Moin Michael,
ich beneide Dich! In der Gegend (Canet Plage*) war ich 1966 drei Wochen lang gemeinsam mit jungen französischen Gewerkschaftern, .... und besonders Gewerkschafterinnen**
Aufgrund der Bezuschussung durch das deutsch-französische Jugendwerk und den DGB kosteten die drei Wochen inkusive An-Abfahrt, Übernachtungen (Fünfmannzelte inmitten einer Siedlung von Kriegsveteranen), Vollpension und einem Ausflug nach Andorra nur 220.- DM....
Entschuldige bitte meine OT-Anmerkungen in Deinem Thread, aber das mußte einfach raus.
Gruß aus Münster,
HeinzH.

* Damals ein sehr ärmlicher Fischerort
** Ich wurde von den Kolleginnen dermaßen abgelenkt , daß ich es versäumte, im Bahnhof von Perpignan die riesigen SNCF-Schnellzugdampfloks vom Typ 241P zu fotografieren. Dies gelang mir erst 1999 in Mulhouse. Im Museum

Hallo Sigi,

Bin gerade beim Stöbern auf deinen Beitrag gestoßen. Den Tipp kann ich nur unterstreichen, möchte aber trotzdem fürs Archiv und die nachwelt ein paar Anmerkungen abringen.

Die 59 Euro für die Halbpension ("Soirée étape") sind echt günstig. Man findet diese Angebote ja häufig in Hotels mit angegliedertem Restaurant. Eigentlich ist das für Geschäftsreisende gedacht, daher auch häufig "Étape V.R.P" (Voyageur représentant placier = Handelsvertreter) genannt, aber man bekommt es natürlich auch als normaler Reisender.

Das Hotel kenne ich nicht, dafür das Restaurant "Le Domaine de Rombeau" um so besser. Es bietet typisch regionales Ambiente und Küche, eher von der deftigen Art. Als Feinschmeckerrestaurant würde ich das Domaine aber nicht bezeichnen, wahrscheinlich würde selbst Pierre-Henri, der Patron, nicht so weit gehen. Empfehlenswert ist das Katalanische Menü mit Cargolade (kleine Schnecken vom Grill) und Grillteller.

Wer den süßen Muscat de Rivesaltes nicht mag, der kann auch einen Muscat Sec wählen. Das Rombeau ist übrigens kein vollwertiges Restaurant mit der in Frankreich üblichen Getränke-Lizenz sondern wird im Rahmen des Weinguts betrieben und unterliegt daher einigen Beschränkungen, also so eine Art Besenwirtschaft auf französisch. Daher werden auch nur eigene Weine angeboten, und dies zum Strassenverkaufspreis. Außer Wein und dem Château la Pompe dürfen hier keine Getränke ausgeschenkt werden. Ist also nichts für Biertrinker und Bordeaux-Fanatiker. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten in der Gegend noch das Cheau de Jau, ganz in der Nähe, und das von derselben Familie betrieben Clos de Paulilles bei Cillioure, wo Weine und Essen etwas feiner sind als im Rombeau.

Liebhaber der gehobenen Gastronomie sollten ein paar Km weiter nach Montner zur "Auberge du Cellier" fahren, wo es zwar etwa um die Hälfte mehr kostet, es dafür aber recht feine Küche gibt, zwar nicht auf Sterneniveau, aber durchaus feinschmeckertauglich. Wer es dagegen noch typischer haben will, der sollte in Perpi ins L'Ailoli gehen, wo es ausschliesslich Cargolade und andere lokale Spezialitäten gibt.



Grüße
Rainer