testhalber bin ich mit leerem Pufferakku gestartet!)

Den dicken Schlafsack hätte ich bei dem Wetter natürlich nicht gebraucht, aber er hat auch nicht geschadet.

Das Münsterland ist landschaftlich nicht besonders abwechslungsreich. Trotzdem war es eine schöne Tour.

Ich hoffe, der Bericht hat Euch gefallen!
Gerhard
_____________________
Wie es begann: Bergisches Land - Sauerland - Münsterland (Reiseberichte)
Und hier beginnt die nächste Tour: Frankreich BeNeLux 2018 (Reiseberichte)
___
Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind!
Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!

Geändert von Gerhard O (25.11.24 15:16)
Änderungsgrund: Bilder neu eingefügt
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#1343450 - 19.06.18 11:29 Re: Flamingos im Münsterland [Re: Gerhard O]
BeBor
Mitglied
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Beiträge: 7.803
bravo Der grenznahe Streckenabschnitt ist direkt vor meiner Haustür. Es gab auch schon mal eine Forumstour in dieser Region.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1343457 - 19.06.18 12:01 Re: Flamingos im Münsterland [Re: BeBor]
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 534
In Antwort auf: BeBor
bravo Der grenznahe Streckenabschnitt ist direkt vor meiner Haustür. Es gab auch schon mal eine Forumstour in dieser Region.

Bernd
Wußte ich nicht, und ist auch schon 7 Jahre her! Das war vor meiner Anmeldung hier.
Gruß
Gerhard
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#1343495 - 19.06.18 16:47 Re: Flamingos im Münsterland [Re: Gerhard O]
amati111
Mitglied
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Beiträge: 483
Hallo Gerhard,
Danke für schöne Bericht.
Ich denke zu neuen Taschen , neue Pedale passt auch gut neue F....d. schmunzel
Gruß Michael
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#1343569 - 20.06.18 08:38 Re: Flamingos im Münsterland [Re: Gerhard O]
cyclerps
Mitglied
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Beiträge: 4.210
Lieber Gerhard,

ich beglückwünsche Dich zu dieser schönen BiergartentourFlamingotour. dafür
Das Wetter hat ja wohl gepasst denn sonst wären nicht so schöne Bilder dabei raus gekommen. grins


PS: Den Trick mit den Kondensatoren vorm E-Werk musste mir mal verraten.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1343572 - 20.06.18 08:50 Re: Flamingos im Münsterland [Re: amati111]
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 534
In Antwort auf: amati111
Hallo Gerhard,
Danke für schöne Bericht.
Ich denke zu neuen Taschen , neue Pedale passt auch gut neue F....d. schmunzel
Gruß Michael
Hallo Michael,
bei unserer letzten gemeinsamen Ausfahrt (Braunkohleloch 18.04.2015, Beitrag 2828) hattest du Ersatzpedale in der Packtasche! Ich hatte bisher darauf verzichtet. Das war wohl ein Fehler. Die defekten Padale sind übrigens die, die ich bei dieser Tour in Belgien montiert hatte. Haben nicht wirklich lange gehalten!

Neu bei dieser Tour waren nur der Lenker und die Lenkertasche. Den Rest konntest du im oben zitierten Reisebericht schon sehen. Wirklich alt ist nur der Rahmen (2001). Alles andere ist inzwischen 'runderneuert' schmunzel

In Antwort auf: amati111
neue F....d. schmunzel
Was meinst du hiermit?

Gruß
Gerhard
___
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#1343575 - 20.06.18 09:12 Re: Flamingos im Münsterland [Re: cyclerps]
AndiFant
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10
In Antwort auf: cyclerps

PS: Den Trick mit den Kondensatoren vorm E-Werk musste mir mal verraten.


Das ist in der Online Zeitschrift Fahrradzukunft, Artikel Steckdose unterwegs - Teil 5 beschrieben.

Radelnde Grüße
Andreas
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#1343580 - 20.06.18 09:27 Re: Flamingos im Münsterland [Re: cyclerps]
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 534
In Antwort auf: cyclerps
Das Wetter hat ja wohl gepasst denn sonst wären nicht so schöne Bilder dabei raus gekommen. grins
Das Wetter war super, fast schon zu heiß zum radfahren.
Übrigens habe ich vor Jahren mal erfahren: Schöne Bilder macht der Fotograf, nicht das Wetter. grins

In Antwort auf: cyclerps
PS: Den Trick mit den Kondensatoren vorm E-Werk musste mir mal verraten.

Das Prinzip ist irgendwo im Forumsladerfaden beschrieben und läßt sich auch in den Schaltbilder von Jens finden. Im Forumslader sind (glaube ich) bipolare Kondesatoren verbaut.

Aus Kosten- und Beschaffungsgründen habe ich 2 Elektrolytkondensatoren 470 müFarad Extra-low voltage von Conrad verbaut (ca. 1,70€). Zusätzlich brauchte ich noch 2 Stecker (Vater + Mutter). Einer davon wurde im E-Werk schon mitgeliefert, den anderen fand ich in meiner Grabbelskiste.

Die beiden Kondensatoren auf der Plusseite zusammenlöten und in einer der beiden (egal welche) Zuleitungen zum E-Werk einlöten (oder mit Steckern verbinden, um flexibel zu bleiben. Schließlich wußte ich noch nicht, ob es funktioniert)

Hättste mal was gesagt, hättest du es in Lauterbourg sehen können. Während der 31 Tage, die ich unterwegs war, habe ich 2 mal eine Steckdose benutzt: Nicht, weil ich sie gebraucht habe, sondern weil sie da war. schmunzel
Der Strom reichte für Kamera, Smartphone (ohne Internet, ohne GPS) und das Kindle. Während der ganzen Reise wurde zusätzlich das Oregon 600 damit versorgt! Ich hatte zusätzlich einen 10Ah-Reserveakku mit, den ich nicht benutzt habe!

Gruß
Gerhard

PS: Der Reisebericht von der Fahrt zum Forumstreffen ist in Arbeit, aber bis zur Fertigstellung wird es wohl Herbst werden traurig
___
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#1343688 - 21.06.18 03:42 Re: Flamingos im Münsterland [Re: Gerhard O]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Ich danke Dir recht herzlich.
Da werde ich nach meiner Tour (die morgen beginnt) den Lötkolben schwingen.

Nochmals danke für deinen Beitrag.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

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#1343689 - 21.06.18 03:44 Re: Flamingos im Münsterland [Re: AndiFant]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Herzlichen Dank für den Link! grins
Gruss
Markus
Forza Victoria !

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