Na so unzufrieden scheint er ja mit den Antworten nicht zu sein. Siehe oben. Solche Materialdiskussionen können halt auch schnell zum Glaubenskrieg ausarten, gerade auch bei Rahmen. Aber wo Du es schon mal genau wissen willst, hier meine Antwort:
Stahl gefällt mir besser und ist für Reiseräder einfach unkomplizierter. Am Rennrad habe ich jedoch auch einen Alu-Rahmen. Principia. Die machen auch einen teuren, aber recht schönen Alu-Treckingrahmen. Die Beulgefahr ist bei Alu aber nicht zu unterschätzen. Ein Nachteil von Alu, der hier noch gar nicht genannt wurde ist, daß er zwar etwas leichter sein kann, aber aufgrund des größeren Rohrdurchmessers läßt sich so ein Rad vollbepackt oft viel schlechter z.B. die Treppen zum Bahnsteig hochschleppen. Dünne Stahlrohre kann man einfach besser greifen, besonders, wenn der Schaltzug für den Umwerfer von oben kommt.
Geschweißt finde ich nicht so optimal. Löten ist da deutlich materialschonender. Der Rahmen dankt's (hier hoffentlich richtigerweise mit Apostroph
) mit einer hoffentlich längeren Lebensdauer. Einerseits halten auch geschweißte Rahmen oft ewig. Andererseits sind es normalerweise die Schweißnäte, die den Geist aufgeben, wenn ein Rahmen denn mal bricht.
Weiterhin bin ich kein großer Freund von Muffen. Der Querschnittssprung am Ende der Muffe führt zu Spannungsspitzen. Der Rahmen ist dort weit höher belastet als an anderen Stellen. Habe selbst schon einen Rahmen gesehen, der am Ende der Muffe, die Unterrohr und Steuerrohr verbindet, gebrochen ist.
Also ist Auftragslöten für mich die Fügemethode der Wahl. Daher kam ich auf Nöll. Wiesmann oder Norwid machen das aber auch auf Wunsch. Auftragsgelötete Rahmen shene außerdem für mein Empfinden am besten aus. Darüber hinaus gilt natürlich immer: Gute Verarbeitung geht über alles.
Desweiteren sollte für ein Weltreiserad eigentlich klar sein: einfach und robust muß es sein. Ein halbes Kilo mehr oder weniger spielt keine Rolle. Eine unauffällige Farbe kann auch nicht schaden. Das vermindert die Diebstahlgefahr und verringert das Risiko, als Angeber dazustehen, wenn man mal durch technisch weniger hochgerüstete Gegenden kommt.
So, ich hoffe, das war jetzt informativer.
Georg