Hallo zusammen,
In 2022 wollen wir eine neue Radtour Richtung Süden starten, die erste Tour mit ebike. Nach jetziger Grobplanung wollen wir am Bodensee starten, dann Richtung Süden über den San Bernardino auf die Via Francigena treffen, weiter bis Rom. Danach soll es noch Richtung Bari gehen, von dort mit dem Zug zurück.
Gibt es Hinweise zu Wegstrecken, die besonders empfehlenwert sind, ist die Strecke auch mit ebike zu befahren.
Schon mal besten Dank für eure Hinweise.
Manfred

Die Francigena kannste auch mit dem e-bike fahren. Das Internet ist voll mit Berichten darüber.
Ich bin seinerzeit ohne Motor und die Original Strecke ab Reims nach Rom gefahren.
Via Francigena; Neuss-Rom in kleinen Schritten (Reiseberichte)

Gute Reise!

ps: Der Rother Wanderführer scheint mir immer noch die beste Wahl zu sein.

Danke schon mal für die Infos,
deine Seite ist ja höchst interessant und gut gemacht.
Kann ich gut in die Vorbereitung mit einarbeiten.
Beste Grüße

Grüezi

wir sind letzten Herbst vom Bodensee, wo wir wohnen, nach Rom. Allerdings nicht immer auf der Francigena.
Velo (ohne Motor!) Fully mit 29" und Thule Gepäckträger und Rucksack.
Engadin - Ofenpass - Vinschgau - Verona - Bolgna - Faenza - Borgo san Lorenzo - Orvieto - Arezzo - Castiglione - Viterbo - Rom.
Weder wollten wir pilgern noch den Papst sehen ...
San Bernadino - Tessin etc. ist halt ein Brimborium bis nach Mailand, Engadin - Südtirol runter angenehmer mit wunderbaren Kunst-Städten. (Verona, Mantua, Ferrara, Bologna.
In Latium ist die Francigena manchmal schlecht zu finden und kann auf Komoot auch ein Bachbeet mit extrem steilen Ufern sein. Weit vor Rom jede Menge Verkehr, auch am Tiber dann "en huere Dräck".
Gelandet dann in den vatikanischen Gärten dank Grosskind bei der Garde ...
Wir sind über die 70 und habens trotz Bypass etc. geschafft. Weiter gehts! wie die letzten 30 Jahre ...

Darf man da tatsächlich zelten, wenn der Enkel bei der Garde ist?
Der Rasen ist bestimmt GÖTTLICH! Dürfen auch Frauen mit ins Zelt?

Ansonsten klingt deine Tourenbeschreibung nach ner ziemlich guten Leistung!

Hallo Chitarra, danke für die Info.
in 2013 bin ich über den Brenner-Bologna-Florenz-Arezzo (Route Franziskus-Weg) schon mal nach Rom mit dem "manuellen" Rad gefahren, eine wunderschöne, anspruchsvolle Tour. Daher suche ich jetzt eine Alternative, die Route "Francigena" ist dabei die Basis (incl. Toskana und etwas Meer). Ja, auch bei mir sind die 70 überschritten, bin gespannt, wie der Umstieg aufs ebike klappt (möchte vermeiden, von meiner Gattin bei den bevorstehenden Höhenmetern zu stark abgehängt zu werden).

Hallo Manfred,

meine Tour im Frühling 2016 ging von Rovereto bis runter nach Bari. Vielleicht ist da auch ein bisschen Inspiration für Eure Tourplanung dabei. Irgendwo war ich dabei auch mal auf der Via Francigena.

Schöne Grüße Fabian

Italientour von Nord nach Süd (Reiseberichte)

Hallo Manfred,

wir haben in den letzten Jahren zwei einwöchige Radreisen gemacht, die sich in etwa mit deinem Vorhaben decken und du in den Reiseberichten sicher einiges an Inspiration finden kannst. Beide Strecken kann ich empfehlen (eventuell mit ganz kleinen Abstrichen) und sind auch mit E-Bike zu befahren. Auf der Strecke Pisa - Rom haben wir immer wieder einmal die Via Francigena gekreuzt bzw. sind wir ihr abschnittsweise gefolgt.

- Florenz - Pisa - Rom
- Rom - Bari

Bei konkreten Fragen melde dich bitte einfach.

Hans

Hallo,

Durch Zufall habe ich gerade auf YouTube den Dreiteiler von den Hasen auf Tour von Passau nach Rom gesehen.
Ein wirklich toller Bericht , der absolut sehenswert ist. Berichtet auch über Sehenswürdigkeiten.
Muśt Du Dir ansehen!

Gruß
Lutz

oops, ich muss mich korrigieren. Es war nicht die Florenz-Pisa-Rom-Tour, auf der wir den Franziskusweg gekreuzt haben, sondern die Ravenna-Rom in Umbrien, sowie auch die Verona-Ligurien-Lucca in der Gegend um Lucca.
Auf beiden Touren sind wir auch offensichtlichen Franziskuswanderern begegnet, allerdings waren alle zu Fuß unterwegs.

Hans

Danke für eure Hinweise bzw. Tourenlinks. Bei diesen tollen Berichten/Bildern kommt echte Vorfreude auf, am liebsten möchte ich gleich starten.
Wir haben jetzt unsere Planung modifiziert: Bodensee-San Bernhardino-Como-Mailand-Parma-Lucca-Bolsena-Rom. Dann weiter in Grobrichtung auf der von Hans beschriebenen Tour nach Bari.
Noch nicht klar ist die Alpenstrecke über den San Bernhardino-Pass. Wir wollen Anfang Mai starten, da ist der Pass wohl oft noch geschlossen, je nach Wettersituation. Alternativ habe ich jetzt noch den Splügen-Pass Richtung Chiavenna einbezogen, da ist die Wahrscheinlichkeit für eine Öffnung Anfang Mai wohl höher. Wenn das nicht funktioniert, wird ja hoffentlich Ende April absehbar sein, verbleibt wohl nur noch die Engadin-Route über St. Moritz nach Chiavenna.
Beste Grüße, Manfred

Lukmanier und Gotthard führen auch noch nach Bellinzona und weiter Richtung Como. Lukmanier ist noch unter 2000 m, die Passhöhe selbst beim Stausseee ist mittlerweile nahezu (unschön) komplett übertunnelt und daher vermutlich eher frei gemacht auch auf den Auffahrtsseiten. Evtl. sind die Straßen geräumt, aber Umgebung hat Schnee - das ist auch noch einen Monat später oft so, z.B. im letzten Jahr auch. Einige Pässe werden ggf. auch wegen Lawinengefahr nicht geöffnet, obwohl Straße fahrbar wäre. Im schlimmsten Fall könnte man Göschenen - Airolo beim Gotthard mit der Bahn überbrücken, das wäre aber arger Verzicht. Am Gotthard könnte die Tremola nicht fahrbar sein, die neue Gotthardpassstraße dürfte aber geräumt sein (wegen Andermatt-Anschluss, ebenso Operalppass, dort auch wegen Bahn).

Wenn ihr von Bellinzona nach Como fahrt: Es gibt da natürlich ziemlich viele verwinkelte, höhenreiche Möglichkeiten, aber wahrscheinlich sind eher zwei Routen in deienm Blick. Der Montceneri-Pass ist recht stark befahren und auch von beiden Seiten nicht so schön zu befahren. Man Suche möglichst verkehrsärmere Tageszeiten aus. Immerhin hat die Passhöhe eine eingewilliges Wahrzeichen. Die Alternative alte Römerstraße ist nur mit MTB-ähnlicher Ausstattung zu empfehlen (Kopfsteinpflaster etc.). Auf der Südseite Montceneri gibt es zwar einen Radweg, der aber nicht sehr leicht zu finden ist und manchmal unschön verwinkelt um Gewerbegebiete gebaut ist - zudem nicht immer asphaltiert. Den Gewerbegebieten wird man dort aber nicht ganz entkommen, seit dem neuen Bahntunnel hat die Besiedlung an der Passroute noch an Bedeutung gewonnen.

Wenn es über Lugano nach Como gehen soll (wahrscheinlich): Die Hauptader Richtung Mendrisio, Chiasso ist gleichwohl stark befahren. Selbst wenn du zweitweise eine Radpsur bekommst, ist es Verkehrsachse, Straße, Bahn und zeitweise noch zusätzlich Autobahn. Das Nordufer des Luganer Sees ist recht hübsch und mittlerweile durch zwei Autotunnels auch weitgehend autoarm gestaltet, teils exklusiv Radweg. Ab Porlezza Richtung Menaggio soll es eine Bahntrassenradweg geben (Schotter), den ich aber nicht kenne. Ab Menaagio am Comer See natürlich wieder mehr Verkehr, aber hübsch.

Nach meiner Erfahrung ist Anfang Mai keiner der klassischen Pässe befahrbar, das sind höchstens Ausnahmen: du kannst Glück haben, aber rechne nicht damit. Hängt einfach vom Verlauf des Winters ab. Holger bringt hier gelegentlich einen link dazu.

Den Ceneripass bin ich einmal mit dem Rad gefahren und x-mal mit dam Auto (also natürlich die Landstraße gemeint). Ich finde nicht, daß man von unangenehmem Verkehr reden sollte. Allerdings ist die Fortsetzung nach Lugano nun wirklich kein landschaftliches highlight und die Strecke bis Como ebensowenig. Ich würde das einfach mit dem Zug überbrücken, da versäumt ihr nix. Oder aber ihr nehmt die Route entlang des Lago Maggiore, das ist deutich schöner.

Ciao,
Folgende mit dem Velo befahrbaren Schweizer Pässe über den Alpenhauptkamm sind ganzjährig geöffnet: Julier, Lukmanier und Simplon. Der Flüela öffnet jeweils sehr früh (im sehr schneereichen Winter 2020/2021 z.B. am 6. Mai, siehe hier).
Hier ein Bericht vom Flüela vom 15. Mai 2021. Ich fand's sehr schön! Aber der Aufstieg auf den (auch ganzjährig geöffneten) Maloja kann wegen des Windes recht hart sein.
Der Lukmanier ist auch ganz nett, auch wenn die letzten zwei Kilometer durch Galerien führen.
Der Julier ist sicher auch sehr schön, wird aber vielleicht ein bisschen mehr Verkehr haben als Flüela oder Lukmanier.
Simplon passt nicht zu euer Route und würde ich generell eher nicht empfehlen, da es doch ordentlich Schwerverkehr hat.
Es würde mich erstaunen, wenn San Bernardino oder Splügen vor Juni öffnen würden. Von der Befahrung von geräumten, aber noch gesperrten Pässen rate ich wegen der Gefahr von Nassschneelawinen ab.
Gute Reise!

Bin äußerst positiv überrascht ob der qualifizierten Infos von Euch.
Da für unsere Tour sowohl Chur/Schweiz als auch Como "gesetzt" sind, auch der Starttermin Anfang Mai sein soll, wird es am besten sein, über den Julierpass nach Silvaplana zu fahren, dann weiter den Malojapass Richtung Chiavenna. Beide Pässe sind dann befahrbar, der Verkehr wird Anfang Mai hoffentlich noch begrenzt sein, da noch keine Saison. Landschaftlich ist dis Route wohl auch schöner, von Chiavenna nach Como dann am besten entlang des Comer Sees mit Fährüberfahrt von Varenna nach Belaggio, oder Alternative?
Nochmals Danke für eure Tipps.
Beste Grüße

Alternative zum Julier ist der Albula, sofern die Wintersperre Anfang Mai schon vorbei sei sollte. Auch wenn er geschlossen wäre, gibt es die Möglichkeit, in Preda kurz vor dem Pass mit dem Zug die Sperre zu umgehen. Die Vorteile des Albula gegenüber dem Julier sind weniger Verkehr und ein schönes Tal mit Weltkulturerbe Albula-Bahn.