Wer nicht mehr träumt, der verschläft die Gegenwart.
Anlass meines Fadens war neben dem Malediven Radweg auch der Film über unsere Mütter und Väter, die auf so erschreckende Weise erfuhren, wie sich ihre Jugend-Träume in Luft auslösten. Umso mehr bin ich dankbar, dass ich mit meinen Kumpels aus alter Zeit, heute noch eine intensive Freundschaft und manchen Traum pflegen kann. Gibt es denn etwas Schöneres, als mit alten Freunden jung zu bleiben alt zu werden?

War es früher die Mittelmeerrundreise mit dem Motorrad oder die Welttour mit der Ente, so merke ich heute sehr deutlich, dass mir das alles viel zu viel Gerödel wäre oder aus weltpolitischen Gründen gar nicht mehr lustvoll funktioniert. Ja, da hat der Bernd ganz recht, glücklich bin ich auf der Radtour durch die Eifel oder irgendwo im näheren Umkreis und freue mich dabei wie ein Kind, wenn ich neue Kleinigkeiten sehe, rieche oder anderweitig er-fahre. Das Suchen mit der Lupe und viel Zeit, so wie es Matthias oder Ingrid beschreiben, kommt mir dabei sehr nahe und die Veränderungen der Träume sind spürbar, auch weil ich mich lieber heute als morgen für längere Zeit aufs Rad setzen würde.
Gabi aus der Schweiz hat das auf den Punkt gebracht, denn mir fehlt mittlerweile das existentielle Bedürfnis, den Traum nur im fernen Land leben zu können. Dazu kommt, dass ich aber auch schon viel sehen und erleben durfte. Trotzdem hat der Traum von Indonesien und den Malediven Bestand, auch wenn mich im Augenblick eher Portugal, Frankreich oder Griechenland anlachen

Nochwas: Der Realitätssinn hier im Forum ist schon beängstigend erschreckend

Herzliche Frühlingsgrüße aus Neuss, wo auf der ehemalig geplanten Trasse der A46 jetzt ein Radweg gebaut werden soll. Nicht sofort aber immerhin.

Jürgen