Ich komme gerade von einer Radreise durch die Pyrenäen zurück und stand, da ich nach der Überquerung des Port de Bonaigua auf der spanischen Seite weitermachen wollte, vor der Frage, wie ich durch den ca. 5 km langen Túnel de Vielha komme. Ich habe habe den Tunnel dann letztlich mit dem Bus durchquert, von Vielha im Norden nach El Pont de Suert im Süden. War auch ganz unproblematisch, an der Busstation in Vielha (der Betreiber der Strecke ist, wenn ich mich richtig erinnere, ALSA), bekam ich die Info, dass ein Teil der mehreren täglich verkehrenden Busse Räder teildemontiert und verpackt mitnimmt, aber einige auch "komplette" Räder mitnehmen. Der Bus, den ich genommen habe (13 Uhr), ein eher kleines Fahrzeug, hat überraschenderweise mein Rad unverpackt nebst (abgehängten) Packtaschen in einem geräumigen Gepäckabteil im Heck aufnehmen können, in das auch mindestens noch ein weiteres Rad hineingepasst hätte. Vielha-Tunnel mit Rad im Bus geht also.
So weit, so gut. Allerdings meinte der freundliche Herr in der Tourismusinformation in Vielha auf meine Frage nach fahrradmitnahmefähigen Busverbindungen durch den Tunnel, dass man da durchaus auch mit dem Fahrrad durchfahren dürfe. Man müsse sich beim Tunnelpersonal melden, und zwar mittels der Notruf-Melde-Einrichtung am Tunneleingang. Dann müsse man gegebenenfalls etwas warten, und dann werde alles Nötige veranlasst. Als Beleg hatten sie im Tourismusbüro lediglich den Ausdruck einer privaten E-Mail zu der Thematik auf Katalanisch. Da der Verfasser dem Tourismusbüro den Text offenbar zur Information für die interessierte (Radreise-)Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat, halte ich die Veröffentlichung an dieser Stelle für unproblematisch:

Sinngemäß heißt es darin (ich kann Spanisch und Französisch, aber natürlich kein Katalanisch):
Die Vorgehensweise, die zu befolgen sei, sei wie folgt (dann irgendein Hinweis auf die Betreibergesellschaft). Bei Ankunft am Nord- oder Südeingang solle man über die dort befindliche Notruf-Einrichtung sich an das Kontrollzentrum wenden. Von dort werde dann das Erforderliche veranlasst, das heißt, die Anzeigetafeln im Tunnel entsprechend geschaltet und einem dann über die Sprecheinrichtung mitgeteilt, wenn man losfahen könne. Im Falle der Nord-Süd-Durchquerung, wie es für mich der Fall gewesen wäre (ansteigend, daher sind in diese Richtung zwei Fahrspuren vorhanden) werde die rechte Fahrspur dann für den normalen Verkehr gesperrt und sei dem Fahhradverkehr vorbehalten, während durch entsprechende Schaltung der Anzeigetafeln der Kfz-Verkehr auf die linke der beiden ansteigenden Fahrspuren beschränkt werde. Ebenfalls werde der Kfz-Verkehr über die Anzeigetafeln informiert, dass Radfahrer im Tunnel seien.
Es bestehe Helmpflicht (die besteht in Spanien sowieso) und man müsse eine Warnweste tragen und Licht am Rad haben.
Mir erschien diese lediglich auf einer privaten E-Mail basierende Information dann zu dürftig, zumal ich im Internet keine irgendwie offiziellen Infos zu der Thematik gefunden habe, so dass ich mich dann, wie gesagt, für die Bus-Variante entschieden habe und das auch nicht bereue. Obwohl die Frage also für mich nicht mehr von praktischer Bedeutung ist, interessiert es mich trotzdem:
Hat irgendjemand Informationen dazu, ob der Vielha-Tunnel tatsächlich, wie es mir im Tourismusbüro in Vielha mitgeteilt wurde, mit dem Fahrrad durchquert werden kann bzw. darf, und hat jemand dazu eventuell sogar praktische Erfahrungen?
Vielleicht wäre die Fahrt durch den Tunnel gar nicht so "schlimm" gewesen, wenn ich bedenke, dass ich im weiteren Verlauf durch einen immerhin 2,6 km langen Tunnel gefahren bin, von dem ich nichts ahnte und der nagelneu und in meiner Karte noch nicht verzeichnet war (auf der N 260 zwischen Fiscal und Sabinánigo auf ca. 1200 m Höhe). Auch dort ging es in meine Fahrtrichtung aufwärts und es gab daher in diese Richtung auch zwei Fahrspuren, so dass der Kfz-Verkehr problemlos überholen konnte. Und es war, nach dem in der Hitze ziemlich schweißtreibenden Anstieg bis dahin, in dem Tunnel angenehm kühl. Direkt danach kam dann die wohlverdiente Abfahrt.
Also, langer Rede schwacher Sinn: Was ist, nachdem ich mich ja für die Bus-Variante entschieden habe, von der Information des Tourismusbüros in Vielha, nach der man mit dem Rad durch den Túnel de Vielha fahren dürfe, zu halten?