Hallo,

habe mich nach langem Zögern entschlossen eine
Radbrille zu kaufen - RP Perception.

Sitz ganz gut und die Korrekturgläser sind nicht zu dicht an den Wimpern, aber jetzt mit den Gläser wird mir schwindelig.
Scheinbar bedingt durch die Krümmung sieht alles ausserhalb der Mitte nicht richtig scharf aus und scheint zu schwanken, wenn ich den Kopf nur etwas bewege.

Damit traue ich mich nicht in den Strassenverkehr!

Habt Ihr das Problem auch - oder ist sind die Gläser falsch?

Gruß

Olaf

Hast du das Problem mit deinem Optiker schon besprochen?

BdW: Ich fahre inzwischen mit der Alltagsbrille (sich einfärbende Gleitsichtgläser), wobei die Gläser nicht so modisch klein, sondern etwas größer sind (siehe Profilbild).

WdA

Also ich habe eine Brille von Briko mit Clip-in. Find ich persönlich besser, da ich so einfach die getönten Scheiben austauschen kann und es mit der Krümmung der Gläser keine Probleme gibt. Von dem Problemen wie du sie beschreibst hatte vor dem Kauf auch gelesen und mich deswegen für die andere Brillen-Bauart entschieden.

Hallo Mitkurzsichtiger!

Vielleicht bringen es eher Kontaktlinsen und eine billige Kaffeerösterbrille.
Weil du nicht immer genau geradeaus durch die optische Achse der Brille guckst und die Radbrille stark gewölbt ist, ist es schon schwer, eine Brille ohne Korrektur halbwegs schwindelfrei zu bekommen. Da noch eine Korrektur einzubauen, ohne das es schwindelt ist bestimmt noch sehr viel schwerer. Bei der Kontaktlinse guckst du, sofern sie nicht verrutscht, immer durch die optische Achse.
Ich staune, daß es überhaupt solche Brillen gibt.

Gruß, Tris.

Wer hat denn die Korrekturgläser eingebaut? Als leider langjähriger Brillenträger halte ich das für einen Reklamationsgrund (weil Baufehler).
Wegen der komplizierten Verhältnisse einer Sportbrille mit Korrekturgläsern habe ich mir sowas verkniffen.

Falk, SchwLAbt

Hallo Olaf,

ich habe mir letztes Jahr die gleiche Brille zugelegt und hatte damit anfänglich dieselben Probleme. Diese verschwanden aber nach relativ kurzer Eingewöhnungszeit und mittlerweile möchte ich die Perception nicht mehr missen. Selbst bei Temperaturen unter Null Grad keine tränenden Augen mehr, keine Insekten die hinter die Brillengläser fliegen, einfach kein Vergleich zu einer 'normalen' Brille.
Gib deinem 'Hirn' einfach ein wenig Zeit sich an die neue Brille zu gewöhnen. Ich fahre mit meiner jedenfalls absolut schwindelfrei.

Gruss Wolfgang

Es ist allgemeine Vorstellung, dass das Sehen in den Augen stattfindet. Das stimmt nur ganz am Anfang des Sehvorganges. Die wesentliche Vorraussetzung des Sehens ist die Verarbeitung dessen, was auf die Netzhaut auftrifft, im Gehirn.


Das Gehirn lernt natürlich, wie es die eingegangenen Informationen verarbeiten muss und gewöhnt sich an diese Art.


Trägt jetzt jemand eine neue Brille, evtl. sogar mit kleinen Änderungen der Stärke oder des Astigmatismus (Hornhautkrümmung), muss das Gehirn das Sehen neu lernen. Bis dahin geht alles durcheinander. Das Gehirn ist jedoch eindeutig lernfähig.


Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass das Sehen nach wenigen Tagen besser wird und nach spätestens einer Woche das Gehirn es gelernt hat.


Das Schöne daran ist, dass es sich im Prinzip auch die alten Sehweisen merkt und Du dann auch mit einer alten Brille noch ziemlich problemlos sehen kannst.



Warte also nur noch etwas auf den für Dich kommenden Durchblick!



Doc Sigi

Hallo,

also ich habe eine Version Sportbrille von Adidas (siehe mein Avatar). Da wird einfach ein Minigestellt mit den Korrekturgläsern hineingeclipst. Damit sehe ich genauso scharf, wie mit meiner normalen Brille.
Der Vorteil liegt meiner Meinung noch darin, dass es verschiedene leicht zu wechselnde Gläser gibt. Ich habe auch noch welche, die nicht so dunkel sind und damit besser für Dämmerung und dunkle Tage geeignet sind.


MfG, Daniel.

Hallo,

das ist vielleicht kein echter Trost, aber mit geht es mit jeder neuen Brille erstmal so (je älter ich werde, desto schlimmer wirds). Das passiert sogar, obwohl mein Optiker meine diesbezüglichen Probleme kennt und sich bemüht, die Zentrierung gegenüber der alten möglichst wenig zu verschieben. Mit der Radbrille (Rudy Project Kabrio) hatte ich seltsamerweise verhältnismäßig geringe Gewöhnungsprobleme, allerdings habe ich auch keine speziell gewölbten Gläser drin (war bei meinen Plusgläsern nicht notwendig)

Wenn es allerdings nach einiger Zeit (14 Tage?) nicht besser wird, würde ich auch reklamieren.

Martina

Hallo Olaf,
die gleichen Probleme hatte ich auch.
Da mein Optiker die Lösung auch im Angebot hat konnte er mir das gleich erklären.

Durch die stärkere Biegung (an die Kopfkontur) schaut man nicht annähernd gerade durch die Linse sondern durch eine schräg gestellte und das Ergebnis können wir uns aus unserem verstaubten Physik-Wissen vorstellen.
Abhilfe schafft da eine Firma, die entsprechend dem Winkel der Sportbrille die Linse umrechnet und schleift.
Das kostet dann noch einmal ordentlich.

Durch etwas nachbiegen (damit kratzt der Optik-Halter an der Frontscheibe) und Gewöhnung komme ich jetzt recht gut mit der Grundausstattung zurecht. Bei größerer Dioptrienzahl ist das Problem wohl nur mit den Speziallinsen zu lösen.

Hallo,

falls es auch nach einer Gewöhnungszeit nicht besser wird, wird es wahrscheinlich an dem liegen, was Winfried beschrieb. Eine normale Brille verwendet man im Alltag in aufrechter Position. Brillengläser sind so eingestellt und geschliffen, dass sie parallel zu den Augen sind. Beim Radfahren bist Du aber nach vorne gebeugt. Um nach vorne schauen zu können legst Du den Kopf in den Nacken und schaust automatisch etwas nach oben. Die Brillengläser liegen nun nicht mehr mittig und parallel zum Auge. Folge ist das von Dir beschriebene Seh-Ergebnis. Dein Optiker hätte darauf eigentlich achten müssen. Meiner macht das und hat damals die Gläser meiner RP etwas geneigt eingestellt. Alternativ kann man auch den Schliff verändern. Nachteil ist natürlich, dass es nun abseits des Rades nicht mehr richtig passt, das lässt sich aber leichter "regeln".

Achtung: Dieses Problem tritt bei Brillen-tragenden Liegeradfahren nicht aus!

Gruß
Uli

Hallo Olaf,
um wieviel Dioptrien geht es denn bei Dir? Weit- oder kurzsichtig?

Gruß
Irrwisch
(ziemlich blind und selbst noch auf Brillensuche)

Danke für die vielen Antworten!

Das physikalische Problem ist mir durchaus
klar, hätte den Effekt aber nicht für so stark gehalten.


Gruß

Olaf

(Weitsichtig)

Hallo Olaf,

wenn du weitsichtig bist, wie ich auch, halte ich eine Radlerbrille sowieso für ein zweifhaftes Vergnügen. Wenn's nämlich regnet, sieht man mit als Weitsichtiger ja besser, wenn an über die Gläser hinweg in die Landschaft schaut. Wenn ich knapp unter der Kante des Helms nach vorn schaue (sozusagen der Spalt zwischen Helm und Brille), kriege ich auch nicht sehr viele Regentropfen in die Augen - außer bergab, und da ist bei starkem Regen Vorsicht im doppelten Sinne angesagt.

Gruß

UL

"Für mehr Toleranz", würd ich sagen.

Deine Augen werden einfach anpassungsfreudiger.

Gruß, Tris.

Hallo Ulrich,

bei starkem Regen fahr ich auch schon mal ohne Brille.
..und mein Eindruck von der Radbrille war ebenfalls,
"da seh ich ohne Brille mehr".

Ich hab das Teil daher zurückgegeben.
Ging ohne Probleme!

Vielen Dank allen für die Antworten!

Olaf

Wie ich solche Verallgemeinerungen liebe... Ich bin weitsichtig, trage eine Brille seit ich vier bin und konnte die bis ca. zu meinem 30. Geburtstag auch problemlos weglassen bzw. sah bei Regen ohne Brille mehr als mit. Seit ich über 30 bin lässt die Sehschärfe ohne Brille doch erheblich nach und ich würde mich momentan auf gar keinen Fall mehr ohne Brille in den Regen wagen.

Martina

Hallo Martina,

Regentropfen können Brillengläser aber "multifokaler" machen, als einem lieb ist, und dichter Nebel mach aus jedem Brillenglas in kurzer Zeit Milchglas.
Verkehrssicherheit heißt: "Auf welche Entfernung kann ich ein Auto erkennen?" Wie aus meinem vorigen Beitrag hervorgeht, radle ich nicht ohne Brille, sondern schätze die Möglichkeit, über die Gläser hinweg zu blicken, wenn die Sicht durch die Gläser schlechter ist.

Gruß

UL