Hallo liebes Forum,

auf folgendem Stahlrahmen soll ein Reiserennrad erbaut werden. Dabei würde ich gerne wissen, was für ein Rahmen das ist... Besonders hübsch sind die verzierten Muffen. Eine Seriennummer wurde bisher noch nicht entdeckt.













Danke für eure Hilfe beim fröhlichen Rahmenraten,

RRR

Moin,
die Brügelmann-Banderole gibt keinen Aufschluss über die Herkunft des Rahmens. Die ist als Zubehör immer noch in mehreren Varianten erhältlich.
Die Muffen sind aus Blech, sind also eher als "untere" Kategorie anzusehen, obwohl es aber auch sehr hochwertige Blechmuffenrahmen gibt.
Ein interessantes Detail ist der Hinterbausteg. Der ist markant und könnte einen Aufschluss erlauben. Leider bin ich aber nicht so der Spezi für Crossrahmen.
Mach doch mal bitte ein paar Detailfotos von allen Anlötteilen und Muffen. Vielleicht kommen nach dem vorsichtigen Entlacken noch ein paar Gravuren zum Vorschein, die Aufschluss auf die Herkunft von Muffen oder Rohren geben können.

Gibt es auch eine Gabel zu dem Rahmen?

Ich bin schonmal gespannt auf das fertige Rad.
Viel Spaß beim Friemeln.

aloha

"Unbekannter Rennradrahmen von Brügelmann"
ich überlege gerade ob an rennradrahmen überhaupt cantisockel sind?

mahlzeit

Wie Bonazero schon schrieb.. es ist ein Crossrahmen..

aloha

ja...und?

mahlzeit

Versteh dich jetzt nicht so ganz. An Crossrahmen sind Cantisockel dran und an Rennradrahmen keine..

Das dürfte ein einfacher Cyclocrossrahmen oder Trekkingrahmen der Hausmarke "Barellia" sein. Der Name soll wohl suggerieren, daß diese Rahmen aus Italien kommen - aber so ganz genau weiß das niemand.

Wenn das etwas schwerer einfachere Rohre sind, hast du vielleicht Glück und der Rahmen läuft relativ stabil und flattert nicht - aber das merkst du leider erst beim Fahren. Viel Glück!

Hallo Bergschreck,

Er kann den Rahmen doch einfach wiegen.
Ist nur die Frage ab wieviel Kilogramm der Rahmen stabil und flatterfrei ist.

Gruß
Felix

Habe den Rahmen mit dem Hinweis bekommen, dass der Vorbesitzer meistens qualitatives Material fuhr. Eine passende Gabel habe ich dazu bekommen, auch wenn dies nicht die Originale ist.

Falls ich noch Detailfotos oder das Rahmengewicht bekomme, wird's hier veröffentlicht.
Danke für die Auskunft bisher!

Bin gespannt, ob's hinterher flattert..wiege erfreulicherweise selbst nur 61kg.
.oO( Sonst wird wird's halt nur ein Renn- äh Cyclocrossrad )

Hallo RRR,

kann mich erinnern,dass ein Mitradler aus alten Zeiten mal ein "BASSO HIGHWAY" gefahren hat;
mittlerweile ist der aber auf einem Koga unterwegs...
Wenn ich mich recht entsinne sah das Basso ziemlich ähnlich aus,und wurde seinerzeit auch über den "Brüggelwilli" vertrieben...
Der Kollege war mehrfach damit in Nordeuropa unterwegs,bevor es ihm Ende der 80´ger abhanden kam.

Andreas

Wenn nur 61 kg drauf lasten, flattert da nix. Aber wenn du mit ordentlich Gepäck fährst, könnte es gut sein.
Auf jeden Fall kann man aus diesem Rahmen ein schönes Reiserad aufbauen. Ein Cyclocross-Rahmen ist hierzu wohl die beste Basis.
Mein allerallererstes selbst aufgebautes Rad (1990 als Schüler) war so eins: billiger "Hi-Ten" Cross-Rahmen mit allen möglichen Gepäckträgern, Schutzblechen, Walzendynamo, phänomenalen Panaracer-Reifen (die ich immer noch fahre), Rennlenker, Suntour-Teile (u.a. die "SE"-Brsmse hinten, Command-Hebel), ein Traum. Aber verreist bin ich damit nie, mit einem Renn-LRS bin ich damit herumgefahren. Dann hab ichs in Teilen verkauft, manche Teile hab ich immer noch.
Da werden Erinnerungen wach...

Das kann sein. Brügelfritze war/ist Basso-Importeur und verkaufte auch diese Highway-Crossrahmen. Jetzt sollte man mal Bildmaterial sammeln und auswerten. Besonders der "Brems"steg ist ja sehr markant.

Müsste sogar noch irgentwo alte Fotos von gemeinsamen Reisen liegen haben...
Das sind so etwa 20 Schuhkartons voll mit Fotos,die da in Frage kämen;
war halt noch "prä-digital"...
Sollte ich noch etwas finden,melde ich mich noch mal.
Das Rad war - wenn ich mich recht entsinne - nicht schlecht;
jedenfalls um einiges besser,als das "Peugeot-Milano";dass ich damals fuhr...

Andreas

Hallo Andreas,

das erstaunt mich. Wenn Deinem Mitradler das Rad Ende der Achtziger abhanden gekommen ist, wurde es wohl ein paar Jahre vorher gebaut. Seit wann gibt es denn Cantisockel? Müsste meiner Einschätzung dann einer der ganz frühen Rahmen mit Cantis gewesen sein...oder eben doch jünger.

Wolfram

Cantisockel gab es schon lange bevor es MTBs gab - nämlich an Querfeldein- alias Cyclocrossrädern. Und um einen solchen Rahmen handelt es sich ja hier vermutlich.

Hallo,

meine damalige Baujahr '86er Wanderdohle von Utopia hatte die Cantisockel schon dran. Und das war wohl auch schon früher so gewesen.

Grüße
"hans-albert"

Es heißt, die Cantilever-Bremse sei in den 40er Jahren von Mafac erfunden worden.
Dann wurde sie vor allem an Cyclocross- und Reiserädern, vor allem aus französischer Produktion, verwendet.
Hier mal ein Rad von 1945 als Beispiel:
http://www.reneherse.com/RHchrome45racer.html

Hi Wolfram,

Ende der 80`ger kommt hin;
bin mir sicher,dass der Rahmen Cantisockel hatte...
Ist m.E. auch nichts besonderes für diese Zeit ( s.o. ).

L.G.
Andreas

Bilder vom "Basso Highway"

gibt's hier:
* Unsere Räder S.84
* Unsere Teile

der schaut ähnlich aus, an dem Unbekannten sind allerdings keine Gewinde für Getränkehalter

Bin sehr erfreut zu hören, dass ich wohl viel Spaß mit meinem ersten "richtigen" Fahrrad haben werden!

Hallo,

der Gegenhalter für die Aussenhülle des hinteren Bremszugs ist bei Deinem ein Anlötteil, beim verlinkten ein an der Sattelstützenschraube untergeklemmtes Blech.

Und trotzem wünsche ich viel Spaß damit.

Wenn Ihr eine Behindertenwerkstätte in der Nähe habt, würde ich dort mal fragen, ob die strahlen und pulvern.

Grüße
'hans-albert'

NEIN,Basso Highway auf keinen Fall - der hatte andere Muffen, und die Canti-Sockel am Hinterbau zeigten nach vorne (wegen der Taschenberührung) , kostete damals 768 DM ... habe einen 91er Katalog vor mir zu liegen
Gruß
Boddi

So ähnlich ist das dem Basso nicht. Außer dem schon erwähnten Anlötteil sind die Spitzen der Sitzstreben am Basso eingelötet (ich glaub, da ist auch eine Basso-gravur drauf) und bei deinem sehn sie aus wie eingesägt, plattgedrückt und zugelötet.
Der Hinterbausteg mit der liegenden Walze ist äußerst interessant, mir ist kein Hersteller bekannt, der solche Stege einlötete.

Ansonsten denke ich schon, dass du einen Haufen Spaß haben kannst mit dem Rad. Egal, wasses nun am Ende für eins ist.

Hallo Boddi,

die Muffen habe ich nicht mehr so vor Augen...
Die Cantisockel waren definitiv nach hinten ausgerichtet.
Die umgekehrte Variante habe ich dann etwas später bei
meinem - mittlerweile hochbetagtem -Guylaine erstmalig
gesehen...
Also doch kein Basso? Na das finden wir noch `raus...

Andreas

Ich denke, der Rahmen ist doch schon ein bißchen älter, so Anfang der achtzger war man doch eigentlich durch mit der Zugführung durch ein Stück Hülle im Tretlagerbereich, außer bei billigen Rädern und so aufwendig wie der hintere Bremssteg aussieht ist das Rad wohl doch ein bißchen Qualitativer gewesen. Die Enden der hinteren Streben sehen so aus, als wenn sie sich um die Sattelmuffe schmiegen, das wäre auch ein Hinweiss auf einen höherwertigen Rahmen.
Interessant für die Bestimmung des Alters könnte noch sein, ob am Oberrohr Führungen für den Bremszug eingelötet sind und evtl. das Verhältnis der Länge von Oberrohr zu Sattelrohr ( Ich habe bei Rennrädern meiner Groesse den Eindruck, dass das Oberrohr bei gleicher Sattelrohrlänge in 20 Jahren um ca. 5 cm geschrumpft ist ).
Peugeot und Bauer hatten früher "exotische" Muffen, aber auch andere, z.B. Rickert oder Mercian.
Vielleicht findest Du den Rahmen auch bei einem anderen Hersteller unter classicrendezvous .

LG
Kai

Hallo,

auf jeden Fall ist das kein ganz schlechter Rahmen, denn der Rohraufkleber unter der Sattelmuffe ist noch dran. Leider kann man ihn nicht mehr erkennen, wenn da nur Farbe drauf ist, kannst du die ja mal mit feinem Sandpapier abschleifen. Brügelmann hatte an der Stelle auf jeden Fall keinen Aufkleber mit der ladenbezeichnung, das gab es manchmal bei anderen Radläden.

Für einen etwas besseren Rahmen sprechen auch das Tretlagergehäuse mit den Ausbrüchen an den Rohransätzen, die sind bei einfacheren Rahmen zumeist glatt endent. Die Muffen sind recht auffällig, kann sie aber auch keinem hersteller zuordnen.

Ich habe zwar noch eine Menge alte Brügelmankataloge herumliegen (ab 83 recht viele) aber die haben immer wieder auch andere Produkte verkauft, die nicht im Katalog waren.

Gruß Dittmar

Ps.: Wiege ist gut, wenn er umd die 2,2 kg wiegt ist er gut, wenn er 2,5 kg wiegt eher schlecht.