Hallo,
ich weiss im moment ist es etwas schwierig sich vorzustellen, dass es temperaturen jenseits der 40 grad gibt. aber ihr koennt doch mal probieren euch in meine situation hinein zu versetzten. ueber nacht faellt meistens die temperatur knapp unter 30 grad und schon ab 11 uhr sind die 40 ueberschritten. erst gegen 4 uhr wird es ein bisschen kuehler. ich trinke schon so viel wie nur geht und ueber schreite so regelmaessig die 10 liter pro tag, auch fahre ich immer mit kopftuch und befeuchte mich regmaessig mit wasser. aber dennoch uebrhitze ich und am abend glueht die sonne ewig in mir weiter. wie handhabt ihr die hitze? pausieren moechte ich nicht unbedingt. habt ihr gute tips und tricks?
vielen dank schon mal und grusse aus thailand
benni

Wenn ich Daheim bin, setze ich mich bei solchen Temperaturen unter einen Kastanienbaum in den Biergarten und trainiere hart mit einem 2,5 kg Gewicht, das schon nach wenigen Minuten um 1 kg leichter wird.

Unterwegs halte ich es halt irgendwie aus, was aber nicht immer gelingt, weshalb ich dann doch Pausen mache.

Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an jede Temperatur.

Hallo Benni,

Ich kann mir schon in etwa die Hitze vorstellen, mit der Du zu kämpfen hast. Ich bin letzten August auch schon mal bei über 35°C gefahren. Ich kann Dir nur raten, soviel wie möglich zu trinken, nicht nur Wasser, sondern auch Fanta etc.
Wenn Du nicht pausieren willst, sollst Du das Tempo runterschrauben und die Reise gemütlich angehen. Falls Deine Leistung zusammenbricht, liegt das auch an dem hohen Mineralsalzverlust bei anhaltendem Schwitzen. Dafür gibt es aber Rehydratationssalze, die Du dem Trinkwasser beigeben kannst. Schmeckt zwar wie eingeschlafene Füsse mit Arsen , hilft aber.
Wie ist es denn mit der Luftfeuchtigkeit? Wenn diese auch noch sehr hoch ist (80-90%), kann sich Dein Körper nicht mehr genügend abkühlen, so dass Du dann das ständige Gefühl von Überhitzung hast.
Auf keinen Fall Dich zu einer grösseren Leistung zwingen, wenn es nicht mehr geht, lass es oder überlege Dir, ob Du eine andere Route nehmen kannst, wo Du weniger Kilometer zu bewältigen hast.
Es ist keine Schande, falls Dein Körper nicht mehr mitmacht, ich bin letztes Jahr auch während einer Tour bei Hitze zusammengeklappt, und dabei war es in Finnland - und doch hatte es Temperaturen >30°C.
Und letztendlich ist jeder Mensch verschieden, der eine verträgt es besser als der andere.

Gute Weiterfahrt und Gruss Alex

Kilometerstand 40.749 km

Hi Benni,
Im Prinzip machst du ja schon alles, was man unter diesen Bedingungen tun kann. Eine Empfehlung wäre noch - mit den ersten Sonnenstrahlen auf der Piste sein - sofern du das nicht sowieso auch schon tust (ich hatte aus deinen Berichten den Eindruck, du bist sowieso schon eher früh unterwegs). Es ist aus meiner Erfahrung in Australien in der vormittagshälfte noch erträglich, am späteren nachmittag war dann z.T. der Asphalt so heiß daß man auch noch von unten gegrillt wurde... An so einem Tag bei 53°C war ich dann auch mal kurz vor einem Kreislaufkollaps - es ist also damit nicht zu spassen.

Also eventuell laaaange Mittagspause, oder überhaupt nachmittags bei dem überhitzten Asphalt nicht mehr viel fahren. Da du ja zur Zeit in tropischen Regionen unterwegs bist, hast du natürlich den Nachteil, daß die Dämmerungsphasen auch eher kurz sind...

Falls du es irgendwie bekommen kannst, verwende eine Sonnencreme mit Titanoxid- oder Zinkoxid-Pigmenten. Das schützt nochmal besser vor direkter Sonneneinwirkung - den unterschied kann man richtig spüren. Eventuell mal probieren, mit Baumwollhemd zu fahren, das schwitzt sich voll, kühlt aber dann auch etwas besser, oder weite lange, leichte klamotten anstelle von eng-anliegendem Radtrikot. Fahre mit einem Hut mit Krempe (oder so eine Schirmmütze), so daß dein Kopf und vor allem dein Gesicht etwas vor direkter Sonne geschützt ist - ein Kopftuch ist möglicherweise nicht das richtige (ich hatte mir in Namibia mal einen ordentlichen Sonnenbrand auf der Unterlippe zugezogen, war damals auch nur mit Kopftuch unterwegs).

Kann auch sein, daß dir die "Tropische Hitze" mit der höheren Luftfeuchtigkeit mehr zusetzt, als trockene Hitze, die wir in Namibia z.B. durch eine lange Mittagspause gut in den Griff bekommen hatten. Nicht zuletzt ist es auch so, daß man sich an die Hitze gewöhnen kann, aber das dauert natürlich seine Zeit.

Gute Tour weiterhin,

Hallo Benni,

ich hatte bisher erst 2-3 Tage dieser Art erlebt, da kommt
es einem Vor, als würde man einen offenen Pizza-Ofen vor
dem Gesicht haben, sogar Abfahrten brachten keine Kühlung,
sondern war nur noch unangenehmer. Einmal war es so schlimm,
dass mein Lunge Ärger machte und ich sofort anfing zu husten,
sobald ich tief eingeatmet habe.



Was man dagegen machen kann? Sich daran gewöhnen. Wenn es
noch unter 40 Grad sind und der Fahrtwind kühlt, kann man
versuchen, ausschließlich im Schatten zu halten.
Viel trinken sowieso, aber das machst Du ja schon.


Gruß, Andreas

Schon einmal Danke fuer die Tips. Die Loesung schlecht hin war leider nicht dabei, aber die gibt es auch nicht! Ich will ja nicht in einem Kasten mit Air-Con rumfahren! *g*
Die Sache mit der Kleidung habe ich schon probiert. Ich trage jetzt immer ein Hemd, dies kuehlt viel besser als das Trikot. Morgen werde ich mal eine andere Kopfbedeckung testen.

Joergi: Die Sache mit dem Bier habe ich auch schon getestet, hier in Thailand findet gerade das Neujahrsfest statt und dies bedeutet, dass man sich unter anderem an jeder Ecke besaeuft. So konnte ich einige Einladungen nicht ausschlagen. *g*
Gruss Benni

ich bekämpfe dieses problem in der regel an der wurzel und suche mir polare regionen zum radeln aus.

gruss, s.

Hmm... also würdest Du Radfahren im Sommer (Juli/August) in Thailand erst recht nicht empfehlen?...

Grüsse
Sasa

in thailand ist die Hitzezeit bis etwa mai, ab juni fängt dan die Regenzeit an und es wird kühler..... also ist Juli/August von den temperaturen her nicht so schlimm.

bennie kann ich verstehen, bin letztes jahr mitte mai ein bischen Rad gefahren in Ayuttya (auch in Thailand) und es war grässlich

Hallo!

zu dem Thema passt eine ähnliche Frage. Werde mit ziemlicher Sicherheit beruflich für 6 monate nach Singapur gehen (Sept-Febr). Dort ist es im schnitt über 30°C mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Ist Radfahren da noch möglich und kAnn man sich an so was überhaupt gewöhnen?
Gruß Renata

Hallo Renata,



Der Mensch kann sich an einiges gewöhnen, auch ziemlich gut
an Hitze. Kann aber einige Monate dauern.

Gruß, Andreas

Hi,

in Atlanta habe ich mich an die Hitze gewöhnt. Immer wenn es möglich war raus zum Radfahren, so bei 35 C. Das führte irgendwann dazu, da es mir bei 25C schon zu kalt war, und ich mir eine Jacke überziehen musste.

Gruss
Peter

Hallo Renata,
in Singapur wirst du dich mehr in Air Con Raeumen aufhalten als draussen. Und da hilft am besten ein dicker Pulli! *g*
Wer reich ist zeigt dieses durch uebertriebene Kaelte.
Gruss Bennni

PS: Heute hatte ich gar keine Probleme mit der Hitze, obwohl es noch waermer war als die letzten Tage und ich mehr gefahren bin! Komisch!

Hallo Benni

Also ich kann da richtig mit Dir mitleiden. Auf meiner 6-monatigen Reise durch Westafrika hatte ich auch Temperaturen von bis zu 50-Grad. In den wuestenregionen war dies noch kein Problem, da es zwar heiss aber trocken war. Da bin ich auch bei groesster Hitze noch Rad gefahren. Als ich dann aber in tropische, sprich feuchte Gebiete kam lag ich fast flach. Ich musste sogar einmal ins Spital, weil ich eine allergische Hautreaktion bekam. In Thailand wird es ja auch feucht sein. Ich fahre immer mit langer Kleidung, sprich lange Hosen und langeaermlige Hemden. Da ist die Sonneneinstrahlung nicht so enorm auf der Haut. Natuerlich ist ja auch Wasser trinken wichtig, was Du ja schon in jeden Mengen tust. Zudem habe ich meine Tagesetappen drastisch gekuerzt. Statt 70km-120km machte ich nur noch 50km-80km. Auch benoetigte ich dafuer den ganzen Tag, da ich immer etwa eine halbe Stunde fuhr und dann wieder eine halbe Stunde pausierte. Wahrend der heissesten Phase machte ich dann eine noch laengere Pause. Natuerlich brauchte es anfangs Ueberwindung die Etappen so zu gestalten, aber schlussendlich war es fuer mich wohl das Richtige. Und wenn Du dadurch nicht Dein Ziel erreichst, dann kannst Du ja immer noch ein Stueck mit oeffentlichen Verkehrsmitteln zuruecklegen, das ist keine Schande.

Ich wuensche Dir kuehlere Tage und eine gute spannende Reise
Gruess
Michi
www.bikevisions.ch.vu

Hallo Michi,
vielen Dank fuer deine Tips! Wie sahen denn deine allergischen Hautreaktionen aus??? Denn ich habe auch seit eiwa 3 Tagen viele Eitrige Pickel an Meinen Armen und Haenden. Im Krankenhaus haben sie gemeint, dass es eine Allergie sei, evtl Seafood oder Insekten. Habe jetzt Medikamente dagegen, die sprechen aber nicht wirklich an. Ich habe auch schon meinen Arzt in Deutschland kontaktiert und ihm Bilder geschickt.
Was hast du dagegen gemacht?
Ansonsten geht es mir sehr gut, ich fuehle mich fit und bin heute ohne Problem bis jetzt 110 km gefahren und gleich geht noch ein bisschen weiter.
Gruss Benni

Hallo,

wir haben bei extremer Hitze dem Trinkwasser ein bißchen Salz und Traubenzucker zugesetzt: schmeckt erst ein wenig seltsam, aber man gewöhnt sich schnell dran, und das Gefühl, dass man einen ganzen See austrinken müsste, obwohl man bereits mehrere Liter Wasser in sich hineingeschüttet hat, lässt nach.
Diesen Thread mit Links kennst Du wahrscheinlich schon?

Gruß

Antje

Hallo Benni

Also meine Hautreaktion waren ebenfalls rote Pickel, meine waren aber nicht eitrig. Einfach nur ein Ausschlag. Aber warum koennte bei Dir die allergische Reaktion statt von Seafood nicht auch von der Sonne und dem Klima kommen? Ich bin zwar ueberhaupt kein Arzt, wuerde mir das aber doch einmal durch den Kopf gehen lassen. Bei mir hat es angefangen zu jucken. Vor allem beim vielen Schwitzen und das war ja meist den ganzen Tag durch, hat sich das jucken verstaerkt. Nun merke ich sobald ich an die Sonne gehe, dass es am linken Arm wieder anfaengt und ich staendig am kratzen bin. Am Anfang war aber mein Ausschlag auf Kopf und Bauch verteilt. Ich bekam eine Spritze und Antibiotika und ein paar andere Vitamintabletten. Kann aber leider nicht mehr sagen, was es fuer eine Spritze war. Auf alle Faelle hat sie mich gleich fuer 5 Stunden ausser Gefecht gesetzt, dafuer gingen die Pickel allmaehlich weg. Durch den weiteren Medikamentenkonsum konnte ich den restlichen Monat noch relativ juckfrei fahren.
Eigentlich bin ich ja kein Fan von Medikamenten, aber es musste wohl sein....

Gruss

Michi

www.bikevisions.ch.vu

Falls Deine Leistung zusammenbricht, liegt das auch an dem hohen Mineralsalzverlust bei anhaltendem Schwitzen. Dafür gibt es aber Rehydratationssalze, die Du dem Trinkwasser beigeben kannst. Schmeckt zwar wie eingeschlafene Füsse mit Arsen , hilft aber.


Hi Alex,

weißt Du wo man diese Rehydratationssalze bekommt, Hersteller, Name des Präparates?

Ich habe nämlich auf meinen längeren Touren, wo man täglich 100 - 120 km fährt ähnliche Probleme.
Speziell auf meiner Ostafrika Tour im September werde ich so etwas brauchen.

Danke
Gruß
stiege2003

PS: Wie wars in Westafrika? Ich meine Du hattest soetwas vor?

Hallo Stiege,

Diese Rehydratationssalze müsstest Du eigentlich in jeder Apotheke in Afrika bekommen, auf jeden Fall in den grösseren Städten. Also am besten rechtzeitig mit einem Vorrat eindecken. Ich war schon mal in Ghana/Togo, und dort war das problemlos zu bekommen. Kostet auch nicht die Welt.
Es wird dort hauptsächlich kleinen Kindern verabreicht, wenn sie im Falle von Durchfall zuviel Mineralsalze verlieren, das kann unter Umständen tödlich für sie sein, da sie viel empfindlicher auf Mineralverluste reagieren als Erwachsene.
Ich hatte in Afrika auch reichlich von dem Zeug nehmen müssen, denn ich hatte mal solchen Durchfall, dass ich Austrocknungserscheinungen bekam. Dann muss man sich das Wasser regelrecht hinunterquälen. Ich konnte dann meist auch kaum was essen, aber dazu hatte sich das alkoholfreie Malz-Guiness bestens bewährt, ist Flüssigkeit und Vollnahrung zugleich

Ja, es stimmt, ich sollte nach Afrika gehen. Leider wird nix daraus. Meine Frau hat zuviel Angst um mich, und wegen einiger gesundheitlichen Probleme hat mir mein Arzt zu einer Afrikareise abgeraten. Ich habe meine Pläne deswegen umgeändert - > siehe Beitrag "Alpen-Pyrynäen-Spanien" in "Reisepartner".

Gruss Alex

Kilometerstand 43.251 km