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#658927 - 05.10.10 08:55
Lebensdauer Federgabeln
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Joese
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Hallo zusammen, ich habe meiner Federgabel ( Marzocchi Z2 light) vor etwa zwei Jahren nochmal eine Generalüberholung gegönnt, also neue Dichtungen und neue Ölkartusche. Mittlerweile hat sie mehr als 10 Jahre und schätzungsweise 25.000 km auf dem Buckel. Als ich am Sonntag in den Wiesbadener Taunushügeln herumkurvte hatte ich das Gefühl, daß das gute Stück mittlerweile doch etwas schwammig und weich ist. Sie ist aber dicht. Eigentlich war ich ja der Meinung, dass die Gabel mit neuen Dichtungen und neuer Kartusche wieder neuwertig ist, aber offensichtlich schwächelt sie doch. Ok, das Öl ist für die Dämpfung , für die Federung sind Stahlfedern verantwortlich. Ich vermute also, daß die hinüber sind. Was habt ihr für Erfahrungen mit der Lebensdauer von Federgabeln?
Gruß Jörg
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#658942 - 05.10.10 09:28
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Ich habe mir vor kurzem eine neue Bratpfanne gekauft. Da bestätigte sich was ich schon etwas länger vermutete. Ich hatte mir mal einen zweiten Schlafsack vom gleichen Marke/Typ gekauft, da bestätigte sich was ich nicht vermutete. Beides mal hatten die Teile ihr Leben fast ausgehaucht. Bei der Pfanne ist es aber wohl ein Materialfehler und beim Schlafsack ein Konstruktionsfehler.
25.000 km! Was kostet ein erneutes auffrischen der Gabel. Ist der Verschleiß mit aus harter Beanspruchung zurück zu führen, dann würde ich die Gabel er mal tauschen.
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Geändert von Tanbei (05.10.10 09:29) |
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#658971 - 05.10.10 10:46
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Die erste Federgabel die ich hatte war im Koga eingebaut und hat ca. 97Tkm gehalten, dann ist sie innerhalb von wenigen Kilometern in sich zusammengesunken und in der untersten Stellung blockiert Wartung gab es bei der Gabel keine bis auf etwas Schmiermittel in die Rohre (das hat den Elastomeren dann wohl auch den entgültigen Tod beschert). Zu den anderen Gabeln kann ich noch nichts sagen, die haben noch keine 10Tkm auf dem Buckel. Grüße Thomas
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#658975 - 05.10.10 11:03
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Hallo Jörg,
wenn Du Lebensdauer als Zeit zwischen Wartungsintervallen definierst, hab ich hier ein Negativbeispiel:
Die Cannondale Lefty Speed 110 DLR ist bei einem Systemgewicht von 110-120 kg im CC/Marathon Bereich bei mir regelmässig alle 40-60 Stunden zur Wartung fällig. Dabei nutze ich das Rad nicht wettkampfmäßig.
Klar, die Gabel ist ein Leichtbauteil und entsprechend wartungs-/pflegeintensiv, trotzdem denke ich das es sich um ein robustes Teil handelt, mit dem ich noch einige Jahre heftig durch die Pampa radeln werde.
Gruß Roul
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#658991 - 05.10.10 11:47
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Meine Erfahrungen hierzu: hab' eine Rock Shox Pilot SL (2005er) in einem 2006 erworbenen MTB jetzt über 20.000 km im Einsatz. Die Zusatzluft (zum Anpassen der 'Federhärte') hielt sie schon nach gut 10.000 km nicht mehr richtig - hätte wohl jede Woche nachpumpen müssen. Nachdem die Grundfederhärte aber ganz gut passt hat mich das nicht sonderlich gestört. Vergangenen Winter (müsste so km 18.000 gewesen sein) hat sie bei Temperaturen unter 0° ganz den Dienst eingestellt. Im Frühjahr hab' ich sie dann zum Service gebracht. Für € 99 hat man die Dichtungen erneuert, neu befüllt, etc. Eigentlich prima, nur die Zugstufendämpfung funktionierte nicht mehr. Eigentlich hätte das Ventil für die Zugstufendämpfung erneuert werden sollen, aber dieses Ventil gibt es nicht mehr Ist ja als 2005er auch schon reichlich angejahrt. In zwei weiteren Reparturversuchen (Gabel jedesmal ein / ausbauen) konnte man dann das existierende Zugstufenventil halbwegs zuverlässig gangbar machen. Auf den letzten 2.500 km gab es keine Aussetzer mehr. Was ich damit sagen will: investiere nur dann in die Wartung der Gabel, wenn die Ersatzteilversorgung gesichert ist. Wenn ich mir mein Theater rückblickend anschaue, hätte ich wohl besser bei einem Sonderangebot für € 250 eine neue 2010er Gabel geholt mit Garantie und allem anstatt € 100 in etwas zu investieren, was beim nächsten Defekt mit guter Wahrscheinlichkeit irreparabel ist. Da mich diese Wegwerfmentalität ziemlich ankäst liebäugliche ich langfristig mit einer Magura-Gabel. Bei denen hat man mit € 250 aber noch keinen Stich gemacht. Außerdem passt mein faiv da nicht hin Grüße Martin P.S. Nach Aussage des Mechanikers soll Fox bezüglich des Vorhaltens von Ersatzteilen noch schlimmer als Rock Shox sein. Zu Marzocchi kann ich nix sagen.
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#658995 - 05.10.10 12:02
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: MartinSW]
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Joese
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Da mich diese Wegwerfmentalität ziemlich ankäst .... Genau! Das ist auch der Grund für meine Frage. Ausbauen und wegwerfen kann ich immer noch... Gruß Jörg
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#658997 - 05.10.10 12:04
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: Tanbei]
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Joese
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Ich habe mir vor kurzem eine neue Bratpfanne gekauft. Da bestätigte sich was ich schon etwas länger vermutete. Ich hatte mir mal einen zweiten Schlafsack vom gleichen Marke/Typ gekauft, da bestätigte sich was ich nicht vermutete. Beides mal hatten die Teile ihr Leben fast ausgehaucht.
... .... ....
.... dann würde ich die Gabel er mal tauschen.
Hm, was möchtest Du mir damit sagen? Was immer du geraucht hast, nimm weniger....
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#659015 - 05.10.10 12:38
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Beiträge: 2.985
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Ich habe mir vor kurzem eine neue Bratpfanne gekauft. Da bestätigte sich was ich schon etwas länger vermutete. Ich hatte mir mal einen zweiten Schlafsack vom gleichen Marke/Typ gekauft, da bestätigte sich was ich nicht vermutete. Beides mal hatten die Teile ihr Leben fast ausgehaucht.
... .... ....
.... dann würde ich die Gabel er mal tauschen.
Hm, was möchtest Du mir damit sagen? Was immer du geraucht hast, nimm weniger.... Was ich damit Sagen will. Einige Teile verändern sich halt so schleichend, das man die Veränderungen manchmal gar nicht richtig mitbekommt. Eine Federgabel hat für mich eine Funktion. Wenn das Teil irgendwann aber so ausgeleiert ist, dass das Teil nur noch Bockig durch die Landschaft Hoppelt, ist die Funktion für mich nicht mehr geben. Sicher kann man damit noch fahren. Wen ein die Funktion aber gänzlich egal ist, kann man so ein Teil sicher auch 97 Tkm Fahren, und abwarten biss ein die Gabel auf die Straße schmeißt oder sie eben anderweitig den Dienst verweigert. Ich habe es auch lieber so, das ich bestimme wann was ausgewechselt werden soll, aber so ist ja nun mal leider nicht immer. Es gibt Läute die Tauschen Ihre Laufschuhe Regelmäßig aus und andere erst wen ein die Latschen vom Fuß fallen. Bei einigen Marzocchi Modellen macht es den Eindruck, als wen da nur Äußerlichkeiten seit Jahren geändert worden sind.
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Geändert von Tanbei (05.10.10 12:39) |
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#659051 - 05.10.10 13:47
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: MartinSW]
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Beiträge: 1.766
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Da mich diese Wegwerfmentalität ziemlich ankäst liebäugliche ich langfristig mit einer Magura-Gabel. Bei denen hat man mit € 250 aber noch keinen Stich gemacht. Außerdem passt mein faiv da nicht hin Zumindestens an meiner Magura-Odur passt der Faiv in der Ausführung für Doppelbrücken-Federgabeln ohne Probleme.
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Off-topic
#659058 - 05.10.10 14:12
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: Bafomed]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 665
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Ich weiß schon, dass es eine faiv-Variante für Doppelbrücken-Gabeln gibt. Besitzen tu ich aber die 'Normalversion'. Heißt, dass zu dem ordentlichen Einstandspreis der Magura auch noch ein 3-stelliger €-Betrag für einen weiteren faiv zu setzen wäre... Grüße Martin
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Geändert von MartinSW (05.10.10 14:12) Änderungsgrund: OT angekreuzt |
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#659107 - 05.10.10 17:38
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Gewerblicher Teilnehmer
abwesend
Beiträge: 432
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Moin Jörg, sind denn die Lagerbuchsen mitgetauscht worden? Wenn nicht, könnte darin auch der Grund liegen, daß sie sich etwas weicher anfühlt. Generell habe ich bei Federgabeln die Erfahrung gemacht, daß es sich lohnt, den ersten kleinen Service schon beim Neuteil zu machen: Tauchrohreinheit abziehen und den Dichtungsbereich bis zur ersten Lagerbuchse einfetten. Die meisten Gabeln sind da ziemlich trocken bis maximal ölig. Viele Grüße, Georg Hallo zusammen, ich habe meiner Federgabel ( Marzocchi Z2 light) vor etwa zwei Jahren nochmal eine Generalüberholung gegönnt, also neue Dichtungen und neue Ölkartusche. Mittlerweile hat sie mehr als 10 Jahre und schätzungsweise 25.000 km auf dem Buckel. Als ich am Sonntag in den Wiesbadener Taunushügeln herumkurvte hatte ich das Gefühl, daß das gute Stück mittlerweile doch etwas schwammig und weich ist. Sie ist aber dicht. Eigentlich war ich ja der Meinung, dass die Gabel mit neuen Dichtungen und neuer Kartusche wieder neuwertig ist, aber offensichtlich schwächelt sie doch. Ok, das Öl ist für die Dämpfung , für die Federung sind Stahlfedern verantwortlich. Ich vermute also, daß die hinüber sind. Was habt ihr für Erfahrungen mit der Lebensdauer von Federgabeln?
Gruß Jörg
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#659112 - 05.10.10 17:47
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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IngmarE
Nicht registriert
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Ich hab eine Steuerkopffedergabel, da arbeitet eine Stahlfeder drin. Die Dämpfung geschieht über Reibung in einer Buchse. Wenn ich mich nicht irre ist diese Buchse gleichzeitig ein Gleitlager der Gabel. Die Buchse ist austauschbar, die Feder gibts auch in verschiedenen Härten. Ich rechne mal damit, dass die Konstruktionsweise sehr lange taugt. Ich werd sie wohl in diesem Winter nach 1,5Jahren mal auseinandernehmen, säubern und die entsprechenden Teile fetten. Man kann natürlich keine professionelle Gabel erwarten, die Dämpfung wirkt in der Druck- und Zugstufe gleichstark, ist in der Höhe aber einstellbar. Ist aber eine Gabel für 406er Räder, das Steuerrohr hat irgendeinen Cannondale-Oversize-Standard.
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#659126 - 05.10.10 18:14
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 14.163
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Hallo, das schwammige kommt sicher von einer ausgeschlagegen Lagerbuchse. Ich habe letztes Jahr an meiner 5 Jahre alten Magura Viddar einen großen Service machen lassen mit Tausch der Lagerbuchsen und danach war die Gabel wieder wie neu.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#659214 - 05.10.10 20:50
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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abwesend
Beiträge: 2.641
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Naja, eine Wartung in acht jahren, das ist ja schon beachtlich wenig. Stahlfedern setzen sich, ein paar neue Federn sind preislich nciht die Welt und bei den alten Marzocchi-Gabeln auch einfach zu tauschen. Wenn sie sich "weich" fährt, können auch ein plattes Vorderrad, ein nicht stramm angezogener Schnellspanner oder lockere Schrauben am Verbindungsbügel (der ist doch noch geschraubt, oder?) die Ursache sein. Oder die bereits erwähnten ausgeschlagenen Buchsen. zu merken ist das am Spiel, dass der Finger fühlen kann, wenn das ganze Fahrrad bei angezogener Vorderbremse vor und zurückgedrückt wird. Im Prinzip die gleiche Prüfung wie auf ein ausgeschlagenes Steuerlager. Die Buchsen sind beschichtet (Teflon?), wenn ich mich recht erinnere. Wenn die Beschichtung abgearbeitet ist, reibt das Metall der Buchse am Standrohr, und das ist dann in kürzester Zeit hinüber. Also sicherheitshalber mal nachsehen.
Grüße hans-albert
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Geändert von hans-albert (05.10.10 20:51) |
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#659558 - 06.10.10 22:08
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: hans-albert]
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IngmarE
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Erklär mal was du damit meinst und was genau mit der Feder passieren soll. Eine Stahlfeder verformt sich nicht, weil sie im elastischen Bereich betrieben wird. Sie wird höchstens irgendwann brechen durch Dauerschwingbelastung. Aber bis zum Bruch funktioniert sie genauso wie zu Beginn, weil sie zwar im schlimmsten Fall mit der Zeit spröder wird, aber der Werkstoffkennwert der für ihre Federcharakteristik verantwortlich ist, der Elastizitäts-modul, sich nicht ändert. Die Feder kannste ruhigen Gewissens bis zum Bruch benutzen. Wenn du meinst vorher eine Veränderung zu spüren, dann ist das nur ein Beispiel von verzerrter Wahrnehmung. Weil du eine Veränderung erwartest, spürste eine. Weil du jetzt aber weißt dass es keine Veränderung gibt, wirste in Zukunft auch keine mehr spüren.
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#659572 - 07.10.10 00:27
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 34.232
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Dass Federn offiziell nicht ermüden, sagen die Ingenieure immer wieder. Dummerweise sagt die Erfahrung was anderes. Ständig vorgespannte Federn werden müde, das kann man nach dem Ausbauen an der entspannten Länge auch sehen. Jetzt wüsste ich gerne, wie diese Diskrepanz (die jeder Blockmechaniker bestätigen kann) zustande kommt - auch, wenn die betreffenden Federn deutlich kleiner als die Tragfedern sind.
Falk, SchwLAbt
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#659588 - 07.10.10 06:36
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Joese
Nicht registriert
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Eine Stahlfeder verformt sich nicht, weil sie im elastischen Bereich betrieben wird.
Soso... Und warum ist dann eine Federkernmatratze irgendwann durchgelegen? Martatze oder Federgabel - müsste ja alles den gleichen physikalischen Gesetzen gehorchen.
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#659592 - 07.10.10 06:40
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Linzlover
Nicht registriert
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Meine Suntour NRX-S-RLD ist nach 8000km restlos fertig. Sie federt zwar noch und hält auch die Luft, aber hat sehr viel Spiel nach vorne und hinten bekommen - so viel, dass beim Bremsen da nix mehr federn kann. Und generell ist das Ansprechverhalten bescheiden. Naja, ne 200€-Gabel halt... da wird nichts repariert, nur getauscht.
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#659594 - 07.10.10 06:45
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: Falk]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 9.334
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Dass Federn offiziell nicht ermüden, sagen die Ingenieure immer wieder. Dummerweise sagt die Erfahrung was anderes. Ständig vorgespannte Federn werden müde, das kann man nach dem Ausbauen an der entspannten Länge auch sehen. Jetzt wüsste ich gerne, wie diese Diskrepanz (die jeder Blockmechaniker bestätigen kann) zustande kommt - auch, wenn die betreffenden Federn deutlich kleiner als die Tragfedern sind. Da sollen Mikrobrüche im Gefüge verantwortlich sein. Vielleicht kann uns ein Metallurge erhellen.
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#659601 - 07.10.10 07:18
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: mgabri]
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IngmarE
Nicht registriert
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Ja, aber wenn die Ermüdung so begründet wird, ist es im Prinzip keine Ermüdung, sondern nur der Beginn der Zerstörung. Wenn es da so relevante Risse gibt, wegen Dauerschwingbelastung und Versprödung, muss man ja mit schnellem Risswachstum rechnen.
Das Problem der Sofa- und Matratzenfedern ist, dass sie nicht immer im elastischen Bereich betrieben werden, manchmal stützt man sich mit dem gesamten Körpergewicht drauf, und dann verformen sie sich plastisch/dauerhaft. Bei der Federung würde das eine zu stark vorgespannten Feder entsprechen, die bei starken Schlägen ihren elastischen Bereich verlässt. Die ermüdet natürlich fix, weil sich ihre ausgangslänge ändert.
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#659610 - 07.10.10 07:45
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Gewerblicher Teilnehmer
abwesend
Beiträge: 432
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Moin Moin,
mit den Federn ist es vor allem so, daß Fahrzeugfedern grundsätzlich so konstruiert werden, daß sie bei vollem Einfedern an der Belastungsgrenze arbeiten. Bei guten Federn wird dann die Belastungsgrenze noch durch mechanische Bearbeitung beim Zieh- und Herstellungsprozess und durch Kugelstrahlen nach oben verschoben. Alles andere wäre einfach zu schwer und damit unsinnig. Addiert man dazu noch Toleranzen im Material, in der Geometrie und in den Einbauverhältnissen, gibt es je nach Belastung eine begrenzte Lebensdauer. Man muß sich immer wieder vergegenwärtigen, daß es kein Material mit unendlicher Lebensdauer gibt! Das hat sich beim Fahrrad in Verbindung mit Stahl leider etwas festgesetzt. Die typischerweise herangezogene Wöhlerkurve ist ein Test eines Bauteils, nicht eines Materials! Das wird fast schon grundsätzlich verwechselt.
Viele Grüße, Georg
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#659616 - 07.10.10 08:03
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: GEBLA]
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IngmarE
Nicht registriert
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Moin Moin,
mit den Federn ist es vor allem so, daß Fahrzeugfedern grundsätzlich so konstruiert werden, daß sie bei vollem Einfedern an der Belastungsgrenze arbeiten. Bei guten Federn wird dann die Belastungsgrenze noch durch mechanische Bearbeitung beim Zieh- und Herstellungsprozess und durch Kugelstrahlen nach oben verschoben. Alles andere wäre einfach zu schwer und damit unsinnig. Nee, man müsste die Feder nur etwas länger machen, dann würde sie beim vollen Einfedern nicht den elastischen Bereich verlassen. Bzw. man müsste den Federhub verkürzen. Man muß sich immer wieder vergegenwärtigen, daß es kein Material mit unendlicher Lebensdauer gibt! Das hat sich beim Fahrrad in Verbindung mit Stahl leider etwas festgesetzt. Die typischerweise herangezogene Wöhlerkurve ist ein Test eines Bauteils, nicht eines Materials! Das wird fast schon grundsätzlich verwechselt.
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6hlerversuch Nein, beides. Der Wöhlerversuch zeigt ab welchem Punkt (Spannungsamplitude) ein Werkstoff dauerschwingfest ist und genauso kannste das, statt es anhand der Werkstoff-Eigenschaften und der Bauteil-Abmessungen nur zu berechnen, nochmal für das konkrete Bauteil prüfen.
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#659629 - 07.10.10 08:35
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Gewerblicher Teilnehmer
abwesend
Beiträge: 432
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Hallo Ingmar, natürlich könnte man die Federn länger machen, dann wären sie aber schwerer. Genau das ist ja der Punkt. Es ist überhaupt kein Problem, einen dauerfesten Aluminiumrahmen zu konstruieren, allerdings kauft den keiner. Und niemand wird eine Federgabel ohne große Not 50 Gramm schwerer machen. Bei Materialproben und realistischeren Bauteilen kommen beim Wöhler-Versuch natürlich völlig andere Werte heraus. Deshalb gibt es keine Materialprüfung ohne Bauteilprüfung, der Prüfkörper ist ja auch ein Bauteil. Meiner Erfahrung nach ist es zum Beispiel wenig sinnvoll, irgendwelche durch Prüfkörper gewonnenen Spannungswerte beim Fahrrad einzusetzen. Andere Faktoren sind da um ein Vielfaches ausschlaggebender, Bauteile am Fahrrad wimmeln ja meist nur so von Kerben und komplexen Beanspruchungen. Viele Grüße, Georg Moin Moin,
mit den Federn ist es vor allem so, daß Fahrzeugfedern grundsätzlich so konstruiert werden, daß sie bei vollem Einfedern an der Belastungsgrenze arbeiten. Bei guten Federn wird dann die Belastungsgrenze noch durch mechanische Bearbeitung beim Zieh- und Herstellungsprozess und durch Kugelstrahlen nach oben verschoben. Alles andere wäre einfach zu schwer und damit unsinnig. Nee, man müsste die Feder nur etwas länger machen, dann würde sie beim vollen Einfedern nicht den elastischen Bereich verlassen. Bzw. man müsste den Federhub verkürzen. Man muß sich immer wieder vergegenwärtigen, daß es kein Material mit unendlicher Lebensdauer gibt! Das hat sich beim Fahrrad in Verbindung mit Stahl leider etwas festgesetzt. Die typischerweise herangezogene Wöhlerkurve ist ein Test eines Bauteils, nicht eines Materials! Das wird fast schon grundsätzlich verwechselt.
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6hlerversuch Nein, beides. Der Wöhlerversuch zeigt ab welchem Punkt (Spannungsamplitude) ein Werkstoff dauerschwingfest ist und genauso kannste das, statt es anhand der Werkstoff-Eigenschaften und der Bauteil-Abmessungen nur zu berechnen, nochmal für das konkrete Bauteil prüfen.
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Off-topic
#659637 - 07.10.10 08:54
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: Tanbei]
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Joese
Nicht registriert
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Bei einigen Marzocchi Modellen macht es den Eindruck, als wen da nur Äußerlichkeiten seit Jahren geändert worden sind.
Kann ich nichts zu sagen, ich verfolge die Historie von Federgabeln nicht. Wenn ich mir allerdings die Daten von Federgabeln so ansehe, frage ich mich generell, wo denn der Fortschritt ist. Leichter als früher sind die Gabeln jedenfalls nicht. Haben sie bessere Federungseigenschaften? Wenn ich mal auf einem neuen Rad unterwegs bin, stelle ich auch davon nichts fest. Heute gibt es Gabeln mit Luftfederung. Leider hört man allenthalben, dass diese Systeme schnell undicht werden... Die Federwege haben sich vergrößert. Aber ist das Fortschritt? Ich merke nur, dass eine gute Gabel noch teurer ist als früher. 1000€ auszugeben für eine Gabel ist heute keine Kunst. Das halte ich für absoluten Irrsinn. Wenn ich all das berücksichtige, habe ich auf eine neue Gabel nicht wirklich Lust. P.S. Ich bin letztes Jahr mal auf einem Cannondale mit Lefty gefahren, die hat mich wirklich beeindruckt! Vorher dachte ich nämlich, dass eine Lefty in erster Linie Effekthascherei sei. Aber hinsichtlich Ansprechverhalten und “Glattbügeln von Unebenheiten“ ist sie wirklich klasse. Leider Cannondale-spezifisch.
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Off-topic
#659649 - 07.10.10 09:17
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Mitglied
anwesend
Beiträge: 25.085
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Heute gibt es Gabeln mit Luftfederung. Leider hört man allenthalben, dass diese Systeme schnell undicht werden... Diese Art Nachrichten sind niemals repräsentativ. Denn von all denjenigen Gabeln, die dicht halten, hört man nichts. Ich hatte/habe beispielsweise 5 Luftdämpfer und drei Luftgabeln unter Kontrolle und nie ist etwas davon undicht geworden. Gerade das ist der gesuchte Fortschritt.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (07.10.10 09:18) |
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Off-topic
#659670 - 07.10.10 10:07
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 2.985
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Ach doch einiges ist da bestimmt passiert. Stufenlose Höhenverstellbarkeit, Steckachsen. Da sind bestimmt auch einige Sachen dabei, die man nicht gleich auf den ersten blick sieht. Oder als Beispiel, wie Steif ist eine Gabel, das sind doch alles eindrücke die man erst durch eine Probefahrt genau Analysieren kann. Eine Moderne Gabel wird heute sicher nicht länger Ihre volle Funktion behalten als damals. Das man mit dem Service Geld verdienen kann, hat wohl auch die Letzte Firma seit langen Begriffen. Wie fiel Geld man anlegt, hat ja auch was mit dem Einsatzbrei zu tun. 1000 Euro muss man sicher nicht immer Ausgeben, aber! Bertter mal mit einer Top Gabel mit Tempo 50 durch den Wald, oder mit deinem Ausgeleierten Model wie deiner.
Schaue dir mal so was an wie die Mc Air von Steinerdesign, oder die Kilo von German A. Bei diesen Gabeln Läuft mir das Wasser aus dem Mund. Die Mc Air Gabel wird wohl ständig weiter entwickelt, und wen man möchte kann man seine Gabel immer auf den neusten Stand bringen läsen, nicht so wie bei Firma X Y. Gut das Teil ist nicht Billig, und wer die Technik nicht braucht die in der Gabel steckt, der kauft halt was anderes.
Mein Text Bei einigen Marzocchi Modellen macht es den Eindruck, als wen da nur Äußerlichkeiten seit Jahren geändert worden sind.
Ich habe die Marzocchi Dirt Jumper 3 2004 in meinem Tandem Montiert. Ich kenne das Thema Federgabel eigentlich auch nur von meinem Tandem. In der Gabel steckt in jedem Federbein eine Stahlfeder und auch eine Luftpartrone (keine Ahnung wie das Ding richtig heißt). Ich denke immer, das meine Gabel ein Prototyp ist, der nie hätte ausgeliefert werden sollen. Ich habe bei dem Teil noch nie Luft nach pumpen müssen. Man kann in Dutzenden von berichten lesen, wo davon abgeraten wird eine Luft Gabel gerade in einem Tandem zu Fahren. So, irgendwann fing Marzocchi an, nur noch eine Stahlfeder und auch nur noch eine Luftpartrone in die Dirt Jumper ein zu bauen. Rotstift oder Weiterendwicklung???? Die DJ würde immer was ihr hohes Gewicht angeht Kritisiert. Die Gabelbrüche wurde verändert und die oben genante Technik Angepasst. Gebracht hat das wohl so was in dem dreh von 500 Gramm. So in der Art wird die Gabel jetzt schon seit Jahren gebaut. Außer das sie die Farbe ändert, scheint nichts mehr zu passieren. Ein Radhändler meinte Letztens zu mir, Marzocchi, machen die überhaupt noch was wirklich Neues.
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____________________________________________________ Geht es mal nicht ums Tandem, steht es explizit dabei. |
Geändert von Tanbei (07.10.10 10:09) |
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#659714 - 07.10.10 13:08
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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slowbeat
Nicht registriert
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Erklär mal was du damit meinst und was genau mit der Feder passieren soll. Eine Stahlfeder verformt sich nicht, weil sie im elastischen Bereich betrieben wird. Sie wird höchstens irgendwann brechen durch Dauerschwingbelastung. Aber bis zum Bruch funktioniert sie genauso wie zu Beginn, weil sie zwar im schlimmsten Fall mit der Zeit spröder wird, aber der Werkstoffkennwert der für ihre Federcharakteristik verantwortlich ist, der Elastizitäts-modul, sich nicht ändert. Die Feder kannste ruhigen Gewissens bis zum Bruch benutzen. Wenn du meinst vorher eine Veränderung zu spüren, dann ist das nur ein Beispiel von verzerrter Wahrnehmung. Weil du eine Veränderung erwartest, spürste eine. Weil du jetzt aber weißt dass es keine Veränderung gibt, wirste in Zukunft auch keine mehr spüren. verzerrte wahrnehmung ist das nicht. in den werkstatthandbüchern geben die motorradhersteller neu- und verschleißmaß für sue stahlfedern der telegabeln vor. ich hatte vor jahren eine mühle bei der die feder entspannt schon locker 10mm kürzer war als original und so weich, daß jede harte bremsung zum durchschlag führte. von leichtbau konnte keine rede sein, eher von konservativer konstruktion. weniger stark gebrauchte brachten bessere fahrbarkeit bis ich dann auf neue, kürzere, viel härtere und lineare federn gewechselt hab. dieser fall ist mir auch von anderen moppedfahrern berichtet worden.
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Off-topic
#659736 - 07.10.10 15:03
Re: Lebensdauer Federgabeln
[Re: ]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 2.311
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Ich bin letztes Jahr mal auf einem Cannondale mit Lefty gefahren, die hat mich wirklich beeindruckt! Vorher dachte ich nämlich, dass eine Lefty in erster Linie Effekthascherei sei. Aber hinsichtlich Ansprechverhalten und “Glattbügeln von Unebenheiten“ ist sie wirklich klasse. Leider Cannondale-spezifisch. Für die Lefty gibt es Adapter der Firma Project 321, die Lefty und fremde MTB-Rahmen kompatibel machen. Vorausgesetzt der Rahmen ist für Doppelbrückengabeln zugelassen und hat passende Maße. Das von Dir beobachtete Ansprechverhalten einer Cannondale-Gabel ist beim Modell Headshok Fatty ebenso gut. Auch mit Lowrider. Technischer Grund: spielfreie Linearkugellager und hohe Steifigkeit. Wer sowieso ein neues reisetaugliches Rad mit dauerhafter Federgabel sucht, sollte die frontgefederten Cannondale-Modelle (u.a. Tesoro) berücksichtigen. Wer sich einen Rahmen auf Maß bauen lässt, kann sich auch ein überdimensioniertes Steuerrohr einbauen lassen. Headshok-Gabeln gibts einzeln. Rückbau auf normale Teleskopgabeln funktioniert mit einfachem Adapter.
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#659737 - 07.10.10 15:07
Re: Lebensdauer Federgabeln
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moin Ingmar. Lies mal hier unter Setzen und Relaxation nach, bevor Du mir eine verzerrte Wahrnehmung unterstellst. Und nein, es geht nicht um die dauerfest dimensionierte und gegen Block konstruktiv geschützte ideale Feder, es geht um das, wass alltagsmäßig verbaut wird. Den Drehmomentschlüssel soll man auch entspannt lagern. Warum nur? Grüße hans-albert
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#659743 - 07.10.10 15:49
Re: Lebensdauer Federgabeln
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Ich habe mir vor Jahren extra mal eine Halterung für eine Videokamera zu Lenker -befestigung gebaut, ich wohle auch mal Videoaufnahmen währen der Fahrt machen. Das Unterfangen ging grünlich in die Hose, da selbst auf Relativ glatter Straße, die Aufnahmen nicht zu gebrauchen waren. Als ich dann mal so was gesehen habe, dachte ich, das es da dann wohl doch noch gewisse Unterschiede zu meiner Federgabel geben muss. Es geht jetzt nicht speziell um diese Gabel die im Film zusehen ist. Wen man das jetzt mal auf seine Arme überträgt, hat man abends seine Knochen sicherlich ein stück weise weniger durchgeschüttelt, als bei einer Gabel die schon seit 50 Tkm ein Ansprechverhalten von einem Hartgummiball hat. Federung
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____________________________________________________ Geht es mal nicht ums Tandem, steht es explizit dabei. |
Geändert von Tanbei (07.10.10 15:50) |
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