Hier noch ein kleiner Nachschlag zu den grenznahen Regionen D/CH/A:

Mir ist noch aufgefallen, dass du ausgehend vom Alpenvorland wenig Touren gefahren bist. Zur Komplettierung der typischen Alpenregionen gehört natürlich unbedingt eine Fahrt durch das Appenzellerland ggf. in Verbindung mit dem Toggenburg. Die grünen Hügelberge mit den Appenzeller Bergalmen, Dörfern und Städtchen sowie bunte Bähnle über nostalgische Viadukte und durch kleine Tunnels beschreiben eine postkartengerechte Spiezeuglandschaft. Panoramareiche Aufstiege von Rheintal und Bodensee gibt es zahlreiche - z.B. von St. Margarethen, Altstätten usw. Schöne Halbhöhenrouten mit etwas Auf und Ab zwischen Heiden, Trogen, Urnäsch. Appenzell ist in jedem Fall ein Besuch wert, ggf. auch der Besuch einer Käsealm. St. Gallen ist sehr großstädtisch (Tram) und lohnt nur bedingt - evtl. wegen des bedeutenden Klosters, falls man für den barocken Prunk ein Faible hat. Fahrt am Säntis vorbei über Schwägalppass sehr eindrucksvoll (Seilbahnfahrt zum Säntis ist was für Leute, die sich gerne in Warteschlangen stellen). Damit Übergang ins Toggenburg möglich.

Anschlussfahrt durchs Turbenthal nach Winterthur lohnenswert.
Oder evtl. über Wildhaus zurück ins Rheintal.

Vom Appenzellerland lohnt die Fahrt über Gossau, Bischofszell, Sulgen nach Konstanz zur Zeit der Obstblüte im Frühjahr. Teile des Obstes für die Marmeladen- und Konservenproduktion der Schweizer Migros stammen aus der Region um Bischofszell (so war das jedenfalls mal).

Eine landschaftlich wie sportlich ansprechende Tour führt vom Rheintal (Feldkirch/Rankweil) durch das Laternser Tal zum Furkajoch (1761 m, nicht mit Furkapass am Rhonegletscher zu verwechseln) - immerhin ca. 1300 Hm(!) bei knackigen Steigungen. Rundkurs entweder über Faschinajoch nach Feldkirch oder über Au, Egg nach Bregenz möglich.

Anschluss hier Bregenzerwald hinüber zur Deutschen Alpenstraße. Die Deutsche Alpenstraße bedeutet häufiges Auf und Ab, große Pässe gibt es nicht. Möglicherweise die traumhafteste Zeit hier der Herbst mit dem bunten Laub. Höhepunkte ist der Alpsee als Alpenbadeplatz und die Region mit den stillen Bergseen zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding.

Anschluss möglich zum Königssee - noch eine Traumkulisse innerhalb der Alpen. Tolle Panoramen Richtung Ramsau mit Postkartenidyll (Scharzbachwartsattel). Rundkurs via Bad Reichenhall und Weißenbach möglich. Als sportliches Zuckerl kannst du die Roßfeldringstraße dazulegen. Die höchste deutsche Straße (1604 m). Landschaftlich durch den vielen Nadelwald nicht so berauschend, oben allerdings tolles beidseitiges Panorama. Besonders heftig ist der Anstieg auf der sog. Südroute, Nordroute reicht aber auch schon.

Nicht unbedingt wegen einiger kleinerer Pässe, sondern wegen der schönen Seen gehört zu einer der bemerkenswertesten Alpenrouten auch die Fahrt entlang der Salzkammergutseen - Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee, Attersee, Traunsee, Hallstätter See (Start z.B. ab Salzburg). Vom Hallstätter See gibt es eine - wenn auch kurze - Herausforderung - die 23 % nach Bad Aussee (Steilstück nur ca. 500 m, da du die Abkürzung bei Tiers Richtung Nigerpass kennst, ist das ja ein Klacks - wer es bequemer mag, kann auch per Bahn das Stück überbrücken).

Hierüber Anschluss vom UN-Weltkulturerbe Hallstatt zum UN-Weltnaturerbe Gesäuse möglich. Wildromantische Schlucht, ein Teil ist gar autofrei fahrbar.

Hallo Georg,
es wurde schon viel geschrieben über Pässe in den Karnischen Alpen und den angrenzenden Gebieten. Ein Abenteuer fehlt noch: Der Passo Cason di Lanza(auf Deutsch: Lanzenpass) Ich finde leider meine Karte gerade nicht. Ich probiere es so.
Wenn Du von Österreich über den Naßfeldpaß kommst, geht es kurz vor Pontebba
in Richtung Westen in ein Tal ab(Val di Pontebbana?). Die meiste Zeit noch geteert, aber teilweise sehr schlecht. Aus dieser Richtung ist dieser Paß für PKW gesperrt(in Italien heißt das, fahren auf eigene Gefahr) Bis zu einer Alm(Casarotta?) mit Wirtschaft ist es noch geteert, dann
geht es ungeteert weiter, teilweise mit Geröllfelder. (für uns damals ca. 1 km Schiebestrecke) danach wieder geteert. Auf der Paßhöhe ein Berghaus. Bergab alles geteert. Sehr schmal, mit Gegenansteiegen. Atemberaubende Tiefblicke.
Im Tal angekommen(Paularo) und einen kleinen Paß(den Namen weiß ich nicht mehr, am Anfang sehr steil, später problemlos) kannst du problemlos an den Schrecken der Giro anschließen, den Monte Zoncolan.
Wenn Du umgekehrt fahren möchtest, ist der Passo Cason di Lanza schwer zu finden. In Paularo stehen nur Wanderwegweiser zu dem Paß.Auch wenn er offiziell gesperrt ist, können Dir Autos entgegenkommen Da er von Paularo bis oben hin geteert ist, aber nur eine PKWbreite hat, ist dies wichtig das zu wissen.
Er ist empfehlenswert, und ein Highlight in deiner Pässeliste. Er ist nicht hoch, aber außergewöhnlich.
Probiere es, und du wirst mir zustimmen
Weihnachtliche Grüße Mille

Liebe Forumsmitglieder,

dieser Faden besitzt für mich bisher richtiges Format. Das hat seinen Grund. Hier werden positive Vorschläge gemacht, die vollkommen im Sinne des Ursprungsthemas verlaufen (mein Wunsch für 2008).

Ein frohes Fest wünscht euch der

Georg

Danke Mille,

ich werde mir das über die Feiertage mal in Ruhe anschauen. Danke!
Wird Zeit, dass wir uns mal persönlich kennenlernen.

Gruß Georg

Hallo Georg,
Bilder von diesem Paß gibt leider in keinem Fahrradforum, nur in Mortorradforen.
Google einfach und du wirst fast nur auf Motorradforen stoßen. es gibt aber nur wenige Motorradfahrer die diesen Paß wagen, noch weniger Fahrradfahrer. Ich habe einen Amerikaner gefunden, der mit dem Mountainbike unterwegs war, aber keine Reiseradler. Und zu denen zähle ich mich. Leider habe ich keine Fotos vom Paß und der Strecke, da wir leider sehr schlechtes Wetter hatten. Wir kamen in den Jahrhundertsommer 2003 leider gerade an dieser Strecke in das erste Schlechtwettergebiet. In Pontebba gab es mehrere Tote, und eingestürzte Häuser, Überschwemmungen etc. Wir zelteten ca zwei Kilometer von Pontebba im gleichnamigen Tal. Regen hatten wir keinen, aber durch das Gewitter im Tal war so hell, wie am Tag. Die Schlechtwetterfront begleitete uns drei Tage. Trotz diesen wiedrigen Umständen war dieser Paß( oder gerade dewegen), der Highlight der Tour. Ich sage nur empfehlenswert. Würde ich gerne noch mal machen bei schönem Wetter.
Ich würde Dich auch gerne kennenlernen, aber es sehr schwierig seine Neigungen mit der Familie zu kombinieren. Ich hatte mich auch schon beim StilfserJoch-Treffen angemeldet. Aber leider kam es wie so oft, anders.
Ich habe bis jetzt leider nur ein Forums-Mitglied kennengelernt und das ist Uwe(Schott-Tours).
Grüße Mille

Für alle, die sich nicht nur für die Radl-Alpen interessieren: Am 30.12./31.12./1.1. bringt die ARD eine sehr aufwändig produzierte Trilogie: "Messner's Alpen". Nach einer Radio-Vorab-Kritik kommen viele einmalige Aufnahmen auf den Bildschirm, z.B. eine abrollende Lawine von einem folgenden Helikopter aus gefilmt. Es soll eine Top-Doku zum Thema Alpen sein, für die die ARD mit Geld richtig geklotzt hat. Als abwertend wurde eine etwas zu schulfernsehenähnliche Berichtsweise und die etwas zu bombastische Musikuntermalung angemerkt. Start ist am morgigen Sonntag um 16:15 h (ARD), Wiederholung irgendwann auch in der Nacht.

Hallo Georg, Mille,
hab zur Beschreibung "Passo Cason di Lanza" zwei schöne Links und GPS Daten gefunden.

http://www.quaeldich.de/Paesse.pl?PassID=694

GPS Daten.
http://alpenrouten.de/Cason-di-Lanza-Passo-del_track77.html
Micha

Hallo Micha,

habe noch nicht alles gelesen, aber was ich sehe gefällt mir gut.
Danke!

Georg

Hallo Micha,
ich habe den Lanzenpaß 2003 befahren. Damals gab es keine Beschreibung in quäl dich. Auch war die Ostseite von Pontebba aus komplett für den motorisierten Verkehr gesperrt. Bis kurz vor Casarotta war geteert. Am Anfang gut, später bestand die Teerdecke nur aus einem Flickenteppich.
Ab Casarotta gab es eine ca ein km lange Schiebestrecke.(loses Geröll) auch fehlten einige der Brücken und Leitplanken gab es schon zweimal nicht.
Um so erstaunter bin ich jetzt, daß sie den Lanzenpaß(einer von den Pässen, die die motorisierte Welt nicht braucht)mit wahrscheinlich mit Millionenaufwand hergerichtet haben. Gerade die Ostseite ist sehr anfällig für Muren, Steinlawinen und sonstige Sachen, die sich oben am Berg lösen können.
Trotzdem oder gerade deswegen ist er als Paß interressant. Die Westseite hat atemberaubende Tiefblicke. Von meiner Erfahrung her, würde ich sagen, daß der Paß von Pontebba aus leichter zu befahren ist als von Paularo aus.
Grüße Mille