Hallo Island-Freunde,
ich möchte mich nochmals für die vielen Informationen und Tips von Euch bedanken, denn dies hat zu einer wunderschönen Reise mit beigetragen - die schönste Reise in meinem Leben, aber auch die anstrengendste!
Da ich keine Hompage betreibe, möchte ich mich trotzdem mit ein paar Bildern und einigen Infos bedanken.
Meine Reise ging vom 29. Mai 2004 bis zum 24. Juni 2004.
Ich bin von Hamburg abgeflogen und in Frankfurt umgestiegen nach Keflavik. Meine 12 kg Übergepäck wurden freundlicherweise ohne Mehrkosten akzeptiert.
Für meinen Flug mit garantierter Radmitnahme und umbuchbarem Rückflug habe ich 500 Euro bezahlt. Das Rad hat für den Hin- und Rückflug nur 30 Euro zusätzlich gekostet.
Wie ich mein Rad geschützt habe, könnt ihr auf den Bildern sehen. Alles hat die Flüge ohne Beschädigung überstanden.
3 km vom Flughafen gibt es seit 2 Wochen einen neuen Campingplatz (vom Flughafen kommend nach dem Keisverkehr die erste Straße links und dann nach 250 m auf der linken Seite). Dort kann man gut bei später Ankunft und auch vor dem Rückflug Station machen. Es gibt dort mehrere Supermärkte und Tankstellen an den man sich günstig mit Lebensmitten und Brennstoff eindecken kann. Es ist auch möglich am CP seine Radverpackung, gegen etwas Geld, bis zum Abflug zu lagern.
Zu den Brennstoffen: Benzin gibt es an der Tankstelle. Gaskartuschen in allen möglichen und gängigen Varianten gibt es auch an den Tankstellen und auch oft in den Supermärkten. Spiritus kann man eigentlich nur auf dem CP in Reykjavik kaufen. Was Spiritus kostet kann ich nicht sagen aber alle anderen Brennstoffe sind zu vergleichbaren Preisen wie in Deutschland zu bekommen. Die Trangia-Benutzer hatten übrigens alle eine Adapter für den Betrieb mit Gas. Diesen gibt es bei Globetrotter für wenige Euro.
Die Distanzen, auch auf der Ringstraße, sind öfters ziemlich lang. D. h. es kann schon mal passieren, dass man auf 250 km keinerlei Einkaufsmöglichkeit findet. Studiert die Karten und deckt euch lieber mit mehr Lebensmitteln ein. Ich musste auf solch einer Distanz 4 mal Autos stoppen und und fragen ob sie Lebensmittel haben und mir etwas davon verkaufen. Alle haben mir jedoch Lebensmittel geschenkt. Nach 2 Wochen hatte ich ca. 10 kg abgenommen!
Wasser findet man eigentlich überall. Fließendes Wasser ist bedenkenlos trinkbar. Nur innerhalb großer Lavafelder findet man kein Wasser, denn es versickert sofort durch die poröse Struktur!
Ich habe 1905 km gefahren und Island gegen den Uhrzeigersinn umrundet - also in Richtung Süden. Von der Gesamtstrecke war der geschotterte Anteil etwa 500 km. Weitere 400 km asphaltierter Straße waren aber genau so übel wie Schotterpisten. Die Schotterpisten bestehen manchmal kilometerweit aus faustdicken Steinen!
Island ist weiterhin recht bergig - und das relativ durchgängig. Steigungen bis 17 Prozent werden euch öfters begegnen. Man muss diesen Umstand einfach akzeptieren aber es geht danach oft rasant bergab.
Zum Thema Island und Liegerad. Ich fahre selbst auch Liegerad und würde deshalb eine Islandreise per Liegerad auf keinen Fall empfehlen. Ich war mit einem Reise-MTB unterwegs und das war genau richtig.
Ich habe 8 Speichen und 2 Reifen verheizt. Es gibt eigentlich nur 2 Orte mit Radwerkstätten und Ersatzteilen. Das sind Reykjavik und Akureyri. D. h., wenn ihr irgendwo ein Problem habt, dann habt ihr im ungünstigsten Fall etwa 580 km bis zur nächsten Werkstatt. Neben den Standardwerkzeugen empfehle ich dringend die Mitnahme von mind. einem Faltreifen, einem Schlauch, ein Stück Kette und zumindest ein paar Speichen fürs Hinterrad.
Das beste Material ist eigentlich gerade gut genug. Dies gilt für die gesamte Ausrüstung. D. h. aber nicht, dass das beste Material das teuerste sein muss. Es muss aber alles stabil und zuverlässig sein.
Von meine 27 Tagen hat es nur an 3 Tagen heftig geregnet, 12 Tage bestanden nur aus Sonne und 12 Tage waren locker bewölkt - ich hatte Glück!!! Es bläst aber fast immer ein starker Wind. Die Richtung ändert sich aber täglich und manchmal auch stündlich. Der Wind ist in Island, zumindest während meiner Reise, eiskalt! Die Tagesdurschnittstemperatur lag bei mir so etwas bei 10°C. In der Nacht ging es auch schon mal bis auf den Gefrierpunkt. In den Bergen kann es auch mal hageln. Es gibt keine Schutzmöglichkeit bei einem Unwetter - nur euer Zelt!
Besorgt euch sofort an der ersten Tankstelle einen kostenlosen Fahrplan für die Busse. Falls ihr mal auf einen Bus angewiesen sein solltet, dann ist es sehr hilfreich zu wissen, wann dieser fährt. Er fährt nur 1 mal am Tag, aber man kann ihn an jeder beliebigen Stelle an der Straße anhalten.
Die Isländer sind unglaublich hilfsbereit, höflich, offen und sehr gastfreundlich. Englisch scheint wohl die 2. Amtssprache zu sein.
Für meine Bilder habe ich eine SLR-Kamera verwendet und ich habe Farbbilder gemacht. Insgesamt habe ich 12 Filme verbraucht. Benutzt habe ich den Film Fuji Reala 100 ASA. Weiter hatte ich ein kleines Stativ, ein Zoom von 28 bis 105 und ein 300er Tele. Filme kosten in Island so zwischen 10 und 15 Euro pro Stück.
Zu meiner Reisezeit war es immer hell. Sonnenuntergang gegen 1:00 und Sonnenaufgang so um 2:30. Man kann also Nachts um 2:00 im Zelt lesen und schreiben - natürlich ohne Taschenlampe.
Ich kann hier nicht meine Reiseerlebnisse schildern. Das würde Tage dauern, denn es war eine unglaubliche Reise.
Falls jemand noch spezielle Fragen zu Island hat, dann kann er mich gern fragen. Möglicherweise kann ich Antwort geben.
Alle, die sich in nächster Zeit nach Island aufmachen, wünsche ich eine aufregende Zeit, wenig Wind, wenig Regen aber viel zu essen.
Viel Spaß mit den Bildern. Es sind ca. 65 von 450 und sie zeigen schon einen repräsentativen Querschnitt von dem, was man so alles in Island sehen kann.
Bilder Island