Hallo,
ich möchte mich hier mal einreihen und meine Erfahrungen preisgeben.
Seit etwa 7 Wochen bin ich nun Besitzer des 4-fach Laders mit den 800mAh Efest-Akkus, Einbauort: Gabelschaft.
Hier bekam ich die ersten Probleme. Der Lader war nicht in den Schaft zu bekommen. Tatsächlich lag das Problem aber nicht oben beim Lader, wie anfangs irrtümlicherweise gedacht, sondern am unteren Ende der Gabel, weil diese sich dermaßen verjüngt, dass neben den Akkus keinerlei Platz für weitere Kabel vorhanden ist. Jetzt stand ich vor der Entscheidung: Satteltasche oder Umbau?
Nach kurzer Recherche über andere Akkubauformen zerlegte ich den Lader wieder und verlegte die vier AKkuleitungen aus der Gabel heraus durch das Unterrohr. Achja, ich wollte ja möglichst wenig sichtbaren Kabelsalat. Also mal eben fix das Tretlager heraus und vorsichtig die Leitungen darüber ins Sattelrohr durchgefädelt. Die drei Efestakkus ordentlich verlötet und eingeschrumpft waren dann auch schnell im Sattelrohr. Dafür musste ich die Leitungen aber wieder etwas kürzen um kein Problem beim Hereinstecken der Sattelstange zu bekommen. Deswegen wanderte das Tretlager vermutlich noch 10mal rein und wieder raus. Immerhin hab ich nun die Gewissheit, dass bei keinem Zusammenbau eine der Akkuleitungen durch das hineingedrehte Tretlager beschädigt wurde.
Ich erspar' euch den weiteren Leidensweg bis ich einigermaßen zufrieden war:
Damit der Akku auch mal zum Nachladen herausgenommen werden kann hab ich das letzte Stück leitung durch flexibles Silikonkabel aus dem RC-Bereich ersetzt. Zufällig passte der verschrumpfte Akku genau in die Sattelstütze. Einmal zu tief eingetaucht und sie kam mit Akku wieder heraus. Jetzt wo sie eh drinsteckt (und es bislang auch bei rauer Fahrweise blieb) hab ich auch keine Bedenken mehr am Sattel herumzustellen. Trotzdem habe ich mich von einem Zwischenstecker mittlerweile verabschiedet. Um Übergangswiderstände oder kurze Unterbrechungen auszuschließen verbindete ich den Akku mit Tamiya- und Balancerstecker. Der Balancer sollte eventuelle Wackler des Tamiyasteckers ausgleichen, für den Ausgleichsstrom der Zellenangleichung reicht ein geringerer Querschnitt. Der Tamiyastecker ist nicht mehr verbaut und der komplette Strom fließt über den Balancerstecker. Das funktioniert auch mit fast 20W am Scheinwerfer ohne Probleme und wird wohl auch so bleiben. Dafür liegt im Rahmen deutlich weniger Kabelsalat.
Erste Inbetriebnahme:
Gleich nach Erhalt wollt ichs wissen. Kapazitätsmessung! 800mAh hab ich nicht herausbekommen, aber gut 700 waren es schon, wenn ich mich richtig erinnere. Jedoch bei recht hohem Ladestrom (1A) - der Wert geht also absolut in Ordnung. Anschließend kam der Lader erstmal auf den Prüfstand. Doch dann - irgendwie lädt der nicht. Irgendwann war's klar. Die eine Zelle ist komplett geladen in den Akku gewandert, während die beiden Anderen eventuell 50% Restladung hatten. Da der Balancer aber sehr sparsam arbeitet konnte er das nicht auf die Schnelle ausgleichen und schaltete alle paar Sekunden ab. Vorteilhaft aber, dass auf diese Weise kein Akku beschädigt werden kann. Nach kurzem Laden der anderen beiden Zellen war das Problem gegessen und der Lader verrichtete seinen Dienst und tut dies bislang ohne sonstige Ausfälle.
Im Lader selbst kommen durch die frühe Abschaltung der Spannung (9.8 bis 12.5V) übrigens noch etwa 500mAh zusammen. Normalerweise werden die Zellen aber von 4.2 bis 3V entladen, daher die Differenz.
Da nun die komplette Lichtanlage über den 12V Ausgang des Laders gefüttert wird unterbrach ich die Zuleitung zum Akku und beobachtete wie er reagiert. Beim Drehen des Rades kurzes Flackern. Der Lader registriert offensichtlich die schwache Spannung am Ausgang und schaltet ab. Weiß es aber eine Sekunde später nichtmehr und das Spiel geht von vorne los. Also kurze Unterbrechungen sind kein Problem. Bislang trat dies aber nicht auf.
Dafür aber die "lange" Unterbrechung, ausgelöst durch entladenen Pufferakku. Ein Problem, was mich etwas unvorbereitet traf. Etwa 3 Stunden unterwegs mitten in der Nacht, zwischendurch immer längere Phasen mit etwa 16W am Scheinwerfer, zack - da wurde es finster. Ups, was ist denn jetzt passiert.
Kurze Pause und die Verkabelung geprüft. Kein Blinken der Kontrolleuchte - er wird doch nicht die Hufe von sich gestreckt haben? Reservelicht an und weitergefahren. 3 Minuten später wurde es plötzlich hell. Ah er lebt noch! Bei mäßigem Tempo brach noch einmal die Spannung auf kleiner Lichtstufe zusammen und erholte sich 3 min später wieder.
Der kleine Pufferakku war auf 9.8V eingeknickt, vermutlich beim Flutlicht, deshalb wurde der Ausgang zeitweilig abgeschaltet.
Deswegen wurde ein kleiner Umbau durchgeführt und der Dynamostrom am Transistor abgegriffen und auf den 12V Ausgang gelegt. Beide bekamen eine Schottkydiode in Reihe und bilden gemeinsam den neuen Lampenanschluss. Wird nochmal die Spannungsschwelle von etwa 10V unterschritten wird der Dynamostrom direkt genutzt und das Licht bleibt an. Bis etwa 16Km/h in meinem Fall (Shimano Dh72 in 28") allerdings etwas geschwächt weil der Spannungsverdoppler nicht die beste Wahl für eine 6V Lampe ist.
Der Wunsch nach mehr Kapazität kommt auf...
Da mir zu 90% der interne AKku ausreicht, 18650 nicht mehr ins Sattelrohr gingen und tagsüber für kurze Fahrten in der Stadt ein externer Akku nicht gefallen würde bin ich bei den kleinen 800mAh akkus geblieben. Zusätzlich ist nun jedoch ein weiterer Anschluss am Rad angebracht, an dem ich die 12V des Akkus für weitere Verbraucher abgreifen kann. Zuerst nutzte ich die (nur 2polige) Leitung um den Akku fix auf 12V zu bringen, falls ich ihn mal komplett leergefahren habe und erspare mir den Akkuausbau. Randvoll darf man hier aber nicht laden um die Einzelzellen nicht möglicherweise zu überladen. Etwas auf die Sprünge helfen funktionierte aber einwandfrei. Dieser Anschluss wird mittlerweile noch genutzt um größere Akkukapazitäten in das System einzubinden. Ideal wäre es über einen 4poligen Ausgang einen Akku mit gleichem Ladestand direkt anzuschließen um Ausgleichsströme zu vermeiden. Für mich reicht es bisher einen Akku über eine 3A-Schottkydiode direkt anzuschließen.
Bei meinen Tests wollte ichs dann wissen, was kann passieren?
Zuerst entludt ich den Forumsladerakku bis zum Abschalten. Dann nochmal per Ladegerät mit weniger Strom damit sich die Akkuspannung nicht wieder erholen kann. Dann nochmal bis unter 10V. Anschließend kam ein geladener Akku direkt an die Pole des nun entladenen Akkus. Ausgleichsströme über 1Ampere, fallend. Ok das geht in Ordnung. Gesteigert habe ich das in kleinen Schritten bis zu einem Li-Polymer-Akku mit 2300mAh und etwa 50A max. Entladestrom. Das Schlimmste waren etwa 2 Ampere Ausgleichsstrom bei starken undkomplett geladenen AKkus, relativ schnell (in wenigen Sekunden) fallend. Eine Schottkydiode in Reihe verringert diese Ströme deutlich, die Annäherung der Spannung beider Zellen geht aber langsamer. Laut technischen Daten darf der kleine Efest mit maximal 1,5A geladen werden. Je höher die Differenz desto mehr Spannung fällt an der Schottky ab. Unter normalen Umständen erhielt ich durch die Diode 0.2 bis 1A Ausgleichsstrom. Der Forumslader schaltet frühzeitig den AKku ab womit er schnell wieder 11V erreicht. Zur Schottkydiode kommt zur Sicherheit ein PTC in Reihe um höhere Ströme schnell zu unterbinden. Nach Abkühlung des PTC stellt es sich wieder zurück. Außerdem kommt die identische Diode nochmals antiparallel dazu um ein Aufladen des externen Akkus zu ermöglichen. Allerdings wird dieser langsamer als der Interene geladen und nur bis etwa 12.2Volt statt bis 12.4V (Spannungsabfall der Diode).
Ist der Akku des Forumsladers etwas schlapp bekommt der durch den Externen etwa 0.5A Ladestrom und pendelt sich auf 300mA ein. Komplett entladen (also worst case) der Volle mit angeklemmt ist also entsprechend abgesichert. Beide Akkus ausgeglichen wird der interne bevorzugt geladen, der Externe langsam auf etwa 90% gebracht.
Keine absolut elegante Lösung, für mich aber mehr als ausreichend. Bitte nicht nachbauen wenn keine Erfahrungen mit diesen Akkus vorhanden sind.
So, jetzt hab ich doch länger für den Text gebraucht als gedacht und vermutlich trotzdem die Hälfte vergessen.
Zusammengefasst lässt sich also sagen, hat sich gelohnt. Auf den Vorfall mit der Abschaltung hätte man selbst kommen können oder zumindest in der Anleitung drauf stoßen müssen.

Ein paar weitere Bemerkungen, zu denen ich vorhin noch etwas schreiben wollte sind mir jetzt aber doch leider entfallen.
Viele Grüße,
Steffen