Seit langer Zeit mal wieder was Neues von "peterxtr".
Dafür gibt's reichlich Neues.
Während Deutschland im Schnee versank, habe ich mir in Südamerika die Sonne auf den Pelz brennen lassen und den Aconcagua (6962m) bestiegen.
Der Reisebericht steht hier:
Aconcagua-Besteigung Herrliche Momente, und oben war es natürlich noch deutlich kälter als in Deutschland, und schneereicher:
Es gibt auch ein Video vom Bergsteiger am Gipfel:
Summiting Aconcagua Aber das ist alles off-topic, denn hier sind wir in einem HPV-Forum, es soll um die Mobilität auf "Fahrrädern" gehen.
Ich habe mir ein -wie es der Gesetzgeber nennt- "anderes Fahrrad" gekauft, etwas anders ist es schon, genauso wie Mc. Donald's das etwas andere Restaurant ist:
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Die Bundesbahn spricht in diesem Falle von einer "Fahrrad-Sonderkonstruktion".
Es ist ein Traum aus Carbon und läuft bei warmem Wetter in der Ebene 50km/h, bei Regen immer noch 40-45km/h. Es handelt sich dabei um einen Milan SL des Räderwerks Hannover, Infos dazu gibt es auf der
Herstellerseite Der Witz bei diesem Fahrzeug ist die stromlinienförmige Verkleidung und die tiefe Sitzposition. Durch die geringe Bodenfreiheit nutzt man die strömungsarmen bodennahen Luftschichten, man schlüpft sozusagen unter der Atmosphäre durch. Deshalb kann man mit 160 Watt Leistung ca. 50 km/h fahren, wohlgemerkt ohne Batterie, Pedelec-igittigitt!
Bei der Spezi 2012 bin ich auf den Geschmack gekommen, als ich sah wie Velomobile Radfahrer mit spielerischer Leichtigkeit überholen können.
Ich vereinbarte beim Räderwerk eine
Probefahrt, welche ich unter dem angegebenen Link auch dokumentiert habe. Es stellte sich heraus: Velomobile, und insbesondere der Milan sind wirklich sauschnell, die Hersteller "reden kein Blech", das ist wirklich Radfahren 2.0
Allerdings muß das Velomobil leicht sein, wenn man auch Freude am Berg haben will. Beim Milan ist das der Fall, er wiegt fahrfertig in meiner Ausstattung 25,9kg. Auf dem Aconcagua konnte ich die Vorfreude auf das neue Fahrzeug genießen, am 1.6.2013 war es dann soweit: Übernahme des neuen Velomobils in Siedenburg beim Hersteller. Das Räderwerk lieferte eine fabelhafte Qualität, denn ich konnte mit 29er Schnitt das Mobil störungsfrei nonstop nach Karlsruhe überführen, über eine Fahrtstrecke von 589 Kilometern. Daran sieht man auch: Velomobile spielen in einer anderen Liga als Fahrräder. Durch den geringen Fahrwiderstand erreicht man atemberaubende Geschwindigkeiten. Auf meiner Homepage sind ein
Bericht und
Karten eingestellt, welche die Verfolgung der Tour gestatten. Der (im Bericht erklärte) Farbcode gibt Auskunft über die Geschwindikeit. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor: als Liegefahrzeug bietet das Velomobil eine perfekte Arbeitsposition, Sitzprobleme sind unbekannt, denn man hockt auf einem ergonomischen Sitz, anstatt auf einem Sattel. Letzteres ist auf extrem langen Etappen ein unschätzbarer Vorteil. Der Milan weist übrigens noch eine Neuerung auf, einen Carbon-Tretlagermast, welcher ihn nochmals leichter macht:
Gekauft habe ich den Milan, um damit häufig zur Arbeit zu fahren, da ich in Karlsruhe wohne und mein Dienstort in Mannheim ist, bedeutet das eine Tagesfahrleistung von 132km, welches mit dem Velomobil kein Problem ist. Die Fahrt nach Mannheim gelingt in 2 Stunden, mit dem Rad sind mindestens 2h45min fällig, bei höherer Anstrengung. Da ich als Lokführer zu jeder Tages- und Nachtzeit fahren muß, bietet der Milan die Chance, den Dienstort auch an Uhrzeiten zu erreichen, an denen kein Personenzug fährt. Gegenüber einem Nahverkehrszug ist die Fahrzeit nur 30 min länger (wenn man den Weg zum Bahnhof mit einrechnet), dafür hat man dann ein Individualverkehrsmittel. Und ein Fitnessprogramm ohne Zeitverlust durch Studios. Die Strecke nach Mannheim ist optimal Velomobil-geeignet, da absolut eben (Rheintal). Jedoch ist der Milan auch sehr gut berg-geeignet, was für Reisen und Touren in der Freizeit wichtig ist. Oder zum Ärgern ehemaliger Forumsmitglieder, die
Jagdsaison ist eröffnet!