Hallo,

wir "orientieren" uns auf ein Radtour in Schottland, wie soll man den mitches (Stechmücken)begegnen?
Als Gastgeschenk Mückenspray und Moskitonetze mitbringen?

Welche Erfahrungen habt Ihr?

Rainer

Die Viecher heißen Midges, ich kenne sie auch aus Wales und sie sind eine wahre Plage.

Mückenspray würde ich nicht mitnehmen, die Einheimischen Mittel vor Ort sind effektiver.

1. Midges sind keine Stechmücken, sind aber trotzdem sehr unangenehm.
2. Sie treten nur bei Windstille auf.
3. Frag die Schotten. Die einen werden dir raten: "Ignore them", die anderen raten vielleicht zu Avon Skin So Soft Körperlotion.
4. Reisezeit anpassen: von September bis Mai gibt es kaum welche.

Viele Grüße,
Katja

Nicht draussen übernachten und bei Auftreten bei der Tour ein Kopfnetz benutzen.

Olivier

Hallo!

Wenn ihr zeltet, schaut genau, ob die Moskitonetze auch fein genug sind, damit die lieben Viecherln nicht durchkommen. Mein damals verwendetes Salewa-Zelt hatte ein zu grobes Netz, da musste ich es immer völlig verschließen, um nicht zu viele drin zu haben. Da kenne ich Lustigeres.
Ob die diversen Mückenmittel viel helfen, habe ich gewisse Zweifel, lasse mich aber gerne bekehren.
Nicht ganz unwichtig ist meistens (oder nur manchmal?) die Tageszeit, in der ihr unterwegs seid: Nachmittags und abends werden sie aktiver. Ein früher Tagesrhytmus kann also einiges abfangen.

Das mit der Windstille getraue ich mich nicht so ganz zu unterschreiben: Natürlich werden sie leichter vom Wind verblasen als großere Mücken, aber wer einmal irgendwo eine Weile gesessen ist, und in ihrer Reichweite war, merkt bald, dass sie auch bei stärkerem Wind aktiv werden, sie brauchen nur länger.
Rasten ist nahe des Meeres meistens weit angenehmer, wenn auch da die Windrichtung mitspielt.

Aber lasst euch von den Viecherln nicht von einer Schottand-Reise abhalten!
lg! georg

Yipp usw.

Bei Mückennetz, nur die allerfeinsten mitnehmen, anderes bringt nichts.
Ich verwende das Mosquite Head net von Lifesystems. Kopfnetz ist für Schottland zur Midgezeit ein 100%iges MUSS. Kein Schotte/Mensch der bei Verstand ist, geht ohne so etwas in die "Wildnis", denn auch wenn sich die Viecher schon an gewissen klimatischen Grundbedingungen orientieren, entsprechend auch für Kenner/Ortsansässige gut einschätzbar sind, weiß man eben nie ob es nicht irgendwie ne Ecke, oder 5 Minuten des Pechs hat.

Neben Kopfnetz empfiehlt sich auch die Mitnahme eines normalen Antihistaminikums, damit man, wenn man dennoch Bisse hat, nicht nachts wegen Juckreiz (halb) aufwacht und sich die Haut aufkratzt bzw. eben nicht pennen kann. Hilft wirklich!

Mittelchen gibt es und die wirken auch, wenngleich nicht unbedingt so, dass die Viecher sich komplett fernhalten, aber wenn man die freien Hautstellen konsequent einreibt, halten sie sich nur noch daneben auf. Was direkt zum nächsten Punkt führt. Wenn Midges unterwegs sind, unbedingt auf geeignete Bekleidung achten und (keine grob gewebten!) Socken über die Hosenbeine, Ärmel sollten dicht am Arm abschließen usw. ...

Und dann, weils sonst zu einfach wäre, es gibt verschiedene Midge Arten und nicht alle sind aggressiv und nicht alle treten gerne in Schwärmen auf. Also nicht gleich beim Anblick des ersten kleinen "och was ist das denn kleines süsses...?" Dings auf dem Arm oder in der Luft, die Panik bekommen, sondern eben wirklich, so gut es geht, allein aus Trotz und dem Willen das Land selber genießen zu wollen - IGNORIEREN!

Weil?
Weil sich das Land sowas von lohnt.

Ende Juli 2005 (Datumeinsdruck im Bild einfach ignorieren, sowas mach ich nie wieder):


September 2008, jaaaa, das Bild hat nen Blaustich:

Danke für Eure Tipps, ich bin ja ückenrestistent, vermutlich weil meine Vorfahren aus Ostpreußen stammen, wo es mehr Seen und Mücken als in Finnland gibt.

Aber meine liebe Frau zieht jede Mücke im Umkreis von 20 km an.
Da werden wir Schottland wohl erst im September/ Oktober bereisen.


Gruss Rainer

Denkt dran, dass Schottland ziemlich nördlich liegt und es im Herbst schon ziemlich früh dunkel wird!

Äh, me too, Großvater väterlicherseits aus Lidemeiten, was ländlich im 3-eck zwischen ... ach egal, heutige russische Enklave. Nur bin ich nicht Resistent gegen stechende, blutsaugende Plagegeister.
Egal.

Äh, die Midges-Saison endet erst mit den ersten Nachtfrösten!
Es ist aber in Echt längst nicht so übel, wie es hier klingen mag. Kann zwar übel sein, aber meist ist es das nicht. Es ist halt auch wichtig darauf vorbereitet zu sein und sich entsprechend zu verhalten.

Ich kann mich einigen meiner Vorredner anschließen.
Ich war selbst im September 2009 in Schottland, bin dort zwei Wochen durch die Highlands gewandert.

Die Auswahl des Zelplatzes macht schon einiges aus:

-> Nicht nahe einer Koniferenplantage.
-> Such Dir einen Hang, bei dem Du weißt, dass morgens schon früh die Sonne drauffällt.
-> Achte darauf, dass Du evtl. den Wind für Dich arbeiten lassen kannst. Stell Dein Zelt in einen Geländeeinschnitt, durch den der Wind rauscht (soweit es welchen überhaupt gibt).
-> so bald als möglich das Zelt aufstellen und darin verkriechen.

Die Viecher mögen zwei Dinge nicht: Zuviel UV-Licht und Wind.

Gruß, Sven

Ansonsten ist natürlich ein Kopfnetz unerlässlich.

In Schottland gibt es so grüne Spiralen zu kaufen, die man in die Apside stellen kann und die man anzündet. Kokeln dann langsam in ihrer Aluschale runter. Das hat wirklich geholfen.

War ein Tip von Einheimischen.

Gruß Rennrädle

Hallo Rainer,
meine & andere Erfahrungen findets du hier: Schottland - hat jmd ein paar Eindrücke?

Und es gibt vom Frühjahr bis Herbst einen Midge Forecast

Gruß,
Tom

Du meinst die Räucherspiralen die inzwischen von Ortec vertrieben werden. Hab ich mir in den 90ern zugelegt, mitsamt der Alu-"Kokel"dose und gegen Mücken wirkte das wirkich recht gut. Bei den Midges hingegen hab ich damit weniger absoluten Erfolg gehabt. Sie waren zwar irritiert, haben aber keineswegs konsequent die Flucht angetreten.
Benutze das Zeugs inzwischen aber gar nicht mehr, v.a. auch weil es einfach stinkt und irgendwann müffelt alles nach kaltem Qualm.

Hier ist noch etwas dazu...Midges via Twitter!


Olivier

Grüßt Euch,
ich war im Juni letzten Jahres in Schottland und muss sagen, dass es mit den Midges so schlimm war, dass ich nicht noch einmal um diese Jahreszeit hinfahren werde. Das Wetter war allerdings auch bescheiden. Wir haben uns nach den ersten Erlebnissen mit den Midges sofort Kopfnetze gekauft. Tagsüber auf dem Rad nimmt man sie überhaupt nicht wahr, aufgrund des Fahrtwindes. Wenn man beim Rasten auch nur eine leichte Brise hat, können diese leichten Tierchen sich nicht halten und werden weggeweht. Leider legte sich abends jeweils der Wind und gerade dann, zur Koch- und Biertrinkzeit vor dem Zelt, kamen sie wieder. Ergebnis: Nicht ein einziges Mal abends gemütlich vorm Zelt gesessen, sondern immer schon am späten Nachmittag gekocht und dann bis zum Tagesende gefahren um am Ziel schnell das Zelt aufzubauen und sofort rein und pennen - toll...
Übrigens bin ich sonst auch nicht so der Leckerbissen für Mücken, aber die Midges spielen in einer anderen Liga. Dieses "Skin so soft" von AVON (worauf die Schotten schwören) mag eine gewisse Wirkung haben, aber es sind trotzdem immer noch genug Biester bereit, Dich zu piesacken.
Anfangs haben wir mal ein Feuer gemacht und feuchtes Moos verbrannt, um die Midges zu ärgern: Die Rauchwirkung war wunderbar, aber aufgrund des fehlenden Windes stieg der Rauch senkrecht in die Luft und war dadurch auch wieder ziemlich wirkungslos.
Gruß Sebastian

Mal 'ne Frage - gibt's diese oder baugleiche Viecher auch in Irland?

lG Matthias

Vermutlich.
Es so weit weg muss man gar nicht gehen, denn es gibt sie auch hier am Rhein, oder aber in Bielefeld Quelle. Es sind ja Gnitzen und die sind recht verbreitet, allerdings eben auch unterschiedlich in ihrem Verhalten und daher längst nicht überall, wo es sie gibt, dann auch direkt eine Plage.

..oder bspw. an der Donau. Die Viecher mögens feucht. gerade in den Auwäldern sind die in manchen Zeiten mehr als aktiv.