Hallo an alle zusammen
Bin zurzeit gerade in der Krim und fahre weiter nach Russland, Kasachsten und China. Die ursprüngliche Idee war eigentlich Mal durch Tibet zu fahren - was wohl schweirig wenn nicht gar unmöglich wird.
Allerdings hörte ich es munkeln, dass ab ca. Oktober Tibet für den Tourismus wieder geöffnet werden könnte. Hat jemand von euch Erfahrungen mit einer Tibetdurchquerung im Spätherbst / Winter (am liebsten Kaschgar - Ali - Lhasa - Dali)?
Alternativ würde ich es auch ab Golmud versuchen...
Entsprechende Ausrüstung für Minusgrade habe ich dabei und auch im Europäischen Winter getestet. Funktioniert alles prima.
Besten Dank für eure Antworten
Hallo Christian,
aktuelle Visumsprobleme sind auch zu berücksichtigen. Hier zumindest mal zur saisonalen "beradelbarkeit":
wir sind im letzten Jahr ab Anfang Oktober ab Kashgar gefahren. Möglich ist das sicherlich. Das grösste Problem ist nicht unbedingt November - Dezember - Januar in Tibet, sonder direkt zu Beginn zwischen Xinjiang und Tibet das Aksai Chin Plateau. Hier muss man mehrere Male über 5000 Metern schlafen. / zelten. Die Nächte werden eiskalt, früh losfahren ist schwierig da es eisig ist bevor die Sonne rauskommt, und am liebsten verkriecht man sich auch im Zelt VOR Sonnenuntergang.
Dann faehrt man ueber Ali je nachdem welche Strecke du nimmst bis Lhatze immer so in etwa zwischen 4300 und 4700m, mancher Pass ist auch mal ein bischen höher. An sonnigen Tagen (meistens) geht das fahren gut, an windigen wolkigen Tagen ist es manchmal eisig.
Lhatze (ca. 4000m), Shigatse (ca. 3800m) und Lhasa (ca. 3700m) haben dann wieder ein leicht milderes Klima.
Osttibet ginge dann, wenn man es schon soweit geschafft hat auch noch. Einige extrem eisige 5000er Pässe wird es dann im Dezember / Januar durchaus geben. Aber es gibt Vorteile bei Osttibet: a) ist man nicht immer permanent auf grosser Höhe, die Flustäler gehen bis auf 2000 Meter runter, da ist es dann wärmer. b) Osttibet ist, zumindest auf der Südroute, die du ja wohl nehmen würdest nach Kunming, zu 98% komplett asphaltiert, also ist man schneller, und dann vielleicht auch schon besser an die Höhe akklimatisiert. Nachteil ist natürlich, dass man in Osttibet mehr aufpassen muss mit der Ausländerpolizei (Wenn das nicht sowieso aufgrund der veränderten Ausgangslage auch weiterhin für komplett Tibet gelten wird).
Und ein weiterer Hinweis: 3 von unseren Freunden die auch im Winter in Tibet Rad fuhren und Bergsteigen gingen fingen sich eine Lungenentzündung ein, wegen der kalten und trockenen Luft die im Winter in Tibet herrscht. Hier ggf. Vorkehrungen treffen, helfen tut ggf. auch das ständige tragen von einem Mundtuch, oder einem sogenannten "Buff" über den Mund.