Das Radl deines Mannes ist ja noch ziemlich jung!

(Wir haben keine Räder unter 15 Jahren im Stall. Wir sind ja gegen Kinderarbeit!)
Ich sehe das pragmatisch: Warum sollte ich, was am Rad ist, und funktioniert, tauschen? So lange keine Rennen gefahren werden, ist es in Wirklichkeit völlig egal, ob ein Ritzel mehr oder weniger auf der Kassette sitzt, wenn der Schaltumfang passt. Entsprechende Kassetten sind auch in 8- und 9-fach zu bekommen, also was solls!
Was bei Gruppen ab 10-fach laut Berichten im Forum eine Rolle spielen dürfte ist, dass sie wegen der geringeren Toleranzen, empfindlicher auf Abnützung reagieren. Dann müssen z.B. Schaltwerke getauscht werden. Das passiert uns bei 8- und 9-fach so gut wie nie.
Bei uns hat es sich ergeben, dass alle Räder (bis auf 4 mit 9-fach) mit 8-fach laufen. Die Ketten kaufe ich in der 20 Stück Packung, da kosten auch die HG 71-er ziemlich wenig. Kassetten kaufe ich, wenn eine Bestellung ansteht, immer ein paar, wie auch andere Teile, deren Bedarf sich absehen lässt. Das ist einfach ökonomisch und praktisch. Mitten in der Arbeit zum Händler fahren zu müssen, weil ich Kette und Kassette tauschen muss, ist lästig. Außerdem weiß ich vor dem Kettentausch ja nicht, ob die Kassette bleiben kann, oder nicht. Aber mir ist klar, dass die 8-fach Idylle irgendwann einmal ein Ende haben wird. Angesichts der düsteren Abgesänge auf sehr viele andere Standards wie z.B. 559-er Räder, die munter weiter rollen, mache ich mir keinen Stress. Irgendwann werde ich umbauen müssen, aber sicher nicht, bevor die aktuellen Teile in der Reserveschachtel aufgebraucht sind.
Du könntest Schaltröllchen für 9-fach auf Lager legen. Die können das Leben von älteren Schaltwerken billig verlängern. (Warum die alten Schaltröllchen nie kaputt gingen, und die neuen überraschend bald, ist, so lange man nicht an geplante Obsoleszenz glaubt, ein Rätsel.)
Noch etwas: Miese Ketten sind hinausgeworfenes Geld, die ganz teuren allerdings nach meinen Erfahrungen auch ihr Geld nicht wert. Bei den Kassetten musst du nicht besonders teure nehmen. Die in mittlerer Preisklasse tun es genau so. Am Liegeradl fahre ich z.B. nach 13000km immer noch mit der ersten Kette und der erste Kassette.
Für den Fall, dass das Rad deines Mannes das Zeitliche segnen sollte, wie oben geschrieben, wäre eine vorausschauende Maßnahme ohnehin vernünftig: Wenn ihr den Platz habt, könntet ihr ein passendes Rahmenset gebraucht kaufen und einlagern. Das braucht nur wenig Platz, (Was am Rad dran, aber nicht mehr gebraucht wird, kann ja entsorgt werden.) Solche einfachen und robusten Rahmensets sind jetzt noch günstig zu bekommen, teilweise in einer Qualität, die neu kaum mehr, oder nur sehr teuer, hergestellt wird.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen neue Entwicklungen. Ich frage mich nur, wozu ich allen möglichen Schnickschnack wie eine Federgabel in der Gegend herum schleppen soll, wenn ich sie nicht brauche.
lg!
georg