Hallo zusammen,

ich habe an einem älteren Centurion Rennrad heute die Kurbel ausgetauscht, weil ich für eine Bergtour vorne eine kleine Übersetzung wollte. Jetzt schaltet der gute alte Suntour Umwerfer nicht mehr aufs große Kettenblatt, weil die Kettenblätter an der neuen Kurbel deutlich weiter nach außen (rechts) versetzt sind als an der alten. Die Bauweise der alten Kurbel ist deutlich schmaler. (Deutlich meint einen Unterschied von vll. ~5mm)

Wie löse ich das Problem jetzt? Brauche ich ein neues (schmaleres) Innenlager oder einen neuen Umwerfer?

Nachtrag: Es liegt nicht an der Anschlagschraube, die ist maximal weit raus gedreht, und auch nicht an der Kettenblattgröße, die ist jetzt kleiner.

Klingt alles danach, dass du ein Tretlager mit geringerer Achslänge brauchen würdest. Ist doch Vierkant, oder? Da sollte sich eigentlich was passendes finden lassen.

Wie Sammy schon sagte, du brauchst ein Innenlager mit kürzerer Achslänge (wenn es Vierkant ist).

Gruß
Thoralf

Ich hoffe doch sehr, dass das Tretlager ne Welle hat und keine Achse, das Fahrrad sollte sich nicht unter mir drehen.

Sorry, juckte mich grad.

Ja, gerade bei Vierkant können die Aufnahmen sehr verschieden ausfallen. Bei einer alten XTR Kurbel sorgt eine Wellenlänge von 108 mm für etwa dieselbe Position wie bei einer XT mit 126 mm. Zu allem Überfluss werden Kurbeln heute gerne machoartig breit gebaut.

Bei Oktalink und insbesondere den Außenlagern hat man verschissen.

Christian

Wie schon von anderen erwähnt: Tretlager mit kürzerer Welle. Doch mich würde hier mal interessieren (mir steht bald ein ähnlicher Tausch ins Haus) - kann man die Wellenlänge auch rechnerisch bzw. durch Messen bestimmen oder nur durch "Versuch und Irrtum"?

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Versuch und Irrtum geht am besten. Es reicht ja ein Tretlager da zu haben (gern auch mit Lagerschaden), der Rest ist dann Differenzmessung/Rechnung.
Bei manchen Kurbeln wird angegeben, welche Kettenlinie man mit welchem Tretlager erhält, auch da kannst du direkt rechnen.
Aber wegen der Kröpfung und des Wellensitzes irgendwo in der Kurbel ist es mit Messung an der Kurbel selbst faktisch nicht möglich die nötige Wellenlänge zu ermitteln. bzw man bräuchte zusätzliche Hilfsmittel, deren Anschaffung/Bau in keinem Verhältnis zum Aufwand stünde.

Wenn das neue große KB zB 3 mm zu weit außen steht, brauchst Du (beidseitig symmetrisch) eine 6 mm kürzere Welle als die vorhandene. Gibt es genau die nicht, dann noch bisserl kürzer. Dabei ist zu beachten, dass das Kurbelauge noch Luft zum Tretlager hat. Normal kein Problem, aber bei deutlichen Unterschieden könnte es doch kritisch werden. Nur durch Meßschieber reinhalten und ablesen kann man es mE nicht berechnen.

Christian

Alles klar. Danke an alle. Dann werde ich wohl Montag mal zur Selbsthilfewerkstatt und schauen, ob sie dort ein passendes Vierkant-Innenlager für mich haben.
Blöd nur, dass ich dann, falls ich die alte Kurbel wieder dran bauen will, auch das Innenlager mit wechseln muss.

Wie alt ist denn Dein „älteres Centurion-Rennrad“? Wenn der Rahmen und das Tretlager evtl. schon Silberhochzeit gefeiert haben, möchten die möglicherweise nur ungern voneinander loslassen. Da könnte sich vielleicht die Recherche lohnen, ober man nicht einen passenden Umwerfer mit größerem Schwenkbereich findet.

Bernd

Das ist eben so, bei Vierkant will mehr oder weniger jede Kurbel ihr eigenes Lager. Dafür kann man bei dem System die Kettenlinie nahezu stufenlos anpassen, das geht bei HT2, GXP und wie das moderne Zeug alles heißt, dann nicht so ohne Weiteres.

Theoretisch geht es zu berechnen, wenn man sämtliche Maße des Konus genau hat. Praktisch lässt sich sowas mit Hausmitteln nicht so ohne weiteres messen.

An meinem Randonneur habe ich ziemlich viel Versuch und Irrtum gebraucht. Jetzt liegen eine Menge an verschiedenen Lagerlängen in meiner Teilekiste...

Gruß
Thoralf

So genau kenne ich das Alter von dem Rad nicht, aber >30 Jahre ist es sicherlich. Und vermutlich ist das Tretager seitdem drinnen.
Der erste Ausbauversuch ist gestern in der Selbsthilfewerkstatt gescheitert. Da hat sich nichts bewegt.



Laut Radladen sieht es diesbezüglich schlecht aus. Außerdem wäre dann die Kettenlinie schlechter. Der aktuelle Plan ist jetzt, dass ich das Rad nochmal zum Service abgebe, damit die sich daran versuchen.

Hi, danke für eure Infos! Das mit der Teilekiste und den diversen Lagern auf Halde kenne ich leider Damals hatte ich gleichzeitig die Kurbel getauscht und von sechs auf acht Ritzel erhöht, da war es schwierig, wieder eine gescheite Kettenlinie hinzukriegen...

Ich werde also diesmal den neuen Kurbelsatz auf die alte Welle setzen und dann die Differenz messen - vom kleinen Kettenblatt zum Sattelrohr. Dann passt ja vielleicht sogar eines von den Lagern aus meiner Teilekiste

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de

Gute Fahrradwerkstätten haben zumindest die Technik, Rahmen und Werkzeug so zusammenzuführen, dass die Kraft punktuell ordentlich eingeleitet werden kann. Bei fettfreiem/fettarmen Einbau des Tretlagers und u. U. korrosionsbegünstigenden Fahrbetrieb kann der kraftfordernde Ausbauprozess nach zwei bis drei Jahrzehnten aber auch zur finalen Unbrauchbarkeit führen. Daher die Idee, zunächst über einen neuen Umwerfer nachzudenken, wenn das Lager ansonsten noch o.k. ist. Dennoch viel Erfolg beim Werkstattbesuch.

Bernd

Wegen einer berggängigeren Übersetzung hätte ich nicht die ganze Kurbel getauscht, sondern nur die Kettenblätter. So tun sich halt neue Fragen auf:

Ob ein schmaleres Tretlager die Lösung ist ? Passt dann die Kröpfung der Kurbel noch dazu? Links wirds ja auch schmaler. Soll da auch ein neuer Kurbelhebel ran ? Geht der dann noch an der Kettenstrebe vorbei ? Bleibt der Abstand zwischen den Pedalen der gleiche (Kröpfung)? Denn wie Christian oben schon schrieb, werden