Hallo Freunde,

ich hab mir vorgenommen nächstes Jahr zum Nordkapp zu fahren.
Vor gut 6 Monaten hatte ich eine Knieathroskopie nach einem Meniskusschaden. Der Meniskus wurde nicht entfernt, sondern zusammengeflickt, da ich erst 18 bin und der Arzt in diesem Fall zuversichtlich war. Er garantierte mir kürzlich, dass ich im Sommer fahren kann. Nun habe ich immer noch Schmerzen, jedoch nicht akut.
Haltet ihr es für möglich, dass ich trotz eines gut verheilten Meniskus diese Tour schaffe. Es handelt sich dabei immerhin um gut 2000km und mehr. Wie kann ich eventuell gegen auftretene Schmerzen oder Probleme vorbeugen? Würde eine Bandage helfen? ,oder ist meine Leistungsfähig für immer etwas einschränkt? Gibt es eventuell Möglichkeiten mit denen man diagnostizieren kann, dass der Meniskus so wie vorher wird?

Hallo Felixxtz,

hatte vor ca. 10 Jahren das Gleiche durchgemacht (Meniskusabriss). Alle haben immer gesagt, die Folgeschmerzen vergehen schnell. Pustekuchen! Ich habe damals sehr aktiv gelaufen (ca. 60 km pro Woche plus Wettkämpfe).

Ich merke heute nicht mehr so viel davon, aber - meine Lauferei mußte ich beenden. Wenn ich jetzt länger als eine Stunde am Tag laufe, meldet sich mein Knie. Es hat ein Jahr nach der OP gedauert, bis das Knie bei Belastung nicht mehr warm wurde und schmerzte.

Ich habe dann meine Aktivitäten mehr auf das Schwimmen, Radfahren und Kampfsport gelegt.

Die Strecke zum Nordkap kenne ich noch nicht und kann deshalb nichts dazu sagen. Aber die Belastung auf meinen Reisen, bis zu knapp 150 km am Tag mit voller Ausrüstung, steckt mein Knie wunderbar weg.

Du hast aber ja noch ein paar Monate Zeit, Deine Belastbarkeit auszuloten. Mache aber nicht den Fehler, auftretende Schmerzen oder ein Anschwellen des Knies, zu ignorieren. Das Knie ist ein kompliziertes Konstrukt und benötigt sehr lange, um sich vollständig zu regenerieren.



Alles Gute

Moin,

ein Meniskus ist ein Knorpel und so etwa heilt sehr schwierig.
Fahre möglichst regelmäßig und mit vergleichsweise kleinen Gängen und geringer Belastung. Große Gänge mit Gewalt sind Gift fürs Knie.

Die beste Antwort auf Deine Fragen sollte Dir eigentlich Dein Arzt (Orthopäde/Chirurg) geben können, der Dein Knie schließlich am besten kennt. Kann er die Antwort nicht oder nicht zufriedenstellend geben, ist er wohl der falsche Arzt ...

Gruß
Wolfgang

Hallo !
Kann da Wolfgang erstmal zustimmen, versuch die ganz hohen und die niedrigen kraftaufwendigen Drehzahlen zu vermeiden, früh schalten - bergauf + bergab sowie dir einen runden + GERADEN Tritt anzugewöhnen - sprich ohne seitlich mit dem Bein nach aussen / innen zu wandern. Halt so das sich eine direkte + gerade Belastung des Knies ergibt, ist wirklich nicht einfach !!!

Hatte + habe ??? auch einen Meniskusschaden ( leichter Anriss linkes Knie, innen - lt. Diagnose Mai 2001 ), mein Doc meinte schon im Sommer 2001 das, aufgrund der guten Muskulatur im Kniebereich sowie keiner weiteren Schäden und keiner weiteren sportlichen Aktivitäten !!! ( Joggen z.B. ) eigentlich keine weiteren Probleme während der Tour zu erwarten wären!!!
Muss dazu sagen, das keinerlei !!! äusserliche Anzeichen ( wie Schwellung / Erwärmung / Bluterguss ) erkennbar waren, wie auch nicht permant Schmerzen vorhanden waren - nur bei längerem Treppensteigen oder schrägen Belastungen ( Auto ein / aussteigen ) auftraten.
Hatte da schon fast dran gedacht die Tour canceln zu müssen...

Bin dann 2001 ca. 2000-2400km gefahren, davon ca. 1100km mit vollem Gepäck + ca. 10 Höhenkm in 3 W. durch den nördl. Teil der Karpaten...
Hatte für den Notfall spezielle Tabletten mitbekommen vom Doc, Diclo irgendwas...- soll die Schwellungen abklingen lassen sowie schmerzmildernd wirken, hab davon nur eine mal genommen, nach einem Sturz einen Abhang runter ( ohne Rad, war beim Waschen am Bach ), hab danach 2 Tage Knieschmerzen gehabt, dann wieder ok.

Auch in diesem Jahr wieder keine Probleme, hin und wieder mal leichte Beschwerden bei nicht gerader Belastung, s.o., nicht aber beim radfahren
Bin dieses Jahr ca. 2500km, davon 800km im Urlaub ( ohne Gepäck ) mit ca. 8 Höhenkm in 12 Tagen.

Laut Doc ist das bedingt durch die runde Belastung, dazu wenn gleichmässig verteilt / eingesetzte Kräfte, halbwegs gesunde Ernährung ( was ist hier gesund ??? ) und eine nicht zu heftige Vorbereitung ( Training ) vor der Tour, will sagen sich langsam zu steigern

Mein Doc ist übrigens schon einer der bekannteren, auch Sportorthopäde, Meniskusoperationen werden meist auch schon ambulant !!! bei denen gemacht!!!
Termine für normale Kassenpatienten gibts auch schon meist nach 3-4 Wochen, für dringende Sachen auch ein wenig eher

Wünsche dann noch gute Besserung + möglichst viele schmerzfreie KM in 2003!

Hallo,

habe selber (toi toit toi) bisher keinerlei Kniebeschwerden, aber mein Mann leidet unter für sein Alter recht schwerer Arthrose an beiden Knien. Das linke wurde 1998 gespiegelt, weil man auch einen Meniskusschaden vermutete. Der Meniskus war aber ganz, stattdessen wurde eben die Arthrose diagnostiziert bzw. bestätigt und der Knorpel so gut wie möglich geglättet.

Der Arzt hat etwas ähnliches zu Wolfgang gesagt wie schon häufiger erwähnt wurde: seine Schmerzen wären viel stärker, wenn er nicht so eine trainierte Muskulatur hätte. Er hat ihm dringend angeraten, so früh wie möglich wieder mit dem Rad fahren zu beginnen, das sei gut für das Knie. Allerdings sollten die Strecken zu Anfang eher eben sein.

Wir haben drei Wochen nach der OP den Schwarzwaldradweg befahren, was etwas zuviel des Guten war (aber wohl eher wegen des nicht so guten Trainingszustandes) und sind 4 Monate nach der OP 1600 km durch Canada geradelt. Diese Strecke war allerdings meiner Einschätzung nach deutlich weniger anstrengend als eine Tour zum Nordkapp. In Norwegen geht es halt ständig hoch und runter und man ist aufgrund vieler kurzer aber steiler Anstiege versucht, mit Kraft hochzudrücken, was wie bereits von meinen Vorrednern angesprochen nicht ideal für die Knie ist.

Dass man drei Wochen nach der OP bereits wieder problemlos Rad fährt, ist wohl nicht selbstverständlich und neben der gut ausgebildeten Muskulatur hat mein Mann wohl auch einfach Glück gehabt. Persönlich würde ich mir daher wohl nicht unbedingt den Nordkapp als erste Tour heraussuchen (Nebenbei: ich hatte selber mal als erste Tour nach einer überstandenen Krankheit vor, die Westküste der USA runterzufahren, habe es aber im letzten Augenblick gecancelt, ich fühlte mich in erster Linie psychisch noch nicht reif für ein solches Unterfangen. Aber das ist sicher für jeden anders).


Gruss Martina

Kann ja noch kurz meine Erfahrungen dazu anbringen:
Vor ein paar Jahren bin ich (alleine) über die Alpen. Ich wollte dann unbedingt noch ein Dach über den Kopf suchen und hatte dann 150km incl. Pass hinter mir. Anschliessend tat mir dann 3 Wochen das Knie ziemlich weh. Ein Freund von mir hatte ähnliche Erfahrungen gemacht.
Trotz dem besseren Wissen waren wir (2002) zu zweit unterwegs und mein Mitradler (obiger Freund) wollte unbedingt noch Venedig am gleichen Tag ereichen und hat mit dem Tempo angezogen und ich halt hinterher, der Erfolg war: schmerzendes Knie (nach 95km) für 2 Wochen.

In der Zwischenzeit weiss ich: das Einzige was mein Knie zum Schmerzen bringt ist die Überlast. Ich habe dieses Jahr bei einem Tourenstart auf das hinbringen mit dem Auto verzichtet und bin dann ganz gemächlich 180km (14 Std) mit dem Rad zum Treffpunkt (Stuttgart) gefahren und hatte NULL probleme.

Also ich denke, dass auch Touren bei vorsichtigem Angehen kein Problem sein sollten.
Manchmal muss man sich zwingen langsam zu fahren.

Allseits einen guten Rutsch und ein Gesundes 2003
Beppo

Das hatte ich auch, z.B. nach der Ankunft von meiner 2001er Frankreich Radtour.
Ich bin, um dem Sauwetter zu entkommen, gegen Ende immer laengere Etappen gefahren, mich von 160 auf 210 km gesteigert.
Danach schmerzte das linke Knie (es war, wenn dann, immer das linke. Denn das arme linke Bein muss in manchen Autos die Kupplung betaetigen und ist deshalb vorgeschaedigt. Wieso gehen Kupplungspedale eigentlich immer so scher??).
Der Doc hat nix gefunden, meinte nur: Das geht wieder weg.
Ich war nicht gluecklich ueber diesen Befund, wenigstens hat's gestimmt

Das ist halt wichtig, wer's schon am Anfang uebertreibt, den erwischt's garantiert
Bei mir (siehe oben) war das eine 'Eil-Heimfahrt' und deswegen nicht sooo schlimm.
Und drei Wochen waren es auch bei weitem nicht, zu meinem Glueck.

Ich habe mit dem Radfahren angefangen, als mir der rechte Außenmeniskus entfernt wurde. Joggen sollte ich nicht mehr, Squash wäre tödlich für das Knie, also Radfahren.

Mir hat der Arzt geraten, immer mit hoher Trittfrequenz zu fahren, und besonders nach der Operation nicht zu lange Strecken. Das habe ich von Anfang an praktiziert und die Schmerzen wurden von Monat zu Monat geringer, bis sie schließlich nur noch bei Überbeanspruchung (lange Alpenpässe) auftauchten. Aber auch das ist seit einigen Jahren vorbei.

Wenn ich mich richtig erinnere, wird der Knorpel nicht durchblutet und erhält seine Närstoffe durch die BEwegung des Knies...

Wenn Dich interessiert, was wir so in den ganzen Jahren mit dem kaputten Knie abgerissen haben:
www.bikedoll.de

Also laß Dich nicht entmutigen, sondern radle einfach locker los. Und ein 3-fach Kettenblatt sollte auf jeden Fall am Rad sein..

Gruß
Andreas

Wie schön, wie doch immer wieder Beiträge an das Licht des Tages geholt werden, auch wenn es olle Kamellen sind.

Immer wieder findet sich auch ein Anwärter für den Titel des AvD, des Aufwärmers vom Dienst.

Und wenn dann auch noch verlinkte Werbung dabei ist, bleibt kein Wunsch nach Unterhaltung und Information offen.

Wolfrad

Das Dicke sportlich Rad fahren bringt dich nur zum lachen,
wenn Menschen mit Knieproblemen aktiv sind, taugen sie nur zum AvD.
Und wenn sich jemand die Mühe macht eine eigene HP auf die Beine zu stellen ist das "Werbung".

Ich würd sagen, entspann dich mal, und dreh schnell ne Runde mit dem Rad, bei dem schönen Wetter.

Tschüss

Moin Tivo,

sollte Wolfrad auch morgen solch schönes Wetter haben wie wir heute hier hatten, dann darf er auch 2 Runden drehen. Oder 3. Als Strafrunde sozusagen.

@ TiVo
@ Siggi

Morgen Runden drehen?

Klar doch, wird gemacht, Jungs!

Auch für den morgigen Tag sind Sonne und Wärme angesagt.

Wolfrad

Wärme??

Um 10.09 Uhr Ortszeit kann Kiel stolze 1,0°C vermelden.
Bei 2-3 m/s Wind (2 Beaufort) aus ENE (60°)
Luftfeuchte 65%
Solare Einstrahlung 270 W/m2
und 0,8 °C Wassertemteratur

Aber Sonnig ist es!!

Tschüss

Moin,

noch ein verspäteter Beitrag zum Thema (akuter) Meniskusdefekt und lange Radreise:

Vergangenen Sommer habe ich mich von Lübeck auf zum Nordkap gemacht und wollte von dort über FIN und das Baltikum zurückradeln. Wegen zunehmender Probleme mit meinem vorgeschädigten Knie (damals noch ohne konkrete Diagnose) stieg ich am Kap dann doch lieber in den Bus nach Helsinki. Vier Wochen
vor der Abfahrt konnte ich nach einer falschen Bewegung (s.u.) anderhalb Wochen lang kaum gehen. Den Arzt habe ich nicht aufgsucht, weil ich mir nicht von der Radreise abraten lassen wollte.

Kurz zu den Beschwerden:

- Schmerz nach längerer Belastung; ganz selten das Gefühl, als ob sich was im Knie umherbewegt.

- Bei ungünstigen Drehungen des Beines "springt" irgendwas im Knie raus und ich humpele für zwei Wochen. Das geschieht manchmal schneller, als man glaubt.

Nun liegt der MRT-Befund vor, den ich mit meinem Orthopäden beraten habe:

- Riss im Innenmeniskus, degenerierter Außenmeniskus und ein kleiner Erguss.

- Der Arzt meint, eine OP sei nur dann nötig, wenn ich mit der Einschränkung nicht mehr leben könne.

Mein persönliches Fazit:

Eine längere Radreise ist trotz (akut) beschädigtem Meniskus möglich, allerdings können Belastungsschmerzen das Vergnügen empfindlich stören. Letztere sind bei mir erst ab der Häfte der Tour aufgetreten und haben dann zugenommen - allerdings auch die Schwierigkeit des Geländes. Eine Nordkaptour ist m.E. selbst mit akutem Meniskusschaden - allerdings je nach individueller Konstitution und Sachlage - also durchaus machbar.

Grüße, Frank