Hallo Lucas,
kaufen könnte man komplette Zelte in "Bikepacking-Variante" mit kürzerer Gestängeteilung, z.B. von Bigagnes (allerdings mit Hilleberg nicht zu vergleichen).
Ich habe in der Vergangenheit bei zwei Zelten mir ein derartiges Gestänge selbst gebaut:
1. vorhandene Gestänge-Gesamtlängen genau ausmessen. Prüfen, ob die vorhandenen Längen beim Aufbau wirklich genau passen. Korrekturen im Millimeterbereich wären möglich.
2. Rechnen und planen. Gesamtlänge zuzüglich 1x Einstecklänge geteilt durch x Segmente = Packmaß. Nicht zu kurz planen, da sich die Steifigkeit erhöht, je mehr Segmente vorhanden sind, denn die Einsteckteile biegen sich nicht. Ein kürzeres Gestänge ist also weniger elastisch und damit theoretisch bruchgefährdeter. Ich habe mich damals der Innenhöhe einer Ortlieb-Backroller-Tasche gerichtet. (Die oben genannten 22 cm halte ich für extrem kurz. 45 cm müssen es aber auch nicht sein, denn Hilleberg orientiert sich an Rucksacktouristen.)
3. Wenn die Zahl der Gestängeteile festgelegt ist, die Längen der Segmente (ohne Einsteckteile) ausrechnen. Dabei beachten, dass es Gestängeteile mit und ohne Einsteckteil geben kann. Alles nochmals nachrechnen. Sollten vorgebogene Gestängeteile vorhanden sein, scheidet das Kürzen aus.
4. Zusätzliche Gestängesegmente vom selben Gestänge bestellen. Gibt es bei Hilleberg-Händlern.
Man benötigt also kein komplett neues Gestänge, wie weiter oben vermutet wurde.
5. Anzeichnen und Sollmaße mit Klebeband auf der "guten" Seite abkleben. Alles nochmals nachprüfen und nachmessen.
6. Segmente mit Feinsäge kürzen. Abrutschen und Kratzer vermeiden, da sonst Rissbildung möglich.
7. Schnittkanten sauber entgraten.
8. Gestänge montieren und das Zelt testen.
Nachteile habe ich im Gebrauch nie festgestellt. Viel Spaß beim Kürzen und Campen.