Hallo Johannes,
bloß kein schlechtes Gewissen.
War von mir überhaupt nicht beabsichtigt hier andere Leute zum spenden zu drängen.
Das ist unsere ganz persönliche Entscheidung.
Anfangs wusste ich gar nicht, warum höhere Beträge als die € 13,50 überwiesen wurden.
Hat auch niemand angekündigt oder anderweitig erwähnt.
Und von Deinen Euronen sind mittlerweile eh schon fünf in Ruanda gelandet.
Das ist eigentlich Spende genug. Danke!
Warum wir dies Projekt aussuchten?
Wir hatten vor unserer Reise die Vorstellung eine Einrichtung zu finden, der wir helfen könnten.
Natürlich wollten wir ein wenig unser schlechtes Gewissen beruhigen, warum es gerade uns so gut geht und wir uns ein Jahr Auszeit genehmigen können.
Diese Projekte liegen aber nicht wie Sand am Meer neben der Straße.
Und die, die wir besuchten überzeugten uns nicht mit ihrem Konzept- oder wir waren uns nicht sicher, ob wirklich das gesamte Geld dorthin kommt, wo wir es haben wollten.
Zum Schluss haben wir es lieber ganz gelassen.
Bei unserem Besuch im letzten Monat in Ruanda besuchten wir das Waisenhaus
L`Esperance , von dem wir bereits vor gehört hatten.
Der Leiter Viktor Monroy ist ein in Guatemala geborener Deutscher, der in Deutschland, Frankreich, Holland, Italien, der Schweiz und in Norwegen -unter anderem- gelebt hatte und zwei Universitätsabschlüsse in Landwirtschaft und Theologie besitzt. Er spricht mehr als zehn Sprachen fliessend und brodelt über von Ideen.
Ihm reicht es nicht Spenden zu sammeln, sondern er sucht ständig nach Möglichkeiten das Heim selbst finanzieren zu können.
Mittlerweile sind sie der größte Fruchtproduzent in Ruanda und wachsen weiter.
Alles natürlich streng ökologisch.
Da man hiermit aber kein Geld auf dem heimischen Markt verdienen kann werden die Früchte jetzt getrocknet und über Fair Trade und die ökologische Schiene in Amerika und Europa vermarktet.
Neue Ideen kommen immer wieder von den auf Zeit dort arbeitenden Helfern.
Ein Hotel am See ist in Planung. Von den Gewinnen erhalten die Kinder eine ihnen entsprechende Ausbildung. Ein Großteil erhält einen Universitätsabschluss- sonst eine Berufsausbildung.
Mithilfe der Kinder wird erwartet und (anscheinend von diesen sogar gerne) geleistet.
Es herrscht auf dem gesamten Gelände eine angenehme, entspannte und friedliche Stimmung.
Auch die Nachbargemeinden werden in die Arbeiten und die Ausbildung mit einbezogen.
Viktor versucht in zwei bis vier Jahren unabhängig von Spenden arbeiten zu können.
Nach einem Tag in L`Esperance fühlten wir uns als würden wir Freunde zurücklassen.
Schöne beschauliche Weihnachtstage.
Liebe Grüße
Uwe