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#199886 - 07.09.05 13:38
Carbongabeln: Pro und Contra
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Hallo Leute!
Ich überlege, mir für mein geplantes Touren-Rennrad eine Carbongabel zuzulegen und wollte euch mal fragen, was ihr generell von Carbongabeln haltet. Ich liebäugle mit dem Modell Tusk von Columbus, Aluschaft, knapp 600 Gramm bei voller Schaftlänge.
Pro (aus meiner Sicht + Kenntnisstand): - Leicht - Gute Dämpfungseigenschaften - subjektiv: Carbon ist neu, faszinierend und aufregend (ja, ich weiß....)
Contra: - Keine Lowriderösen (aber für meine Einsatzzwecke auch nicht erwünscht) - teuer - ...?
Was mich irritiert: ich las im Online-Glossar von HC Smolik, Alugabeln würden besser federn als Stahlgabeln. Ich dachte immer, Komponenten aus Alu müssten so steif konstruiert sein wie irgend möglich, weil Alu ansonsten leicht bricht.
Danke für eure Beiträge..
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#199890 - 07.09.05 13:49
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Thies H.]
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Hallo!
Ich finde Carbon schon toll ja. Aber wie Du schon gesagt hast teuer und m. E. gefährlich.
Was ist wenn Dir die Gabel mal wo draufknallt. Kaufst Du Dir dann gleich ne neue. Carbon verhält sich so ähnlich wie Holz (Faserrichtung).
Bei Stahl oder Alu siehste wenigstens noch ne Delle. Carbon delaminiert einfach!
Für eine Gewichtsreduktion des Gesamtsystems empfehle ich erst einmal den eigenen BMI auf um 20 zu senken bevor man über Radtuningoptionen nachzudenken beginnt.
Gruß
Peter
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Geändert von Falcon (07.09.05 13:50) |
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#199910 - 07.09.05 15:35
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Thies H.]
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In Vertretung von Uli: Zum Thema Carbon im Reiserad gabs hier jüngst einen ausführlichen Thread... vgl. Suchfunktion
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#199936 - 07.09.05 16:33
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Thies H.]
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Kontra: schlechtes Wärmeleitvermögen, deshalb Probleme mit der Bremszangenaufnahme, evtl. für Scheibenbremsen ganz unbrauchbar. Pro: nicht elektrisch leitfähig, mit Sicherheit kein Stromfluss durch den Steuersatz.
Falk
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#199939 - 07.09.05 16:36
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Falk]
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mit Sicherheit kein Stromfluss durch den Steuersatz. Servus, befürchtest du, daß sich die Kugeln galvanisch zersetzen? Josef
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when life gives you lemons make lemonade | |
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#199946 - 07.09.05 17:00
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Thies H.]
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Federungseigenschaften: Stahl>Carbon>Alu Wenn es ein Rad wird welches einiges wegstecken soll sind die Laufräder viel entscheidender. 32-Loch-Felgen, 1,8er Speichen und eine stabile, nicht zu leichte Felge sind Pflicht. Dazu noch robuste Naben und die Sache sollte halten. Bei einer Carbongabel mit Aluschaft würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen, wenn die Strecke nicht zu holprig ist und Du kein Schwergewicht bist. Schließlich fahren viele Rennradfahrer damit viele zigtausend Kilometer duch die Gegend und die Dinger brechen nicht am laufenden Band. Mit viel Gepäck oder sehr hohem Körpergewicht wäre ich allerdings vorsichtig.
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#199948 - 07.09.05 17:07
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: JoMo]
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befürchtest du, daß sich die Kugeln galvanisch zersetzen? Nein, eher einen Kurzschluss bei einem nicht massefreien Achsgenerator, z.B. bei den vom Angelhakenbieger aus Osaka Falk, SchwLAbt
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#199960 - 07.09.05 17:55
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Falk]
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Kontra: schlechtes Wärmeleitvermögen, deshalb Probleme mit der Bremszangenaufnahme, evtl. für Scheibenbremsen ganz unbrauchbar. Pro: nicht elektrisch leitfähig, mit Sicherheit kein Stromfluss durch den Steuersatz.
bisher habe ich noch keine kohlegabel mit scheibenbremsenaufnahme gesehen, die sind ja auch alle als gewichtstuning für reine rennräder ausgelegt. ob die gabel strom leitet hängt ganz davon ab, wie sie gemacht ist. kohlefaser jedenfalls leitet strom. normalerweise sollte die kohlefaser aber durch glas- oder aramidfaser vom alu getrennt sein, denn sonst könnte es auf dauer sogar zu galvanischer korrosion am alu führen. aus solchen gründen - und vor allem weil i.d.R. solche details für kunden schwer bis nicht zu erfahren sind - würde ich eine vollcarbongabel mit entsprechend verstärktem bereich für den steuersatz vorziehen. die sind aber leider auch teurer. ansonsten: stahl oder alu??? kohlefaser ! MfG
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#199965 - 07.09.05 18:31
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Thies H.]
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LaLa-Berlin
Nicht registriert
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Hallo, die Frage ist, was bei Dir im Vordergrund steht: Renn oder Tour. Für letzteres würde ich mich immer für die robustere Variante (für mich wäre Stahl die einzige Wahl, wiegt halt 300..400 Gramm mehr) entscheiden. Allerdings bleibt Dir ja beim heutigen Angebot für Stahl wohl nur noch der Individualaufbau oder Gebrauchtkauf. Übrigens, hab´ mal irgendwo die Empfehlung gelesen, bei einem stärkeren Kratzer sollte eine Carbongabel unbedingt ausgetauscht werden. Toll bei einer Tour. und schön für die Hersteller. Lars
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#199991 - 07.09.05 19:57
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Thies H.]
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Eine Carbon-Gabel, die 600 Gramm wiegt, ist aber auch nicht leicht. Konstruktionen, die das Material ausnutzen, wiegen unter 400 Gramm.
garbel
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#200002 - 07.09.05 20:36
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Flachfahrer]
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bisher habe ich noch keine kohlegabel mit scheibenbremsenaufnahme gesehen, Machst Du die Augen auf: (ob das jetzt sinnvoll ist sei dahingestellt...)
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#200016 - 07.09.05 21:13
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: BastelHolger]
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Jooo, alles springt auf den Kohlezug auf und weil Radler auch gern Scheibe fahren, ist die Carbongabel mit Scheibenbremsaufnahme nur eine frage der Zeit gewesen. Die Schweizer von BMC bauen jetzt auch sowas. Ich schätze König Kunde darf´s für teuer Geld mal testen und wenn´s knack macht - uuups - wir raten Ihnen zu einer neuen Gabel.
Stimmt: Carbongabel mit Aluschaft ist wohl nicht so recht konsequent. Übrigens: Nach meinem bescheidenen Halbrandwissen fällt es insbesondere bei Carbongabeln außerordentlich schwer ihnen anzusehen, ob sie steif sind wie eine Nordbrise oder weich wie Zahnpasta. Carbon muss nicht unbedingt toll federn.
Micha
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#200017 - 07.09.05 21:19
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: zwerginger]
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Beiträge: 2.495
Unterwegs in Deutschland
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Bestes Beispiel dafür ist die time Millenium.
Gibt es als Standard und als "stiff". Äußerlich völlig identisch, aber die eine ist ausgesprochen komfortabel, während die andere bocksteif daherkommt. Alles eine Frage der Auslegung.
Für 1"-Gabeln ist eine CfK-Alu-Kombi vielleicht inkonsequent aber absolut empfehlenswert. Bei dem geringen Durchmesser wird der Schaft in CfKzu nachgiebig, darunter leiden Fahrstabilität und Steuersatz...
Gruß, Uwe!
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#203632 - 24.09.05 14:23
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Kampfgnom]
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Themenersteller
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Danke für eure Antworten und Sorry für mein spätes Reagieren.. Was ich noch nicht recht durchschaut habe, ist, wie sich die unterschiedlichen Materialen beim Gabelbau auf die Dämpfungseigenschaften auswirken. Sicher, das ist immer eine Frage des individuellen Aufbaus der Gabel, aber wie sieht es denn generell aus? Stahl - Carbon - Alu? ich las, Alugabeln würden mehr dämpfen als Stahlgabeln, dabei sind Rahmen aus Alu doch gerade "härter" als Stahlrahmen...? Ich bin dabei, mich von dem Gedanken, eine Carbongabel zu wollen zu verabschieden, spätestens, seitdem ich an dem von mir ins Auge gefasstem Rad (es geht mir nur um den Rahmen), dem Sequoia von Specialized an der (Carbon-)Gabel einen Aufkleber mit dem Warnhinweis gefunden habe, dass man die Instruktionen unbedingt zu befolgen habe und ein Nichtbefolgen schwere Verletzungen oder Tod nach sich ziehen könne. Nicht unbedingt das, was ich mir unter Reiserad-Komponenten vorstelle...
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#203645 - 24.09.05 17:15
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Thies H.]
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Dämpfen, Federn, oder beides?
Allgemein, Carbon ist nicht der ideale Werkstoff für Fahrradgablen!
( "ideale" Werkstoffe gibt es sowieso nicht, es geht um die Summe der Eigneschaften als annährend optimalen Kompromiß )
Carbonfaserverstärkte Kunstharzwerkstoffe haben den Vorteil sehr steif zu sein aufgrund des spezifischen E-Modules. Eine Eigenschaft die für Fahrradgabeln in diesem hohen Bereich nicht sehr wichtig ist, eher sogar stört.
Sehr negativ ist dagegen die schlechte Aufnahmefähigkeit von hohen Punktlasten, zu geringe Härte. Ein Werkstoff für Flächenlasten wie Tragflügelklappen von Flugzeugen. Fahrwerksteile von Flugzeugen sind dagegen aus Stahl! Gabel, Punktlasten: Radaufnahme, Brmswiederlager, Steuersatz, Lenkerbefestigung!
Und dazu kommt, geeignete richtig verarbeitete und dimensionierte Stähle knicken und biegen, geben nach, brechen aber selten total sofort.
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#203646 - 24.09.05 17:19
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: BastelHolger]
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Canyon will mit diesem Rad ja auch nur zeigen, dass man mit den von der UCI erlaubten 6,8kg etwas sinnvolleres anstellen kann als Gewichte an's Rad zu hängen.
Gruß Ben
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Off-topic
#203648 - 24.09.05 17:42
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Spessarträuber]
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Carbonfaserverstärkte Kunstharzwerkstoffe haben den Vorteil sehr steif zu sein aufgrund des spezifischen E-Modules.
alles eine frage der dimensionierung. es gab schon mtb-rahmen aus titan, stahl und carbon, deren kettenstreben drei-vier cm bewegung zuließen und die im monostay über den sitzstreben ein dämpfer sitzen hatten. und bei der auslegung sind faserverbundwerkstofe sogar ganz leicht im vorteil, weil verschiedene spezifische formen und wandstärken keinen merklichen mehraufwand in der ansonsten aufwändigen herstellung erfordern. MfG p.s.: im übrigen sind auch am kohlensto fff ahrrad alle punktuell belasteten teile aus metall, so what ?
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Off-topic
#203734 - 25.09.05 16:32
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Flachfahrer]
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Stimmt, aber....
Was soll der Aufwand? Stahl ist, subjektive Einschätzung, eben der Werkstoff mit der Summe seiner Eigneschaften bei Konstruktionsaufwand, Fertigung, Festigkeit, Gewicht, Preis und Dauerfestigkeit der einen sehr guten Kompromiss ergibt.
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Off-topic
#203735 - 25.09.05 16:44
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Spessarträuber]
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stimmt, nur wie du schon geschrieben hast: je nach anwendung. wenn´s um´s gewicht geht, dann wird stahl (oder auch titan) fast ebenso aufwändig und irgendwann ist schluß, wo mit cfk noch einiges gewicht zu sparen geht. und so mega-aufwändig ist cfk ja nun auch wieder nicht. wenn die formen einmal da sind ... MfG
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#203738 - 25.09.05 16:51
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Flachfahrer]
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Und die möglichen 200g oder auch 337g Gewichtsreduzierung die bei Carbon gegnüber Stahl noch möglich sind müssen sehr teuer bezahlt werden. Und ich meine nicht finanziell sondern Verlust an Dauerwechselfestigkeit, beherrschbares Versagen, Alltagstauglichkeit usw.
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#203742 - 25.09.05 17:00
Re: Carbongabeln: Pro und Contra
[Re: Spessarträuber]
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finanziell, beherrschbares versagen und alltagstauglichkeit ja - dauerwechselfestigkeit nein, die dehnung von kohlefaser ist bis zur bruchdehnung vollelastisch, d.h. ein entsprechend konstruiertes und gefertigtes bauteil bietet bezüglivh dieser eigenschaft sogar einen vorteil.
MfG
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