Hallo,

seit geraumer Zeit bin ich ein vor allem lesendes Mitglied dieses Forums und möchte heute mal eine Frage an die Gemeinde stellen.

Vor kurzem wurde ich von einem Freund zu einer Radreise in Ägypten eingeladen. Die Tour soll in Kairo starten und entlang der Ostküste am roten Meer bis kurz vor die sudanesische Grenze führen. Leider finde ich zu dieser Strecke wenig Informationen. Es gibt wohl an dieser Küste einige Taucherparadiese mit entsprechender touristischer Infrastruktur (auf die ich nicht so viel Wert lege), aber einen Radreisebericht habe ich zu diesem Gebiet noch nicht gefunden.

Liegt das daran, dass diese Landschaft für Radler total unattraktiv ist, oder ist es nur möglich dort mit Polizeibegleitung zu radeln, ähnlich wie in einigen Gegenden im Niltal. Möglich ist auch, dass die Gegend ausserhalb der Touristenzentren unsicher ist und das Radeln aber auch das Zelten dort als nicht empfehlenswert gilt.

Zu all diesen Fragen habe ich bei meinen Recherchen kaum Antworten gefunden und wollte hier mal hören, ob jemand aus diesem Forum schon Erfahrungen in diesem Landesteil gemacht hat. Einem Beitrag hier im Forum konnte ich entnehmen, das Übernachtungen am Strand wohl problemlos wären, aber das war im November letzten Jahres. Da kann sich inzwischen einiges geändert haben.

Hey,
Ich bin von Suez aus die ersten 100km die Küste runter und ein Freund ist auch den Rest geradelt. Meine 100km waren Landschaftlich leider das hässlichste was ich in Ägypten gesehen habe, schöner lässt sich das leider nicht umschreiben. Sehr viel industrie und eine halb fertige Hotel Ruine nach der anderen.
Der Freund hatte vom Rest auch nicht gerade geschwärmt. Hurgada und co. will man ja eigendlich nicht freiwillig betreten (außer man mag riesen Hotels oder will Tauchen gehen).

Sicherheitstechnisch ist die gegend denke ich eher unbedenklich.

lg, Jörg

Hi Baldini


Zur aktuellen Sicherheitslage kann ich nix sagen, würde es aber für noch ok halten.



Bin den Streckenabschnitt Hurghada - Marsa-Alam 2xper Rad gefahren.

Alles flach, rechts die Berge der ägyptischen Wüste, links das Meer. Die ersten 30km ab Hurghada sind in der Tat sehr voll mit Hotels am Strand zugeklotzt, dann wird es aber immer besser. Je weiter Du nach Sueden kommst, desto einsamer wird es zwisćhen den Städten. Gelegentlich gibts mal einen streunenden Hund, das duerfte Dich aber, Deinem Profil nach zu urteilen, nicht schocken. Pharaonisches gibts wenig, dafür ist das Radeln stressfreier als im Niltal.

Mir hat es gut gefallen, insbesondere die Ruhe, das Schlafen am Strand, morgens in aller Einsamkeit ins Wasser, Schnorcheln etc. Die Leute fand ich nett, verfahren kannste Dich nicht, Futter und Wasser gibts auch regelmässig.

Wie sieht es mit Minen aus? Ist das jetzt alles geräumt?

Von Minen in diesem Gebiet habe ich bisher noch nichts gehört. Ich vermute mal, dass es in Grenznähe zum Sudan Minenfelder gibt oder gab.

die gibt es an der ganzen Küste, sind aber abgesperrt. So sagte es uns mal ein Tauchguide vor Safaga.

Hallo Fricka



Das Minenrisiko ist sicher nicht null. Wie so vieles im Leben. Mir haben damals aber Leute versichert, dass bis zum "Ra's Banas", dass schon ganz schoen weit im Sueden liegt, geräumt wurde, da das alles Touri Erschliessungszone sei ...

Mine heisst "Laram", kann man ja auch nach fragen, denke, es ist ok.

Als ich 1980 dort war, war die komplette Küste vermint. Es gab nur wenige zugängliche Stellen. Die verminten Flächen waren teilweise eingezäunt. Ab und zu flog mal ein Schaf in die Luft.

Das machte nicht viel, weil dort nur sehr wenige Menschen unterwegs waren. U.a. gab es kein Wasser. Das wurde in Tankwagen dort hingefahren.

Schön, wenn die Dinger inzwischen alle weg sind.