Hallo Mehrtages-Tourenradler.

Nicht jede Pension, Hotel etc. bietet die Möglichkeit Radler Kleidung nach dem waschen zu trocknen. Bei schönem Wetter, oder Heizung im Zimmer bzw. Bad an, ist das kein Problem. Wie trocknet Ihr Radler Kleidung, wenn keine Trockenmöglichkeit vorhanden und das Wetter zudem auch noch beschissen ist. Socken habe ich schon mit dem Föhn trocken geblasen, aber wie mach ich das bei Hose und Hemd?
mfg benny

Hallo Benny,

Wäsche nach dem Duschen waschen, von Hand auswringen, Duschhandtuch auf dem Boden ausbreiten, Wäsche darauf legen und ausbreiten, Handtuch einrollen und die Restfeuchte nun mit den Füssen austreten. Nun die Wäschestücke möglichst auf Bügel hängen (zur Not tun es auch Haken, Gardinenstange etc.)
So wird jede Wäsche bis zum nächsten Morgen trocken sein, es sei denn du übernachtest in einer Tropfsteinhöhle. Einziger Nachteil: das Duschhandtuch ist jetzt klatschnass und nicht mehr zu gebrauchen.

Gruß Hildegard

Hallo Hildegard,

meine Mitradlerin hat eine ähnliche Methode "entwickelt". Die Wäsche wird auch in ein Handtuch eingewickelt. Die Rolle wird dann ausgewrungen. Mit entsprechender Kraft verbleibt nur wenig Restfeuchte in der Funktionskleidung. Wenn man dazu die Hotel-Handtücher "missbrauchen" kann, umso besser.

Gruß Dietmar

Ich mache es auch so wie meine Namensvetterin, nur die Radhosen mit Polster brauchen häufig 2 Tage. Und regelmäßig waschen, sonnst werden die Aufhängmöglichkeiten im Zimmer eng.
Praktisch für Unterwegs. 5m lange Leine mit einigen Gardinenringen mit kl. Klammern dran. Wiegt so gut wie nichts und ist schnell im Zimmer gespannt.

Gruß Hilde

Genau, das hat mir meine Frau auch so beigebracht.
Wir wringen beide am jeweils entgegengesetzten Ende.

Zuverläsig funktioniert das aber nur bei Funktionswäsche aus Plaste und Elaste. Bei(Baum-)Wolle und ähnlich Hährenem klappt das weniger.

Hallo Benny,

es gibt noch ein einfaches Mittel. Man nehme ein möglichst großes, trockenes Handtuch, wickle die nasse Kleidung darin ein, nehme beide Handtuchenden in eine Hand und beginne dann den ausgestreckten Arm mit möglichst raschen Bewegungen kreisen zu lassen. Die Schleuderwirkung ist enorm. Es empfiehlt sich ein geräumiges Bad, sonst ist nachher das ganze Hotelzimmer nassgespritzt. Aber die Radlbekleidung so gut wie trocken. Den Tipp habe ich übrigens aus diesem Buch. Sehr lustig.

Gruß netbelbo

Wenn das Duschhandtuch aufgebraucht ist, die Duschvorleger usw. aufbrauchen. Manche Zeitgenossen nehmen auch noch die Bettbezüge nicht benutzter Betten zur Hilfe . Wenn es nicht gerade regnet, sind insbesondere Trägerhosen und Shirts auf den Packtaschen bei Fahrtwind zuweilen schnell trocken. Nasse Schuhe ggf. mit saugendem Toilettenpapier abtupfen und über Nacht ausstopfen - Generell lieber weniger waschen als zuviel, sonst wird gar nichts trocken.

Auf *die* Idee bin noch nichtmal ich gekommen. Dann schon eher die Heizung aufdrehen (klappt in Schweden besonders gut, da gehören Handtuchwärmer zur Standardbadausrüstung).
Funktionskleidung kann man übrigens zumindest im Sommer durchaus auch noch leicht feucht anziehen und trockenwohnen.

Martina

Hi,
ich schließ mich an. Nach dem Auswringen noch ein langes Stück Leine (von mir bevorzugt: Zeltabspannschnur = reißfest, saugt keine Feuchtigkeit) quer durch das Zimmer oder auch unter Bäumen als "Räuberleine" spannen.
Dabei bereits vor dem Ausspannen die Wäsche auf der Leine auffädeln und nach Fixieren der Leine die Wäsche auseinanderziehen und auf der Leine verteilen. Die Leine läuft durch die Ärmel der Shirts und durch die Oberschenkelöffnungen der Beine der Radlershorts, bei langen Hosen: bei einem Hosenbein unten rein und beim anderen unten raus. Das ist nicht ganz, aber wegen der nicht (oder zu wenig) vorhandenen Wäscheklammern doch fast optimal; Bei Hosen mit Schlaufen am Bund wird die Leine auch wie ein Gürtel durch einen Teil der Gürtelführung gefädelt.. Es ist nicht immer das Alleroptimalste um die Wäsche zu trocknen, aber auf jedem Fall bestens zum Trocknen unterwegs geeignet.

Ordnungssinn und eigene Vorstellungen bzgl. Wäsche-Trocknen vorher ausblenden. Das Ziel wird erreicht, aber nur adventure-mäßig.
(Es geht eben nichts über eine Waschmaschine mit den entsprechenden Schleuder-Umdrehungen und der zirkulierenden Luft.)

Tipps gabe es hier schon genug. Damit diese aber auch bei miesem Wetter funktionieren: Das klappt nur mit Funktionsklamotten. Kleidung aus Baumwolle trocknet nicht so schnell, auch nicht wenn man sie mit dem "Handtuch-Trockner" vorbearbeitet. Auch Socken gibt es aus Funktionsfasern. Die haben zudem den Vorteil, dass sie (bei mir) deutlich länger halten als Baumwoll-Socken. Höchstens bei kaltem und nassem Wetter sind die Sachen am nächsten Morgen nicht ganz trocken, aber trockener als ich sie durchgeschwitzt am Abend vorher ausgezogen habe. Eine Resttrocknung am Körper ist deshalb problemlos.
Gruß
Uli

irgendwo kann man die Wäsche immer aufhängen im Hotel, die wärmeren Länder haben oft Ventilatoren, wo die Wäsche oft gut trocknet. Wenn wir zelten hängen wir was übers Tandem.

Ansonsten hängen wir die Sachen über die Matten an der Seite vom Rad oder auf dem Gepäckträger nach oben.

(Aber nicht so sehr auf staubigen Pisten ;-))

In den Zimmern, wo ich bisher übernachtet habe, gab es immer ein paar Kleiderbügel im Schrank. Da kann man gut die Wäsche zum Trocknen aufhängen - natürlich bei geöffneter Schranktür!

Den Tip mit den Funktionsklamotten kann ich nur unterstützen. Wer schon einmal versucht hat, ein Paar normale Blue Jeans im Hotelzimmer zu trockenen weiss was ich meine. "Normale" Kleider sind leider ungeeignet und vielfach auch zu schwer im Gepäck (Jeans rund 750 gr, Trekkingghosen rund 250 gr), kommt noch dazu, das Bauwolle ziemlich knitterfreundlich ist....

Die Restfeuchte kann auch noch mittels Toilettenpapier entfernt werden (einen kleinen Rest sollte man vorteilhafterweise behalten) und zum Trocken in der Fensterleibung (bei offenem Fenster) aufhängen. Komischerweise glauben noch viele Mitmenschen das Wärme trocknet, aber Zug ist besser.

Also ich mache das so: Die nassen Sachen werden mit einem Handtuch gut vorgetrocknet und kommen mit in den Schlafsack und am anderen Morgen sind die meistens trocken.

Gruß Jochen
www.pushbike.de

Und wo ist dann das Wasser? Wie kommt das aus dem Schlafsack raus?
fragt sich Dietmar

Ein Schlafsack ist doch nicht dicht. ER lässt Feuchtigkeit nach außen verdunsten. Der warme Sack dampft aus. Das funktioniert selbstverständlich nur bei Kunstfaserfüllungen. DAunen saugen sich voll und klumpen.

Klar kann man das nur bei einen Kunstfaserschlafsack machen und sicherlich ist es auch nicht für eine 3 Kilo Wäsche geeignet, aber die kleinen Sachen, die ich mal schnell durchwasche werden wirklich trocken. Kann aber sein das es ein bischen muffelt im Schlafsack