Liebes Forum,
ich möchte mit meiner Frau und unserem 7jährigen Sohn im Sommer eine 1-2wöchige Radtour mit Zelt machen. Wir sind durchaus sportlich und abenteuerlustig, campen gerne wild. Allerdings sind wir uns noch nicht so sicher, wie viel Steigung und km wir unserem Sohn so zumuten können. Unsere Ideen reichen von Altmühltal (zu voll im Juli/August?) bis franz. Zentralmassiv (zu steil? - keine Wanderfahrt möglich?).
Gibt es hier Menschen, die gute Ratschläge/Reisetipps für uns haben?
VIELEN DANK!

Hallo,

hast du im Wiki schon den Artikel "Radreise mit Kind" gelesen ? Meine Erfahrung mit 2 Jungs in dem Alter mit 20" 3gang Rad: Ihr könnte so 30 bis 40km fahren, die Strecke so flach wie möglich und an Gepäck auf dem Kinderrad nur die Regenjacke und ne Trinkflasche. Wichtig ist es unterwegs attraktive Stopps einzuplanen, die Kinder fahren nicht um zu fahren, sondern nur weil sie ankommen wollen.

Gruß Robert

Wie soll jemand euer Kind einschätzen können, der es überhaupt nicht kennt?
Schon Erwachsene einzuschätzen geht quasi nicht. Am Ende kommt heraus, dass du mit deinem Kind spielend leicht die Vätternrundan fahren kannst. Hier wurde ja schon besprochen, wie easy das zu fahren ist.
Ich würde einfach schauen, wo du dein Kind beschäftigt kriegst, wenn es mal keinen Bock auf Radeln hat. Das geht sicherlich in dichter besiedelten Gegenden einfacher als mitten im Niemandsland.

Hallo,

wir sind mit unseren Kindern mehrere Sommer in den Niederlanden unterwegs gewesen. Die Steigungen sind übersichtlich, die Campingplätze fast alle kinderfreundlich, es gibt an Kanälen, Seen und Meer genug zu sehen und mit Schifffahrten auch größere Abwechslung. Die NL sind fahrradorientiert und gut beschildert.
Ab 5 oder 6 Jahren sind unsere Söhne selbst gefahren, 35 bis 45 km am Tag, Lenkertasche mit Nervennahrung, Packtasche mit ein paar Spielsachen und Fleecejacke. Wild campen geht in den NL nicht, aber gibt jede Menge Bauerncamping und auch große Plätze mit Rundumbespaßung.
Gute Zwischenstationen sind die Inseln, die Fährfahrten bieten Abwechslung, besonders das Übersetzen von Texel nach Vlieland. Zuerst auf einen alten Frachtkahn, dann mit einem umgebauten Allrad-Armee-Laster durch das Luftwaffen-Zielgebiet.

Wenn vorher eine Woche Niederländisch-Kurs macht, bekommt man in der Bäckerei nicht nur die Brötchen, sondern auch ein Lächeln.

Grüße
Christian

Ja vielen Dank für eure schnellen Tipps, an die Niederlande hatten wir auch schon gedacht. Ich selbst bin allerdings nicht mehr so der Wahnsinns "Urlaub in NL" Fan mehr. Ich mag das Land und die MEnschen sehr, aber ich habe 20 Jahre direkt an der Grenze gewohnt und viel Freizeit dort verbracht...trotzdem danke, ich glaube auch dass man da super (kindgerecht) Urlaub machen kann!
Natürlich könnt ihr nicht einschätzen, wie belastbar wir sind...ich hatte eher an Reiseempfehlungen gedacht...(und ja auch schon die ein oder andere bekommen- )

Ich mag es schon gar nicht mehr schreiben, weil ich es schon so oft empfohlen habe , aber dennoch immer wieder gerne der Tipp von mir: Bornholm mit dieser schönen Rundreise . Nicht steigungsfrei, ein, zwei echt anstrengende Abschnitte (für einen 7jährigen) - dafür sind schöne kurze Etappen möglich.

Grüße, Tine

Euren Mut finde ich großartig! Wenn euer Sohn Spaß an der Bewegung hat ist eine solche Reise auf jeden Fall machbar. Wichtig ist den Tagesablauf an das Kind anzupassen. Viele Pausen, lieber kleine Tagesetappen mit viel Abenteuerspiel zwischendurch. Kinder sind nicht schnell müde, sondern gelangweilt vom eintönigen pedalieren. Kinder auf Rädern haben das Problem, dass wenn der Sattel so niedrig eingestellt dass sie mit den Füßen auf den Boden kommen, er eigentlich zu niedrig zum fahren ist. (Beine sind stark angewinkelt) Dadurch sind große Steigungen echt schwer für sie. 7 Jahre ist auch noch sehr jung. In Deutschland dürfen sie eingentlich erst ab 8 auf der Straße fahren....
Aber Altmühltal klingt doch ganz prima...
Haltet Alternantiven bereit falls der Kurze mal schlapp macht. (Bus, Zug, etc)
Auf jeden Fall viel Spaß dabei
Markus

Hallo, ein paar lose Gedanken dazu:

Was dem Junior zuzumuten ist, sollte auf kürzeren Unternehmungen probiert worden sein, bevor Ihr auf die 1 - 2-wöchige Tour geht - das ist nicht am Alter allein festzumachen.

Mit 7 Jahren waren für meine Söhne Etappen von 40 km mit 10 km plus/minus Toleranz machbar.

Entspannt war es immer solange, wie man die Übernachtungsorte spontan festlegen konnte, um dem Druck "wir müssen aber noch bis nach ..." zu entgehen.

Wir haben uns Flussrouten rausgesucht, um Steigungen größerer Art zu vermeiden.

Gruß Thomas

Ja, das klingt sehr vernünftig. Wir "trainieren" schon fleißig! Welche Routen kannst du besonders empfehlen?
Es grüßt auch ein Thomas

Hallo,
ich war mit meinem Sohn in dem Alter einmal im Oderbruch (da war er 6), einmal (mit 7) im Wendland. 40-50 km sind wir täglich gefahren, wichtig waren immer viele Pausen, was anschauen, baden gehen,...
Wir haben damals übrigens häufig bei Bauern gefragt, ob wir im Garten zelten können. Damit war meist gleich für abendliche Gesellschaft auch fürs Kind gesorgt.
Gruß Anne

Hallo, wir fuhren entlang von Fulda, Werra, Weser, Main und Isar. Die ersten Touren quer durchs Land zeigten dann, welche Erleichterung ein Flusstalweg für die Kinder bedeutet. Die Auswahl der erradelten Flüsse ergab sich aus der Nähe zum Wohnort, schön war´s überall. Freut Euch auf Eure Tour.

Gruß Thomas

Ferner bietet sich mE Langeland und je nach Reichweite das gesamte Südfynische Inselmeer an. Wild zelten ist in DK zwar eher schwierig. Unter den primitiven Lagerplätzen Wiki: Camping in DK finden sich aber einige sehr naturnahe.

Hi,

ich bin letzte Woche von Berlin nach Usedom gefahren. Das kann man in zwei Tagen oder in zwei Wochen radeln.

http://www.reisend-leben.de/startseite/berlin-usedom/

Schön eben, gut ausgeschildert, mit einigen Badeseen am Weg und günstige Campingplätze gibt es auch genügend.

Also ich denke auch, dass eine fahrt an einem fluss entlang am einfachsten wäre! Zu viel würde ich meinem kind auch nicht zumuten wollen (aber das ist ein anderes thema ).

Im Prinzip ist es ja so das man selber gerne eine Radtour machen möchte und das Kind mitnimmt dabei ist es wichtig sich unbedingt nach den Willen des Kindes zu richten was die Anzahl der Kilometer betrifft oder die Pausen. Auch gemeinsam die Strecke vorher besprechen und auch während der Tour immer wieder die kleinen in die Navigation mit einbeziehen, ein schöner Pausen Platz mit vielleicht einer Eisbude drauf was von den Kind selber gefunden wurde bleibt lange im Gedächtnis und motiviert für die nächsten Tage.
Es gibt nichts schlimmeres wenn plötzlich “eine null Bock mehr Stimmung” aufkommt.