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#1436610 - 20.06.20 17:39 Juchem: Onkel Ju 2
iassu
Mitglied
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Beiträge: 25.118
10 Monate Planung/Vorbereitung/Warten auf mich, auf Juchem, auf Corona. Jetzt ist es fertig, einschließlich meiner eigenen Ergänzungen und Anbauten:











Zur Historie von Onkel Ju:

Begonnen hatte das in der Versuchsphase mit Konstruktionsziel: vollgefedert + fahrstabile, gefederte Befestigung zweier Backroller. Tante Ju war das erste Stadium, noch recht ähnlich dem heutigen Onkel, aber sehr labil, vor allem war die Kilo-Gabel der Stabilitätskiller, was ich eine Weile, stolz auf dieses Gerät, nicht wahr haben wollte.

Dann kam Onkel Ju 1, bei dem ich das Gepäck weg vom hinteren Ausleger mit seinen Hebelwirkungen und hin zu einer Anbringung vorne verlagerte, an einer speziellen Konstruktion frei re und li über der Gabel schwebend und jede Menge Kopfschütteln auslösend. Allerdings immer noch mit der Kilo.

Bei Bergabfahrten mußte ich diese recht hart aufpumpen, weil, ganz im Gegensatz zu den Werbeaussagen verärgert , das Einfedern eine massive Veränderung des Nachlaufs bis hin zu kaum noch handlebarem Flattern bewirkte. Erinnere mich an eine schweißhändenasse Abfahrt den Maloja runter.

Dann folgte der Umbau des Onkels auf eine Foxgabel mit 120 mm Federweg: eine Offenbarung. Erstens waren alle Flattereien weg und zweitens erwies sie sich als spürbar komfortabler als die Kilo, die ja als Sensibilitätswunder galt/gilt. Dazu gab es ein Faltgelenk - unwahrscheinlich praktisch, weil den Zugang zu Kofferräumen und anderen Ladeabteilen öffnend.

Das Kapitel Sumo Ju mit seinem 40 cm längeren Radstand und dem Gepäck zwischen den Kurbeln und dem Vorderrad überspringe ich hier. Ein wunderbares Rad, mit dem ich nach wie vor viel unterwegs war/bin, die Fahrstabilität auch und gerade mit Beladung zaubert immer wieder ein Grinsen von Ohr zu Ohr in mein Gesicht. 80 km/h den Paß runter: ein Vergnügen, wie auf Schienen. Ebenfalls faltbar und schon im Kofferraum eines mittelkleinen Fiat in trauter, nicht coronakompatibler Gesellschaft mit dem Fahrer, mir und einer dreiköpfigen Jungfamilie in Apulien unterwegs gewesen.

Jetzt der zweite Onkel. Meine Wünsche waren: höheres Tretlager, damit ich auch mit meiner Bereifung 35/559 in den Kurven nicht aufsetze, längeres Oberrohr (+4 cm) und ein tapered-Steuerrohr. Dazu die vorige Bastellösung der Lenkertaschenanbringung fest am Rahmen ersetzend und mit einer klassischen Ständeraufnahme unter den Kettenstreben.

Über Weihnachten wurde das bei Juchem festgezurrt und Anfang Februar erfolgte auf einem Autobahnrastplatz die Übergabe.

Die Erstmontage offenbarte leider sehr schnell, daß das Faltgelenk aufgrund meiner Angaben zu weit hinten plaziert war, das große Kettenblatt konnte nicht frei drehen. Dumm gelaufen. Wir haben uns dann die Schuld gegenseitig geteilt....Der neue Hauptrahmen wurde dann in der Coronahauptphase fertig, allerdings warteten wir viele Wochen lang auf den Beschichter, der nur noch auf Sparflamme kochte. Im April war es dann so weit, das ersehnte Paket stand vor der Tür und ich begann, glücklich zu werden.

Vorübergehend. Denn auch einem alten Hasen mißlingt mal ein vertrauter Handgriff und ich ruinierte das Schaltaugengewinde. Diesesmal brauchte ich aber nur die natürlich demontierbare Kettenstrebeneinheit wegzuschicken und innerhalb von 5 Tagen kam sie mit einem sauberen Helicoileinsatz wieder zurück. 1 Tag später erfolgte die erste Probefahrt.

Eine gewisse Sorge, was noch weiterhin unerwartet alles zum Problem werden könnte, begleitete den Aufbau, bis nach 120 km Fahrens klar war: alles stimmt. Von der Geometrie bin ich begeistert, nochmal eine Steigerung für meine Körpermaße zu den in dieser Beziehung gleichen Vorgängern. Die handwerkliche Fertigungsqualität und das finish aus dem Hause Juchem halte ich für mindestens auf dem Niveau befindlich, wie die sagenhaften Rahmen von Klein und Canondale vergangener Jahrzehnte, denen aber die Pulverbeschichtung und die konstruktive Variierbarkeit voraushabend.

Die Gabel, wieder eine Fox, im Ausverkauf spektakulär günstig erworben, wartet mit 120 mm Federweg und breitem Booststandard sowie 15er Steckachse auf, das war ebenfalls aus Stabilitätsgründen auch ein Wunsch gewesen.





Details:





Die Befestigung des Scheinwerfers per Kralle von unten in der Gabel (oben nutze ich einen Expander, sodaß alles auch entfernbar ist):





Die Montage des vorderen, abklipsbaren Schutzblechs (wenn zwecks der Verkleinerung des Transportmaßes das VR ausgebaut wird, sollte das Schutzblech dringendst auch entfernt werden können), die Gabelbrücke weist hinten zwei neckische M3 Gewinde auf, klasse, aber zur Sicherheit noch mit zwei Kabelbindern verstärkt:







Das Schutzblech hinten wird ausschließlich an der Kettenstrebe befestigt, 4 Punkte sorgen für absolut vibrationsfreien Betrieb. Zur dauerhaften Schonung der M5 Alu-Gewinde habe ich VA Schrauben von innen nach außen geschraubt (auf der Antriebsseite Senkkopf), sodaß ich nur Stahlmuttern auf Stahlschrauben handhaben muß:



Jetzt das Thema Gepäckträger. Es ist die fünfte Generation von Eigenbauten. Dazwischen gab es noch den von mir konstruierten und in Auftrag gegebenen Träger von Juchem für die Tante. Das Ding sollte mit Baumarktaluminiumprofilen selber herstellbar sein, Biegevorgänge führe ich mit Hartholzschablonen durch.

Gewährleistet mußte werden: möglichst vieldimensionale Konstruktion für Stabilität, auch wenn und weil eine Abstützung an der Kettenstrebe nicht möglich ist, die Umgehung von Kontakten zur einfedernden Sitzstrebe, Aufhängung der Taschen an einem 16er Rundrohr und deren untere Abstützung mittels einem Extrabügel und natürlich Wahrung der Fußfreiheit und daß das Gepäck trotzdem möglichst seinen Schwerpunkt nicht hinter der Hinterachse hat.

Mein Modell der letzten zwei Jahre war schonmal stabil und praktisch, aber dennoch verbesserungsfähig, schon allein beim Gewicht. Irgendwann in einer Nacht hatte ich dann nach x verworfenen Ideen diejenige im Kopf, die ich dann verwirklichte:













Hier auch zu sehen, welchen Aufwand ich für die Biegung der linksseitigen Schutzblechstreben betreiben mußte, daß die nirgends anliegen und klappern:



Ein Gag ist die Trageschlaufe, die ich unterwegs oft vermißt hatte, das Greifen und Heben des bepackten Rads in irgendwelche scharfkantigen Aluteile ist unangenehm:



Das X-Blech, daß das Zusammendrücken der Seiten verhindert:



Tja und dann das Lackieren. Bei einem Versand für RAL Autolacke erwarb ich nicht nur einen Lackstift in Rahmenfarbe (RAL 5026 Perlnachtblau), sondern auch eine dazu passende Sprühdose und einen Grundierer, der speziel auch für Kuststoff gedacht war, denn die banal silbernen Bluemels haben mir auch nicht so extrem gefallen.

Der erste Versuch vom Grundierer und dem Lack war verblüffend: jede Schicht war nach 5 Minuten trocken. Die Ausbreitung einer Garnitur großer Kartonagen auf meinem Balkon in der Sonne machte das zu einem ungefährlichen Vorhaben.







Der Haftvermittler war allerdings mit den polierten Plastedingern völlig überforfert. Man konnte den Belag mit dem Fingernagel wieder abschieben. Sehr viel besser haftet das dunklere Blau auch auf dem Metall nicht: klarer Mißgriff. Neuer Versuch. Mit einem Markengrundierer und vor allem der groben Aufrauhung der Bleche mit der Drahtbürste (drastischer kann auch Boruttisieren nicht sein) ergab sich dann ein ganz anderes Bild: das Lichtblau RAL 5012 scheint diesesmal fest zu sein. Den Träger lackiere ich nach der Reise ggf nochmal neu.

Noch einige Details:

Die Entkoppelung der beladenen Lenkertasche vom Lenker hat sich als außerordentlicher Gewinn erwiesen, will ich nie mehr missen. Die zweite (blaue) Klemmung über den Spacern ermöglicht, den Vorbau zum Transport einfach abnehmen zu können:





Weiteres:





Naturgemäß sehr eng geht es im Bereich Bremsscheibe-Rahmen hinten zu:



Tja, und dann natürlich Bilder mit Beladung:









Noch ein paar technische Angaben:

Rahmenhöhe: 53
Oberrohrlänge waagerecht: 65
Laufräder: 559
Reifen: 35/559 Slick
Lenkwinkel: 71°
Sitzwinkel 74°

SON 110/15
Nabe hinten DT 440
Kurbeln XT 785 3x9 44-32-20 (Mountain Goat)
Kassette XT 11-34
je 32 Speichen DT 2,0/1,8/2,0
Schaltwerk XT
Umwerfer E-Type
Schalthebel XTR 9-fach
Kette HG 93

Bremsen Saint, Beläge Metall, Scheiben Tektro 2x 180

Smart Rücklicht unter dem Sattel
Edelux 1

Pedale XT mit entfernter einseitiger Klickaufnahme und Haken und Riemen

Im kleinen Flaschenhalter: das Werkzeug in der Toolflasche

Fertich. schmunzel





...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von Juergen (21.06.20 04:35)
Änderungsgrund: Titel angepasst
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#1436613 - 20.06.20 17:50 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
macbookmatthes
Mitglied
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Beiträge: 973
Alle reden von individuellen Rädern,

Und dann kommt einer und hat es einfach gemacht! Chapeau!
Nicht immer meine persönliche Optik aber viele schöne Details.
Ich fahre nur bei schönem Wetter...in Europa also gar nicht
https://bikephreak.wordpress.com
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#1436818 - 22.06.20 08:36 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.007
Ich mag das abklipsbare Schutzblech und die zusätzliche Klemmung am Vorbau. Beides würde sich an unserem Tandem sehr gut machen. In Verbindung mit teilbaren Zügen könnte man den Lenker sogar ganz abnehmen, wenn das opportun ist. Hast du für die zusätzliche Klemmung eine Sattelklemmschelle verwendet oder was ist das genau?

Und ich bin neidisch auf den blauen SON, unserer ist so langweilig schwarz...

Zum Rest kann ich nicht viel sagen, da mich das Fahrgefühl vollgefederter Räder nach wie vor so stark irritiert, dass ich damit nicht fahren kann.
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#1436819 - 22.06.20 08:44 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: Martina]
iassu
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 25.118
In Antwort auf: Martina
Hast du für die zusätzliche Klemmung eine Sattelklemmschelle verwendet oder was ist das genau?
Ja, und zwar diese. Den Kragen muß man abfeilen. Gibt aber auch solche ohne Kragen.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1436833 - 22.06.20 10:01 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.007
Lila ist sogar lieferbar lach
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#1436835 - 22.06.20 10:11 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.805
Das Grundgerüst, um dich und drei Taschen zu transportieren ist dir bestens gelungen! bravo bravo
Denkst Du in einer stillen Minute über die Farbe der Taschen nach grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1436836 - 22.06.20 10:18 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.007
Nochwas: was issn das für ein Ständer?
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#1436846 - 22.06.20 11:18 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: Martina]
iassu
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 25.118
...in diesem Sinne. Andreas
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#1436848 - 22.06.20 11:22 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: Juergen]
iassu
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 25.118
In Antwort auf: Juergen
Denkst Du in einer stillen Minute über die Farbe der Taschen nach grins
Ungefähr so? teuflisch
...in diesem Sinne. Andreas
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#1436875 - 22.06.20 13:00 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
lufi47
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.030
Es wird für meinen Geschmack nicht besser......

Aber der Rest....ein tolles individuelles Rad. Mir persönlich wohl zu mächtig und zu schwer. Aber an Deinen Reiseberichten erkennt man ja das Du damit wunderbar zurecht kommst.
Es bleibt mir nur zu denken, er hat viel Spaß mit dem Rad und ganz egoistisch.....dann bekomme ich auch weiterhin tolle Berichte zu lesen.
Danke!!!!!!

Gruß
Lutz
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#1436876 - 22.06.20 13:03 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: lufi47]
iassu
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 25.118
In Antwort auf: lufi47
Aber der Rest....ein tolles individuelles Rad....Es wird für meinen Geschmack nicht besser......
Dankeschön!

Und nein, ich werde das Gelb nicht in den Bach kippen. Die bleiben schön so gelb, wie sie sind. verliebt
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (22.06.20 13:04)
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#1436889 - 22.06.20 13:49 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
BaB
Mitglied
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Beiträge: 10.316
Ganz individuell mal in blau und ausnahmsweise von Juchem! schmunzel
Wenn du mal ab und zu hier im Forum lesen würdest, wüsstest du, dass es für 26" schon lang keine Reifen mehr gibt und 9fach einfach nur Tod ist. listig

So, genug gelästert. grins zwinker Das Rad ist toll geworden. Und da du "diese" Art von Rad ja schon länger gefahren bist, ist dieses Exemplar eine weitere Entwicklungsstufe einer interessanter Interpretation eines Reiserades. Die Oberrohrlänge z.B. lässt unser einen schon neidisch werden.
Auch die ganzen Detaillösungen sind schön gemacht.
Gratulation zum Rad und Hut ab vor deinen eigenen Bauleistungen! schmunzel
Ich hoffe, wir können das Rad auf dem nächsten Forumstreffen sehen.
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#1436893 - 22.06.20 14:20 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: BaB]
iassu
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 25.118
Dankeschön auch dir und ja, sollte es ihro Gnaden der heiligen Korinna noch gefallen, uns ein Forumstreffen abhalten dürfen zu lassen, wird das Rad selbstmurmelnd auch teilnehmen. verliebt
...in diesem Sinne. Andreas
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#1436954 - 22.06.20 20:21 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
olafs-traveltip
Mitglied
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Beiträge: 2.908
Spannende Geschichte.
Du musst ja schon reichlich Geld in die Entwicklung eines speziell für Dich abgestimmten Fahrradmodels gesteckt haben...

Einige Details finde ich durchaus interessant, aber ich fürchte auch, dass es mir viel zu schwer wäre - und dann noch das irre lange Oberrohr.
Wäre eher an einem Tourentauglichen Pedelec unter 20kg interessiert. ;-)

Trotzdem viel Spaß damit. Freue mich schon auf den nächsten Reisebericht und natürlich die Fotos!
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#1436971 - 22.06.20 22:04 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: olafs-traveltip]
iassu
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 25.118
In Antwort auf: lufi47
Mir persönlich wohl zu mächtig und zu schwer.

In Antwort auf: olafs-traveltip
... aber ich fürchte auch, dass es mir viel zu schwer wäre...
Das Rad wiegt mit Träger ohne Schloß und ohne Taschen 18,8 kg.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1436999 - 23.06.20 06:26 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.811
Das ist schön zu lesen!

Die "Evolution" ist interessant, das Ergebnis originell. Selbst die Kabelbinder sind blau....
Insgesamt ist mir das Rad etwas zu exzentrisch - aber immerhin habe ich selbst an zwei Rädern Excenter ;-)
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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#1437009 - 23.06.20 07:05 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
farnotfast
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Beiträge: 374
Als bekennender Anhänger der "form follows function"-Philosophie bin ich schwer begeistert von den vielen kleinen und größeren Details, die du dir überlegt hast.

Mich interessiert vor allem die Befestigung des vorderen Schutzbleches, weil ich gerade eine ähnliche Lösung suche. Sehe ich das richtig, dass die Schraube der oberen Halterung nur eingeschoben wird, sich dann dort verklemmt und letzten Endes durch die unteren Halterungen in dieser Position gehalten wird? Hast Du Erfahrung damit gemacht, wie gut das auf holpriger Strecke hält?
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#1437026 - 23.06.20 08:52 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: farnotfast]
iassu
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 25.118
Es handelt sich, wie du richtig siehst, um einen abgesägten Lampenhalter, in den die überstehende Senkkopfschraube eingezogen und geklemmt wird. In Verbindung mit den zwei Rucksackklipsen, die mit dunkeleloxiertem 1,5 mm Alublech an der Gabel befestigt sind, hält das bombenfest auf allen Wegen.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1437028 - 23.06.20 09:03 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
farnotfast
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Beiträge: 374
War mir nicht sicher, wie sich das verhält, da sich die Klipse ja theoretisch verdrehen könnten. Aber auf die Antwort hatte ich gehofft, jetzt werde ich das wohl nachbauen.
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#1437029 - 23.06.20 09:06 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: farnotfast]
iassu
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Beiträge: 25.118
Ich würde an die Schutzbleche jetzt nicht zwingend gefüllte Frontroller hängen, aber ansonsten ist das erdbebensicher. lach
...in diesem Sinne. Andreas
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#1437032 - 23.06.20 09:14 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
Thomas S
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.556
Hallo Andreas,

hast Du schon mal versucht, die Secu-Clips (oder ähnliches) für den Abbau der Schutzbleche zu verwenden? Die waren mein erster Gedanke für die Befestigung. Ich vermute aber, dass die ausleiern und dann nicht mehr vernünftig halten.

Du hattest doch in der Vergangenheit auch schon abnehmbare Schutzbleche. Waren die genauso befestigt?
Gruß
Thomas
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#1437035 - 23.06.20 09:32 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: Thomas S]
iassu
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Beiträge: 25.118
Die Secuclips sind nicht wirklich haltbar, manche klappern schon im Neuzustand.

Ja, dieses Blech war schon genauso, mit genau denselben Teilen am Vorgänger.

Am anderen Rad (Sumo) ist es andersherum gelöst: die Senkkopfschrauben hängen von einem Aluteil runter und dem Blech sind zwei Langlöcher.

Klick 1
Klick 2
Klick 3
...in diesem Sinne. Andreas
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#1437036 - 23.06.20 09:46 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: Thomas S]
Martina
Mitglied
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Beiträge: 18.007
In Antwort auf: Thomas S

hast Du schon mal versucht, die Secu-Clips (oder ähnliches) für den Abbau der Schutzbleche zu verwenden? Die waren mein erster Gedanke für die Befestigung. Ich vermute aber, dass die ausleiern und dann nicht mehr vernünftig halten.


Die Idee hatte ich schon, als Andreas das erste Mal eine ähnliche Konstruktion vorgestellt hat. Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht funktioniert. Bei uns haben die Secuclips einmal ihren vorgesehenen Job gemacht und das Schutzblech freigegeben. Seitdem hielt zumindest der eine auf unebenem Grund nicht mehr.
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#1437111 - 23.06.20 19:29 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: Martina]
akro
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Beiträge: 164
Also ich bin tief und nachhaltig beeindruckt was man alles selbst bauen kann. Herzlichen Glückwunsch. Bin leider technisch nicht so versiert und daher gezwungen Reiseräder von der Stange zu fahren. Aber so ein Rad ist schon ein echter Hingucker. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Bike. Darf man fragen wie lange so ein Projekt von der ersten Schraube bis zur ersten Ausfahrt gedauert hat ? Und wieviel Arbeitsstunden da reingeflossen sind ?
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#1437126 - 23.06.20 20:57 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: akro]
iassu
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 25.118
Deine Frage kann ich nicht so glatt beantworten, denn es ist nicht klar, worauf man das bezieht. Ich hatte zB die Laufräder schon fix und fertig. Das HR noch vom Vorgänger immerhin mit neuer Kassette, das VR hatte ich schon im Winter umgespeicht, weil ich das Weihnachtsgeschenk, den SON, endlich mal einbauen wollte. Für Laufräder ab Stadium Null bis Ende bräuchte ich sonst vielleicht anderthalb Stunden, schwer zu schätzen.

Dann will man natürlich zuerst das Rad irgendwie fahrfertig kriegen, das kommt dann wieder drauf an, wie weit man vorbereitet ist und ob es irgendwelche Unvorhergesehenheiten gibt usw. Das dauert dann ab Rahmenauspacken vielleicht 2 Stunden. Hektik kommt da bei mir nicht auf. Jetzt ist die Schaltung montiert und die ungekürzten Bremsen und es geht raus und in der Folge ergeben sich eigentlich immer Nacharbeiten.

Was mit großem Abstand am meisten Zeit kostet, sind natürlich alle nicht normierten Arbeiten. ZB der Ständer. In die Öffnung paßt eine M10 Schraube, die aber bei mir etwa 10 cm lang sein muß und somit nicht von oben reingesteckt werden kann. Also: VA Gewindestange am Samstag Abend kurz vor Ladenschluß aus dem Baumarkt holen.

Tja, die Rechnung ohne den Wirt: das Gewinde im Ständer ist nicht metrisch, die mitgelieferte Schraube kein Edelstahl und zu kurz . Zum Glück (!) kleiner als M10, daher: ein sauberes Gewinde nachschneiden. Die Gewindestange nicht zu kurz ablängen und mit Schraubenkleber in den Ständer montieren. Die VA Mutter ziert das Ganze und es ist wackelfrei fest. Sowas aber dauert extra.

Thema Schutzbleche. Eigentlich übernommen vom Vorgänger. Hnten aber brauchte ich eine Spacer aus Alu, kein Ding, aber will gesägt und gebohrt werden. Ich länge alles mit einem Universalsägeblatt für Nichteisenmatalle an der Tischkreissäge ab, dort habe ich einen Schiebeschlitten und diverse andere Optionen, dadurch werden sie Teile dann rechtwinklig, wo ich das will.

Lackiert habe ich zwar wie beschrieben neue Bleche, etwas breitere, das Ergebnis war aber Murks, so kamen die alten zum Einsatz, bedeutet: die Nieten aufbohren, grundieren, Lackieren, die Strebenbrücken mit M4 VA Schrauben neu befestigen, montieren. Dazu muß natürlich das Hinterrad wieder raus uswusw. Ich schaue dabei nicht auf die Uhr.

Wirklich viele Stunden und so einige verworfene Lehrstücke bedurfte das Gepäckträgerprojekt, ebenfalls zeitlich kaum bezifferbar. Und dann all die Kleinigkeiten, die ja auch auf den Fotos zu sehen sind: Scheinwerferbefestigung, Kragenentfernung in der Klemmschelle unterm Lenker, finale Bremseneinstellung. Hier habe ich gstern die Befestigung am Postmountadapter nochmal umgerüstet auf die Original-Shimanolösung in der Hoffnung, daß es weniger Geräusche gibt.

Umbau Lenkertasche nebst Kameraeinsatzherstellung....

Uswuswusw....

Nächste Baustelle ist eine Taschensicherung auf dem Gepäckträger, die mir kurze Einkäufe erlaubt. Bin da aber guter Dinge, das wird gut.

Also irgendwas zwischen 1 und 10000 Stunden. schmunzel zwinker verliebt
...in diesem Sinne. Andreas
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#1437343 - 25.06.20 20:13 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
iassu
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 25.118
Finale Abschluss-iess-Arbeit:

Ein Dorn im Auge war mir die extrem leichte Abnehmbarkeit der Backroller am neuen Träger. Dem wurde jetzt ein Riegel, ähm Bügel vorgeschoben:

Aufgeklappt:



Zugeklappt:



Seitlich:



Halbgeklappt:



Von hinten:



Ein Briefkastenschloss dient zur Verriegelung;





Mit Gewalt kriegt man alles kaputt, natürlich auch die Ortliebplanen. Aber der schnelle Zugriff ist nun unterbunden. Die Schnallen können jetzt weder durch den üblichen Zug an der Trageschlaufe noch sonstwie geöffnet werden. zwinker cool
...in diesem Sinne. Andreas
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#1437348 - 26.06.20 04:50 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.642
Das ist mal richtig genial! dafür
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1437377 - 26.06.20 11:18 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.811
Wenn die Klappvorrichtung das Scharnier vor den hinteren Ortlieb-Klemmen hätte UND einen Bügel zum öffnen, könnte die aufgeklappt als Fahrrad-Schloss zum Anschließen dienen.
Die Ortlieb-Klemmmen wären dan entweder vorn oder hinten von oben abgedeckt. Als Diebstahlschutz würde es ja an einer Seite reichen.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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#1437458 - 27.06.20 10:59 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: iassu]
extraherb
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 598
Sehr hybsch!

Es sieht schwerer aus, aber 18,8 kg ist okay. Meine Reisegurke, ohne Vollfederung wiegt auch 18 kg. Sorgen tät ich mich um den Gepäckträger. Durch die Federung entstehen an den Befestigungspunkten gewaltige Kräfte. Überhaupt ist das mit der Vollfederung natürlich ein ziemlicher Aufwand. Aber wer Wert legt auf komfortables Reisen...

Ich wünsche dir jedenfalls viele tolle Radtouren mit Onkel Ju 2.

Gruß, Uwe

Geändert von extraherb (27.06.20 11:00)
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#1437459 - 27.06.20 11:14 Re: Juchem: Onkel Ju 2 [Re: extraherb]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.642
Naja nee, eigentlich eher nicht. Bei der Federung federn die Reifen (und ihre Aufhängung) ein, die Rahmen-Fahrer-Gepäck-Einheit "gleitet" weitgehend ohne große Vertikaländerung des Masseschwerpunktes dahin, das ist ja gerade der Unterschied zu einem ungefederten Rad.
Der Hebelarm des Gepäckträgers ist aber recht lang, dadurch kommen schon gewisse Kräfte zustande. Werden wir ja sehen, wie sich Andreas Lösung auf Dauer so schlägt.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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