Liebe Rad-Fans!

Wäre nicht wieder mal eine neue Umfrage dran? Mich würde zum Beispiel mal wunder nehmen, was so eure Grenzerfahrungen in Sachen Kilometer-Radeln sind. Was sind eure Rekorde?
Mir ist klar, dass diese Zahlen von verschiedenen Faktoren abhängen (Kraft, Ausdauer des Radlers, Strassenverhältnisse, Steigung, Rad, Wind, ...)
Trotzdem würde es mich mal interessieren, wie weit eure Tages-Rekordstrecken waren. Ist es möglich, mehr als 300 km am gleichen Tag zu radeln (flach, windstill, ...)
Eine meiner Rekordstrecken war die Strecke Bern - St.Gallen (ca.230km). Die letzten 15 Kilometer mit Gegenwind...!!!

Sonst bin ich übrigens gar nich der Rekord-Radler. Viel lieber geniesse und fotografiere ich die Gegend .

Daffy

Hallo

Meine Rekordstrecke machte ich mit dem Rennrad. Eigentlich hätte sie in 2 Tage aufgeteilt werden sollen, aber die Jugendherbergen waren ausgebucht. Strecke: Brig - Interlaken - Brünigpass - Luzern - Zug - Rapperswil - Frauenfeld. Ich war erst gegen Mittag abgefahren und erreichte mein Ziel dadurch erst um 02.00 Uhr morgens. Ach ja, die Distanz: ca. 290 km. Die 300 km wären also auch drin gelegen. Das war allerdings vor 10 Jahren. Heute würde ich das wahrscheinlich nicht mehr so hinkriegen.

Michi

beim Klassiker Paris Brest Paris
Aber nicht von mir
Wie war das mit den Blumen?
Tschüss

Meine Mutter vor einigen Jahren mal eine Tagesetappe von 125 km mit einem alterschwachen 3-Gang-Rad zurückgelegt - damals war sie 58 Jahre alt und völlig untrainiert. Das fand ich ziemlich erstaunlich.

Martin

Hi,
bei Langstreckenrennen mit dem Rennrand sind durchaus mehr als 300 km pro Tag drin, meine weiteste Strecke in 24h sind 601 km (24h-Rennen Sulingen), das hat aber nichts mehr mit Radreisen zu tun.

Im Mai od. Juni, weiß nicht so genau, gibt es eine Tour non stop von der Ostsee bis nach Leipzig, oder war es andersrum. Diese findet jedes Jahr statt, ist ca. 420 km lang, keine Berge, mit Verpflegung und abgesperrten (asphaltierten) Straßen. Im Teilnehmerfeld sind aber auch sportliche Touries dabei.

Ab heute nenne ich Dich respektvoll TURBO-Waldtraut
äähh wollte sagen TURBO-Waltraud (2 Tippfehler in einem Namen, peinlich!!)

Verglichen mit Waltraud und manch anderen hier ist meine längste Strecke eher dürftig. Bin mit Christian (auch Liegerad) aus dem Urlaub in Dänemark von Blavand nach Heide/Dithmarschen geradelt. Wir waren mit vollem Urlaubsgepäck beladen und wollten eigentlich nur ~160 bis Niebüll fahren, fühlten uns aber noch gut und sind dann erstmal bis Husum gefahren, lief wunderbar und sind dann einfach weiter bis Heide gefahren, wo meine Eltern wohnen und wir dann auch kein Zelt mehr aufstellen brauchten. Es kamen 248 km zusammen. Wir sind aber ganz gemütlich gegondelt, nix mit Windschattenfahren etc., also morgens gegen halb 10 los und abends etwa halb 11in Heide gewesen, dabei waren ca. 3 Stunden Pause mit Pommes etc.. Wir kamen im Dunkeln an, was für mich etwas schwierig war, denn ich habe ja kein funktionierendes Gleichgewichtsorgan (meine Augen übernehmen dies, bin ja mit 16 ertaubt), die Dynamolampe hat so gerade ausgereicht :-).
Fährt man früher los und am besten noch ohne Gepäck sind bei solcher recht flachen Strecke sicher auch im Hellen gut über 300 km zu machen.
Stressig ist es nur dann, wenn man von Anfang an Tempo macht. Mit ruhiger Fahrt kommt man weiter, finde ich.
j.

Hi Daffy,

stimmt, neue Umfrage wäre schonmal angesagt. Das mit den Kilometern im Schnitt und maximal ist so eine Sache, wie Du ja schon selbst schreibst. Schau alleine mal in die Benutzerprofile unter Durchschnittliche Tageskilometer, da staune ich bei einigen nicht schlecht... Es hängt doch sehr stark ab von:

- Wetter & Wind (und Windrichtung )
- Topographie der Strecke
- Straßen- / Wegzustand
- Wasser-, Nahrungs- und Ersatzteilversorgung (also Zuladung an Ausrüstung)
- geht man topfit oder untrainiert auf Reise und holt sich die Kondi erst unterwegs
- mit was für einem Fahrrad (Rennrad, Tandem, Lieger ?)

Daher finde ich eine Umfrage in diese Richtung recht sinnlos. Die Ergebnisse werden von 30-150 km/Tag ausfallen und keiner hat wirklich was davon. Aber Vorschläge für eine neue Umfrage sind gerne gesehen

Die Vätternrundan in Schweden, eine Runde an einem Tag um den Vättern (See), ist ziemlich genau 300 km lang und findet jedes Jahr statt (heuer am 14./15. Juni, ist aber schon ausgebucht). Soll von der Teilnehmerzahl her die größte Fahrrad-Breitensportveranstaltung der Welt sein (letztes Jahr: 14949 Starter, 14274 kamen ins Ziel; wegen der vielen Teilnehmer zieht sich das ganze auch über 2 Tage, da ja nicht alle gleichzeitig losfahren können).
1967 ist ein 81-Jähriger mitgefahren, der hat 24 Stunden und 6 Minuten gebraucht.

Meine eigene Bestmarke nimmt sich dagegen (auch gegenüber einigen hier genannten Werten) recht bescheiden aus: Letzten Sommer 187 km von nahe Kemi (Finnland) bis Bensbyn bei Luleå (Schweden). Waren aber ein paar Besichtigungen und ein mindestens zweistündiger Aufenthalt in Tornio dabei, und etwa 20 km auf "Gleisschotter" . Grundsätzlich halte ich aber nicht viel von einer Jagd nach Weitenrekorden auf Radreisen, auch wenn ich zugeben muss, dass es an diesem Tag schon ein gewisser Anreiz war, meinen alten Rekord zu überbieten, als ich dicht dran war.

Und "irgendwann" fahre ich mal den 5-Flüsse-Radweg an einem Tag, sind ungefähr 300 km (Amberg - Nürnberg - Neumarkt - Regensburg - Schmidmühlen - Amberg).

Auf Tour war meine längste Distanz 341km in 13 Stunden Fahrzeit. Dies war im australischen Outback, wo es flach war. Zudem hatte ich guten Rückenwind. Allerdings war es auch über 30 Grad und ich hatte viel Gepäck und Wasser geladen.
Es war halt einfach beängstigend, wenn der Wind drehen würde, also fuhr ich einfach weiter.
Fuhr damals in 15 Tagen (inkl. einem Ruhetag) von Brisbane nach Alice Springs. Dies waren 2960km.
Sobald es hügelig, verkehrsreicher, interessanter, bebauter, feuchter, kälter ... wird man automatisch langsamer.
Mit dem MTB war die längste Tour wie bei Waltraud auch bei einem Rennen. Fuhr letztes Jahr Verbier-Griments (Grand Raid Crystalp) 131km, 4800 Höhenmeter in 10 Stunden. Hatte jedoch technische Probleme und Bauchkrämpfe. Wie Waltraud schon sagte, kann man dies nicht mit Touren vergleichen, da man keine Verpflegung mitträgt, bessere Verpflegung hat und die Strecke gesperrt und signalisiert ist.
Mal sehen, wie weit es beim 24-Stunden Rennen im August gehen wird?


Gruss

Hallo,

hab vor einigen Tagen von einem Marathonrenen in der USA gelesen.
Das einzige was ich mir merken konnte war die Strecke und länge des Rennens.4800km in 10 Tagen Hab´s 2x lesen müßen, bis ich es geglaubt habe.
Da fahr ich doch lieber 20km mit meinem 7jährigen Sohn in der Ostersonne spazieren.

Gruß Michael

Hi,
ein Bekannter wollte die Tour Stuttgart-Haburg-Stuttgart fahren.
Sind etwa 1500 km. Seine Rechnung:

-Er fährt 25 kmh.
-er fährt von morgens 8 bis abends 22 mit  2 Stunden Pause (also 12h/d)
- 1500 km durch 300 km/d = 5 Tage !

Also nahm er Geld für 4 Übernachtungen und Essen für 5 Tage mit.
Den Rest könnt ihr euch vorstellen... Ich bekam nach ner Woche einen Anruf ob ich ihn in Hannover abholen kann.
War mal as zum Lachen
MfG
Skydiver

Das ist das RAAM - Race Across Amerika . Noch ein bisserl härter ist das Race across Europe (6400 km) . Das härteste ist aber wohl das Race across the Alps (RATA) über 11 Pässe und 12200 Höhenmeter bei nur 509 km ... siehe hier . Letzteres ist aber ja keine extrem lange, nur extrem brutale Strecke :-).
j.

Hi alle,

Also ich persönlich rechne mit ca. 50 km pro Tag, wobei es auch mal 80 km oder nur 25 km sein können. Ich mach mir stets ein Programm, wie Stadt besichtigen und Essen, oder ein schöner Naturort ein wenig geniessen und vor allem Photographieren. Kann mir nicht vorstellen, so lange durchzufahren, ausser es wäre ein sehr langweilige Gegend mit miesen Dörfern und ich möchte schnell weg vom dem. Das war bis jetzt noch nie der Fall. Bei Ferien mit dem Auto (mit Kindern) stört mich dies oft, dass man viel zu schnell durch die Gegend fährt und sicher die Hälfte nicht sieht.
Kann aber durchaus verstehen, dass jemand die Geschwindigkeit und Strecke erobern will.
Beste Grüsse,
Kanis

Ich glaube, wir alle wissen, dass es Tage gibt, an denen es gut läuft. Meistens ist herrlicher Rückenwind, die Beine sind "weich", das Wetter stimmt, die Topografie auch... Ich schließe mich den anderen an, die die Km-Leistung als solche unwichtig finden, insbesondere, sich damit zu brüsten.
Auf die Frage, wieviele km ich am Tag fahre, antworte ich chronisch mit: "das kommt darauf an". Alles über 200 hat, obwohl natürlich machbar, m.E. schon nicht mehr viel mit Rad"reisen" zu tun, ist schlichtweg mal notwendig oder entsteht aus o.g. Stimmung heraus. Aber irgendwie auch sinnlos ...
Der Weg sollte schon das Ziel sein.

Jan

Der Meinung von Jan kann ich mich voll und ganz anschließen.
Ich fahre so viel, wie gut geht nach den Umständen; es soll ja Freude machen und kein Wettbewerb sein.

Rolf

hallo zusammen,

ich schließe mich Jan an. So interessant diese Diskussion ist, so nutzlos ist sie auch. Es spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle, die die Tagesleistung beeinflussen und bei einer Umfrage käme dann eine km-Leistung zwischen 25km und 300km heraus die irgendwie nicht wirklich was bringt. Aber um dennoch meinen Beitrag zu leisten. Bei mir sind es so zwischen 50 km und 150 km. Bringt jetzt auch nicht viel, oder?

Gruß
Zwigges

Hallo,
ich finde es interessanter zu wissen, wieviel Stunden Ihr auf Radreisen effekiv am Tag fahrt. Die "Leistung" die jemand auf einer Radreise erbringt hängt nicht unbedingt von den km ab.
Bei mir sind das so 6-7 Stunden, die ich im Sattel sitze, Pausen sind natürlich abgezogen. Wenn ich am geplanten Ort keinen Campingplatz finde, kann ich dann immer noch 1-2 Stunden dranhängen, ohne auf dem Zahnfleisch zu fahren. Zu den effektiven Radstunden kommen bei mir immer noch 1/3 der Zeit für Pausen oder nach dem Weg erkunden, fotografieren etc. hinzu. Bei dieser Tagesleistung bleibt mir Abends noch genügend Zeit, das Zelt aufzubauen, zu duschen und mir ein vernünftiges Restaurant zu suchen oder was einzukaufen.
Gruß
Günter

Das ist in der Tat hier die vielleicht passendere Frage. Die maximale km-Zahl ist evtl. mehr etwas für das Rennradforum , obwohl es auch schon für Reiseradler interessant ist.
Durchschnittlich kann ich eigentlich schwer sagen, wie lange ich im "Sattel" sitze, da ich bisher keine typischen langen Radreisen gemacht habe. Aber es ist kein Problem, solange zu fahren, wie es hell ist, beim Liegerad gibt es gewöhnlich ja keine Sitzbeschwerden. Begrenzend wären die Lust, Kraft oder Knie, falls man stramm gefahren ist und dies über die lange Dauer nicht so gewohnt war. Bei meiner oben erwähnten Strecke waren wir ca. 13 Stunden unterwegs, ~3 Std. davon Pause. Popo und Oberkörper waren normal, also ohne irgendwelche Beschwerden. Bei den Knien war schon etwas zu merken, dass die Streckenlänge für mich ungewohnt war (fahre ca. 1500 bis 2000 km im Jahr), Schmerzen konnte man das aber noch nicht nennen. Mal sehen, wie lange wir nach Kassel am Tag unterwegs sind. Haben uns vorgenommen kurz nach Sonnenaufgang loszufahren und dann ruhig und lange zu fahren.
j.

Hallo Guenni,

bin meistens nicht mehr als 5 Stunden reine Fahrtzeit unterwegs. Wen wir mit dem Zelt unterwegs sind versuchen wir morgens zwischen 9 und 10 Uhr aufzubrechen und nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr wieder am nächsten Campingplatz anzukommen - dann bleibt der Spätnachmittag und der Abend noch frei für Relaxen, Lesen, Tagebuchschreiben, Baden, Kochen, Duschen....


Gruss an alle Leistungssportler...

Martin

Naja, ich fahre heute nicht mehr auf km ... und hab auch keinen Kilometerzaehler nie gehabt ...

Bin aber einmal entlang der englischen Suedkueste mit Weststurm im Ruecken (unfair?!) gefahren ... bestimmt 250 km fast ohne treten, haha.

Ohne Rueckenwind bin ich einmal von Wingst (bei Cuxhaven) bis Flensburg gekommen. 1988. Wuerde ich heute nicht mehr machen, man sieht ja nix.

Hallo,

ich komm aus Leipzig, meiner Ansicht nach geht die Tour aber nonstop vom Fichtelberg ganz oben bis nach Saßnitz. Also Süd- Nord durch die neuen Bundesländer. Mehr weiß ich leider auch nicht, soll aber eine tolle Tour sein.
Mir persönlich wärs zu stressig, die Runde um den Vättern fänd ich da schon interessanter, als Schwedenfan,

Gruß

Moin!
Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Im Laufe der Jahre komme ich auf meinen Mehrtages-Touren mit Gepäck im Schnitt auf 5-6 Std. reine Fahrzeit bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 18-20 km/h.
Tagesablauf normalerweise: 7.30 Aufstehen - 8.00 Frühstücken - 8.30 Packen - 9.00 Abfahrt - zwischendurch mehrere kleine Pausen und eine grosse (min. 1h, Mittagsschläfchen) - je nach Wetter /Gegend / Strecke / Kondition ab 17.30 ... 18.30 Quartiersuche - Duschen, Essen, Spaziergang,... - 22.00 ab ins Bett. Ausreisser waren natürlich immer drin, aber selten.
Alles andere macht mir wenig bis keinen Spass, da das Verhältnis von Radfahren, Relaxen, Sehen, Erleben, ... dann nicht mehr stimmt.
Es gibt eine interessante Untersuchung, bei der festgestellt wurde, dass das Wahrnehmen von Dingen abseits der Fahrbahn oberhalb von 20km/h rapide abnimmt. Kann ich nur bestätigen.
Gruss
Uli
P.S.: Etwas, was vielleicht einen eigene Thread wert wäre, fällt mir gerade hier wieder auf: Der Anteil der Radler, die mit Zelt unterwegs sind, ist in Foren, Zeitschriftenberichten, ... deutlich höher (ca. fifty-fifty), als ich ihn live auf Tour feststelle (20% Zelt, 80% JH, Hotel, ...). --> ???

Hallo Uli,


<<P.S.: Etwas, was vielleicht einen eigene Thread wert wäre, fällt mir gerade hier wieder auf: Der Anteil der Radler, die mit Zelt unterwegs sind, ist in Foren, Zeitschriftenberichten, ... deutlich höher (ca. fifty-fifty), als ich ihn live auf Tour feststelle (20% Zelt, 80% JH, Hotel, ...).>>

Das liegt vielleciht daran, dass sich nur ein bestimmter Prozentsatz der Radler im Internet tummelt !?!

Martin

Das liegt vielleciht daran, dass sich nur ein bestimmter Prozentsatz der Radler im Internet tummelt !?!

genau, wir schließen also daraus: Wer ein Zelt hat, hat auch einen Internetzugang - äh, oder wie jetzt?

am besten ein Zelt MIT Internetzugang...

Zwigges

Gibt's die bei Hilleberg?

Ist eine ganzjährige Tourenfahrt, mit einfachen Regeln:
Am Mittelmeer los, viele Stempel holen und am Atlantik aufhören.
Dummerweise sind da so ca 15 Pässe im Weg.
Profil sieht so aus

Bild

Meine "gefühlt" längste Tour war dagegen unbedeutend:
110 km am Nord Ostsee Kanal lang bei 6 Windstärken (von vorne, ja die ganze Zeit über), der kanal ist halt schnur geradeund verläuft von West nach Ost, Ich fuhr(leider) von Ost nach West
Um 5 Uhr Zelt aufgebaut, um 5 Uhr 10 Min eingeschlafen, mit allen Klamotten an ohne Isomatte und Schlafsack.

Tschüss

gab es nicht auch dieses Mittsommernachtsrennen von Trondheim nach Oslo, nonstop versteht sich? 'Große Kraftprobe' nennen die Norweger das.