Bin vor kurzem von einer zweieinhalb-wöchigen Tour aus Irland zurückgekehrt, und es hat quasi die ganze Zeit nur gestürmt und geschüttet. Hier meine aktuellen Erfahrungen zum Thema Regenklamotten...

Ich hatte eine gute North Face Regenjacke dabei, die war dicht, aber leider viel zu weit, so daß alle Atmungsaktivität nichts geholfen hat. Das Kondenswasser vom Schwitzen ist zwar wärmer als der Regen, aber letztlich genauso naß. Außerdem war die Jacke am Rücken zu kurz, ging grade so über den Rand der Regenhose.

Womit ich zum Hauptproblem komme: meine Regenhose war ein billiges no-name Produkt vom örtlichen Sportgeschäft. Sie hat ca. eine halbe Stunde das Wasser abgehalten (trotz zusätzlichem Imprägnierungsspray), dann war sie undicht. Die Jeantex Regenhose von einem Mitfahrer hat es etwas besser überstanden, war immerhin ein paar Tage lang dicht bevor die gummierte Schicht innen Risse bekam und das Wasser am Hintern einen Weg hinein fand.

Wirklich dicht waren die Rainlegs, die schützen allerdings nur die Oberschenkel und auch nur wenn der Wind nicht von der Seite kommt. In Kombination mit einer Jacke, die das Hinterteil nicht bedeckt, und bei frostigen 13°C leider auch nicht zu gebrauchen. Besser hatte es da der dritte Mitfahrer mit einer viele Jahre alten Löffler Colibri Regenhose, die ist zwar eselig teuer aber funktioniert.

Und dann waren da noch die nassen Füße... wasserdichte Socken hatte keiner von uns dabei, daher kann ich dazu nichts sagen. Die winddichte Variante von Gore hatte ich mit, aber die hält (natürlich) das Wasser nicht draußen. Die extralangen Gamaschen von JeanTex haben das prinzipbedingte Problem, nur gegen Wasser von oben zu helfen. Nach der ersten Pfütze kann man die Gamaschen auch getrost wieder ausziehen, die Schuhe sind dann durch das Spritzwasser komplett naß. Der Spritzschutzlappen am vorderen Schutzblech eines Mitfahrers half schon etwas, weil nicht der gesamte Inhalt der Pfütze sich in den Schuh ergoß, aber unter den extremen Bedingungen in Irland blieben die Schuhe damit vielleicht eine Stunde länger trocken bis sie genauso aussehen wie ohne den Lappen.

Nach einigen Tagen hatte ich die Nase voll und hab mit Hilfe von Plane, die wir für den Transport der Räder im Flugzeug dabei hatten, und Nadel und Faden aus dem Reisenähzeug die Überschuhe unten zu genäht. Ein Loch für die Cleats war zwar sofort wieder drin, aber da kam kein Wasser rein. Durch Herumlaufen auf der Plane zeigte diese zwar nach zwei Tagen schon deutliche Gebrauchsspuren, aber mit ein paar Streifen Gewebeklebeband ließ sich ihr Leben deutlich verlängern (direkt am Überschuh hält das Klebeband leider nicht).

Die neue, nach dem Urlaub erworbene Ausstattung sieht jetzt so aus:
- Gore Oxygen Regenjacke aus Gore Paclite Material mit stark verlängertem Rückenteil, das geht zumindest bis zur Sattelkante selbst bei meiner sportlichen Sitzhaltung
- Löffler Colibri Regenhose, letztlich auch Gore Paclite Material
- mangels Alternativen die erwähnten selbst abgedichteten JeanTex Gamaschen

Nasse Hände sind mir egal solange es zweistellig positive Temperaturen hat, für den Winter werde ich mir wohl Neopren-Handschuhe kaufen. Meine Winterschuhe sind auch wasserdicht, so daß ich ggf. auf wärmende Neopren-Gamaschen zurückgreifen kann. Ich hoffe ich bin jetzt auf solche unwürdigen Wetterlagen besser vorbereitet.

Gruß, Andre