Hallo in die Runde,

im August (ich weiß, da sind in Frankreich Ferien und es ist heiß, geht leider nicht anders), möchte ich gern von Frankreich nach Zaragoza in Spanien. Die Anreise soll per Bahn über Lyon gehen. Später möchte ich gern durch's Tarn-Tal und über Millau, Albi, Toulouse, Gavarnie (anderer Thread) nach Spanien.
Meine Frage ist nun folgende: Welches Anreiseziel empfiehlt sich für die Tour. Der Zug wird in Lyon enden. Ich möchte aber ungern aus einer Großstadt mit dem Rad rausfahren, sondern lieber noch etwas mit dem Zug in ländlichere Gegenden. In Frage kommen wahrscheinlich Saint-Etienne, Le Puy, Valence oder Montelimar. Von einem der Ausgangspunkte dann per Rad nach Mende oder Florac. Welchen Weg würdet ihr empfehlen?
Danke für die Informationen

Hmh, nur kurz und nicht 100% ernst gemeinte Antwort.

Wenn du gerne Nougat ist, dann starte in Montelimar. In der Innenstadt gibt es auch enen Metzger, der mit Knoblauch gespickten Kochschinken am Knochen vabschneidet und verkauft. Musst du suchen, das ist der Wahnsinn für jeden Nichtvegetarier und bekennenden Knoblauchfan.

Und das Tal der Tarne solltest du auf jeden Fall besuchen. Wunderschön!

Meddi

Tja, wie du schon vorschlägst, empfehle ich dir Le Puy als Ausgangspunkt. Es ist eine landschaftlich (vulkanische Erscheinungen), sowie kulturell interessante Stadt.
Die Stadt ist überschaubar und man kann auf kaum befahrenen Straßen die Stadt verlassen.

Bin selbst auch einmal nachmittags mit der Bahn nach Lyon, habe dort übernachtet und am nächsten Morgen weiter nach Le Puy.

Wünsche dir eine schöne Tour auf dieser interessanten Route.

Gruß Hildegard

Wollte ich auch vorschlagen, denn wir sind mal vor Jahren (1990) durch Le Puy die Loire weiter gen Ursprung gefahren, fand ich eine tolle Gegend. Andere von dir genannten Orte kenne ich aber nicht, da ich ansonsten östlich von Lyon durchgefahren bin.

Hi!
Also ich empfehle dir entweder Le Puy oder Montelimar.
1) Le Puy: Hübscher kleiner Ort, netter Camping unterhalb des markanten Felsens, auf dem eine kleine Kirche steht. Du bist sofort draußen in der Natur, hast erst mal eine kleine Kletterpartie auf ca. 1100m. Die Landschaft ist eher karg, aber mit tollen Weitblicken. Nicht weit weg sind die Quellen der Loire. Deine Richtung ist Südwesten, da kommt dann die Abfahrt ins Tal des Allier, dann gehts wieder hoch aber sanft, um ins Tal des Lot bei Mende zu kommen. Hier gibts eindeutig zu viele Autos, also gleich über die Causse ins Tal des Tarn. Ist ebenfalls voll, aber trotzdem schön. Dann kannst du am Tarn entlang bis kurz vor Toulouse.

2) Montelimar: Hier würde ich südlich des Mt. Lozere rüber gen Florac fahren. Südlich der Ardeche bei St.Ambroix in die Berge rein über Genolhac die kleine D998 nach Le Pont de Montvert.
Hier ist der Anfang der Strecke leider nicht so prickelnd, denn das Rhonetal ist sehr verkehrsreich. Dafür wirds hinter St. Ambroix wunderschön. Gerade die Bergfahrt nach Le Pont ist superschön und machbar. Die Gegend beim Mt Lozere einsam, die Quelle des Tarn ist nahe, sehr nett ist der Camping in Le Pont de Montvert, direkt am Tarn, mit einer klasse Boulangerie im Ort.
Danach gehts nur noch bergab ins Tal des Tarn.

A toi de décider!

Peter

Das kommt darauf an, wieviel Zeit Du hast und wieviele "Berge" Du direkt zu Beginn fahren möchtest. Am "einfachsten" ist es bestimmt ab Montelimar, Le Puy dürfte in einer ähnlichen Kategorie liegen. Von Valence aus über La Voulte, Le Cheylard und Fay-sur-Lignon nach Le Puy (D86, D120, D101, D500, D39, D15) ist eine sehr schöne Strecke aber ein dicker, zusätzlicher Brocken mit miesen ersten Kilometern.
Gruß
Uli

Vielen Dank für die interessanten Vorschläge.
Nougat und mit Knoblauch gespickter Kochschinken klingt echt verlockend. Die Kirche auf der Felsspitze von Le Puy sieht allerdings auch interessant aus.
Wie ist denn der Weg von Saint-Etienne nach Le Puy? Oder ein Stück aus Saint-Etienne mit dem Zug raus bis Firminy und dann nach Le Puy?
Bin noch am Überlegen, wieviel Zeit mich alles kostet. Wie es momentan aussieht, könnte ich auch noch ein paar Kilometer dranhängen ;-)

Gruß

Frank

Hallo Frank,

auch wenn es jetzt vielleicht an deiner Frage ein bißchen vorbeigeht.. Ich würde dir empfehlen in Lyon einen oder auch zwei Tage zu bleiben - die Stadt ist wunderschön. Übernachten kannst du sehr gut in einer Jugendherberge in der Altstadt mit grandioser Aussicht.
Aus Lyon herauszufahren ist auch nicht wirklich ein Problem, wenn man eine verlässliche Karte hat...

Viele Grüße,

Mathias

Da würde ich mal jetzt bedingt dranhängen. Lyon hat eine Reihe von schönen Seite, bemalte Häuser, die Altstadt gerne als "Fressnapf" nutzen - Lyon ist sowas wie die heimliche Essenshauptstadt von Frankreich.
Da ich sowohl rein als auch rausgefahren bin: nach Ost/Nordost war es sehr nervig rauszufahren, Orientierungsprobleme hatte ich keine, aber endlos viele Ampelstops. Von Westen kommend empfand ich die Einfahrt sehr kurz und passabel, d.h. evtl. Richtung Zentralmassiv (Saint Symphorien) rausfahren, ist wohl auch die Ausfahrt für St. Etienne. Die Aus-/Einfahrt an der Saone ist ebenfalls unproblematisch (nach/von Norden).

Wenn du unbedingt kleine Städe als Ausgangsort suchst, sollte es aber nicht unbedingt St. Etienne oder Valence sein. Auch wenn ich die Städte nicht kenne, diese mittelgroßen Städte sind manchmal ganz schön nerviger als ganz große Städte.

Wenn du die direkte Strecke durchs Tal fährst, die D46, dann sind das 75km, die nicht so furchtbar spannend sind. Ganz hübsch halt, aber auch recht befahren, ich hab sie mir 2005 gespart.
Wenn du etwas mehr Zeit hast, kannst du durch die Berge fahren. Was ich sehr schön fand, war 2003 ab Lyon mit dem Rad nach Montbrison -liegt NW von St. Etienne- und dann in einem kleinen Bogen Richtung Le Puy.

Peter

Danke für die Tips!

In Lyon möchte ich eigentlich nicht halten - ist sicher interessant aber nach langer Zugfahrt will ich dann doch lieber losstrampeln.
Direkt an der Loire entlang führt offensichtlich kein (Rad)Weg. Gibt's außer der D46 noch andere Varianten? Auf der Karte sicherlich, von Dorf zu Dorf, hat da jemand Erfahrung?

Danke

Frank

Wie gesagt, nördlich und südlich davon sind die Berge,da gehts hoch bis ca. 1100m. Spezielle Radwege gibt es in der Gegend nicht, braucht es auch nicht, denn jenseits der Täler gibt es genügend kleine Straßen, wo nix los ist. Da kannst du dir nach Belieben eine Route per Michelinkarte suchen mit kleinen weißen Straßen und mit grünem Streifen als schön deklarierten Landschaften.

Peter

Von St. Etienne mit dem Zug nach Le Puy: eine der schönsten Strecken, die ich mit dem Zug je gefahren bin. Geht immer die Loire lang - fast die ganze Strecke Natur pur. Lässt sich mit dem Rad aber so leider nicht fahren.

Gruß
walthari

Eine Frage hierzu. Wir planen Ende Aug./Anf. Sept. ab Entraygues (am Lot, ziemlich genau südlich von Aurillac) den Lot runter zu fahren bis Villeneuve, dann nach Norden zur Dordogne und über Aurillac zurück. Ab Entraygues kann man wirklich durchgehend kleine Strasse am Lot lang fahren; ich nehme daher an, Deine Aussge mit dem vielen Verkehr bezieht sich auf die N88 ab Mende und evtl. noch die D809 und die D 998, nicht aber auf die Strässchen weiter westlich, eben ab Entraygues?
Danke - W.

Hi!
Jawoll.Ab Entraygues gen Westen ist der Verkehr erträglich.
Bei Mende ists fast wie an einer Autobahn. Ich war dort eine Nacht auf dem Camping, der dementsprechend kaum genutzt wurde, und die Besitzerin war offensichtlich so frustriert, dass ich erst am nächsten Morgen bezahlen durfte.

Peter

Die Strecke Cahors-Entraygues bin von West nach Ost entlang der Lot gefahren. Meistens wenig Verkehr - in der Umgebung einiger größerer Orte etwas mehr (Cahors, Decazeville). Der Abstecher in die Bergbaustadt Decazeville lohnt m.E. nicht. Alles in allem aber sehr idyllisch zu fahren.

Die Verbindung von der Dordogne (von Bordeaux kommend) zum Lot bin ich ab Lacave (bei Souillac) via Rocamadour gefahren den südlichen Teil davon auf der Nationalstraße, Verkehr dort schon mehr, aber insgesamt nicht erschlagend. Ansonsten gibt es ja etliche Nebenstraßenalternativen.