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#452849 - 13.07.08 07:58 Reise nach Südspanien
deck42
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 12
Hallo,

Ich habe im August vor mit dem Rad Richtung Südspanien zu starten. Von meinem Wohnort aus sind das ca. 2500km.

Da das meine erste größere Reise ist, habe ich keine Ahnung wie realistisch meine Pläne sind. Deshalb die Frage, ist folgende Planung machbar:

Ich bin recht sportlich und möchte min. 100km+ pro Tag schaffen, mit wenigen Ruhetagen. (so wenige wie möglich)
Ich rechne also damit ca. in 3 Wochen in Südspanien zu sein - machbar oder überzogen?
Ist jemand die Tour mal gefahren: Lyon, Toulouse, zurück an die Ostküste, an den Pyrenäen entlang, Barcelona, Granada, ...? Lohnt es sich die Pyrenäen an der Küste zu nehmen wenn man Zeit sparen will oder ist quer drüber auch machbar?
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#452856 - 13.07.08 08:11 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Hallo,
ich halte es für machbar.
Für die Route würde ich möglichst dünn besiedelte Gebiete wählen. Dort ist es meist schöner zu fahren (landschaftlich, weniger Verkehr) und die Navigation ist deutlich einfacher als in Ballungsräumen.
*****************
Freundliche Grüße
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#452857 - 13.07.08 08:12 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
Falk
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 33.895
Machbar ist vieles. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist. Wenn du nur fährst, dann ist es genauso, als ob du zuhause täglich zehn Stunden um den Block fährst oder es auf dem Rollenprüfstand tust. »Urlaub« nenne ich sowas nicht, da will ich auch was sehen. Wenn du aber nur den Fahrriemen befriedigen willst, dann nur zu. Uberlege Dir aber Alternativen, falls es Dich irgendwann nur noch anstinkt. Die Pyenäen lohnen auf jeden fall, aber ich würde keinesfalls nur gerade drüberfahren. Wie Dein Urlaub am Ende aussieht, musst Du aber selber entscheiden.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#452862 - 13.07.08 08:33 Re: Reise nach Südspanien [Re: Falk]
deck42
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 12
Hallo und danke für eure Antworten,

Also ich will eben schnell nach Südspanien, dort werde ich dann auch viel an einem Ort sein. Außerdem geht es mir durchaus auch um die körperliche Grenzerfahrung.
Was die Pyrenäen angeht will ich sie einfach schnell hinter mich bringen. Ist jemand mal die Küstenstrecke gefahren? Ist das mit dem Fahrrad machbar oder ist das so eine super enge Serpentinen Strasse wo man in jeder Kurve fast überfahren wird und es links 100m senkrecht runtergeht? :-)
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#452868 - 13.07.08 08:48 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
lutz_
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.597
Hallo!

In Antwort auf: deck42


Was die Pyrenäen angeht will ich sie einfach schnell hinter mich bringen. Ist jemand mal die Küstenstrecke gefahren? Ist das mit dem Fahrrad machbar oder ist das so eine super enge Serpentinen Strasse wo man in jeder Kurve fast überfahren wird und es links 100m senkrecht runtergeht? :-)


Die Küstenstraße am Mittelmeer zwischen Collioure und Llanca ist eine stetige Folge von Anstiegen (ca. 250 hm) und Abfahrten, wenn du so willst eine Serpentinenstraße, wo es links bis zu 250 Meter runtergeht und man im August fast in jeder Kurve überfahren wird ;-)

Landschaftlich schön ist es allemal!

Schneller und einfacher geht es auf der Landstraße, die parallel zur Autobahn die Pyrenäen auf dem knapp 300 Meter Meter hohen Col le Perthus überquert...

Wobei ich schon sagen muss, dass es aus meiner Sicht eine Schande ist, die Pyrenäen schnellst möglich hinter sich zu bringen, das ist ein wahres El Dorado mit dem Fahrrad. Aber ich hlat' lieber meine Klappe, schließlich ist es dein Urlaub! ;-)


Gruß LUTZ
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#452881 - 13.07.08 09:07 Re: Reise nach Südspanien [Re: lutz_]
deck42
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 12
Hey super!

Das mit "Col le Perthus" war genau was ich gesucht habe, vielen Dank!

Ich weiss ja dass es viele schöne Gegenden gibt durch die ich fahre, aber am schönsten ist für mich Südspanien.

Letzte Frage: hat jemand Erfahrungen mit Wildcampen in Frankreich und Spanien?
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#452955 - 13.07.08 13:25 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.702
Zitat:
Von meinem Wohnort aus sind das ca. 2500km

Sicher? Keine Ahnung, wo Du wohnst und wo in Südspanien Dein Ziel ist. Mainz - Avignon - Malaga ohne Autobahn sind lt. Routenplaner schon über 2400 km. Dabei sind sicher noch Straßen, die für Fahrräder gesperrt sind, und noch sicherer Straßen, die man als Radfahrer wg. der Verkehrsbelastung lieber nicht fahren will. Hinzu kommen noch die obligatorischen Zusatzkilometer für die Suche nach Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Ich würde eher mal davon ausgehen, dass für Mainz - Malaga an die 3000 km realistisch sind (und für Bremen - Cadiz natürlich noch ein bisschen mehr). Drei Wochen halte deshalb für etwas optimistisch, bei 120 km pro Tag plus ein paar Ruhetagen sind gut 4 Wochen wahrscheinlicher.
Die Fahrt entlang der spanischen Küste soll übrigens sehr öde und wg. des starken Kfz-Verkehrs häufig auch sehr unangenehm sein.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#453006 - 13.07.08 17:15 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
h.g.hofmann
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.919
Hi,
andersrum hab ichs mal gemacht: Guckst Du hier
3 Wochen, im Schnitt 170 km/Tag
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#453010 - 13.07.08 17:21 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
stax
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.840
In Frankreich gibt es sehr viele billige Campingplätze, sog. "Camping Municipal". Da kann man meist für ein paar Euro sein Zelt aufschlagen und hat gleich auch noch ne Dusche. Aber auch mit Wild campen hatte ich noch keine Probleme dort.

In Spanien würde ich dir zwischen Malaga und Gibraltar definitiv von der Küste abraten. Teilweise ist die Autobahn die einzige Straße, die wirklich von einem Ort zum nächsten führt, meist gibt es noch eine zweite Straße, auf der aber auch nicht weniger Verkehr ist.

Falls es dich interessiert, kannst ja auf mal auf meiner Website meine Tourenführung anschauen, ich bin vor drei Jahren die Strecke Nürnberg-Gibraltar gefahren. Nur, wie gesagt, zwischen Malaga und Gibraltar würde ich nicht noch einmal Küste fahren (weiter nördliche ist es zwar OK, aber auch oft nicht wirklich schön).
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#453023 - 13.07.08 18:17 Re: Reise nach Südspanien [Re: stax]
deck42
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 12
Wow ich sehe ich bin hier an der richtigen Adresse gelandet! Ihr habt ja schon genau die Strecken gemacht. Also dann verratet mir noch:

Wo sonst meidet man besser auch die Küste? Ich bin z.B. auch bei Barcelona gute 300km mit dem Auto Küste gefahren und es schien mir ähnlich zugebaut wie bei Malaga->Gibraltar (davon kann ich auch ein Lied singen). Kann man dort dennoch gut fahren?

Wenn man nicht Küste fährt muss man aber immer Wildcampen oder? (da kaum Plätze)

Übrigens: starte aus Tübingen und mein erstes Ziel ist Granada. Bis dahin sind es 2100km Autostrecke, also sind 2500km denke ich schon realistisch.
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#453029 - 13.07.08 18:28 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
h.g.hofmann
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Beiträge: 2.919
In Antwort auf: deck42



Wenn man nicht Küste fährt muss man aber immer Wildcampen oder? (da kaum Plätze)


Wildcampen ist in Spanien problemlos.
Eine Nacht in einem Hostal kostet manchmal unter 20€, mit Frühstück und Dusche. Die Campingplätze an der Küste sind schön aber teuer.
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#453065 - 13.07.08 20:45 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
stax
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.840
Ich bin von Amposta bis Valencia Küste gefahren. Natürlich ist dort mehr Verkehr, als wenn man sich kleine Straßen im Landesinneren sucht, aber ich habe die Strecke überwiegend in guter Erinnerung. Oft war es auch möglich, direkt an den Strandpromenaden zu fahren. Hier hatte ich auch mal einen Campingplatz, der relativ günstig war.

Vor den Campingplätzen zwischen Malaga und Gibraltar kann ich ebenso wie Hans auch nur warnen. Ich hatte mich auf die Preise im einem Campingguide verlassen, wo was von fünf bis acht Euro pro Person stand. Dumm nur, wenn Du alleine mim Rad kommst, und dann erzählen sie Dir, Mindestkosten sind: zwei Personen, eine Parzelle, ein Autostellplatz (!), und dann ist man alleine bei 25€. Hier lohnen sich Campingplätze überhaupt nicht, dann lieber zum gleichen Preis oder billiger ein Zimmer nehmen.

Insgesamt hatte ich aber den Eindruck, dass es immer genug Campingplätze gab, ich habe in Spanien soweit ich mich erinnere kein einziges Mal wild gecampt.
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#453590 - 16.07.08 10:31 Re: Reise nach Südspanien [Re: stax]
deck42
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 12
Also von Ampuria aus fahrbar, ok danke! Aber ich denke davor werde ich die Küste evtl eher meiden, mal schauen - oder ist einer von Barcelona aus mal die Küste runtergefahren? Schien mir mit dem Auto wie gesagt recht grausig..
Von Valencia fahre ich dann eh im Inland.
Hat jemand Erfahrungen mit dem Küstenabschnitt VOR Malaga, also von Motril bis Malaga z.B. ?
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#453609 - 16.07.08 11:36 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
Falk
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 33.895
Ja, ich , zwangsläufig wegen Getriebeschaden. Es war 2001, da war die autobahn entlang der Küste noch nicht überall fertig. Da diese aber deutlich oberhalb der Küste verläuft, wird sich der Entlastungsefekt in Grenzen halten. Zwischen Salobreña und dem Cerro-Gordo-Tunnel hatte ich in Gegenrichtung durchgehend Stau. In meiner Richtung war der Verkehr ziemlich dicht, aber noch fließend. Zeltplätze sind übrigens knapp, der Druck der Bauwirtschaft ist weiterhin groß. Hinter Nerja wird die Küstenebene breiter und damit windanfälliger. Spätestens ab Vélez-Málaga fährt man durch durchgehend bebautes Gebiet, die Straße wird kurz nach Rincón de la Victoria autobahnartig.
In den letzten sieben Jahren kann sich viel verändert haben, dass man Straßenverkehrseinrichtungen reduziert hat, ist allerdings extrem unwahrscheinlich.
Umfahrungsmöglichkeiten durch das Inland gibt es kaum, Du müsstest bis zum Puerto del Suspiro del Moro und Alhama de Granada ausweichen. Das wird dann bergig, aber verspricht eine schöne Fahrt zu werden. Habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Generell kann man sagen, die spanische Südküste ist von den Pyrenäen bis zur Doñana entweder zersiedelt und voller Stinker oder wüstenhafte Öde, zumindest aus Radfahrersicht. Die Eisenbahn zu benutzen, war nie ein Fehler (ist aber in Spanien nicht so einfach).

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#453631 - 16.07.08 12:31 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
stax
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Motril-Malaga bin ich auch 2005 gefahren. Ich habs als recht ok in Erinnerung. Teilweise gibt es sehr viel mehr Steigungen, als man es von einer Küstenstraße erwarten würde. Verkehr war nicht allzu viel, für die Größe der Straße, allerdings nach Malaga hin immer mehr. Ab Rincon praktisch Autobahn, ich hätte es selbst wahrscheinlich gar nicht probiert zu fahren, aber ich hatte mich für die letzten 30 km an eine Gruppe Rennradfahrer angehängt, und die sind da auch einfach draufgefahren. Insgesamt recht schön, bei Motril gibts auch halbwegs günstige Zeltplätze direkt am Meer. Definitiv sehr viel besser als die Küste westlich von Malaga.
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#453723 - 16.07.08 19:02 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
tirb68
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.961
Sieh mal hier, vieleicht ist das was für dich.
Gefahren bin ich das bisher nicht, steht aber weit oben auf meiner Wuschliste.

Brit
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.
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#453773 - 16.07.08 22:13 Re: Reise nach Südspanien [Re: tirb68]
tirb68
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.961
In Antwort auf: tirb68

Sieh mal hier, vieleicht ist das was für dich.
Gefahren bin ich das bisher nicht, steht aber weit oben auf meiner Wuschliste.

Brit


Mist, da hatte ich den link vergessen wirr
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.
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#454170 - 18.07.08 13:07 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
Erwin W.
Mitglied
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Beiträge: 86
Hallo,

2005 bin ich von Gibraltar nach Köln gefahren. Zugegeben nicht den kürzesten Weg. Das muss es ja auch nicht sein. Sevilla, Cordoba und Granada sollte man gesehen haben, wenn man sich im Süden Spaniens bewegt.
Insgesamt waren es ca 3300 km und auf den Tag vier Wochen, die ich gefahren bin. Bis auf die Höhe von Valencia haben mich zwei Leute begleitet, danach fuhr ich alleine. Nach dem Überqueren der Pyrenäen wollte ich nur noch nach Hause. Mir macht es wenig Spaß, alleine zu fahren. So bin ich dann meist zwischen 130 und 150 km pro Tag gefahren.
Also drei Wochen sind machbar, aber dann Augen zu und durch. Aber viel zu schade für ein so spannendes Land.
Gruß aus Köln
Erwin
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#454173 - 18.07.08 13:38 Re: Reise nach Südspanien [Re: Erwin W.]
deck42
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 12
Na nach 3 Wochen solls ja erst richtig losgehen! Danach habe ich ja nochmal 3 Wochen um gemütlich in Südspanien rumzufahren.

Vielen Dank für den Tipp mit der Bergroute, allerdings bin ich mit einer ungefederten Carbongabel unterwegs und entsprechend dünnen Reifchen, da ist nix mit Offroad. :-)

Danke nochmal für alle eure Ratschläge.
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#454346 - 19.07.08 12:16 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
José María
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.444
In Antwort auf: deck42

Hat jemand Erfahrungen mit dem Küstenabschnitt VOR Malaga, also von Motril bis Malaga z.B. ?


Ja.

Bin die strecke Malaga => Motril 2005, 2006 mit dem Fahrrad, und April 2008 mit dem Auto Motril => Malaga gefahren. Die Bereiche wo die Autobahn fertig gestellt ist, wirst du wenig Verkehr auf der Nationalstraße haben.
Vermeiden würde ich Wochentags her zu fahren. Am WE ruht z. größten Teil der Schwerlastverkehr.
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#454960 - 21.07.08 16:54 Re: Reise nach Südspanien [Re: deck42]
Corber
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18
Hallo deck42

Ich war heuer im Mai in Spanien in der Gegenrichtung unterwegs, also einmal quer durch von Süden nach Norden. Ich bin komplett Inland gefahren, nur ganz unten zwischen Gibraltar und Tarifa nicht. Von Tarifa über Ronda bis Granada ziemlich entlang der Transandalus , dann Granada-Huesca relativ gerade hoch, von dort über El Portalet nach Frankreich. Das alles liess sich mit etwa 20%/80% Haupt-/Nebenstrassen durchziehen, immer asphaltiert (wenn man von den Verfahrern und Experimenten absieht). Von der Strassenqualität war ich angenehm überrascht, fast immer mit breitem Seitenstreifen und oft recht neu. Meist -sogar auf den grösseren Strassen- eher wenig Verkehr, der scheint sich auf die Autobahnen und die Küste zu konzentrieren. Es gab Ebenen, aber auf meiner Strecke war Spanien meist bergig. Die härtesten Anstiege bot Andalucia mit einigen langen Zehnprozentern und darüber, die sonstigen waren eher moderat und gut zu fahren. Für die reine Durchquerung brauchte ich 14 Fahrtage ~1600 km.

Unangenehm für den Radreisenden ist, dass fast alle Geschäfte -ausser den Supermärkten in grösseren Städten- den ganzen Tag geschlossen sind und erst am Abend öffnen. Generell gabs in den kleineren Städtchen wenig Einkaufsmöglichkeiten und Tankstellen sind teuer, also nutzte ich bald alle Gelegenheiten sobald sie sich ergaben. Essensvorrat füllte ich dann für 3 Tage auf. Trinken ist noch wichtiger: allein während des Fahrens brauchte ich 3-5 Liter Wasser/Tag. In der Augusthitze dürfte der Bedarf nochmal ansteigen, also unbedingt genügend Wasser bunkern und für Nachschub sorgen (ich hatte 3 1,5-2 l Pullen am Rad). Die allgegenwärtigen Bars sind durchgehend von Frühmorgens bis spät Nachts offen, dort gibts auch immer zu essen.

Diese Auswahl Orte/Landschaften/schöne Strassen bekommen meine Empfehlung, von N nach S:
Pyrenäen: nicht umsonst populär bei Radfahrern, ich würde sofort wieder einen höheren Übergang wählen. El Portalet empfand ich günstig weil für die grossen Lastwägen gesperrt und keine Tunnel, besonders schön die Strecke zwischen Laruns(F) und der Passhöhe.
Sierra de Cazorla: ein Naturschutzgebiet mit bergumrahmten, bewaldeten Tal und dem Pass mit dem 1. Preis für Schönheit auf der Tour am Südende, dem Puerto de las Palomas. Erfreut sich einiger Beliebtheit bei Radreisenden. Einzig die Campingplätze im Tal selbst gefielen mir nicht so, besser wohl "Camping Montillana" etwa 2 km NO von Tranco hoch oben über dem See, oder der von Forist Jose Maria (danke an ihn, seine Beiträge hier haben mir sehr geholfen) empfohlene Platz bei Carzorla.
Granada: die Alhambra (früh kommen sonst Stunden Wartezeit, aber lohnt sich allemal), und danach hinab in den alten Stadteil Albayzin nördlich gehen und dort die Aussichtspunkte Mirador San Nicolas und Mirador de San Cristobal besuchen. Das Rad liess ich am Campingplatz und nahm den Bus in die Stadt.
Ronda-El Chorro-Puerto de las Pedrizas-Ventana de Zafarra: hinsichtlich Anstiegen die härteste Strecke, aber durchgehend (gelegentlich schlechter) Asphalt und die tolle Landschaft entschädigt alles.
Ronda: spektakuläre Schlucht die das schöne Städtchen teilt. Touristisiert aber noch recht entspannt.
Camping el Sur am Südende war ganz angenehm.
Puerto de Cabrito: der Buckel zwischen Algeciras und Tarifa. Schöne Ausblicke über den "Estrecho" von Europa nach Afrika.

Wegen Verkehr war am nervigsten, von N nach S:
Pyrenäen, Puerto de Monrepos: das ist der Pass zwischen Sabinanigo und Huesca, südlich anschliessend von El Portalet. Nagelneue autobahnartige Strasse mit entsprechendem Verkehr und zwei ~300 m Tunnel unter dem Pass durch. Die alte Strasse geht auf der Talseite gegenüber und schwingt sich traumhaft über den höchsten Punkt, nur endet sie nun blind durch den Bau der neuen Strasse. Obgleich ab Nueno gesperrt gab es aber Anzeichen von Bautätigkeit, womöglich kriegt sie doch irgendwann wieder einen offiziellen Anschluss (ich nahm einen inoffiziellen querfeldein, denn hier nicht zu fahren wäre ein Sünde gewesen) und wird wieder geöffnet. Jetzt würde ich -von El Portalet kommend- ab Sabinanigo nach W in Richtung Jaca und dort nach S über den Puerto de Oroel nach Huesca.

Von Teruel nach S: so schön das Tal entlang des Rio Turia ist, die N330 ist sehr unangenehm: kein Seitenstreifen + häufig eine Leitplanke + Schwerlastverkehr + relativ schmal. Ich würde hier nicht wieder fahren, sondern von Teruel nach W über die Sierra de Jabalon einen Bogen nach S schlagen um auf die N420 zu treffen.

Die Autobahn Algeciras-San Roque: kann man schlecht vermeiden wenn man an der Küste entlang nach Tarifa oder Gibraltar will. Es gibt Stücke Radwege (leicht zu verpassen). Auf dem Standstreifen fährt sichs relativ kommod, aber die Poller an den Ausfahrten zwingen einen kurz auf die Autospur. Algeciras kann laut Karte komplett über Los Barrios und Los Pastores umgangen werden. Das habe ich aber nicht ausprobiert weil ich noch Gibraltar mitnehmen wollte, würde es aber das nächste Mal tun.

Ich hoffe das alles nützt dir und anderen Spanienradlern etwas. Viel Spass und komm wieder gut heim.

Corber
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