Hallo Gomer,
die Frage ob Inseldurchquerung oder Inselumrundung ist bei Madeira eigentlich nicht die entscheidende Frage. Die Insel ist so klein und hoch, daß Du von fast überall immer irgendwo das Meer sehen kannst. Auch wenn Du Berge scheuen solltest, solltest Du Dich nicht von der Ringstraße verführen lassen, die in relativer Meeresnähe entlang führt. Es gibt hier nämlich so gut wie keine ebenen Abschnitte, geschweige denn eine Uferstraße. (ständiges auf und ab von Meeresniveau bis teilweise 500 m üNN).Die längste ebene Strecke findest Du hingegen im Landesinnern auf dem Hochplateau Paul da Serra. Das Thema Tunnel spielt für Straßenradfahrer eigentlich keine Rolle. Entweder sind sie so kurz, daß ich sie vergessen habe oder sie liegen an den neugebauten Schnellstraßen zwischen Flughafen und Funchal und bei Ponta do Sol. Doch gibt es an diesen Stellen immer noch die alten Landstraßen, die Dank Kurven und längerer Wegführung ohne die dunklen Röhren auskommen. Der einzige unvermeidbare Tunnel (ca.1km lang) - führt auf die Halbinsel Sao Lourenco (Sackgasse) mit dem Fischerort Canical. Doch ist Verkehr dort so gering, dass dies auch keinen Hinterungsgrund darstellen sollte, dieses exotisch wüstenhafte Kap zu besuchen. Madeira heißt Bergradfahren in Reinkultur, applaudiernde Reisebustouristen sind Dir gewiß! Die holprigen Kopfsteinpflaster-Landstraßen gehören weitgehendst der Vergangenheit an. Wenn Du Tunnel erleben willst, dann mußt Du wandern - entlang der Levadas oder zwischen dem Pico do Areiro und dem Pico Ruivo. In einer Woche kannst du die Insel intensiv per Rad erleben. mein Vorschlag:
1.Tag:Hinflug, mit Rückenwind nach Funchal.
2.Tag: Aufenthalt in Funchal. Kulturprogramm mit Besichtigung der Museen, Kirchen und Quintas
3. Tag Auffahrt von Funchal zum Pico do Arieiro mit anschl. Wanderung zum Pico Ruivo spektakuläre Hochgebirgspanoramen mit Grat-und Tunnelwegen auf nur 1800 m Höhe.
4. Tag: Südküste mit Camara do Lobos,Cabo Girao (Vorsicht aufdringliche Kinder) mit Übernachtung in Ponta do Sol (wenig Km, dafür Berg-und Talfahrt).
5.Tag: Fahrt auf die Hochebene Paul da Serra, kurze Levadawanderung zum Wasserfall von Rabacal.Übernachtung in Porto Moniz.
6. Tag: Nordküste.Vergesse alle sogenannten weltbekannten Steilküstenstraßen wie Big Sur und Co.. Hier hast Du auf den nächsten Kilometer donnernde Atlantikwellen, Wasserfälle, die auf die einspurige Straße rieseln, mehrere Hundertmeter hohe senkrechte Felsen, kleine Tunnels und kaum Verkehr. Kurz, aber unvergesslich!. Übernachtung in Machico.
7.Tag Ausflug zur Sao Lourenco-Halbinsel, dann Richtung Flughafen. Übernachtung in Canico oder Funchal
8.Tag:Rückflug.
Der Erholungstag am Sandstrand der Nachbarinsel Porto Santo fällt dann wohl bei dieser Woche ins Wasser.
Viel Spaß!
Frank