ciao zusammen

ich plane eine 4-Monate Radreise durch Nord-Europa, Start und Ziel Valvasone , die mich nach West Deutschland, Dänemark, Norwegen (möglicherweise bis zum Nordkapp), vielleicht Schweden, Gross Britannien, Niederland und Frankreich bringen wird.

Selbstverständlich habe ich mich gerade zum sorgfaltigen Durchlesen der vorhandenen Themen im Forum verpflichtet; da aber die zu Recht verrufene Telecom Italia nach 6 Monaten mich mit keinem Internet-Anschluß versehen hat, ist die Suche nach besonderen Ausküngten ziemlich unbequem, und schließlich nicht weiter verzögbar: deswegen bitte ich nochmal um eure Hilfe.

Die Frage ist nach Übernachtungsmöglichkeiten "im Freien" in den obenerwähnten Länder, aber vor allem in Skandinawien und Schottland.
Voraussetzung: ich suche nicht Auskünfte um Hotels, Pensionen, B&B, Campingplätze und das Übliche: meine Übernachtungsgewonheiten sind ziemlich unortodox: ich bevorzuge ungewohnte Gebäude, wo ich unter einem Schutzdach, in einem Stall oder Abstellraum Schutz von der Witterung finden kann. Fabrike, Kaufzenter, einsame Kirche kommen auch zum Einsatz

Nun die Frage: wieviel Erfolg, solche Unterkünfte zu finden, kann ich erwarten? Gibt es genug von diesen günstigen Gelegenheiten im reichen Norden? Welche Einstellung der Einheimischen und der Behörde gegen solches Vorfahren kann man erwarten?

Ich bin unentschieden, ob ich ein minimalistisches, ultra-light Zelt mitnehmen sollte, das selten zum Einsatz kommen wird, oder ein richtiges Zelt mit allen Komfort (Vorräume zum Kochen und Abstellen des Gepäcks).

Danke sehr für eure Aufmerksamkeit

Franco

Hm, von deinen bevorzugten Übernachtungsgelegenheiten gibt es natürlich umso mehr, je dichter ein Land besiedelt ist. Und Skandinavien ist nicht so dicht besiedelt. Außerdem gilt z.B. in Schweden zwar das Jedermannsrecht, d.h. jeder darf in der freien Natur eine Nacht übernachten, aber das gilt ausdrücklich nicht für den unmittelbaren Umkreis von Häusern und sonstigen erkennbaren Privatgrundstücken. Soweit ich weiß reagiert man da dann auch eher nicht so begeistert darauf, wenn sich jemand wo es doch soviel Natur gibt ausgerechnet die eigene Scheune zum Übernachten aussucht.
Ich würde eher für ein richtiges Zelt plädieren.

Martina

Schwarz und Weiß - ich bin dann für Grau. Wenn du allen bist, dann nimm ein 2-3 kg schweres Zweipersonenzelt, ist klein und hat viel platz für eine Person.

Nach solchen Unterschlüpfen habe ich dort gar nicht geschaut, ab und zu gibt es Schutzhütten.

Ciao
Torsten

Kann nur dem zustimmen, was von Martina und ToP ausgeführt wurde! Ergänzen möchte ich, dass in Schweden wie Norwegen auch die Hütten auf Campingplätzen und außerdem die Vandra/erhems interessant sein können. Wenn letztere mit in Betracht kommen sollen, lohnt sich eine Mitgliedschaft, z.B. beim STF. Schon bei zwei bis drei Übernachtungen hat man den Mitgliedsbeitrag wieder reingeholt.

Hallo Franco
ich war letztes Jahr in Schottland und das ist halt schon ziemlich verlassen. Alte Häuser hat es zwar genug, aber von denen stehen nur noch die Mauern. Da es auch sonst genug Mauern gibt, wäre Minimalvariante eine Plane, die du im Windschutz einer Mauer aufstellst. Für mich wäre es aber nichts. Schottland ist wirklich ziemlich feucht und ich war deshalb froh um ein dichtes Zelt. Ausserdem wimmelt es von Mücken. So kleine lästige Dinger, die eigentlich kaum richtig fliegen können, nicht die Stechmücken, die wir in der Schweiz kennen.
Deshalb würde ich dir ein kleines, dichtes Zelt empfehlen. Grosse ebene Flächen findest du eh nicht.

Gruss

Urs

Zu Schottland kann ich dem bereits erwähnten beipflichten. Außerdem baut der Schotte gerne übermannshohe Zäune um sein Hab und Gut (sei es auch nur ein riesiges Moor) einzuzäunen. Ich habe es als sehr nervenaufreibend in Erinnerung mit in Schottland eine wilde Unterkunft zu besorgen. Sehr zu empfehlen sind Bahnstationen. Da gibt es meist auch eine Brücke oder ein Wartehäuschen. Der Zug, der nachts vorbeirollt darf dich nicht stören. Dies ist jedoch die zuverlässigste Unterkunft in Schottland.


Gruß, Daniel

Ich kann eure Schottlanderfahrungen eigentlich nicht nachvollziehen. Erstmal muss erwähnt werden das die Einsamkeit auf den brauchbaren Straßen(also keine "Sackgassen o.ä.) in Grenzen hält.

Mit Zelt ist es/war es allerdings nie ein größeres Problem einen schönen Schlafplatz zu finden - viele Zäune stimmt, schlimm wars aber nicht. Sonstige Gebäude gibts allerdings tatsächlich praktisch nicht.

Die Shielings haben ihre beste Zeit hinter sich , und Bothies gibts nur in der Nähe von Wanderrouten o.ä..

In Norwegen haben bekannte von mir recht gute Erfahrungen mit den Bushaltestellen gemacht. Nachts kommt keiner vorbei, in den Ferien kommen auch keine Schulkinder. geht aber nur im Sommer, denn ab Oktober (oder so) werden die Häuschen wieder eingesammelt und auf großem tieflader weggefahren.
job

Hallo Franco,

ich kenne zwar nicht deine Reisezeit, aber das Argument mit den Mücken steht. Ich glaube nicht, dass du immer was passendes und Mückensicheres finden wirst. Außerdem fand ich es schöner dort zu übernachten (mit Zelt) wo es am schönsten und niemand zusehen war. Aber trotzdem als Tip. Manchmal sind die (Auto)rastplätze derart super gebaut, das man unter den einzelnen Picknickständen wunderbar schlafen kann. Leider gibts die Plätze nicht allzu oft.

Matthias