Hallo,

für die DB-Nachtzüge gilt ja ein Festpreis. Bisher habe ich für die Rückreise aus den Dolomiten immer den Punkt ausgewählt, zu dem ich maximal komme und hatte als Plan B noch geschaut, wann der Zug z.B. in Bozen etc hält.

Bei der letzten Rückreise mit dem DB-Autozug im Juli aus den Alpen wurde uns von der Zugbegleiterin folgendes mitgeteilt:

"Wenn man seinen Sitzplatz/seine Reservierung im Nachtzug nicht spätestens 15min nach Fahrtantritt gemäss Reservierung eingenommen hat, sind die Zugbegleiter berechtigt diesen Platz anderweitig zu verkaufen!"

Bei Rückfrage an die Bahn wurde mit diese Aussage nun schriftlich bestätigt. Es besteht in Ausnahmefällen die Möglichkeit entsprechend FRÜHZEITIG bei der Bahn anzurufen und eine Änderung der Reservierung durchzugegen. Der Anruf sollte aber nicht erst einige Stunden vor Fahrtantritt erfolgen. Eine genauere Zeitangabe habe ich nicht erhalten. Auch die Rufnummer die ich erhalten habe ist nur die persöhnliche Durchwahl der Dame, die das Schreiben geschickt hat und dürfte z.B. während der Urlaubszeit nicht die geeignete Nummer sein.

Ich werde mir für die Zukunft die wichtigsten Service-Rufnummer aufschreiben:
(Diese sind hier zu finden.)

Gruß Monika

Hallo Monika,

ich hatte dieses Jahr für den Start meiner Nordkaptour den Nachtzug von Hamm nach Kopenhagen gewählt. Im März habe ich das Ticket per Telefon gebucht, da man im Internet keine Fahrräder vorreservieren kann. Die Buchung klappte ohne große Probleme, ich habe ein Spar-Night Angebot gewählt (für 59€) mit Schlafplatz für Mich alleine. Allerdings besteht bei einem Spar-Night Angebot nicht die Möglichkeit einer Umbuchung, man ist fest auf diesen Termin.

Ich war nicht so begeistert vom Nachtzug, erstens war es ein absoluter Krampf mein Fahrrad und mein Gepäck in den Zug zu bekommen (kleiner Einstieg im Fahrradabteil, der auch noch ca. 1 Meter hoch ging; um das Fahrrad in den vorreservierten Platz abstellen zu können mußte ich den Lenker querstellen) und zweistens ist der Schlafplatz sehr klein und unbequem. Ich habe die Nacht überhaupt nicht geschlafen.

Geholfen hat mir beim Einsteigen und beim Suchen meiner Kabine auch keiner, ich mußte mit meinen zig Gepäcktaschen mehrmals hin und herlaufen!
Ich würde nur aufgrund des Preises wieder einen Nachtzug reservieren! Die Bahn ist nicht gerade "Fahrradfreundlich"!

Gruß Thomas

Ich habe Monika so verstanden, daß es ihr nicht um allgemeine Fragen zu Nachtzügen und deren Buchung geht, sondern um folgendes Problem: Der Nachtzug für die Rückfahrt wird für die maximal in Frage kommende Strecke gebucht und reserviert. Falls sie aber doch nicht ganz so weit radelt, steigt sie einen oder mehrere Bahnhöfe später ein, also z. B. in Brixen statt in Bozen, was dann ja eigenltich immer noch innerhalb der Fahrkarte und der Reservierung ist. Nur können diese Plätze dann offenbar neu vergeben werden, wenn man sie nicht innerhalb von 15 Minuten nach Abfahrt einnimmt - was sie ja nicht machen kann, da sie ja erst später als geplant und reserviert zusteigt. Und für diese Fälle kann man offenbar versuchen, die Reservierung zu ändern.

Ein Festpreis gilt übrigens nicht unbedingt für Nachtzüge: Man kann auch eine ganz normale Fahrkarte lösen und zahlt zusätzlich die Reservierung für den Nachtzug. Dessen Höhe ist dann fix und hängt nur von der gebuchten Kategorie (Sitzplatz - Liegewagen - Schlafwagen) ab. Wenn keine Sparpreise mehr verfügbar sind, kann dies für Bahncard-Inhaber durchaus Sinn machen.

Christine

Das Ganze gilt übrigens pauschal bei Reservierungen und nicht nur im Nachtzug. Bei den heutigen elektronischen Systemen wird dann nach gewisser Zeit einfach die Leuchtanzeige ausgeschaltet und somit der Platz wieder freigegeben.

O.k. - ich brauch ja auch in einem normalen Zug nicht unbedingt einen Sitzplatz, solange ich mitfahren darf ist mir der Rest (fast) egal. In einen Nachtzug darf ich aber nur mit gültiger Reservierung einsteigen!

D.h. im blödesten Fall habe ich ab Verona gebucht, es aber nur bis Bozen geschafft und darf da nicht mehr einsteigen, weil es keine freien Plätze mehr im Liegewagen gibt, da mein Platz mittlerweile vergeben wurde!

Gruß Monika

Ja, aber Nachtzüge sind ja eigentlich reservierungspflichtig. Wenn jetzt meine Reservierung tatsächlich anderweitig vergeben wurde, habe ich dann überhaupt noch einen Anspruch mitgenommen zu werden, wenn ich später zusteige? Vermutlich passiert so etwas ja nur, wenn der Zug voll belegt ist; d. h. bestenfalls darf ich irgendwo auf dem Boden sitzen (was ich mir eine ganze Nacht lang nicht so prickelnd vorstelle), schlimmstenfalls komme ich gar nicht mit. Andererseits fragt es sich natürlich, wie es dann dazu kommen kann, daß jemand nach Abfahrt des Zuges noch eine Karte plus Reservierung löst, zumindest wenn es um einen Sitzplatz geht. Ja ja, die Bahn und ihre Regeln - dafür könnte man einen Studiengang einrichten.

OK, gerade gelesen, bei einem Liegewagenplatz ist natürlich denkbar, daß jemand aus der Sitzplatzkategorie auf ein Liegewagenbett aufstockt.

Christine

Genau. Es muss nicht jeder, der schon mal Nachtzug gefahren ist, hier seine Geschichte erzählen.

Trotzdem gibt es einen Zusammenhang zwischen dem von Monika angesprochenen Reservierungsproblem (übrigens ist das mit der zeitlich begrenzten Gültigkeit von Reservierungen im Zug nichts neues, ich kenne das seit vielen Jahren) und den Schwierigkeiten, die Thomas hatte. Wenn man nämlich mit einladen, abladen, Rad abstellen, zum Platz gehen usw. länger als diese 15 Minuten braucht, könnte es theoretisch sein, dass der Platz anderweitig vergeben ist.
Und so weit weg von der Praxis muss das gar nicht sein, denn ich kenne die Situation auch von der Seite desjenigen, der einen Platz haben möchte, aber keine Reservierung hat. Auf die Frage, ob noch ein Liegeplatz frei ist, antwortet der Zugbegleiter dann möglicherweise: "Eigentlich nicht, aber es sind noch nicht alle Plätze eingenommen. Wenn Sie noch bis 15 Minuten nach Abfahrt warten, kann ich Ihnen einen der dann nicht belegten Plätze geben."
Wenn dann 20 Minuten nach Abfahrt ein Radreisender mit seinen vielen Taschen angekeucht kommt und seinen Platz haben möchte?
Um sicher zu gehen, seinen reservierten Platz auch zu bekommen, sollte man gleich wenn man alles im Zug hat erstmal alles stehen und liegen lassen und zu seinem Liegewagen gehen und den dortigen Zugbegleiter aufsuchen, damit der in seiner Liste das Häkchen setzt, dass der Platz eingenommen wurde. Dann kann man sich um sein Rad und sein Gepäck kümmern. (Selbst wenn im Gepäck-/Fahrradabteil ein Zugbegleiter greifbar ist, kann einem der nicht weiterhelfen, weil der normalerweise für die Vergabe der Liegeplätze nicht zuständig ist (selbst schon so erlebt), für die Liege- und Schlafwagen gibt es eigenes Begleitpersonal).

Hm ja, wenn die Platzvergabe so geschickt ist wie bei mir letztens, ist so etwas vermutlich nicht auszuschließen: Das Bettchen war vier lange Waggons vom Radwagen entfernt. Glücklicherweise bin ich am Abfahrtsbahnhof (Kopenhagen) eingestiegen, wo der Zug schon eine Weile vorher auf dem Bahnsteig stand, so daß ich der Reihe nach alles vernünftig einladen konnte. Die Dame am Bahnhof, die das so gebucht hat, ist aber unschuldig; es war das letzte freie Bett in diesem Zug. Und im Radwagen saß eine Gruppe Pfandfinder, die nicht mal mehr Sitzplätze bekommen hatte.

Hohe und enge Einstiege zum Radabteil sind ja aber bei Zügen nicht besonderes, hatte ich beim RE am Wochenende auch grad wieder. Aber nach der Treppe am Bahnhof ohne Rampe, Rolltreppe oder funktionsfähigen Aufzug war das fast nur noch eine Kleinigkeit.

Christine

Mal nur ne blöde Idee - was passiert eigentlich, wenn Du ab dem spätest möglichen Einstiegsbahnhof - also in dem Fall eben Bozen reservierst.
Deine Reservierung müsste dann ja zumindest ab Bozen stehen und für die Strecke davor müsstest Du dann nachlösen?!

Das stimmt, Du hast recht!
Ich habe mehr wie 30 Minuten gebraucht um mein Fahrrad vernüftig in das Fahrradabteil zu bekommen, mein Gepäck hin- und her zu transportieren und mein Abteil zu suchen. Teilweise mußte ich über Leute "stolpern" die im Gang gesessen haben. Als ich dann endlich mein Abteil gefunden habe, sagte die (freundliche) Zugbegleiterin das sie eigentlich nicht mehr mit mir gerechnet hatte, und ich Glück habe, das sie noch nicht Schluß (Feierabend) für heute gemacht habe. Hamm ist nämlich um 0:15Uhr die letzte Anstiegsmöglichkeit. Ich habe Glück gehabt, dass der Zug nur halb "voll" war, ansonsten wäre eventuell mein Schlafplatz weg gewesen!
Trotzdem ist der Nachtzug für Fahrradfahrer Stress pur!! Das Fahrradabteil ist meist ganz hinten und bis man sein Abteil erreicht hat, sind oft schon 15 Minuten um. Auch wenn man erst alles stehen und liegen läßt.
Ach ja, bei mir wäre der Zug auch fast abgefahren obwohl die Hälfte meines Gepäckes noch auf dem Bahnsteig lagen. Ich mußte mein komplettes Gepäck abnehmen, ansonsten hätte ich keine Chance gehabt mein in das Fahrradabteil zu bekommen. Der Einstieg ist mehr wie eng!!

Gruß
Thomas

Haben wir auch schon gemacht - und der Zugbegleiter hat dann gnädigerweise auf die Nachzahlung verzichtet und wir durften auch drin bleiben.

Generell kostet aber die Fahrkarte (=Reservierung) ab Verona oder damals Padua das selbe, wie ab Bozen oder Brixen ....
Daher wäre es eigentlich die netteste Lösung z.B. ab maximal schaffbarer Strecke zu buchen irgendwo einsteigen zu dürfen.

Bei deiner Variante müsstest du darauf hoffen, dass der Zugbegleiter zumindest so gnädig ist dich ohne Reservierung auf der Etappe mitzunehmen.

Gruß Monika

Genauso wird das gemacht. Vorsicht ist nur angeraten, wenn es ein Zug ist, der über zwei Nächte verkehrt. Seit den Balkankriegen sind diese aber im mitteleuropäischen Netz sehr selten geworden. Liege- und Bettplätze sind pro Nacht nur einmal zu vergeben.
Im GUS-Netz gilt das nicht!
Bei Liegeplätzen gibt es die theoretische Möglichkeit, dass jemand im Abteil auf dem betreffenden Platz sitzt, wenn der Zug die Nachtstrecke noch nicht erreicht hat. Tagsüber sind Liegewagen nämlich gewöhnliche Sitzwagen 2. Klasse. Diesen Fall hatte ich mal zwischen Savona und Ventimiglia im Zug zwischen Rom und Portbou. Ist aber inzwischen ziemlich unwahrscheinlich.
Aufpreise sind außer im überaus fahrgastunfreundlichen Gemeinschaftsverkehr zwischen Deutschland und Frankreich über Belgien nur nach Nächten gestaffelt, eher aufsteigen ist Wurscht. Es gibt aber bei Nachtzügen einen letzten Einsteigebahnhof, beim 288 von Firenze S.M.N nach München Hbf ist das z.B. Bologna C. Ab Verona ist wegen der garantierten Ruhezeit kein Platz zu bekommen.

Falk, SchwLAbt