Hallo, ich hab eine Frage an die Alpenradler unter euch:

Ist nach eurer Erfahrung die Strecke München - Rom ( Bad Tölz - Innsbruck - über den Brenner - Brixen ) Ende April/ Anfang Mai wetterseitig gut befahrbar und zu empfehlen?
Nach meinen Recherchen werden einige Pässe ja erst Ende Mai geöffnet.
Mag sein, dass das beim Brenner unproblematisch ist?

Bin für Tipps dankbar, zumal ich nicht unbedingt eine Wintertour fahren möchte und dann ggf. auf den Herbst verschieben würde.
(Der Frühling wäre aber reizvoll, weil wir im Herbst schon mal die Alpen überquert haben.)

Danke schon mal und liebe Grüße

Meine Glaskugel ist bereits eingefroren.
Die Natur zeigt sich im Gebirge recht abwechslungsreich, die Autobahn ist sicher frei und der Rest ist unsicher. Und der Zug fährt dich als Alternative.

Der Brenner ist i.d.R. ganzjährig geöffnet. Über die Wetterverhältnisse lässt sich leider nichts sagen, weil auch im Sommer Wintereinbrüche auf Alpenpässen möglich sind - am Brenner ist die Gefahr aber recht gering - dafür ist der Pass nicht hoch genug, Anfang Mai ist aber noch nicht Sommer. In den meisten Jahren sollte die angesprochene Jahreszeit nicht so schlecht sein. Wenn die Wetterlage so wie in diesem Jahr sein sollte, kannnst du eigentlich nur zuhause bleiben. Oder: Nichts genaues weiß man. Ich würde die Tour planen, aber schon benannte Ausweichmöglichkeiten auf die Bahn einbeziehen. In schlechten Fällen kann der Brenner auch sehr windanfällig sein.

Das Wetter im betreffenden Zeitraum kann man nicht vorhersagen, aber erfahrungsgemäß solltest du keine Probleme bekommen: die Landstraße ist nahezu immer sehr gut geräumt, noch dazu ist der Brenner nicht gerade hoch. Andererseits ist die Stecke landschaftlich auch nicht gerade der Bringer, weil man die ganze Zeit eingekeilt zwischen Bergen (und Autos) fährt. Zumindest in den unteren Teilen auf österreichischer Seite ist daher die alte Römerstraße als alternative interessanter und schöner.

Danke für eure Antworten.
Bin ja noch ganz am Beginn meiner Planung und eben ein wenig unsicher,ob diese Strecke so früh Sinn macht.
Klar weiß niemand,wie das Wetter wird ;-).
Aber der Gedanke an eine Alternative mit dem Zug beruhigt schon...wenn ich nicht irre, ab Innsbruck Richtung Brixen?
Danke auch für den Tip zur Römerstraße. Da muss ich mal googeln...

Liebe Grüße ,freue mich weiterhin über Hinweise.

Von Innsbruck mit der S-Bahn auf den Brenner. Gelegentlich gibt es Störungen. Mit gutem Zureden nehmen die Ersatzbus-Fahrer auch Räder im Gepäckfach mit. Vom Brenner mit der italienischen Regionalbahn in alle Welt: Fahrkarten am Automaten ziehen und vor Einstieg entwerten.

Da oben bekommst du auch noch einen Platz. In den Sommermonaten ist aus entgegengesetzter Richtung, Bozen o.ä., beinahe unmöglich einen Fahrradplatz im Zug zu bekommen. Auf der Rückfahrt aus Rom Mitte diesen Jahres habe ich mit Radlern gesprochen, die mehrere Züge warten mussten, bis sie mal einen freien Platz bekommen haben. Die italienische Bahn sieht da offensichtlich keinen Bedarf.

Die ÖBB bringt dich in komfortablen Talent-Regionalzügen auf den Brenner, danach wird es etwas vielschichtiger. Die Regionalzüge (die sooo regional gar nicht sind) der FS (italienische Staatsbahnen) bringen dich in meist alten, ungepflegten Zügen bis Verona. Am Brenner hast du mit Sicherheit auch kein Problem, einen Platz für das Rad zu ergattern. Die deutlich komfortablere Lösung sind allerdings die Züge der Provinz Südtirol, die vom Brenner nach Bozen (und meist weiter nach Meran) verkehren.

Hans

Bin schon mitten im Winter ueber den Brenner gefahren, also kein Problem.

Ich bin auch mal "winterlich" im letzten Märzdrittel über den Brenner - u.a. bei Schneegestöber. Fahrtechnisch war es auch kein Problem, sonst aber schon recht heftig (Kälte, Wind, auch Sicht). Die Etappenlängen hatten sich genüber Normalzustand annähernd halbiert. Ähnliche Wettersituationen muss man auch Ende April/Anfang Mai einplanen. Hat den Vorteil, dass man schöne Gasthöfe ungeplant kennen lernt.

Alpen eben. Ich hatte diesen August auf dem Timmelsjoch auch Schnerregen und Graupel. Auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein sollte in den Alpen ohnehin Standard sein. Aber die TE hat genügend Reiseerfahrung, wie man der Länderliste entnehmen kann

Wir hatten bei dieser Veranstaltung Ende Juni ab 2100m ü.N.N. 0°C und Schneeregen.

Gruss
Thomas

Anlass, mal wieder eines meiner Lieblings-Winterzauberbilder zur Glühwein-Zeit hervorzuholen: Würzjoch (ca. 2000 m), Fensterblick am 10. Juli 2007:

Matthias, das ist ja schon wieder SECHS Jahre her! Mein Erinnerungsvermögen ist nicht so toll, aber 2013 lag Ende Juni auf den höheren Berggipfeln Schnee! Kann mich nur deshalb so gut an 2013 erinnern, weil ich mich nicht erinnern kann, jemals an meinem Geburtstag in meiner Wohnung die Heizung aufgedreht zu haben. Im Februar 2008 lachte die Sonne und lies den Schnee schmelzen, in München waren Temperaturen von über 20 Grad. Daran kann ich mich erinnern, weil ich im Krankenhaus lag! Ja, wie wird denn nun das Wetter im Mai 2014

....ob da ganz intensives Anhauchen der obigen eingefrohrenen Glaskugel hilft ?

Aber im Ernst,ich hab ja schon einige Erfahrungen mit Radreisen...stimmt.
Nur eben weniger mit winterlichen.
Andererseits reizt es mich,dem Frühling entgegenzufahren...auf der Südseite sieht es ja ganz anders aus.

Diesen Eindruck hatte ich in den letzten Jahren nicht mehr. Es empfiehlt sich, Wettervorhersagen und Webcams zu verfolgen. Gelegentlich hatten wir in Süddeutschland schöneres Wetter als Bozen oder das Etschtal.

Dieses Jahr bin ich in den letzten Apriltagen auf dem Brenner in Richtung Süden gestartet (Brennerradweg bis Brixen und dann ins Pustertal). Witterungsbedingte Probleme gab es auf der Strecke nicht, dafür waren einige Wegabschnitte wegen Instandhaltungsarbeiten gesperrt. Auf gelegentliche Umleitungen über die Hauptstraße muss man sich also gefasst machen, denn ich vermute, dass diese Arbeiten jedes Jahr nach dem Winter anfallen.

Gruß aus Duisburg
Carsten

um diese Jahreszeit beginnt auch am Brenner die Vegetation zu grünen. Winterverhältnisse sind da schon sehr unwahrscheinlich, wenn auch, wie in den Alpen üblich, nie ganz auszuschliessen. Einfach Wetterbericht konsultieren, gröbere Temperaturstürze werden in der Regel ganz gut vorhergesagt.
Bei der Gelegenheit auch auf sonstige Wetterentwicklungen achten, und vor allem bei "Föhn" und "Genuatief" hellhörig werden. Der Föhn ist ein Fallwind aus Süden, der einem gerade vom Brenner gen Innsbruck schon mal mit dreistelligen km/h-Werten entgegenwehen kann. Ja, und das Genautief kann einem den Italienurlaub ganz schön vermiesen, denn just vom Alpenhauptkamm bis zum Mittelmeer sorgt es oft für reichlich Niederschlag. Tritt (leider) gern im Frühjahr auf, und ganz ganz gern zu Ostern Möge es nächstes Jahr gaaaanz anders sein
schönen gruss, Peter

Vielen lieben Dank euch allen für eure sehr hilfreichen Antworten ( und beeindruckenden winterlichen Sommerbilder/-schilderungen ).

Wir haben nochmal hin - und herüberlegt und nun die Tour in den Herbst verlegt.
( Sicher bekommen wir nun einen seeeehr schönen sonnigen Frühling ).

Zum Römerweg hab ich schon einiges gelesen, auch zum weiteren Verlauf der Tour Richtung Rom.
Ich denke gerade darüber nach, möglichst Überschneidungen mit der bereits gefahrenen Via Claudia zu vermeiden.
Vielleicht bietet sich ein Schlenker zum Gardasee an...

OK, wollte nur nochmal Rückmeldung geben und werde ggf.später weitere Fragen stellen.
Liebe Grüße