Hallo, mein neues Reiserad wird im Juli fertig. Es soll im August dann gleich eingeweiht werden.........ich möchte mit meiner Freundin auf Tour gehen, für sie wird es die erste Reiserad-Tour. Soll also nicht gleich mit übermächtigen Steigungen kämpfen müssen......also nicht gleich über die Alpen...sondern lieber langsam herangeführt werden. Gleich weit ins Ausland möchte ich auch nicht, nicht das sie nach vier Tagen sagt, sie findet alles doof, nichts gefällt usw......wenn man in Deutschland bleibt, ist es sicher einfacher, die ganze Sache evtl. abzubrechen, falls irgend etwas überhaupt nicht hin haut. Und ich denke Deutschland ist auch sehr schön.
Ich habe jetzt schon eine Menge in der "Suche" herum gestöbert..........aber noch nicht wirklich den "Knaller" gefunden.........Irgendwie haben wir immer Rhein.......Mosel im Kopf. Über die Rheinrouten findet man eher nicht so spannende Dinge ( oder habe ich falsch gelesen ??? ).........und nach dem, was der IGEL-RADLER hier so schreibt, weiß ich auch nicht mehr, ob wir Norddeutschen da so erwünscht sind.........
Wir haben 3 Wochen Zeit.............kann mir jemand von euch mit Deutschland Erfahrung einen heißen Tipp geben ??? Ich denke die ersten paar Tage werden wir für den Anfang so um die 50-60 km radeln. Je nach dem, wie sich meine Kleene wohlfühlt, und es vor allem Spaß macht. Es dauert sicher ein biss'l sich an das Gepäck am Rad'l zu gewöhnen. Ist halt kein nacktes Mountain-Bike. Anreise wird mit der Bahn stattfinden.........auf jeden Fall zelten, sind da also unabhängig. Wir sind für alles offen, egal ob Süden, Westen, Osten...........Norden haben wir selber........Schwerpunkt sollte aber ganz klar Natur-Erholung sein, und nicht Städtetrubel, die 300ste Kirche usw.
Ich bin gespannt..........Gruss, ziro

Hallo ziro,

wieso nicht zu Hause starten und eine Rundtour machen. Da brauch man sich nicht bei der ersten Tour mit der Bahn rumärgern (duck weg). Als Beispiel: Lüneburg- Mittelladkanal - Minden - Weser bis kurz vor Hannoversch-Münden – Göttingen - Saale- Dessau - Variante (Elbe aufwärts, vielleicht bis Dresden) – oder auch direkt von Dessau Richtung Potsdam- Neurupien - Müritz- Schwerin- Ludwigslust - Gorleben- Lüneburg.

Diese Aufzählung ist ohne Karte entstanden. Ich bin alle Strecken schon gefahren (bis auf die Elbe zwischen Magdeburg und Dresden) und finde sie recht reizvoll und konditionell nicht sonderlich anspruchsvoll. Natürlich kann man zwischen Minden und der Saale auch den ein oder anderen Berg einbauen (z.B. Kiffhäuser, Weserbergland usw.)
Es reicht ein Kartenpaket für 9,90EUR um alle Stecken (bis auf Dresden) abzudecken.

Gruß
Thomas

Hallo Ziro,

ich glaube am Rhein ist es trotzdem nicht schlecht.
Ihr müsst ja nicht direkt kilometerlang nur auf dem Rheindamm radeln.
Das Rheintal ist zumindest stellenweise breit genug, daß man parallel zum Rheinradweg noch was anderes findet.
Und dort, wo das Rheintal schmal ist, ist es auch bestimmt nicht langweilig.

Mach Dir mal keine Sorgen wegen Igel-Radler. Ich denke nicht, daß er für die Süddeutschen repräsentativ ist. So als gebürtiger Aachener...

Gruß
Olenizole

Hallo Ziro,

wir haben 2003 folgende Tour mit Familie gemacht (3 Kinder, 11-16 Jahre).

Nachtzug ab Hamburg-Harburg Richtung München bis Augsburg (mit Glück im Internet noch Sparnight verfügbar!), dann Regionalzug nach Füssen (ca 9:00 Ankunft)

Den Lech abwärts bis Donauwörth (Radweg Romantische Straße/Via Claudia Augusta)
Wörnitz aufwärts bis Harburg (nicht unser Hamburg-Harburg)
von dort zur Altmühl,
Altmühl abwärts bis zum Main Donau Kanal,
Main Donau Kanal bis Bamberg (oder einen der paralell laufenden Radwege),
Main aufwärts und abzweigen nach Coburg, (bis hierhin keine nennenswerten Steigungen!)
von Coburg zur Werraquelle (ca. 400 Höhenmeter, aber moderat steigend)
Werra und Weser abwärts.
An der Weser kannst Du dich entscheiden, wie Du nach Lüneburg kommst,
z.B. Mittellandkanal und Elbeseitenkanal, ab Verden durch die Heide oder Bremen Hamburg Lüneburg.

Bis Hamburg Harburg waren es 1320 km in 19 Tagen, Tagesetappen zwischen 50 und 80 km. Alles auf überwiegend gut ausgeschilderten Radwegen, meist am Fluß/Kanal, wenig Hauptstraßen, tolle Landschaft und einmal (fast) quer durch Deutschland.

MfG
Wolfgang

Lieber Ziro,

da mache dir erst mal keine Sorge: Dass ich nicht so gern durch den Norden radele, bedeutet noch lange nicht, dass ich auf dem Moselradweg mit dem Luftgewehr Jagd auf Nordlichter mache.

Ein Dilemma ist, dass Natur in Deutschland meist die Bereitschaft zu Höhenmetern bedeutet, da die Täler doch recht stark besiedelt sind. Die wenigen Ausnahmen da sind Kyll und Sauer, aber auch die sind nicht ganz ohne, was die Höhenmeter angeht.

Der Moselradweg hingegen ist extrem flach, ebenso wie der Rheinradweg (der nach meiner Erfahrung aber nicht gut ausgeschildert ist) und der Saarradweg. Besonders beliebt ist der Moselradweg, weil er zwischen der französichen Grenze und Cochem selbst für Familen mit kleinen Kindern problemlos zu radeln ist; entsprechend voll ist es in der Ferienzei und an Wochenenden mit schönem Wetter. Dafür gibt es dann auch jede Menge Infrastruktur: Campingplätze, Straußwirtschafzen, usw.

Eine Möglichkeit wäre z.B., Von Bonn aus den Rhein hoch, dann die Mosel aufwärts (die Höhenmeter sind nicht schlimm, aber rechniet mit etwas Gegenwind), dann weiter die Saar. Dann gib es drei Möglichkeiten für den Abschluss: Über Kaiserslautern zurück ins Rheintal (wenig Höhenmeter, aber auch wenig Natur), oder von Merzig aus zur Nahequelle, dann den Naheradweg bis ins Rheintal (mehr Höhenmeter, aber auch mehr Natur), oder über Saargemünd nach Straßburg (viel Natur, nicht zu viele Höhenmeter, aber durchs Ausland). Wenn ihr in Trier feststellt, dass ihr radelmäßig fitter seid als erwartet, kann ich euch auch einen meiner Lieblingswege empfehlen: Die Sauer und Our hoch bis Büllingen, dann über Kalterherberg und Rurradweg nach Düren, von dort nach Gusto (siehe z.B. Radweit für die Strecke nach Köln oder Bonn).

Gruß

Igel-Radler

PS: Der Vorschlag von Wolfgang M. liest sich aber auch sehr schön für mich.

Vorschlag:
Von Lüneburg Richtung Ostsee Radweg - Ochsenweg wieder runter - an den Weserradweg oder so.

Es ist Norden, aber auf jeden Fall abwechslungsreich und bestimmt nicht so voll wie z.B. Rhein. Es gibt ein paar Hügel, aber auch einfach flache Strecken.
Vom jetzigen Wetter ausgehend würde ich den Süden auch nicht unbedingt empfehlen.

Ausserdem finde ich, dass Flüsse mehr zum Abradeln sind.

Gruß
KATRIN*

Das was IGEL-RADLER und Wolfgang geschrieben haben, hört sich schon mal ganz interessant an !!! Vor allem das mit der Altmühl Region...........die hatte ich gar nicht auf dem Zettel.......und ist doch wunderschön. Zum Norden wollte ich noch sagen, das ich hier doch mit mehr Gegenwind rechne, was am Anfang ja auch schnell die Gemüter auf den Tiefpunkt sinken lassen kann. Von daher dachte ich bislang, wäre der Süden schon praktischer............wie sieht es denn mit der Östlichen Route Deutschlands aus ??? So von München am östlichen Rand nach Norden hoch........???
Gruss, ziro

Wie wärs denn mit der McPommschen Seenplatte? Is ja auch fast um die Ecke..

Hallo Ziro,

wo soll man anfangen und wo aufhören? Deutschland bietet als Veloland recht viel - schöne Landschaften und Städte, viele gut ausgebaute und ausgeschilderte Radwege... es ist schwierig, dir da einen Tipp zu geben. Ich zB. finde den Donauradweg von Donaueschingen bis Regensburg sehr schön - andere Leute hier im Forum finden diese Strecke jetzt wieder total langweilig - du musst also selbst herausfinden, ob dir eine Strecke gefällt oder eben nicht.

Zumal man auch nicht weiss, welche Preferenzen du hast: geht's dir um den absoluten Naturgenuss in einsamer Weite oder möchtest du lieber eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur mit Hotels/Pensionen/Restaurants/Strassencafés, etc.

Ich hab für mich selbst die Erfahrung gemacht, dass ich erst mal reisen muss und dann erst hinterher feststellen kann, ob mir dieses oder jenes gefallen hat oder nicht und was ich in Zukunft besser machen möchte. Am besten ist es wirklich, wenn man sanft anfängt und sich nicht gleich überfordert.

Die Idee, direkt von Lüneburg loszufahren, finde ich noch recht gut - es macht nämlich Spass sich von seiner eigenen Haustür aus vom Bekannten zum Unbekannten hinzubewegen. Ihr könntet ja zB versuchen, von Lüneburg zur Weser zu kommen, die Weser und die Fulda flussaufwärts zu fahren (beide Flussradwege sind überwiegend flach und für Anfänger geeignet und bietet schöne Landschaften und viel Kultur am Wegesrand). Von der Stadt Fulda aus könntet ihr ja ein Stück mit dem Zug zum Maintal fahren (falls euch die Steigungen zwischen Fulda und Gemünden zuviel sein sollten) und entweder mainaufwärts (um Würzburg oder Bamberg zu besichtigen) oder mainabwärts und dann noch die Tauber rauf...

Naja...hast ja noch ein Weilchen Zeit, um dir das Ganze zu überlegen!

Viel Spass bei Planung und Tour!

Martin

Hier bekommst du einen Überblick über die möglichen Strecken dazu in Bayern.

Ralph

Zur Inspiration über Touren in D finde ich diese Seite auch immer sehr gut gelungen - da kriegt man mal einen Einblick, wie exotisch Deutschland auf Fremdländer wirken kann

Für eine erste Inspiration ist auch diese Seite ganz gut: Deutschland per Rad entdecken .
Gruß
Uli

Hallo Ziro,
ich bin im Juni die folgende Strecke gefahren und denke Teile lassen sich auch zu einer 3-wöchigen Rundtour erweitern.
Berlin (mit der S-Bahn nach Königswusterhausen) - Spreewald-(Lübbenau mit den Rentner-Kanu-Touristen -Vorurteil ich weiss- ist sehenswert)-Spremberg- Bad Muskau- Neisse-Radweg über Görlitz nach Zittau - durch Tschechien nach Bad Schandau - Elbe-Radweg bis Dresden - dann zurück bis Senftenberg und mit dem Zug nach Berlin.
Der Neisse Radweg ist Landschaft pur mit wenig Radverkehr. Die landschaftlich schönste Strecke war jedoch der Weg von Zittau nach Bad Schandau, daher beschreibe ich diesen Steckenabschnitt etwas ausführlicher. Vom Campingplatz in Zittau (am Olbersdorfer See - einer der besten Campingplätze die ich kenne, da neu und sauber) dem Flüsschen Mandau folgen. Überwiegend Radweg und fast keine Steigung. Über gross-Schönau zum Grenzübergang Herrenwalde. Dann Landstrasse bis Krasna Lipa. Kurz hinter Krasna Lipa beginnt das Kirnitzschtal, das bis nach Bad-Schandau an der Elbe führt. Bis zur Grenze bei Hinterhermsdorf geht es leicht bergab. Im Juni ein menschenleeres Tal , der Radweg ist sehr gut zu fahren. Landschaftlich sehr schön. Kurz hinter der Grenze traf ich dann auf einen Wegweiser Radroute, der zu einer starken Steigung nach/vor Hinterhermsdorf führt. Schieben erforderlich! Ich weiss nicht was sich der Schilder-Planer bei dieser Wegführung gedacht hat. (War jedoch die einzige ärgerliche Stelle) . Ab Hinterhermsdorf geht es auf der Landstrasse kilometerweit nur noch bergab. Alternativ denke ich, dass man ab Grenze den Wanderweg an der Kirnitzsch entlang weiterfahren sollte. Kenne ich jedoch nicht. Der Elberadweg Bad-Schandau - Dresden war start befahren. Nach meinem Eindruck viele gebuchte Radler mit Gepäcktransport (Gruppe 60+ ) unterwegs. Im Gegensatz zum Neisse Radweg also touristisch erschlossen.
In Tschechien sind Radwege nummeriert. Ich habe in einem Ort eine öffentliche Radwanderkarte (also als Aushang vorgefunden) und konnte so die für mich relevanten Nummerierungen übernehmen.
Am Neisse Radweg fehlen Gaststätten, haben Ruhetag oder sind über Mittag geschlossen.
Also baue dir aus allen Infos die du erhälts eine Tour. 3 Wochen würden dann jedoch sicher nicht reichen.
Reinhold

Hallo Ziro,

Ich habe im Frühjahr 2003 einen Teil des Ostsee-Radwegs mit einem Teil des Radwegs Berlin-Kopenhagen kombiniert. Meine Freundin, auch eher Anfängerin in Sachen Radreisen war auch dabei und es hat uns sehr gut gefallen.
Das Altmühltal habe ich 1999 (glaube ich) durchradelt. Kann ich, wie meine Vorredner, sehr empfehlen. Du kannst es auch sehr gut mit dem ebenfalls schönen Taubertal kombinieren.

Nach dem Altmühltal hatten wir damals noch einen Teil der westlich verlaufenden Donau mitgenommen. War zwar nicht schlecht, konnte aber ncht gegen das Altmühltal und das Taubertal bestehen (Teilweise Industrie - wie an größeren Flüßen üblich)

Gruß, Peter