Ich bin gestern nicht mehr an den Rechner geflattert (auch, weil der sehr flatterhaft ist und derzeit eine halbe Stunde zum Hochfahren braucht). Nach 109 Kilometern waren wir außerdem etwas ermattet, wenn auch insgesamt in einem guten körperlichen Allgemeinzustand.
Das lag natürlich auch daran, daß uns die Tour wirklich sehr viel Spaß gemacht. Es war eine Frühlingsfahrt mit einem Hauch von Magie (obwohl ich die Zitronenfalter verpaßt habe; da war ich wohl gerade anderweitig beschäftigt). Jedenfalls weiß man dabei, warum man sich auf dem Rad durch den Winter gefroren hat
Nicht unbedingt nötig wäre allerdings die in der Tat sehr eindrückliche Erinnerung daran gewesen, wie schlecht in diesem Land weiterhin der Radverkehr behandelt wird. Daß wir den mit Wurzelaufbrüchen gepflasterten Radweg, den ich in dieser konsequenten Ausprägung wohl noch nicht erlebt hatte, immer noch als weniger unangenehm empfunden haben als den furchtbaren Weg am Kanal, auf dem nicht weniger als acht ausgeschilderte Radrouten verlaufen, könnte schon Anlaß für eine gepflegte Depression sein. Andererseits kann man dem Land SH nicht vorwerfen, daß es nicht bereit sei, in den Radverkehr zu investieren. Schließlich hat es erhebliche Mittel locker gemacht, um beinahe flächendeckend Schilder mit dem informativen Text "Radwegschäden" aufzustellen. Und "Radfahrer absteigen" gibt es auch nicht umsonst.
Die Bahn hat das gemacht, was die Bahn so macht: kurzfristig entscheiden, ob sie ihre angekündigten Züge losschickt oder auch nicht. Flatterhaft eben.
Wolfgang