Das Argument dieser "Alternativen" lautet: FSME (Hirnhautentzündung) ist viel seltener, als die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose. Deswegen ist die Impfung überflüssig, weil das Risiko einer Infektion ja so gering sei.
Tolles Argument. Echt.
Hm, genau diesen Teil des Artikels fand ich noch am sachlichsten. Nicht so sehr den Vergleich mit Borreliose, aber die absoluten Zahlen für FSME. Ich habe zugegebenermaßen schon vor einigen Jahren in einer Apotheke (die also eher nicht verdächtig ist, gegen die Impfung zu sein) auf einer Infotafel gelesen, dass es bis dahin in Deutschland insgesamt 10 (kein Schreibfehler) bekannte Todesfälle durch FSME gab. Unter diesen Umständen muss man tatsächlich sehr sorgfältig abwägen, ob man das durchaus vorhandene Risiko einer Imfpung eingeht. Die Wahrscheinlichkeit, auch ungeimpft, an FSME zu sterben ist derart gering, dass sie eigentlich nicht ins Gewicht fällt.
Ich finde es durchaus wichtig, sich ab und zu mal klar zu werden, von welchen Fallzahlen wir eigentlich reden. Auch ist FSME im Gegensatz zu eigentlich allen anderen Krankheiten, gegen die standardmäßig geimpft wird nicht geeignet, Epidemien auszulösen, so dass das Argument, dass ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung Antikörper besitzen sollte um eine weitere Ausbreitung zu verhindern hier auch nicht zieht. Aus all diesen Gründen bin ich übrigens nicht gegen FSME geimpft (was meine ganz eigene Entscheidung ist, die nicht verallgemeinerbar ist).
Wenn man damit vergleicht, dass in einem einzigen schlimmen Grippewinter 20.000 Menschen in Deutschland an Grippe gestorben sind, wird klar, dass es *deutlich* wichtiger und sinnvoller ist, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Martina