Hallo,
diese Jahr plane ich eine Islandumrundung mit grob folgender Strecke:
Flughafen - Südküste bis Selfos - F35 und 1 außenrum.

An zwei Stellen möchte ich von der Route abweichen:
1. an der alten Ringstraße nach Mödrudalur, weiter über die F905 und die F910 nach Egilsstadir. Die F910 soll offenbar bis zu einem Stausee asphaltiert sein.
2.F208 nach Landmannalauger und über die 26 zurück. Hier frage ich mich, was wohl schöner ist, da gerade hier die Ringstraße auch attraktiv erscheint mit Wasserfällen und Gletscher und wesentlich einfacher zu fahren ist.

Zeit habe ich 25 Tage abzüglich 2 für An- und Abreise (3 Juliwochen). Reicht das?

Hinweise und Tipps auch für andere mögliche Abstecher sind willkommen.

Gibt es eine aktuelle Karte mit asphaltierten Strecken? Ich finde die neueste von 2009.
Meine Landkarte ist von freytag & bernd aus dem Jahre 2001. Ist die noch sinnvoll oder veraltet? Mir ist aufgefallen, das die Ringstraße bei Mödudalur offenbar verlegt wurde, aber ansonsten dürfte sich nicht so viel geändert haben oder?

zu 1)
Wenn du bei Möðrudalur auf die F905 abbiegst und dann auf die F910 kommst du zunächst mal nach Brú an der Jökulsá í Dal. Dieses Stück ist nach wie vor nicht asphaltiert und es gibt zwei oder drei kleinere Furten, die allesamt kein Problem sein sollten. Wenn du von Brú aus im Tal weiterfährst, zurück auf die Ringstraße und dann nach Egilsstaðir bekommst du vom neuen, asphaltierten Stück nichts mit. Wenn du entweder vor Brú am Fískiháls von der F910 südwärts abbiegst oder direkt in Brú südwärts auf der F910 ins Hrafnkelsdalur fährst dann kommst du jeweils auf der West- bzw. Ostseite des Hálslón Stausees heraus, wo man über die Staumauer fahren kann. Von dort aus in Richtung Lögurinn/Lagarfljót und Egilsstaðir ist die F910 asphaltiert und ziemlich breit. Ich würde hier das Hochland vorziehen, auf der Westseite gibt es einen warmen Wasserfall bei Laugavellir und einen schönen Aussichtspunkt in die Schlucht Dimmugljúfur, auf der Ostseite ist der Berg Snæfell ganz schön anzuschauen und du kannst zu einer heißen Quelle am Laugarfell fahren, und schließlich und endlich gibt es den Hengifoss und das größte zusammenhängende Waldgebiet Islands in Hallormstaðurskógar zu sehen. Alles in allem wesentlich interessanter als die Ringstraße!

zu 2) Tja, die Hochlandroute hat viele kleine Furten, aber Landmannalaugar ist schon ein echtes Highlight. Auf der anderen Seite verpasst du da den Skógarfoss, Seljalandsfoss, Kap Dýrhólaey und die Felsen bei Vík und eines der besten Heimatmuseen Islands in Skógar. Ich würde es spontan vor Ort vom Wetter und der Laune abhängig machen. Landmannalaugar lohnt sich außerdem nur dann so richtig, wenn du noch einen Tag zum Wandern Zeit hast.

Zeit: Könnte knapp werden, sollte aber grade so reichen. Du kannst zur Not auch fast überall auf den Bus ausweichen, was z.B. in den Ostfjorden sehr beliebt ist.

Abstecher:
- Auf der Reykjanes Halbinsel solltest du zumindest eine der beiden Strecken an der Südküste zurücklegen. Die Hauptstraße zwischen Keflavík und Reykjavík ist zum Radeln eine der ungemütlichsten Straßen Islands.
- Þingvellir, am besten weder über Mossfellsbær, noch über die Ringstraße, sondern auf der kleinen Straße dazwischen, die an Nesjavellir vorbeiführt.
- Kerlingarfjöll im Kjölur-Hochland, das ist ein ähnlich schön buntes Rhyolith- und Geothermalgebiet wie Landmannalaugar.
- Im Norden solltest du natürlich Ásbýrgi und Dettifoss nicht verpassen

Karte: Neben dem neuen Stausee und einigen kleineren Änderungen bei Möðrudalur wurden noch viele Straßen umnummeriert. Die F35 heißt z.B. mittlerweile nur noch 35. Vielleicht besorgst du dir bei Bedarf einfach vor Ort aktuelle Karten, für die grobe Planung sollte auch die alte noch reichen. Empfehlenswert sind z.B. Ferðakort-Karten, drei Teile für ganz Island, incl. "Straßenzustand" wenn ich mich nicht täusche. Kann man natürlich auch in Deutschland bei den bekannten Kartenversandhäusern bekommen.

Viel Spaß jedenfalls schonmal!

Salut!
Ich habe 2013 ähnliches vor und mir zur Vorbereitung schon eine Karte besorgt. Kostete allerdings 30 Euro oder so um den Dreh, 32,90€, um genau zu sein, habe eben nachgeschaut.
Kortabok 1:300000 von MAL OG MENNING
Gibts beim gut be-interneteten örtlichen Buchhändler, ist von 2011.
A5-Format mit Ringbindung, stabile Karten, ich finds richtig gut!
Die Rottweiler konnten es herkriegen, wurde aber importiert, aber irgendein Großhändler hatte es. Es sind Karten über Hot Pots, Campings, Radiowellen und sinnlose Dinge wie Golfplätze drin, ah ja, und Stadtpläne von einigen Städten und Ortschaften (vielleicht von allen? Sieht fast so aus...).
Falls du noch eine Info brauchst, weils dein Händler nicht findet, meld dich einfach, das kann ich sicher rauskriegen.
Viele Grüße,
Katrin
auch aus dem Schwarzwald.

Hallo,

so eine ähnliche Runde bin ich 2009 gefahren, war eine tolle Tour.

Zu 1. kann ich nichts sagen. (Mödrudalur - Egilsstadir habe ich als einzige Etappe wegen heftigem böigem Seitenwind, bei dem ich nicht geradeaus radeln konnte, per Bus zurück gelegt.)

Zu 2.: Also die Strecke über Landmannalaugar mit den vielen Furten (so geballt ist das glaube ich auch in Island selten) hat auf jeden Fall ihre Reize. Landmannalaugar hat natürlich schon viele Touristen, ist aber auch etwas Besonderes. Die Farben kommen sicher noch viel besser bei Sonne - das Vergnügen hatte ich leider nicht.
Die Alternativroute über die Ringstraße ist sicher auch recht abwechlungsreich, kenne ich aber nicht.
Ich würde da auch kurzfristig je nach Laune, Wetter usw. entscheiden. Es bleibt da eh nur der Mut zur Lücke, bzw. immer etwas für die nächste Reise übrig lassen ...

Zeit: 25 Tage sollten normalerweise reichen, aber viel Luft für Abstecher/Wandertage/Wetterkatastophen etc. ist nicht drin. Ich hatte insgesamt 26 Tage mit 3 Tagen Abstecher zur Askja + 1 Wandertag Skaftafell.

Karte: Ich fand diese (1:425000) völlig ausreichend, wenn man sich auf den markierten/nummerierten Straßen oder Hochlandpisten bewegt. Für Wanderungen findet man vor Ort geeignetes Material, z.T. auch kostenlos.

Auf jeden Fall viel Spaß & Grüße
Anja

das gleiche Kortbok habe ich auch und schon mehrere Radtouren auf Island damit unternommen. Da man es nicht für das Kartenfach falten muss hält es auch deutlich länger als eine normale Karte.

Die Route klingt sehr interessant! Könnte mir aber vorstellen das es von der Zeit knapp werden könnte.

Jakob

Guten Morgen!
Das mit der Zeit kann ich mir auch vorstellen, wenn ich mir das Land so angucke. Habe mir 5 Wochen vorgenommen.
Viele Grüße,
Katrin

Hallo,
Landmannlauger habe ich mal gedanklich gestrichen, wird wohl sonst zu knapp und wenn ich von der 26 noch zu Kerlingarfjöll und Hveravellir fahre und am Myvatn zum Maar Viti fahre, dann müssten genug Hochtermalgebiete dabei gewesen sein.
Viele Furten fressen einfach enorm Zeit und es soll keine Hetze werden.

Kommt ganz drauf an. Bei vielen Futen kann man auch einfach durchradeln...
Enorm Zeit kosten eher die Windverhältnisse und im Hochland der Zustand der Piste...kann aber auch mal einen Tag mit Rückenwind auf der Ringstraße geben wo man richtig gut voran kommt. Wenn du die Zeit für Landmannalaugar noch haben solltest lohnt sich dieser "Umweg" auf jeden Fall.

Jakob

Ich bin 2008 anderesherum gefahren. Zuerst an der Südküste über die Ringstraße bis zum Abzweig der F208, anschließend nach Landmannalauger und dann die Hochlanddurchquerung über F910/F88.

Das Teilstück über über die F208, insbesondere der Abstecher zur Eldgjà hat mir sehr gut gefallen. Es gibt zwar eine große Anzahl an Furten, zu meiner Zeit sind die meisten allerdings recht flach gewesen. Ich bin dann den Teil der Strecke in Sandalen gefahren, sodass die Furten eigentlich keinen Zeitverlust bedeutet haben.

Die Sprengissandur ist auf jeden Fall um einiges eindrucksvoller als die Kjölur, wobei das Kerlingafjöll an der Kjölur ebenfalls zum Wandern einlädt.

Viele Grüße,

Holger

Da ich Ende Juni ankomme, wollte ich nicht zuerst Richtung Landmannalauger, da zu dieser Zeit vielleicht noch Schneeschmelze ist und damit die Furten viel Wasser führen. Auf der Kjölur sind inzwischen alle Furten überbrückt, so das dies keine Rolle spielt, so meine Überlegung.

Hallo Hennig,

schau mal in meinen Bericht und auf die Routenskizze auf www.alpenradtouren.de
25 Tage sind für eine Islandumrundung genug. Ich bin im Uhrzeigersinn so gefahren: Keflavik - Reikjavik - Geysir - Gulfoss - Kfölur - Akureyri - alte Ringstr über Mödrudalur - Egilstadir - Öxipass - Djupivogur - Höfn - Kirkjubaer - dann ab ins Hochland durch die Furten nach Landmannarlaugar - Hella - Selfoss - und dann die Südküstr weiter nach Keflavik. Da haben 20 Tage gereicht für 1600 km.

Gruß Georg

Hallo,
die beste Karte für Island ist meiner Meinung nach die Ferdakort im Maßstab 1:250.000. Drei Karten decken das ganze Land ab. Sie enthalten touristische Informationen (Campingplätze, Hotels, Geschäfte) und insbesondere Höhenlinien und Höhenangaben. Die ideale Karte für Radfahrer. Die Ferdakort bekommt man z.B. bei nachNorden. Tipps zu Island und Streckenbeschreibungen, u.a. Ringstraße, Kölur, erhälst Du auf unserer Webseite im Abschnitt Island.

Warum eigentlich? Sind die nicht reizvoll?

Ich denke, es gibt eindrucksvollere Fjordlandschaften z.B. in Norwegen. Andererseits ziehen sich auch die isländischen Fjorde ganz schön hin, einmal ganz reinfahren, einmal wieder ganz rausfahren, usw. . Da es außerdem keine großartigen Wasserfälle, Gletscherlagunen oder Geothermalgebiete gibt werden die Ostfjorde bei Zeitmangel eben als erstes von der Inselumrundung gestrichen.

Wenn du ein bisschen Zeit für Abstecher hast, soll der Mjóifjörður ganz schön sein, ist allerdings eine Sackgasse. Zwischen Stafafell und dem Álftafjörður gibt es außerdem eine "Abkürzung durch die Berge" über die Lónsheiði, die ich mir bei Gelegenheit nochmal genauer anschauen wollte. Sehr sehenswert und eigentlich einen Besuch für sich wert ist auch die Lónsöræfi, talaufwärts von Stafafell. In den Ortschaften der Gegend gibt es auch jede Menge Mineralienmuseen und andere nette Kleinigkeiten...

Wenn du es eilig hast, kannst du aber mittlerweile auch getrost über den Öxi-Pass fahren, Berufjörður-Egilsstaðir. Ist in deiner alten Karte bestimmt noch als üble Hochlandpiste eingezeichnet, aber seit einigen Jahren recht gut ausgebaut.

Fotos vom Öxi findet er bei Bedarf in meinem Bericht von 2007.

Gruß Georg

Hallo,

Hier findest du auch eine Karte.

Grüsse

Christian

Hallo!
Wenn Du Piste nicht total doof findest, würde ich eine Inlands-Erfahrung unbedingt einplanen. Ist ein wichtiger Teil von Island und nach dem Furten fühlt man sich immer ein bisschen abenteuermässig Landmannalaugar hätte den Vorteil, dass der Pistenzustand im Verhälnis zu anderen Abschnitten halbwegs gut war/ist(?) und der Fleck an sich in der Kombination vielleicht sogar einmalig ist. Wir sind von dort mehr oder weniger quer durchs Land nach Stykkisholmur gefahren. Da gibts dann wunderbare Abwechslung, auch was den Strassenbelag anbelangt.

Zur Zeitplanung: Sicher machbar. Planen kann man trotzdem eigentlich wenig, weil man gegen das Wetter manchmal einfach nicht ankommt. Jeder fährt anders, aber wir hatten 2010 4 Wochen Zeit und haben vom Osten und Norden nichts gesehen. Dafür aber die Westfjorde, die ich Dir wärmstens empfehlen kann, wenn Du Asphalt, Vögel und einsamste Landstriche magst.

Viel Spass
Marco

Hallo,
noch zwei Fragen:

sind in Island Sehenswürdigkeiten wie z.B. Wasserfälle von der Straße aus gut ausgeschildert oder muss man da sehr aufpassen sie nicht zu verpassen?

Die Sonne ist im Juli in Island ca. 3 Stunden weg. Bleibt es da dämmrig genug, das man auf eine Taschenlampe ganz verzichten kann?

Die allermeisten Sehenswürdigkeiten sind gut ausgeschildert. Oft wirst du auch an kleinen Parkplätzen vorbeikommen, wo es Infotafeln mit kleinen Sehenswürdigkeiten gibt, die du sonst nirgends findest, und sei es nur ein schöner Aussichtspunkt. Es gibt aber auch einige richtig abgelegene kleine Attraktionen, die man nur nach ausgiebiger Suche findet, und wo man auch getrost dran vorbeifahren kann, ohne den Gesamteindruck zu schmälern...

Wenn du ausgesprochen nachtaktiv bist und auch zwischen 1 und 3 Uhr nachts noch lesen willst, dann ist eine Taschen- der Stirnlampe vielleicht doch angebracht, aber ich hab Island fast immer ohne bereist. Ende Juli sind es glaube ich auch etwas mehr als 3 Stunden, aber auch das geht ohne Lampe.

Teilweise ist vielleicht aber auch zu viel ausgeschildert und nicht alles davon ist interessant. Wobei das natürlich auch immer vom Betrachter (und dem Wetter) abhängt.
Mitte August ist es schon ab ca. 22-23 Uhr dunkel. Ich weiss nicht genau ob du 3.Juliwoche hingehst oder kommst.

Viel Spass!

Donnerstag geht es los und dann kann die Lampe auch daheim bleiben, wieder etwas gespart.