Hallo,

so, die Flüge nach Pamplona sind gebucht. Im September geht es von dort aus nach Santiago de Compostella.

Meine Überlegung:

Zelt (=deutlich mehr Gepäck) oder Privatunterkunft?

Welche Erfahrung habt ihr gemacht und mit was müßte man bei privater Unterkunft rechnen?

Große Schlafsäle mit einer Toilette ist nicht so unser Ding.

Gibt es genug Unterkünfte unterwegs oder sind sie oft ausgebucht? Was kosten sie so?
Sind diese soweit ok?

Danke für Eure Erfahrungen und Tips

Gruß Rennrädle

Hallo,

Das kommt darauf an. In kleinen Orten haben wir 2007 von 30 - 60 Euro bezahlt. Ausgebucht war auch schon mal, damit mußt Du rechnen. Wie die Preise diese Jahr sind werdet ihr merken. Zu Städten wie Burgos oder Leon kann ich nichts sagen, da haben wir ggecampt. Herbergen kann man von 2 er zimmer über Schlafsaal bis Matratzenlager alles erwischen.

Die Privatunterkünfte waren sauber. Frühstück gibts nicht immer, aber die Bars machen früh auf.

Gruß
Detlef

Hallo Rennrädle,
auf dem Wintertreffen in Plötzky hat lufi47 noch einen Vortrag über den Jakobsweg gehalten,
er könnte dir bestimmt einige Fragen beantworten.

Servus Renata

In den Pilgerherbergen kommst du nur rein wenn du ein Pilgerausweis hast. Pilger die zu Fuß kommen haben in der Pilgerherbergen vor Fahrradfahrer oder Reitern den vorrang.
Es gibt wie z.Bsp. in Hontanas eine Private Pilgerherberge die 4 Zimmern haben. 2010 hat die Übernachtung 20 Euro gekostet pro Person ohne Frühstück.
Wenn ihr als Touristen (Radreisende) unterwegs seit, dann würde ich nicht in die Pilgerherbergen übernachten. Den bedenke eins, die Pilgerherbergen sind für die, die auf dem Camino Pilgern. Leider nutzen einige diese Möglichkeit der Übernachtungen aus, und nehmen somit den Pilgern den Platz/Bett.

Genau kann ich dir nicht sagen, aber auf dem Camino Francés (Jakobsweg) sind in der Regel die Übernachtungen Teurer. Es gibt aber genügen Zeltplätze auf dem Camino Francés. Mit dem Fahrrad ist es kein Problem.

Buen Camino

Na klar kann ich, aber Detlef war doch auch da. Schreib was Du wissen willst. Ich denke wir(ich kenn ihn zwar nicht, aber tut das bestimmt) antworten,
Zu den Fragen, es gab eigentlich in allen Dörfern private Unterkünfte, die auch frei waren. Einzig 100 km vor Santiago wird es sehr voll und damit solltet ihr rechtzeitig buchen. Die Pilgerherbergen sind meistens um 13:00 Uhr ausgebucht(jedenfalls im August) und Radpilgerer werden erst nach allen anderen Pilgeren angenommen.
Abends immer schön Getränke einkaufen unterwegs gibt es lange Etappen ohn Supermarkt, aber mit Bar's verdursten werdet ihr nicht.

Gruß
Lutz

Hallo,

danke schon mal für die Antworten.

Dass die Wanderer Vorrang haben wußte ich und ist natürlich verständlich. Dass aber die Unterkünfte schon ab 13 uhr ausgebucht sind, hatte ich befürchtet.

Habt Ihr als Radfahrer trotzdem Unterkünfte bekommen oder mußtet Ihr mehrmals weiterradeln? Das wäre nichts für mich, denn wenn man müde ist dann macht das keinen Spaß.

Anhand der Karten habe ich das Gefühl, dass es genügend Campingplätze gibt. Ist dem so? Sie sind sicher eher einfach.
Bei der Verpflegung habe ich wenig Sorgen. Nur das mit dem Frühstück ist so eine Sache.

Was gibt es denn in den Bäckereien und Bars so zum Frühstück?

Und sind die Lokale abends zum Essen bezahlbar oder eher wie in Frankreich?

So langsam steigt die Vorfreude, auch auf die Herausforderung.

Gruß Rennrädle

Ich las und hörte schon mehrfach, dass man in den reinen Pilgerherbergen zu sehr unchristlichen Zeiten, nämlich spätetens um 6 Uhr morgens rausgeschmissen wird.

Also, das Essen abends ist mehr als bezahlbar. Wir haben immer 3 Gang Menü inkl. Wasser und Wein nie mehr als € 11,00 pro Person bezahlt, manchmal auch weniger.
Zu Campingplätzen kann ich nichts sagen, da ich sie nicht benutzt habe.
Nun das schwierigste Thema, Frühstück. In den großen Städten wie Leon oder Burgos, alles wie bei uns. Aber in den kleinen Dörfern ist das Frühstück eher unüblich. Meist nur ein bißchen Baguette und Marmelade. Aber ab so 10:00 Uhr gibt es in allen Bars diese leckeren kleinen Baguettebrötchen mit örtlichem Schinken , Käse oder Rühreier mit Kartoffeln(göttlich!).

Gruß

Lutz

Hallo Lutz,

hast Du dann private Unterkünfte gesucht und auch gefunden, ohne mehrmals weitergschickt zu werden?

Waren die ok und bezahlbar (wieviel)? Würdest Du eswieder so machen? Wir sind zu zweit und würden somit auch ein Zimmer für uns alleine bevorzugen.
In Kanada haben wir zwar auch in Schlafräumen geschlafen, aber da war es ruhig und wir waren maximal 4 Personen. Häufig hatten wir den Raum alleine aber das wird in Spanien sicher nicht der Fall sein.

Die reinen Pilgerherbergen wären nichts für uns.

Bist Du auch Pamplona-Burgos-Leon geradelt?

Gruß Renata

Hallo,

also wirklich viel war ich noch nicht in Spanien, aber die Campingplätze dort waren unverhältnismäßig teuer. Unter 15,- Euro hab ich für mich allein nichts in Erinnerung. Vielleicht beeinflusst das ja deine Entscheidung. (gerade nach Frankreich waren die Preise dort ein Schock).

Gruß
Jörg

Hallo Renata,

Wärest Du doch zum Wintertreffen gekommen.
Wir hatten die Hotels vorgebucht und hatten nur Doppelzimmer. Würde ich immer wieder so machen. Die Privatzimmer die wir gesehen haben, waren alle i.o..
Die Pilgerherbergen die ich gesehen habe waren nicht zu empfehlen! Dreckig laut und stinkig. Bernd aus Berlin hat da aber wohl deutlich bessere Erfahrungen gemacht. Aber ich schlafe nicht gerne mit vielen Fremden in einem Zimmer.
Schick mir doch deine Email per pn, dann kann ich Dir meinen Vortrag mailen.

Gruß
Lutz

In den bars gibt es süße Teilchen, oder Boccadillo. auch schon am Morgen.

DieCampingplätze am Camino sind eher günstig. Pilgermenü gibt es so um 10 - 15 Euro § gänge oft incl Wein.

Detlef

Die Erfahrungen sind ja erstaunlich unterschiedlich. Kommt sicher auch auf die Jahreszeit an. Als ich Ende August/Anfang September 2008 auf dem Camino unterwegs war (auch ab Pamplona), habe ich etwa zu zwei Dritteln in Pilgerherbergen und zu etwa einem Drittel in Pensionen übernachtet. Obwohl tatsächlich die meisten Fußpilger sich bereits am frühen Nachmittag einquartieren, habe ich in den Pilgerunterkünften bis auf ein Mal auch am frühen Abend immer noch einen Platz gefunden. Auf den "Zapfenstreich" und das morgentliche "Rausgeworfenwerden" muß man sich natürlich einstellen. Schlafenszeit war, je nach Herberge, zwischen elf Uhr und Mitternacht. Raus mußte man meist gegen acht.

Für die Pilgerherbergen brauchst Du das "Credencial", in dem Du unterwegs die Stempel sammelst und das nachweist, daß Du nichtmotorisiert unterwegs bist. Es gibt dort zum Ankreuzen die Kategorien "zu Fuß", "mit dem Fahhrad" und "zu Pferde". ich habe es problemlos in der Pilgerherberge in Pamplona bekommen, auch ohne dort übernachtet zu haben.

Du schreibst zwar, daß Du kein großer Freund von Schlafsälen bist, aber das eine oder andere Mal sollte man das schon machen, das gehört einfach dazu, wenn man einen echten Eindruck vom Jakobsweg bekommen möchte und mit den Leuten in Kontakt kommn möchte möchte, die dort unterwegs sind (nach meiner Erfahrung meist sehr kontaktfreudig und aufgeschlossen). Ich habe in den Herbergen auch vielfach andere Reiseradler getroffen.

Sofern ich in Pensionen übernachtet habe, habe ich meist sehr schnell ein ordentliches Zimmer für selten viel mehr als 30 Euro gefunden (sogar mitten in Santiago für 29 Euro, aber das war vielleicht Glück). In León Jugendherberge (die gleichzeitig Pilgerheberge ist). Den Eindruck, daß es kurz vor Santiago schwieriger oder teurer wird, hatte ich nicht. Zelt hatte ich nicht dabei.

Das waren, wie gesagt, meine Erfahrungen im Spätsommer 2008, inwieweit sie Allgemeingültigkeit beanspruchen können, weiß ich nicht.

Ich habe den Camino francés im Jahr 2004 (Heiliges Jahr) im Juni/Juli inklusive Teilstrecke Madrid - Jaca gemacht, wo ich den eigentlichen Camino begonnen habe. Bis kurz vor dem Erreichen von Galizien war es überhaupt kein Problem, spontan eine Unterkunft in kleinen Hotels oder Landgasthäusern zu bekommen. Die Kosten für ein Einzelzimmer beliefen sich im Schnitt auf ca. 40€, Abendessen war, wie bereits von meinen Vorschreibern erwähnt, in der Regel zu volkstümlichen Preisen zu bekommen. Da aber viele Fußpilger erst in Galizien starten, sah es ab Villafranca del Bierzo (bis auf den Parador alles komplett belegt) schon teilweise etwas schwierig mit der Zimmersuche aus - ich habe damals zum ersten und hoffentlich letzten Mal (ich glaube, es war in Sarria) eine Nacht in einem fensterlosen Zimmer mit Bad auf dem Flur verbracht. Ich würde an Deiner Stelle die Reise einfach auf Dich zukommen lassen und höchstens für die größeren Städte (Burgos, León, evtl. Astorga) über das Internet reservieren, um Zeit bei der Zimmersuche zu sparen und evtl. die Kosten im Voraus schon etwas besser kalkulieren zu können.

Ergänzung: in diesem Thread habe ich vor einiger Zeit einige Hinweise zu meinen Erfahrungen auf dem Jakobsweg gegeben (vor allem auf der ersten Seite am Ende und auf der zweiten Seite). ich war übrigens nicht, wie ich eben geschrieben habe, Ende August bis Anfang September, sondern Mitte September bis Anfang Oktober unterwegs.

Hallo Rennrädle!
Wenn Ihr nicht in den Refugien übernachten wollt. also den Schlafsälen der Pilger, dann bucht Euch am besten jetzt bereits die passenden Hotels an der Strecke vor. Bei "booking" könnt Ihr meist noch 1 Tag vorher kostenlos stornieren.

Auf meiner Radtour von Leon nach Santiago DC liessen sich so an allen Orten auf der Strecke Zimmer reservieren.
Die Ausnahme war die Gegend hinter dem Cruz de Ferro bei Triacastela. Dort liessen sich keine Zimmer reservieren. Aber gleich am Eingang links am Supermarkt der Stadt Triacastela stand eine nette Zimmervermieterin und fing uns Radfahrer gleich ab :-) . Sie hatte dann auch ein freies Zimmer.
In Santiago hatten wir uns über "rentalia" eine kleine Wohnung gemietet.

Wenn Ihr Eure Strecke mit Zimmern vorbucht, braucht Ihr auch mal einen Puffertag, falls mal was schief läuft. Da bietet sich auf jeden Fall Ponferrada mit der riesigen Burg als Ruhetag an.
Es grüßt Willi
www.willi44.de/santiago.htm

Hallo,

In den Bars gibt es süße Teilchen, oder Boccadillo. auch schon am Morgen.

Die Campingplätze am Camino sind eher günstig. Pilgermenü gibt es so um 10 - 15 Euro § Gänge oft incl Wein.

Weiterradeln mußten wir nur ein mal, da sind wir etwas weg vom Camino und schon war frei,

Detlef

Hi,

da hat sich wohl preislich einiges geändert: Pilgerherbergen + Pilgermenü haben bei mir 2005 zw. 5 und 7 EUR gekostet.

In Städten würde ich nicht in Pilgerherbergen übernachten, weil die um teils 22.30 Uhr die Tür zu machen. Aber vor 21 Uhr sind die Restaurants erst geöffnet. Auf dem Land hatte ich kein Problem ein Bett zu erhalten (Sep./Okt.) zu Sonnenuntergang. Allerdings war der Qualitätsunterschied teils enorm.

Zum Übernachten empfehle: Zimmer in Städten, Pilgerherbergen (im Schnitt gibt's alle 10 km eine) auf der Strecke. Es gibt es viele Straßen-Feste Ende September Anfang Oktober. Informiere Dich. Es war kein Problem etwas zu finden. Zimmer-Preise dürften sich mittlerweile verdoppelt haben (30 EUR war der Schnitt in Städten).

Gruß
Thomas

Hallo Rennrädle,

2009 war ich teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad auf dem Camino del Norte unterwegs. Die meisten Nächte habe ich auf Campingplätzen verbracht.
Waren keine Campingplätze in Nähe, fand ich auch immer einen Platz in einer Pilgerherberge oder ich konnte mein Zelt im Garten der Herberge aufbauen.

Das Zelt würde ich schon mitnehmen, da es in den Herbergen doch recht unruhig zugeht.
(Manche kommen spät, andere gehen früh, einige stehen in der Nacht auf und viele schnarchen)

Die Campingplätze in Spanien empfand ich als sehr sauber und machen haben sogar einen Pool.

Buen Camino

Wie schon gesagt, man kann in einigen Herbergen das Zelt im Garten aufschlagen. Das kostet, Stand 2010, so um die 5 Euro und Ihr habt die Möglichkeit, Sanitärräume zu nutzen, in der Küche zu kochen und auch den Schnarchern aus dem Weg zu gehen. Zu erwähnen bleibt noch, dass einige Pilgerunterkünfte nicht nur funktionell, sondern durchaus auch geschmackvoll eingerichtet sind und es in einigen Orten, wegen der vielen Wanderer, auch mehrere Refugios gibt. In den kleinen Dörfern auf dem Camino Frances übernachten weniger Pilger als in den Städten, von daher sind vielleicht diese Unterkünfte vorzuziehen. Eine Kneipe findet sich eigentlich in fast jedem Ort.
Viel Spaß, Gatzek