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#1560535 - 29.10.24 14:03 Forumstreffen Belfast Versailles
qrt
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abwesend abwesend
Beiträge: 148
Dauer:1 Monat, 8 Tage
Zeitraum:11.5.2024 bis 17.6.2024
Entfernung:1730 Kilometer
Bereiste Länder:
Externe URL:https://youtu.be/r99KcbEmSOg

Das Tourenradlertreffen des Radreiseforums fand dieses Jahr in Northeim, nördlich von Göttingen, statt. Toller Platz und gut organisiert, an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön!

[ von gonebikeabout.com]

Da ich dort mit voll bepacktem Rad war und Darina geschäftlich in Irland weilte, war es eine einfache Entscheidung, nach Belfast zu radeln um sie zu treffen, und von da soweit wie es geht Richtung nach Hause, um rechtzeitig zu ihrer Rückkehr in St. Gallen zu sein.


Die Route

Kapitel 1: Deutschland

Es begann mit einem Pling. Als ich das Fahrrad im Zug nach Göttingen vom Haken nahm, war die erste Speiche auf dieser Reise gebrochen. Sie wurde von vier von euch ersetzt (ich hatte Ersatzspeichen am Rahmen befestigt) und ich konnte die Gesellschaft und die Ausflüge in die Umgebung von Northeim geniessen (auch euch nochmal ein Dankeschön). Einen Tag später gabs dann ein zweites Pling. (und leider auch noch lange nicht das letzte) Ich beschloss, so lange zu fahren, bis ich einen Mechaniker traf, der Zeit für die Arbeit hatte.

Die Route führte mich durch das schöne Einbeck (wo das Bockbier erfunden wurde),

[ von gonebikeabout.com]
Cheers

das ebenso malerische Höxter an der Weser,

[ von gonebikeabout.com]

dann vorbei an den Städten Paderborn und Lippstadt ins Ruhrgebiet.

[ von gonebikeabout.com]
Da versteckt sich ein Hundertwassser im Grünen.

Dort, in Duisburg, besuchte ich Freunde und zwischen Gesprächen und Ausflügen wurde meine kaputte Speiche ersetzt.
Das letzte Highlight in Deutschland war das Museum der Römerstadt Xanthen. Die Gebäude sind zwar rekonstruiert, geben aber dennoch einen guten Einblick in das damalige Alltagsleben.

Kapitel 2: Die Niederlande

In Deutschland ist die Infrastruktur für Radfahrer meist sehr angenehm, in den Niederlanden ist sie auf dem höchsten Niveau, dass man sich vorstellen kann.

[ von gonebikeabout.com]

Eigene Strassen und Brücken sorgen dafür, dass man mit dem motorisierten Verkehr überhaupt nicht in Berührung kommt. Kein Wunder ist das Radfahren so beliebt da.
Nach einem kurzen Spaziergang durch das Zentrum von Arnheim gabs auch hier wieder ein schon fast familiär gewordenes Pling. Am beeindruckendsten war die Fahrt durch Amsterdam, vorbei an all der ikonischen modernen Architektur

[ von gonebikeabout.com]

[ von gonebikeabout.com]

und dann durch die Altstadt auf einer Fahrradstrasse. Kurz darauf war ich in Ijmuiden.

[ von gonebikeabout.com]

Von da gings nach dem Nachtisch mit der Fähre nach

Kapitel 3: England

Am nächsten Morgen kam ich in Newcastle an. Begrüsst von Regen. Aber was erwartet man denn?!
Ich folgte der Küste bis Sunderland (hat ja immerhin Sun im Namen) und nahm dann den C2C-Radweg durch Nordengland.

[ von gonebikeabout.com]

Nun, der Kontrast war schockierend! Nach den Niederlanden war dies ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Die C2C wird als „die beliebteste Fahrradroute Englands“ bezeichnet (es war niemand da) und ist der Beweis dafür, dass alle fähigen Ingenieure das Land verlassen haben. Die Vorrichtungen, die den motorisierten Verkehr fernhalten sollen, sind so fahrradunfreundlich, dass das Fahren auf einer stark befahrenen Strasse eine echte Alternative darstellt. Nun ja, Strassen und Radwege haben eines gemeinsam: Sie werden von Autofahrern gebaut.

[ von gonebikeabout.com]
Für diese 500m lange Schikane brauchte es sogar Bagger!

Genug geschimpft, auf ruhigen Landstrassen ist das Fahren zwischen den Regenschauern sehr angenehm, und die Auswahl an Ales (Bieren) in den Pubs hat mich wieder glücklich gemacht.

[ von gonebikeabout.com]
Ale

[ von gonebikeabout.com]
Fry up = Frühstück

Oben in den Pennine Hills wurde es wirklich kalt und sehr nass, aber der nächste Pub zündete für mich ein Feuer an

[ von gonebikeabout.com]

und kochte Steak Pie,

[ von gonebikeabout.com]

so dass ich mich auch von innen aufwärmen konnte.
In Penrith beschloss ich, direkt durch den Lakes District hinunterzufahren,

[ von gonebikeabout.com]

[ von gonebikeabout.com]

anstatt auf dem C2C zu bleiben. In Ambleside wurde meine gebrochene Speiche von einem freundlichen Mechaniker ausgetauscht, dazu erstand ich auch noch ein paar wasserdichte Socken.
Von Ambleside nach Windermere gibts nur eine stark befahrene Strasse aber danach wurde es wieder angenehm ruhig bis Heysham.

[ von gonebikeabout.com]
Ein 99

Da warteten schon hunderte von Motorrädern

[ von gonebikeabout.com]
In Unterzahl!

auf eine Überfahrt nach

Kapitel 4: Die Isle of Man

Was ich nicht auf meinem Radar hatte war, dass ich am Start der ersten Trainingswoche für die berühmten TT-Motorradrennen ankam. Diese Rennen werden auf einer 50 km langen Rundstrecke auf öffentlichen Strassen ausgetragen, und bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 200 km/h kann man verstehen, warum die Strecke für das Training und die Rennen gesperrt werden.

[ von gonebikeabout.com]
Oldtimer

Ich fuhr südlich an der Küste entlang nach Castletown, sah mir die Burg an,

[ von gonebikeabout.com]
Castletown

schlenderte durch das Museumsdorf auf dem nächsten Hügel, (der Film „Waking Ned“ wurde da gedreht, sehr empfehlenswerte Komödie), besuchte eine neolythische Grabstätte

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und trank ein herrliches Bier am Strand von Port Erin. Was für ein toller Tag.

[ von gonebikeabout.com]
Strand von Port Erin

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Nasse Küste

[ von gonebikeabout.com]
Überwachsene Steinmauern

Der zweite Tag war wieder sehr nass und kalt, aber ich schlenderte durch die Ruinen von Peel Castle und fuhr einen Teil der Rennstrecke entlang. Die wenigen Strohsäcke an den Laternenpfählen würden nicht ausreichen, um Motorradfahrerfahrer oder die Laternenpfähle zu schützen. Aber ich muss zugeben, dass es etwas Besonderes war, die Rennen auf der großen Leinwand hinter meinem Pint zu verfolgen.
Eine über 40-jährige institution ist das Gruseleck.

[ von gonebikeabout.com]
Gruseleck

4 Freunde fuhren da mal hin um die Rennen zu sehen. Wild Campieren ist ja eigentlich nicht erlaubt auf Man, aber in der Zwischenzeit bringen die Nachbarn Brennholz und Bier, die Polizisten kommen auf einen Schwatz vorbei und wenn's wirklich mal zu arg regnet sind da auch 2 Hausschlüssel von Nachbarn... Leider ist von den 4 Freunden nur noch einer übrig, aber er wird diese Tradition solange es geht weiterziehen. Falls ihr mal da vorbeikommt, Grüsst ihn von mir (er spricht auch mit Radlern).
Ein weiteres altes Grab und das grösste Wasserrad (das Wasser aus einer Bleimine pumpt) waren die Attraktionen auf dem Rückweg zum Hafen von Douglas.

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Laxey Wheel

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Manx Railway

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Die BeeGees kamen hier zur Welt

Und dann war es schon wieder Zeit in See zu stechen nach

Kapitel 5: Irland

Die Ankunft gegen Mitternacht in Belfast war viel einfacher als erwartet. Zwischen dem Hafen und der Stadt gabs um die Zeit kaum Verkehr.
Hier verbrachte ich ein kurzes Wochenende mit Darina und Freunden.

[ von gonebikeabout.com]

Was mich am meisten erstaunte, war, wie kosmopolitisch Belfast geworden ist.

[ von gonebikeabout.com]
Belfast

Der Zustrom von Menschen aus der ganzen Welt hat die Frage, wo der Norden hingehört, verwässert. Diese Menschen sind viel mehr darauf bedacht, sich selbst ein gutes Leben zu schaffen, als anderen das Leben schwer zu machen. Probleme kann man verdünnen!

[ von gonebikeabout.com]

Als nächstes stand ein Besuch bei Darinas Familie in Longford auf dem Programm: Zweieinhalb Tage radeln. Es ist hauptsächlich Land, dass von den Gletschern der letzten Eiszeit geformt wurde. «Dank» dieser Endmoränen war die Fahrt über Monaghan und Cavan nur selten flach. Das Wetter war typisch für Irland: Wenn es dir nicht gefällt, warte fünf Minuten und wenn es dir gefällt, freue dich nicht zu sehr 😉 .

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Fish & Chips

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kann man auch runterspühlen grins

Aber ich muss zugeben, dass ich einen herrlichen Tag hatte, als ich Longford auf dem Weg nach Trim verliess. In Irland ist der Sommer normalerweise an einem Mittwoch, muss er aber nicht – dieses Jahr fand er an diesem Samstag statt!

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Trim Castle

In Trim Castle habe ich gelernt, woher das Wort „Shitstirrer“ kommt (man hat mich schon Schlimmeres genannt; ich kann mich nur nicht mehr erinnern, wann 😉 ) - die Erklärung gibt es im Video. Und, bevor ich es vergesse, ich habe mir noch eine Speiche gebrochen und beschlossen, so weit zu fahren, wie das Rad mich lässt. Inzwischen hatte ich zu Hause ein neues Hinterrad bestellt, mit 80'000 km auf der Nabe lohnt sich eine Reparatur einfach nicht mehr.
Die historische Bedeutung von Tara ist viel höher als der Hügel, auf dem es liegt. Erdwälle und ein altes Grab konkurrieren mit der Aussicht auf die Wicklow-Berge. Für mich ist es ein Unentschieden.
Ich verbrachte eine Nacht und ein paar Stunden in Dublin,

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Etwas Dublin

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[ von gonebikeabout.com]
Tschüss

dann gings mit der letzten Fähre nach

Kapitel 6: Frankreich

Auf dem Weg nach Cherbourg ist es nicht nötig, eine Kabine zu buchen. Ich habe einfach meinen Schlafsack und die Matte in den Aufenthaltsraum gebracht und mich auf den Boden gelegt. Hätte auch eine Augenklappe gegen das Licht mitnehmen sollen...
Auch in Frankreich war es immer noch frisch, aber immerhin näher an 15°C als an den 10°C, die ich in Irland hatte. Und ich war wieder in einem Land mit Fahrradinfrastruktur. Die meiste Zeit war ich auf voie vert's (grünen Wegen, meist alte stillgelegte Eisenbahnstrecken) und Gemeindestrassen unterwegs.

[ von gonebikeabout.com]

Die längste Strecke von der Nähe des Mont St. Michel bis Versaille fuhr ich auf oder in der Nähe der Veloscenic-Route.

[ von gonebikeabout.com]
Der QR Code bringt euch auf die website.

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Veloscenic

Ich kam an beeindruckenden Städten wie Coutances,

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Alençon und

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Chartres
vorbei, was mir wieder einmal klar machte, dass man sich in Europa ein paar Städte aussuchen kann, diese dann mit einer Linie auf der Karte verbindet, und schon hat man eine fabelhafte Reise geplant.

[ von gonebikeabout.com]
Etwas unverarbeiteter Hopfen grins

Zwei weitere Speichen brach ich auf dem Weg nach Versailles, wo ich einen wunderbaren Tag damit verbrachte, das Schloss und die Gärten mit ein paar tausend anderen Touristen zu bewundern.

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Und schon wars Zeit mit dem Zug Via Paris (wo ich zwischen 2 Bahnhöfen eine weitere Speiche brach) nach Hause zu fahren. Als ich schliesslich in St.Gallen ankam, schob ich das Rad die letzten 300 Meter nach Hause. Als letztes Geleit fürs Hinterrad...

[img]https://gonebikeabout.com/wp-content/uploads/2024/10/mqdefault.webp[/img]
May the road rise to meet you
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#1560536 - 29.10.24 14:06 Re: Forumstreffen Belfast Versailles [Re: qrt]
qrt
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Beiträge: 148
Habe alles ausser dem Titel durchgelesen... traurig
Sorry
May the road rise to meet you
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#1560539 - 29.10.24 14:57 Re: Forumstreffen Belfast Versailles [Re: qrt]
Ziegenpeter
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 368
Tut dem einmal mehr lebendigen und unterhaltsamen Bericht keinen Abbruch, vielen Dank dafür!

Auf der Isle of Man war ich vor vielen Jahren auch mal mit dem Rad, die TT begegnete mir aber nur in Form mehrerer Gedenktafeln, meist in Kurven...

Bastian
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#1560660 - 01.11.24 14:44 Re: Forumstreffen Belfast Versailles [Re: Ziegenpeter]
qrt
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Beiträge: 148
Hallo Bastian
Danke für die Rückmeldung
Zu den Gedenktafeln:
Die spärlichen Schutzvorrichtungen entlang der TT-Rennstrecke schützen weder Fahrer noch Mäuerchen... und für Fahrfehler ist bei diesen Tempi einfach kein Platz. Da muss man schon einen Experten überzeugen nur um zum Training zugelassen zu werden. Und trotz allen Sicherheitsvorkehrungen starb auch dieses Jahr wieder ein Fahrer.
Meine Welt ist das nicht.

PS: Ein Danke auch dem guten Geist der meinen Tippfehler korrigierte.
May the road rise to meet you
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