Werde demnächst eine Eurasienreise auf dem Rad machen, und frage mich, ob es ratsam ist, mich gegen Tollwut impfen zu lassen. Sicher ist natürlich sicher, aber die Impfungen sind sehr teuer..

Bei meinen früheren Reisen ohne Rad in Asien und Mittelamerika habe ich mich nicht impfen lassen, weil der Arzt der Meinung war, dass man das Risiko, mit einem Tollwut Virus infiziert zu werden, recht gut durch eigene Massnahmen niedrig halten kann.

Wie ist das denn wenn man Rad fährt, habe gehört, dass in einigen Ländern Strassenhunde gerne mal Radfahrer angreifen. Habt Ihr Erfahrungen, und wie geht ihr damit um?

Gruss, Erika

Erika, die Risikobewertung bezüglich Tollwut ist nicht so ganz einfach. Da hängt wohl vieles auch von der Art des Reisens, von Gewohnheiten, vom Glück und dergleichen ab.
Wichtig aber ist es informiert zu sein, damit im Fall eines Falles richtig und v.a. rasch reagieren kann.

Du wohnst doch in einer Stadt wo es einen Globetrotter gibt? Berlin? Geh doch mal dort hin, wenn diese Reisepraxis offen hat und lass Dich dort mal beraten.
Im letzten oder vorletzten 4Seasons Heft von Globi gab es auch ein paar Infos zu Tollwut und ob wie ratsam ein Impfung sein könnte.
Als ich dort las, wie doch sehr verbreitet der Tollwuterreger speziell in vielen Ländern Asiens ist, war ich doch sehr erstaunt.

Ich hatte mich auf Empfehlung meines Arztes für Asien impfen lassen.
Tollwut ist zu 100% tödlich, sofern man nicht innerhalb von wenigen Stunden die Möglichkeit für ein Postexpositionsprophilaxe hat.
In irgendwelchen abgelegenen und schlecht erschlossenen Gebieten, in denen dich zudem die meisten Menschen nicht verstehen wird das nicht möglich sein.
Das bedeutet zudem das du dort mit diesem Wissen vor jedem auf dich zurennenden Hund Todesangst haben kannst, was für die Vertreibung dieser Viecher eine ungünstige Voraussetzung ist.

Hi Erika!

Wie sollen die eigenen Maßnahmen, von denen Dein Arzt spricht, denn aussehen? Gerade auf dem Rad und beim Zelten ist das Gefahrenpotenital höher als sonst. Hier wurde bislang nur von Kötern geredet. Was ist mit Fledermäusen? Die stellen die größere Gefahr dar. Gegen Luftangriffe kannst Du wenig ausrichten.

Guck nicht auf die Kohle. Bei mir hat die Malarone (Malariaprophylaxe) ein weitaus größeres Loch in die Reisekasse gerissen. War mir aber ziemlich egal. Schließlich habe ich dafür in der Apotheke einen Packung Taschentücher umsonst mitbekommen. :-)
Aber ohne Witz. Wie Jochen schon schreibt: Tollwut kriegst Du mit Sicherheit nur ein einziges Mal. Da ist mir das Geld wumpe.

Gruß

Bernie

Hallo,

habe mich impfen lassen, da ich beruflich oft in Ländern mit höherem Tollwutrisiko auch in medizinisch unterversorgten Gebieten unterwegs bin. Die Aussage des Arztes halte ich zumindest in ländlichen Regionen für falsch.

Gruß
Rudolf

Wegen Fledermäusen: Es stimmt schon, daß nach den erfolgreichen Impfaktionen für die Füchse in Mitteleuropa die Fledermäuse zumindest in Mitteleuropa weit vor streunenden Hunden die häufigsten Tollwutträger sind, aaaber: Eine Fledermaus im Gegensatz zu einem auf "Angriff ist die beste Verteidigung" gelaunten Straßenhund (oder einem richtig scharfen, kompromißlosen Hütehund, der aber im Gegensatz zu einem Streuner eher keine Tollwut haben dürfte) wird normalerweise keine Radler angreifen. Gedanken wegen Fledermäusen muß sich eigentlich nur jemand machen, der arbeitsmäßig oder hobbymäßig in unmittelbaren Griffkontakt mit den Viechern kommt - die beißen in Panik gut, kräftig und viele Male. Betrifft also vorwiegend Forstleute, Naturschützer, die sich mit Vogel- und Fledermausquartieren, Fledermauszählung etc. befassen, Höhlenforscher.

Ansonsten - Tollwutschutzimpfung ist auf jeden Fall angenehmer als die Behandlung nach dem Biß, und kostet nicht die Welt, meines Wissens irgednwas um 60€ pro Impfdosis, und man braucht drei davon. Für Auslandsreise kann sogar sein, daß die Krankenkasse das übernimmt, sofern von der ständigen Impfkomission eine diesbezügliche Empfehlung für das Reiseziel ausgesprochen wurde.

lG Matthias

Ich habe mich sogar für die Südmarokkotour impfen lassen, obwohl da die Gefahr eher gering ist (die Hunderl, die mir begegnet sind, waren bis auf einen schüchtern bis Schoßhund) - aber das Problem wurde ja schon angesprochen: man muß je nach Glück worstcase in spätestens 24 Stunden, bestcase in gut zwei Tagen unbedingt eine Nachimpfung erhalten, sonst ist man absolut sicher tot. Unterwegs mit dem Auto recht unproblematisch, mit dem Fahrrad dagegen keineswegs. Umsomehr, wenn man nicht damit rechnen kann, als Anhalter mitgenommen zu werden (in Marokko zB verboten).
Allerdings dauerts Sterben länger als bei manchem Schlangenbiss, so dass man noch genug Zeit hat, sich von den Liebsten zu verabschieden und das nötigste zu richten...
Hat bei mir glaub ich etwa 220 Euro gekostet, wars mir wert. Man gibt genug Geld für vielleicht weniger Lebenswichtiges aus.

ciao Christian

Nicht nur Hunde sind Überträger, auch Affen und andere Tiere.
Hier und am Beispiel Indien findest du Infos.

Hi,

reiche die Rechnung bei der Krankenkasse ein. I.d.R. werden die Kosten übernommen.

Ich habe selbst die Tollwut-Impfung, halte aber die Gefahr für äußerst gering. Lass Dich am besten bei den Tropenärzten (dort wo man eine Gelbfieber Impfung bekommt).

Die Strassenhunde sind sehr aggressiv und wollen dich vertreiben, aber dass die zubeissen wollen ist selten! Wenn Hund, dann schieben ist die beste Prävention.

Gruß
Thomas

Hallo,

meine Kasse, die Barmer, bezahlt die TW leider nicht, ebenso wie Hepatitis A und B. Hat da vielleicht jemand andere Erfahrungen gemacht?

Ich hätte nicht gehört, dass eine Kasse das zahlt.

Von einem Hund beissen lassen, damit die Kasse es bezahlt geht übrigens nicht.

Ich bin auch bei der Barmer, red mal mit denen persönlich vor Ort. Bei mir war zwar nicht Tollwut, sondern ich meine Hepatitis A und B (bin gerade nicht sicher). Bei der Service Hotline sagte man mir, dass sie es nicht zahlen mit der Begründung die Kosten wären ja unerheblich im Vergleich zu den Gesamtkosten einer Reise. Ich bin dann nochmal vor Ort vorbeigegangen und hab recht deutlich gemacht, dass es andere Kassen gibt (zu denen ich wechseln könnte), die Reiseimpfungen bezahlen und es damit begründen, dass eine Behandlung im Endeffekt um ein vielfaches teurer ist als die einmalige Impfung, da ging es auf einmal. Alles haben sie nicht bezahlt, aber einen großen Anteil, wieviel genau, da müsste ich mal in meinen Unterlagen forschen.
Das war alles Winter 2008/2009, im Moment scheint es den Kassen ja schlecht zu gehen, aber versuchen würde ich es.

Viele Grüße

Tommes

Das ist ein ganz heikles Thema. Grundsätzlich gilt: Impfungen für Auslandsreisen sind keine Leistungen der gesetzlichen KV. Das gehört zur Eigenverantwortung. Manche Krankenkassen zahlen solche Reiseimpfungen "hintenrum", weil sie ihre eigene Satzung kreativ auslegen. Ich sage aber nicht, welche das sind, denn meine Frau arbeitet bei der Barmer-GEK .
Und ganz ehrlich: warum soll die Versichertengemeinschaft für die Ermöglichung des Freizeitvergnügens von Einzelnen viel Geld bezahlen?

Mutter-Kind-Kuren vielleicht nicht auf Malle, aber in Vertragskliniken der betreffenden Krankenkasse sind durchaus nicht nur Wellness, sondern helfen z.B. Elternteilen mit Doppelbelastung durch Kinder UND Arbeit, wieder mal Boden unter die Füße zu bekommen.

Abgesehen davon - es gibt bei den Krankenkassen durchaus völlig legale Ermessensspielräume, und auf der Basis können Kassen z.B. selbst regeln, ob und wann welche Reiseimpfung übernommen wird und wann nicht. Bei der TK gehört da z.B. dazu, daß die STIKO und das Auswärtige Amt die Impfung für das betreffende Reiseland befürworten. Da gehört Tollwut je nach Land durchaus auch dazu. Die Barmer wiederum zahlt grundsätzlich nix.

Für die TK siehe auch hier.

lG Matthias

Vielleicht nicht uninteressant: klick. . Runterscrollen zum Beitrag von MArtin.

Meine BKK zahlt auch nicht. Warum auch? Ich muss ja nicht nach Indien fahren. Bei beruflich gefährdeten Personen zahlt meines Wissens der AG.

Folgekosten hat eine Krankenkasse bei Nichtimpfung auch keine: mit tollwutgefährdeten Ländern haben Krankenkassen in der Regel keine Abkommen und lebend erreicht der Erkranke die Heimat eh nicht mehr.

Habe mich bisher und insbesondere vor meinem Aufenthalt in Tanzania gegen den Ratschlag meines Impfarztes nicht gegen Tollwut impfen lassen. Im Fall des Falles muss aber nach Aussage meines Arztes sicher gestellt sein, dass man innerhalb von ???? Tagen/Stunden in ärztliche Behandlung kommt.
Mein Impfarzt hat mir vor 3 1/2 Jahren aus der Druckversion von "fit for travel" vorgelesen.
Hier

Hallo,

hab vor 2 Jahren vor einer Reise durch ex-Jugoslawien mit Wildcampen & Co. die Impfung machen lassen. Gab keine Probleme mit der Impfung, bezahlen musste ich es allerdings selber, war nicht ganz billig, glaube so um die 200€ für die drei Spritzen...
Probleme mit wilden Tieren hatte ich dann natürlich keine, aber mich auf jeden Fall irgendwie "sicherer gefühlt" wenn mal Straßenköter in der Nähe waren...

Gibt es wieder ausreichend Impfstoff? letztes Jahr war er stark rationiert.
Ich fand übrigens durch Googeln eine Internetapotheke mit günstigeren Preisen.

Hallo,

klar ist so eine Imfung teuer, aber ich denke eine Eurasientour wird auch nicht wirklich billig. Von daher wäre mir die Imfpung durchaus 200,- € wert.

Gruß
Zwigges