Theoretisch solltest Du die Lager austauschen können. Also z.B. ein Dünnring-Lager für oben und eins für unten. Das ist eine Frage der Abmessungen. Dünnringlager sind gekapselte Schrägkugellager und kosten für den Lenkungsatz ca. 4-5 €. Wenn Du die beim Chinamann Ali kaufen kannst, ist der Versand meist kostenlos.
Schrägkugellager können sowohl Axial- als auch Radial-Kräfte in etwa der gleichen Größenordnung aufnehmen (Aber die Axialkräfte nur in einer "Richtung" (Genauer Richtungssinn). Deshalb werden die Lenkungssatzlager beim Fahrrad in der sogenannten Stützlager-Anordnung verbaut. D.h. es gibt nicht wie beim klassischen Maschinenbau ein Festlager und ein Loslager, sondern die Axial-Kräfte werden je nach Richtung auf die beiden Lager verteilt. Das untere Lager nimmt die Kräfte auf, die "nach oben" drücken, also Gewichts-Belastung plus Lastvielfache (Z.B. durch Fahrbahnstöße), das obere Lager verhindert, daß die Gabel "nach unten" raus fällt (Z.B. nach dem Überfahen von Bordsteinen beim "Freiflug"). Die Stützlager-Anordnung verlangt eine Spieleinstellung in axialer Richtung (Bei Festlager/Loslager braucht man darauf nicht zu achten !). Diese Spieleinstellung ist aber nicht besonders kritisch. Das bekommt auch ein Laie hin. Um 1995 wurden für das untere Lager häufig schräg gestellte Lager mit kurzen Nadeln eingesetzt, die das Problem mit den Rastermarken des Lenkungssatzes verhindern sollten (Linien-förmige Auflage statt quasi Punkt-förmiger). Ich selber habe ein solches Lager nach 18 000 [km] ersetzen müssen. Nun werkelt ein neuer Lenkungssatz (ca. 25 €) mit den gekapselten Schrägkugellagern.
Auch da gibt es eine Sache, die Probleme bereiten kann:
Diese gakapselten Lager haben "hinten" eine kegelige Auflagefläche, die für eine axiale und radiale Zentrierung sorgt. Wenn dann am zylindrischen Teil des gekapselten Lagers zur Rahmen-Aufnahme keine ausreichende Spielpassung vorhanden ist, kann das Lager sehr leicht schief eingebaut werden. Das hat bei mir 2-mal zu einer Zerstörung des unteren Lagers geführt, bevor ich den "Übeltäter" entdeckt habe und Abhilfe schaffen konnte. Mein Rahmen hatte da eine eine eingepresste Aufname für das Lager, die ich innen ein wenig ausgeschliffen habe. Leider "manuell", weil Ausdrehen wegen mangelnder Spannflächen nicht funktionierte. So ist das eben, wenn verschiedene Hersteller sich abstimmen müßten, es aber nicht tun.
Bild: Gekapseltes Dünnringlager und kaputte Teile (Zerstörung wegen Schief-Einbau)
Viel Spaß beim Ausmessen, Suchen und Bestellen. Danach dann ein perfekter Einbau.
MfG EmilEmil