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#822388 - 26.04.12 18:00
Bulgarien: Rila-Querung
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Hallo liebe Bulgarienfreunde,
hat schon einmal jemand von Euch versucht, vom Rila -Kloster kommend das Gebirge in Richtung Razlog zu queren? Hinter der Berghütte geht die Straße in einen Wanderweg über und deshalb stellt sich folgende Frage: Ließe der sich mit einem vollbepacktem Rad (freilich auf MTB-Basis)bewältigen oder läuft man hier Gefahr das Rad über viele, viele Höhenmiter hinweg (möglicherweise über die Schneegrenze hinweg?)einen schmalen Steig hochtragen zu dürfen? Schiebeinlagen wären ok, tragen nicht. Auf Google Earth ist nichts erkennbar, weil sogar Straßen (von denen ich weiß, dass sie da sind) nicht zu erkennen sind und es sich außerdem um ein schneebedecktes Winterbild handelt. War da jemand zufälligerweise schon einmal (auch zu Fuss)und kann was zur Wegequalität sagen? Gruß Nat
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#822420 - 26.04.12 19:52
Re: Bulgarien: Rila-Querung
[Re: natash]
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abwesend
Beiträge: 866
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Hallo, Natash es ist zwar schon eine Weile her: Ich bin 1971 übers Rilagebirge gelaufen. Damals waren die Wege nur begehbar und nicht befahrbar. Saumpfade, geeignet für Maultiere und Fußgänger. Ich bin damals über den Mussala gekommen, und später mit der Kleinbahn Richtung Piringebirge zum Vihren gefahren.
diese Info wird Dir sicherlich wegen des Alters wenig nützen. Aber schön wars doch, war meine allererste Hochgebirgstour mfg michiq_de
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Geändert von michiq_de (26.04.12 19:52) |
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#822533 - 27.04.12 08:37
Re: Bulgarien: Rila-Querung
[Re: natash]
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abwesend
Beiträge: 2.432
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Ich war im Herbst in dieser Gegend und hab das Gebirge von Razlog in S/N-Richtung zum Kloster hin überquert. Da war mit dem MTB fast alles fahrbar (nur die letzten 200 m vor der Hütte - dort einfache Übernachtungsmöglichkeit ! - am Sattel nicht). Der Downhill zum Rila-Kloster war super, ist aber in umgekehrter Richtung nicht wirklich empfehlenswert, weil du ca. 500 HM schieben wirst müssen.
Unsere Route damals : Razlog offroad über Feldwege nach Belica (dort gute Übernachtungsmöglichkeit). Dann in das Seitental Richtung Bärenreservat und dann links auf gut fahrbaren Forstweg hinauf nach Semkovo (Übernachtungsmöglichkeit, gutes Hotel). Hinter Semkovo beginnt ein weiterer Forstweg (der direkte Wanderweg ist zumindest bergauf unfahrbar !) der in weitem Borgen sehr schön und aussichtsreich bis knapp unterhalb der Hütte am Sattel führt. Dann die schon erwähnte Schiebepassage. Weiter Richtung Rila geht es erst einmal bis zu einer anderen, weithin sichtbaren Hütte bergab und dann auf Fahrweg über den Paß (es gibt auch eine direkte Verbindung Hütte - Paß, ist aber lt. Hüttenwirt nicht fahrbar, obwohl ich das rückschauend nicht ganz glauben kann). Dann geht es bergab auf Fahrweg bis zu einer Alm und dort auf dem Wanderweg links weiter bergab (Fahrweg endet 2 km später !) immer parallel zum Bach. Ist ein recht anspruchsvoller Downhill der wieder auf einem Fahrweg endet und dann auf diesem bergab (der Wanderweg ist zwar kürzer aber unfahrbar, man trifft unten wieder auf die Markierung). Dann einfach das Tal rausfahren bis zur Asphaltstraße zum Rila-Kloster (Achtung : der Wanderweg auf der rechten Talseite lohnt sich nicht, ist über weite Strecken unfahrbar !).
Wir haben MTBs mit Rucksack und Packsack (keine Packtaschen, die wären sehr hinderlich gewesen) benutzt - mit anderen Radtypen ist das nicht machbar. Du bekommst vor Ort (am einfachsten aber noch in Sofia) sehr gute Wanderkarten mit denen man sich hervorragend orientieren kann. Mir was es wichtig, möglichst wenig auf Asphalt zu fahren und das hat sich in Bulgarien ausgezeichnet machen lassen (für viele Asphaltstraßen ist ein MTB kein Nachteil wie ich auch auf meiner ersten Bulgarien-Reise zu Pfingsten 2011 - da mit dem ReiseRR - feststellen musste).
Falls du noch Fragen hast stehe ich gerne zur Verfügung - Gruß Gerold
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#822705 - 27.04.12 18:13
Re: Bulgarien: Rila-Querung
[Re: gerold]
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Hallo Gerold, prima, genauso etwas wollte ich lesen. Wir kommen dann ja aus Richtung Serbien (mit vollbepackten Rädern und 4 Taschen dran)und sind auf dem Weg Richtung Osten, aber 500 hm sind ja doch eine überschaubare Nummer, wenn man weiß, was da so ungefähr kommt. Bei der letzten rilaüberquerung haben wir auch den 1/2en tag geschoben und zwar mit rennbereiften Rädern , das sollte mit etwas geländegängigeren Rädern einfacher sein. Ich fänds halt schade einfach auf der Straße die interessantesten Teile des Gebirges (und das Kloster) auszusparen, deshalb die Überlegung. Übernachtung ist ohnehin kein Problem, wir haben ja ein Zelt dabei, wobei ich ja den rustikalen Charme bulgarischer Berghütten durchaus angenehm finde. Gruß Nat
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#822728 - 27.04.12 19:55
Re: Bulgarien: Rila-Querung
[Re: natash]
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abwesend
Beiträge: 6.267
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Falls Ihr vorm Rila Eure Knochen etway "ordnen" wolt empfehle ich Saparewa Banja (Heilbad), sofern es in etwa am Weg liegt. Und von Razlog aus Abstecher ins Pirin zum Wichren ind dann Koncheto (Pferdchen), das allerdings kaum mits Rad, heißt so wegen Querung im Reitsitz
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#841042 - 01.07.12 14:39
Re: Bulgarien: Rila-Querung
[Re: gerold]
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Hallodri allerseits, wir sind wieder da und können vermelden: die Strecke ist mit schwerbepackten Reiserädern machbar, aber nur mit Einschränkungen zu empfehlen. Gerade mit Lowridertaschen bleibt man ständig an Steinen oder Sträuchern oder Wegrinnen hängen, was zu sehr unsanften Zwangsabstiegen führen kann. Teile des Weges sind zugewachsen und mit querliegenden Bäumen verstellt. Außerdem war die Schneeschmelze in ihren Endzügen, was den Bach dazu veranlasst hat Teile seines Laufs auf den Wanderweg zu verlegen und stellenweise tiefe, matschige Furchen in den Weg zu graben. Nasse Füsse dürfen einen also ebensowenig schrecken wie kraftaufwändige Tragepassagen. Teile der Strecke konnten nur nach Abladen und Voraustragen der Lowridertaschen sowie unter Einsatz zweier Personen beim Hochschieben von Fahrrad und restlichem Gepäck bewältigt werden. Was mit dem MTB ohne Gepäck gerade noch machbar ist, geht halt mit vollem Gepäck nicht mehr ohne weiteres. Andere Wegstrecken ließen sich ganz überraschend fahrend bewältigen. Die Strecke ist also recht anspruchsvoll und sehr kräftezehrend. Ich würde das nächste Mal zumindest die vorderen Taschen weglassen oder mir eine alternative (höhere) Aufhängung überlegen. Entschädigt wird man mit einer grandiosen Hochgebirgslandschaft, in der wir den den ganzen Tag keinen getroffen haben, wenn man mal vom Betreiber der Makedonia Hütte sowie einigen dort einkehrenden jugendlichen Bergfreunden absieht. Oben lagen noch wenige Schneereste. Die genaue Strecke wird noch nachgereicht. Wir haben hinter den Biwakstellen unterhalb des Rilaklosters in einer Unterkunft übernachtet und sind nach Überquerung der Kamms nach Belitsa abgefahren. Für diese Strecke haben wir den ganzen Tag benötigt. Gruß Nat
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