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#201760 - 16.09.05 05:34
Fahrradklimatest
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Themenersteller
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Beiträge: 1.871
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hab grade einen Artikel beim Abendblatt gesehen,und wollts Euch nicht vorenthalten
Hamburg - kein gutes Pflaster für Radfahrer Umfrage: Bundesweit wurden 26 000 Radfahrer aus 28 Städten befragt. Hansestadt landet bei Umfrage von ADFC und Bund Naturschutz auf dem letzten Platz.
Hamburg ist die fahrradunfreundlichste Großstadt Deutschlands. Das hat eine bundesweite Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ergeben. Dazu wurden 26 000 Radfahrer, darunter 950 aus Hamburg, befragt. Bewertet wurde, wie die Bürger das Radfahren in ihrer Stadt empfinden, wobei Sicherheit und Komfort sowie das Engagement der Städte für den Radverkehr im Vordergrund standen. Von den 28 befragten Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern landete Hamburg dabei auf dem letzten Platz. "Ein bitteres und peinliches Ergebnis", sagt Stefan Warda vom ADFC. "Das zeigt deutlich, daß es an Sachverstand und Interesse am Radverkehr fehlt." Die Umfrage basiert auf 22 Fragen, die von den Teilnehmern im Schulnotensystem bewertet wurden. Hamburg erhielt dabei die Note 4,4 und liegt damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 3,7. Am besten schnitt Münster mit der Note 2,05 ab, gefolgt von Kiel (2,8), Oberhausen (2,9), Hannover (3,0) und Bremen (3,09). Auch im Vergleich mit dem Testergebnis von 2003 geht die Hansestadt als Verlierer hervor. Während sich der Bundesdurchschnitt von 4,0 auf 3,7 verbesserte und andere Metropolen wie München, Frankfurt, Köln und Berlin ein besseres Ergebnis erzielten, verschlechterte sich Hamburg von 4,2 auf 4,4.
traurig für Hamburg
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#201762 - 16.09.05 05:42
Re: Fahrradklimatest
[Re: Baghira]
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Detlef
Nicht registriert
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Hamburg - kein gutes Pflaster für Radfahrer Das kann ich leider bestätigen und es ist doppelt bedauerlich, weil besonders einer Großstadt, wie Hamburg, mehr "Rad" in jeder Beziehung gut tun würde. Gruß aus der fahrradunfreundlichsten Stadt Deutschlands Detlef
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#201783 - 16.09.05 08:55
Re: Fahrradklimatest
[Re: Baghira]
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Moderator
abwesend
Beiträge: 14.866
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Das Ergebnis des Fahrradklimatests kann man auf den Seiten des AFDC nachlesen: Fahrradklimatest 2005. Auch mein Dorf hat sich gegenüber 2004 verschlechtert, kommt aber meiner Meinung nach noch zu gut weg. In der lokalen Presse mußte der Verkehrsdezernent deshalb heute direkt "gutes Wetter" machen, konnte aber in der Sache nichts als lauwarme Luft von sich geben. Ein wirkliches Interesse an der Verbesserung und Förderung des Radverkehrs existiert nämlich überhaupt nicht, vielmehr macht man hier alles, um den Kfz-Verkehr in der Stadt zu fördern. Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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#201785 - 16.09.05 08:56
Re: Fahrradklimatest
[Re: Baghira]
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Beiträge: 309
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zu diesem ergebnis habe ich, vielfahrer in hamburg, auch beigetragen. nur eines sollte man lassen: sich aufregen; dann lieber öfter auf der straße fahren.
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#201789 - 16.09.05 09:40
Re: Fahrradklimatest
[Re: Uli]
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abwesend
Beiträge: 5.687
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Auch mein Dorf hat sich gegenüber 2004 verschlechtert, kommt aber meiner Meinung nach noch zu gut weg. Hallo Uli, Düsseldorf: Note 4,19 Essen: Note: 4,10 Da brauchst du dennoch nicht umzuziehen. Auch hier ist das Ergebnis weichgespült worden. Grüße von M-Stadt nach D-dorf WdA
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#201794 - 16.09.05 10:07
Re: Fahrradklimatest
[Re: tom tyler]
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Beiträge: 3.213
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Hallo, auch ich habe aktiv zum unterirdischen Ergebnis von Hamburg beigetragen. Aber eigentlich ist doch die Fahrradpolitik unseres Senats ganz gut. Der Zustand der Radwege wird jetzt so schlecht, das man sie nicht mehr benutzen muß. Wenn wir alle auf der Fahrbahn radeln hat sich das Thema "Bedarfsampel" auch gleich miterledigt. Selbst der ADAC Hanse macht sich ja schon in die Hose, ob des Horrorscenarios "die Radler erobern die Fahrbahn zurück". Mit etwas Ortskenntnis und einer begrenzten Farbenblindheit im Blaubereich radelt es sich nicht so schlecht. Gruß Robert
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Geändert von Flying Dutchman (16.09.05 11:22) |
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#201821 - 16.09.05 12:14
Re: Fahrradklimatest
[Re: Baghira]
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Beiträge: 386
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Hallo habe ich Freiburg übersehen?????? Ich glaube nicht das Freiburg so schlecht abgeschnitten hat. Kann natürlich auch sein das dort keiner Befragt wurden gruss Christian
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#201822 - 16.09.05 12:15
Re: Fahrradklimatest
[Re: Baghira]
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Beiträge: 935
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Ich hasse diese Klimatests. Mein wunderschönes Chemnitz, vormals Karl-Marx-Stadt, ist nie in solchen Tests erwähnt. Obwohl wir weit mehr als 200.000 Einwohner haben. Ich merke, ich bin offenbar nicht der einzige, dem fehlende Großstädte auffallen. Das musste mal gesagt werden! MMR
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Geändert von MMR88 (16.09.05 12:17) |
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#201825 - 16.09.05 12:22
Re: Fahrradklimatest
[Re: MMR1988]
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abwesend
Beiträge: 3.213
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Hallo MMR,
das liegt dann daran, das sich zu wenig Leutchen aus Chemnitz beteiligt haben. Der Test war in den Mitgliederzeitschriften von ADFC und BUND enthalten und man konnte auch Online beim ADFC Bundesverband teilnehmen. Wenn aber zu wenige Antworten aus deiner Stadt eingegangen sind, um eine halbbwegs repräsentative Auswertung vorzunehmen, dann taucht Chemnitz eben auch nicht in der Auswertung auf auf. (Wobei 950 Teilnehmer für eine Milionenstadt auch nicht viel ist)
Gruß Robert
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#201831 - 16.09.05 12:43
Re: Fahrradklimatest
[Re: Baghira]
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eva-maria
Nicht registriert
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Am besten schnitt Münster mit der Note 2,05 ab, gefolgt von Kiel (2,8)
Und ich kann euch sagen, die Kieler sind sehr stolz, dass sie so weit nach oben gerückt sind - auch wenn noch längst nicht alles perfekt ist und ich quasi täglich mein Anhup-Erlebnis beim Auf-der-Straße-Fahren habe, wird hier doch sehr bewusst der Radverkehr gefördert.
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#201846 - 16.09.05 14:07
Re: Fahrradklimatest
[Re: ]
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abwesend
Beiträge: 385
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Am besten schnitt Münster mit der Note 2,05 ab, gefolgt von Kiel (2,8)
Und ich kann euch sagen, die Kieler sind sehr stolz, dass sie so weit nach oben gerückt sind - auch wenn noch längst nicht alles perfekt ist und ich quasi täglich mein Anhup-Erlebnis beim Auf-der-Straße-Fahren habe, wird hier doch sehr bewusst der Radverkehr gefördert. Nur haben viele Autofahrer das noch nicht gemerkt. Ich komme gerade von einer Tour quer durch die Kieler City zurück und bin froh, dass ich meinen Helm auf hatte. Auch das Phänomen der Fahrradstraße erschließt sich manchem Vierradler noch nicht wirklich. Trotzdem ist das Ergebnis toll für unser Landeshauptdorf Grüße Manfred
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----------------------- "Immer mit beiden Reifen auf dem Boden bleiben" | |
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#202031 - 17.09.05 14:03
Re: Fahrradklimatest
[Re: eisbaerluebeck]
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eva-maria
Nicht registriert
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Nur haben viele Autofahrer das noch nicht gemerkt. Ich komme gerade von einer Tour quer durch die Kieler City zurück und bin froh, dass ich meinen Helm auf hatte. Auch das Phänomen der Fahrradstraße erschließt sich manchem Vierradler noch nicht wirklich.
Ja, das sehe ich auch als Hauptproblem in Kiel: Die ignoranten Autofahrer, die nicht mal am Rande mitkriegen, was sich für Radfahrer alles verändert hat (klar, warum sollten sie die entsprechenden Zeitungsartikel auch lesen, betrifft ja nur Radfahrer ).
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#202098 - 17.09.05 18:51
Re: Fahrradklimatest
[Re: ]
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Unterwegs in Schweiz
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Am besten schnitt Münster mit der Note 2,05 ab, gefolgt von Kiel (2,8)
Die beiden Städte kenne ich gut, habe ich doch in beiden viele Jahre gewohnt. Ich kann mich aber nur wundern, daß man dort solche Noten geben will. Münster und Kiel sind massiv mit Radwegen verseucht. Und in beiden Städten gibt es auch massenhaft Fahrradverbote. Zürich würde ich vielleicht 2.8 oder so etwas geben, aber Kiel und Münster eher irgendwas im 5er-Bereich. Es ist halt immer noch der verbreitete Irrtum, daß Radwege etwas bringen.
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#202106 - 17.09.05 19:34
Re: Fahrradklimatest
[Re: Baghira]
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Beiträge: 4.455
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habe gerade mal hier http://www.hoelle-saale.de.tt/ nachgeschaut (unter hölle rückwärts) wir haben auch noch knapp über 200 000. taucht halle/saale da auf? wahrscheinlich nicht, weil: radverkehr? was iss´n das? verkehrsplanung hier wird aktiv was für die förderung der absatz- und damit der stückzahlen und damit der bezahlbarkeit von vollfederungen, pannenssicheren reifen und verwindungssteifen laufrädern getan! MfG
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#202416 - 19.09.05 10:26
Re: Fahrradklimatest
[Re: bk1]
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eva-maria
Nicht registriert
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Die beiden Städte kenne ich gut, habe ich doch in beiden viele Jahre gewohnt. Ich kann mich aber nur wundern, daß man dort solche Noten geben will. Münster und Kiel sind massiv mit Radwegen verseucht. Und in beiden Städten gibt es auch massenhaft Fahrradverbote.
Ich weiß ja nicht, wann du in Kiel gewohnt hast, aber hier haben sich allerlei Erkenntnisse durchgesetzt. Zum Beispiel sind eine Vielzahl Radwege noch vorhanden, aber nicht mehr benutzungspflichtig. So kann jeder selbst entscheiden, wo er lieber fahren möchte. So ziemlich alle Einbahnstraßen können Radler in Gegenrichtung befahren. An einigen großen Kreuzungen gibt es eigene Abbiegerspuren für Radler sowie vorgezogene Haltelinien. Es gibt diverse Fahrradstraßen und Velorouten, und an weiteren Dingen - zum Beispiel eine Fahrradstation am Bahnhof - wird emsig gearbeitet. In Kiel ist nicht alles super, das sagt niemand, aber seine Note hat es durchaus verdient.
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#202620 - 19.09.05 22:49
Re: Fahrradklimatest
[Re: ]
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Unterwegs in Schweiz
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Ich weiß ja nicht, wann du in Kiel gewohnt hast, aber hier haben sich allerlei Erkenntnisse durchgesetzt.
Das ist 20 Jahre her. Aber ich bin seither doch mindestens einmal im Jahr dort gewesen und es hat sich nach meiner Erfahrung eher verschlechtert. Zum Beispiel sind eine Vielzahl Radwege noch vorhanden, aber nicht mehr benutzungspflichtig. So kann jeder selbst entscheiden, wo er lieber fahren möchte. So ziemlich alle Einbahnstraßen können Radler in Gegenrichtung befahren. An einigen großen Kreuzungen gibt es eigene Abbiegerspuren für Radler sowie vorgezogene Haltelinien. Es gibt diverse Fahrradstraßen und Velorouten, und an weiteren Dingen - zum Beispiel eine Fahrradstation am Bahnhof - wird emsig gearbeitet. In Kiel ist nicht alles super, das sagt niemand, aber seine Note hat es durchaus verdient.
Die Schnellverbindungen sind für Radfahrer weiterhin gesperrt oder nur auf Radwegen mit vielen Zusatzampeln freigegeben, z.B. Olof-Palme-Damm, Theodor-Heuss-Ring, Konrad-Adenauer-Damm. Als "Ausgleichsmaßnahme" für den Olof-Palme-Damm wurde noch ein Stück vom Mühlenweg abgerissen, das vorher noch einen gewissen Wert als Verkehrsverbindung gehabt hat. Für die Flughafenerweiterung bezahlt die Flughafengesellschaft die nötigen Straßenumbauten und -umtrassierungen. Für die Autos wird ein Tunnel unter der Piste durchgebaut, für Radfahrer wird ein weiterer Kilometer Umweg eingebaut, um der Flughafengesellschaft die Kosten für einen Radwegtunnel zu sparen. Die Verbindung zum Nordufer nach Holtenau, Schilksee etc. ist sowieso schon praktisch unbrauchbar. Ein Dutzend Zusatzampeln mit zum Teil extrem langen Rotzeiten für Radfahrer und schon heute mehrere Kilometer Umweg durch Zickzack-Führung der für Radfahrer freigegebenen Verbindung. In Richtung Süden sind sie dabei, die N404 ersatzlos abzuschaffen bzw. noch bis zur Stadtgrenze irgendwelche Zickzackverbindungen für Radfahrer zu machen, die sehr viel zeitraubender als die heutige Direktverbindung sind. Vielleicht kann man so manche von diesen Schikanen etwas lockerer nehmen, wenn man nicht mehr dort wohnt und folglich auch nicht mehr die Ortskenntnis zur ordnungswidrigkeitenfreien Bewältigung der Schikanen erwartet werden kann. Aber Kiel würde ich als den Versuch ansehen, eine autogerechte Stadt zu bauen. Gerade was die Veränderungen der letzten 20 Jahre betrifft. Der Schwerpunkt der Kieler Verkehrspolitik ist es, in sieben Richtungen vierspurige kreuzungsfreie, für Radfahrer gesperrte Straßen zu haben oder zu bauen. Ich bleibe bei der Note 5. Meinetwegen 4.5 wegen der Einbahnstraßen und wegen des Verzichts auf die Radwegbenutzungspflicht bei einigen Verbindungen. In Zürich kann man ein ganzes Stück kreuzungsfreier vierspuriger Straßen einfach auf der Fahrbahn befahren. Da kommt man sehr flott voran. Wenn man Zeit und Lust hat, gibt es auch andere Straßen zur Wahl. Das könnte man in Kiel auch leicht machen. Einfach Radwege am Theodor-Heuss-Ring, Ostring und Konrad-Adenauer-Damm von der Benutzungspflicht befreien, Olof-Palme-Damm und die Straßen über den Kanal nach Schilksee und Wulfshagenerhütten in eine normale für Radfahrer freigegebene Straße umwidmen und dann würde ich auch eine gute Note geben. Ich finde aber, daß es zur Verwirrung beiträgt, für das, was man heute in Kiel findet, etwas besseres als sagen wir 4.5 zu geben. Wir haben uns so sehr an die absurde Förderung des MIV und Verdrängung des Radverkehrs von allen schnellen Verbindungen gewöhnt, daß wir das gar nicht mehr komisch finden. Für die Verlagerung von Verkehr vom Auto auf das Fahrrad ist aber wichtig, daß das Fahrrad vor allem schneller gemacht wird, was durch weniger Schikanen, weniger Zusatzampeln und weniger Zusatzumwege.
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#202756 - 20.09.05 16:18
Re: Fahrradklimatest
[Re: bk1]
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eva-maria
Nicht registriert
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Entschuldige, aber deine Ansprüche an eine fahrradfreundliche Stadt sind offensichtlich aus der Perspektive von jemandem geschrieben, der durch diese Stadt einfach mal schnell durchheizen will. Vermutlich auf dem Weg zu einer Skandinavien-Fähre. Eine solche Rennstrecke für Radler haben sie tatsächlich nicht gebaut. Welche Städte würdest du denn da als Vorbild nennen?
Ich fahre übrigens häufiger mal den Olof-Palme-Damm - parallel oberhalb gibt es nämlich fast durchgängig autofreie Wege. Dass ich nicht direkt neben den 100-km/h-Autospuren fahren darf, empfinde ich eigentlich eher als Vorteil. Und um sich innerhalb der Stadt zu bewegen, gibt es durchaus schöne Routen, und die sind nicht zickzackiger als für Autofahrer - ganz im Gegenteil, mit dem Auto wird manche Strecke zur Last, über die man als Radfahrer gar nicht groß nachdenkt. Dass eine Stadt ihre Verkehrsplanung komplett auf Radler abstellt und so tut, als gäbe es die Pkw-Fahrer nicht, kann wohl momentan niemand ernsthaft erwarten. Ich würde mir auch wünschen, dass es diesen Autowahn nicht gäbe, aber ich nehme an, der erledigt sich in einigen Jahren auf natürliche Weise selbst. Und ich möchte nochmal sagen: Natürlich gibt es auch in Kiel Sachen, die ich nicht gut finde. Aber eben auch eine ganze Menge Gutes.
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#202812 - 20.09.05 18:19
Re: Fahrradklimatest
[Re: ]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 3.423
Unterwegs in Schweiz
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Entschuldige, aber deine Ansprüche an eine fahrradfreundliche Stadt sind offensichtlich aus der Perspektive von jemandem geschrieben, der durch diese Stadt einfach mal schnell durchheizen will. Vermutlich auf dem Weg zu einer Skandinavien-Fähre. Oder auf täglichen Wegen. Betrifft mich auch, wenn ich für ein paar Tage in Kiel bin. Eine solche Rennstrecke für Radler haben sie tatsächlich nicht gebaut. Welche Städte würdest du denn da als Vorbild nennen? Wie schon erwähnt, mit Einschränkungen Zürich. Würde aber nur für eine Note im Bereich von 2.5-3 reichen. Besser ist vielleicht noch Dubai, da gab es zumindest als ich dort war keinerlei Fahrradverbote, man konnte einfach auf allen Straßen fahren. Ich fahre übrigens häufiger mal den Olof-Palme-Damm - parallel oberhalb gibt es nämlich fast durchgängig autofreie Wege. Dass ich nicht direkt neben den 100-km/h-Autospuren fahren darf, empfinde ich eigentlich eher als Vorteil. Ja, Mühlenweg nennt sich das Ding. Es ist nur zwischen Saarbrückenstraße und Hofholzallee schon seit den Siebzigerjahren unterbrochen. Und zwischen Hofholzallee und Kronshagener Weg vor kurzem abgerissen worden, meines Wissens als "Ausgleichsmaßnahme" für den Olof-Palme-Damm. Aber dieser Mühlenweg ist dauernd durch Ampeln oder negative Vorfahrt unterbrochen und man kommt auch nach Norden nicht glatt bis zur Kanalbrücke durch. Für die Autos hat man eine viel schnellere Verbindung gebaut. Wie soll da das Fahrrad als Verkehrsmittel wettbewerbsfähiger werden, wenn man die Fahrzeitverhältnisse dauernd künstlich in die falsche Richtung verschiebt? Man könnte den Mühlenweg auch ampelfrei trassieren, die Lücken schließen, komplett für Autos sperren oder für Autos mautpflichtig machen, damit die den Olof-Palme-Damm nehmen u.s.w. Dann wäre das tatsächlich als Schnellverbindung für Radfahrer geeignet. Ich bin aber sehr stark dagegen, auf dem Olof-Palme-Damm Fahrradverbote zu haben. Wenn erwünscht ist, daß Radfahrer nicht dort fahren, dann läßt sich das auch erreichen, indem eine schnellere autofreie Parallelverbindung für Radfahrer gebaut wird. Ich will zwar in erster Linie schnell vorankommen, aber wenn ich das auf einer autofreien Strecke kann, ist mir das doch auch viel lieber. Es ließe sich z.B. auch der Westring auf von vier auf zwei Autospuren reduzieren und auf dem freiwerdenden Platz eine ampelfreie Schnellverbindung für Radfahrer anlegen. Für den MIV gibt es ja jetzt den Olof-Palme-Damm mit ausreichender Kapazität, so daß 2 Spuren reichen sollten. Und um sich innerhalb der Stadt zu bewegen, gibt es durchaus schöne Routen, und die sind nicht zickzackiger als für Autofahrer - ganz im Gegenteil, mit dem Auto wird manche Strecke zur Last, über die man als Radfahrer gar nicht groß nachdenkt. So etwas mag es auch geben, aber die das ist eher die Ausnahme. Es ist aber nicht dadurch bedingt, daß man besonders radfahrerfreundlich ist, sondern einfach dadurch, daß die Autos so viel Platz wegnehmen, daß man sie beim besten Willen nicht überall durchfahren lassen kann. Fahrräder auf dem Olof-Palme-Damm werden aber nicht die Luft der Autofahrer dort vergiften, nicht einmal wenn ein paar von denen Raucher sind. Dass eine Stadt ihre Verkehrsplanung komplett auf Radler abstellt und so tut, als gäbe es die Pkw-Fahrer nicht, kann wohl momentan niemand ernsthaft erwarten. Ich würde mir auch wünschen, dass es diesen Autowahn nicht gäbe, aber ich nehme an, der erledigt sich in einigen Jahren auf natürliche Weise selbst. Und ich möchte nochmal sagen: Natürlich gibt es auch in Kiel Sachen, die ich nicht gut finde. Aber eben auch eine ganze Menge Gutes. Mir geht es ja auch gar nicht primär darum, den MIV zu verdrängen, sondern darum, ihn durch nichtmotorisierten Schnellverkehr (Fahrrad) zu konkurrenzieren. Wenn eine Stadt genug Platz für den autogerechten Ausbau hat, dann hat sich auch genug Platz, zusätzlich noch schnellen Radverkehr zu ermöglichen. Es ist in der heutigen Zeit völlig absurd, noch einseitig für den MIV Schnellverbidungen zu bauen und den Radverkehr auszubremsen. Die Forderung nach Schnellverbindungen für Radfahrer ist nicht absurd und nicht größenwahnsinnig, das ist etwas, was man für den MIV ganz selbstverständlich baut. Für Radfahrer ist das aber viel kostengünstiger. Es reicht eine Trassierung für 40-50 km/h, die Brücken müssen nur eine halbe Tonne pro Fahrzeug aushalten und die Unterführungen müssen nur 2.5 m hoch sein. Außerdem braucht man eine kleinere Breite, weil Fahrräder eine höhere Verkehrsdichte erzielen. Wegen der größeren Heterogenität der Geschwindigkeiten ist aber das Bedürfnis, bei auch Gegenverkehr überholen zu können, sicher stärker ausgeprägt als beim MIV. Wir werden ja bei der neu geplanten Ostring-Parallelstraße und Südspange sehen, wie ernsthaft für Radfahrer etwas gutes getan werden soll. Wird diese Verbindung für Radfahrer auf der Fahrbahn freigegeben oder von einer autofreien kreuzungsfreien schnellverkehrstauglichen Straße für Radfahrer begleitet? Oder soll hier wieder ein Fahrzeitvorteil für den MIV gegenüber dem Radverkehr, der sich durch Massen von Ampeln quälen muß, geschaffen werden?
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#202929 - 21.09.05 08:04
Re: Fahrradklimatest
[Re: bk1]
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abwesend
Beiträge: 309
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Mir geht es ja auch gar nicht primär darum, den MIV zu verdrängen, sondern darum, ihn durch nichtmotorisierten Schnellverkehr (Fahrrad) zu konkurrenzieren. Ich halte dies für unrealistisch und an den Bedürfnissen der wohl meisten Menschen vorbeigedacht. Es gibt genügend Fälle, bei denen ich das Auto vorziehe, weil es dann meinen Bedürfnissen eher gerecht wird (Transport größerer Mengen, mehrerer Personen etc.). Das Fahrrad wird in vielen Fällen kein Konkurrenzprodukt sein können (Fahrt von Behinderten, mit Kleinkindern etc.). Und in vielen dieser Fälle würde ich auch gar nicht das Auto gegen das Fahrrad eintauschen wollen.
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#202945 - 21.09.05 08:49
Re: Fahrradklimatest
[Re: tom tyler]
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abwesend
Beiträge: 3.423
Unterwegs in Schweiz
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Mir geht es ja auch gar nicht primär darum, den MIV zu verdrängen, sondern darum, ihn durch nichtmotorisierten Schnellverkehr (Fahrrad) zu konkurrenzieren. Ich halte dies für unrealistisch und an den Bedürfnissen der wohl meisten Menschen vorbeigedacht. Es gibt genügend Fälle, bei denen ich das Auto vorziehe, weil es dann meinen Bedürfnissen eher gerecht wird (Transport größerer Mengen, mehrerer Personen etc.). Das Fahrrad wird in vielen Fällen kein Konkurrenzprodukt sein können (Fahrt von Behinderten, mit Kleinkindern etc.). Und in vielen dieser Fälle würde ich auch gar nicht das Auto gegen das Fahrrad eintauschen wollen. Konkurrenzieren heißt nicht, zu 100% ersetzen. Aber es heißt, daß die Fälle, in denen man das Fahrrad statt des Autos nimmt, mehr werden können. Viel mehr als heute. Klar, für den Transport größerer Mengen kann ein Auto oder ein Lastwagen nützlich sein. Aber 50-100 kg lassen sich mit dem Fahrrad und Anhänger durchaus transportieren. Ich habe das jedenfalls schon gemacht. Kleinkinder? Ich habe vier Kinder und nie ein Auto gehabt. Wir hatten Rückentrage, Kindersitz, Anhänger, Anhängerfahrrad und Tandem mit höhergelegtem Tretlager. Du kannst den Kindern auch früh beibringen, mit dem eigenen Fahrrad zu fahren. Meine Tochter ist z.B. mit 7 Jahren schon im Flachland 50 km am Tag gefahren. Und mit 9 Jahren 70 km und 700 Höhenmeter an einem Tag. Da kommt man doch auch recht weit. Da sehe ich heute keinen Grund mehr, ein Auto zu benutzen, außer man braucht es, weil die direkten Wege alle nur mit dem Auto benutzt werden dürfen.
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#202946 - 21.09.05 08:54
Re: Fahrradklimatest
[Re: tom tyler]
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abwesend
Beiträge: 14.866
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Hallo Tom, es geht nicht darum zu sagen "MIV ist nicht, ihr müsst das Fahrrad nehmen." Es geht darum, dass bei der momentanen Situation kein echter, fairer "Wettbewerb" zwischen MIV, und Fahrrad (und ÖPV) möglich ist. Der MIV wird dermaßen bevorzugt, dass andere Verkehrsmittel - und hierzu zähle ich insb. das Fahrrad - wenig Chancen haben eine echte Alternative zu sein. Von bewußter Steuerung aufgrund Vorteilen für die Umwelt etc. wollen wir erst gar nicht sprechen .... Gruß Uli
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#204505 - 28.09.05 07:59
Wer mal so richtig viel Blödsinn ...
[Re: Baghira]
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Moderator
abwesend
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... zum Thema lesen will, der darf hier klicken: WZ-online. Gruß Uli
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