Hallo Leute,
ich hatte kürzlich mal einen Erfahrungsbericht mit meinem neuen Hänger Burley Nomad versprochen. Wir haben ihn inzwischen auf eine Weber-Kupplung umgerüstet und 2 Testfahrten unternommen.
Bei der ersten Fahrt haben wir 15 Kilo Katzenstreu transportiert, die zweite Tour ging über 45 Kilometer mit einer Ladung aus Regenzeugs, Bordwerkzeug, Fahrradschloß, Picknickdecke und Grillausrüstung, ca. 10 Kilo Ladung.
Die Befestigung der vorderen und hinteren "Wand" (ist nur herumgespannter Stoff) ist eine Fehlkonstruktion, die Spanngurte können abrutschen und so evtl. zu Ladungsverlust führen. Ich werde das mit einem zusätzlichen Spanngurt fixieren, so dass nichts mehr rutschen kann. Bauartbedingt ist der Hänger auch mit Verdeck nicht ganz Wasserdicht, also auf jeden Fall wasserdichte Packsäcke verwenden!
Das Fahrverhalten ist auch bei höheren Geschwindigkeiten (42 km/h) auf geteerten Wegen sehr gut, man merkt ihn gar nicht. Beim Bremsen hat er sich - wenn man von dem längeren Bremsweg wegen des Zusatzgewichts absieht - nicht unangenehm bemerkbar gemacht, trotz der Seitendeichsel. Bei leichten Unebenheiten und niedrigen Bordsteinen habe ich ihn nur dadurch bemerkt, dass die Ladung geklappert hat. Wir hatten auch einige grobe Feldwege und eine Schotterpiste gefahren, dort führte der Hänger dazu, dass das Tandem etwas mehr tänzelte und wegrutschte als normal, vor allem mit der schwereren Ladung.
Die Stabilität des Hängers ist gottseidank sehr gut. Bei der Grilltour am Samstag waren wir mit einem Bekannten unterwegs. Wir hatten besprochen, eine kurze Pause einzulegen. Da unser Bekannter jedoch zu dicht hinter uns her fuhr und durch ein Schaltungsproblem abgelenkt war, hatten wir einen Auffahrunfall. Sprich unser Bekannter ist gestürzt und hat sich mitsamt dem Mountainbike quer auf den Hänger geworfen. Laut Herstellerauskunft hat der Hänger eine maximale Traglast von 40 Kilo. Auf unserem landeten ca. 80 Kilo mit Anlauf!!
Aufgetretene Schäden:
- Das Alu-Deichselrohr hat jetzt einen ganz leichten Abwärtsknick, kann aber noch benutzt werden.
- Die Seitenwände werden nur auf senkrechte Rohrstücke aufgesteckt und mit Kunststoffklammern arretiert. Die beiden hinteren Zapfen wackeln seit dem Crash etwas, hier hat sich wohl etwas gelockert oder verbogen. Die Seitenwände sind trotzdem noch stabil befestigt, der Schaden ist nur merkbar, wenn man den Hänger zerlegt.
- Die Deichsel wird seitlich auf einen Zapfen aufgesteckt, dieser ist minimal verbogen
-Die Deichsel wird zudem in Kunststoffhalterungen eingerastet. Die Kunststoffklammern haben sich aufgebogen, so dass die Deichsel jetzt nicht mehr einrastet. Hier werde ich wohl den Kunststoff mit einem Heizluftgebläse wieder zurechtbiegen müssen, wahrscheinlich bringe ich zur Entlastung auch noch eine weitere Befestigung an, eine Schlauchschelle oder etwas änliches. Möglicherweise könnte dieser Defekt auch bei einer längeren Dauerbelastung mit hohem Gewicht auftreten, daher würde ich auf diese Teile ab und zu ein Auge werfen.
- Ellenbogenprellung - nein nicht am Hänger, an dem Dunkelhut, der draufgefallen ist
Zum Glück ist ihm sonst nichts passiert, da wir mitten im Wald waren.
Da wir am Sonntag unsere Radreise antreten wollen, bin ich sehr froh, dass der Hänger nicht schwerer beschädigt ist, sonst hätten wir den Urlaub wohl absagen müssen. Weitere Infos, wie der Hänger sich mit voller Beladung verhält, kann ich dann in 5 Wochen liefern.
Tschüss! Und allen, die jetzt auch auf Tour sind oder gerade gehen wollen, eine gute Reise!
Gabi