Heute sollte nicht mein Tag sein, wie sich später noch zeigen würde. Zunächst fuhr ich weiter Etschaufwärts bei heftigstem Gegenwind. Das Wetter wurde auch immer schlechter je näher ich dem Reschenpaß und damit dem Alpenhauptkamm kam. Das Stilfser Joch hatte ich schon witterungsbedingt gestrichen. Oben in den Bergen lag Schnee und in Richtung Alpenhauptkamm hingen Schneewolken in den Bergen. Einen kleinen Schlenker durch Prad habe ich auch gemacht, war aber nicht soo lohnenswert. Hinter Mals in Richtung Burgeis ging es dann richtig zur Sache. Ständige Steigung mit mindestens 10%. An einer etwa 200m langen 20% Rampe war dann nochmals eine kurze Schiebepassage. Da wäre ich vermutlich mit keinem Rad fahrender Weise hochgekommen, zumindest nicht mit Gepäck, da mir sogar das Schieben äußerst schwergefallen ist. Deshalb habe ich mich entschlossen das letzte kurze Stück hinauf zum Reschensee und Paß auf der Straße zurückzulegen, zumal der heftige Gegenwind die Sache nicht leichter gemacht hat. Am Reschensee fuhr ich am Ostufer lang, da ich unbedingt am Kirchturm von Graun vorbeikommen wollte. Schließlich war ich vorher noch nie dort. Als ich dort ankam war trotz des Mistwetters ein wahnsinns Tourirummel. Jede Menge Busse und Autos und das bei Schneeregen und +4°C. Auf der Paßhöhe angekommen habe ich gedacht, daß ich es nun geschafft hätte und ganz bequem auf der Straße nach Landeck rollen könnte. Aber weit gefehlt. Schon in Nauders war der direkte Weg wegen Bauarbeiten für Radfahrer gesperrt. Da ich im Urlaub keinen Ärger wollte, blieb mir nichts anderes über als über die Norbertshöhe zunächst wieder 150Hm hinaufzufahren und den Umweg über Samnaun zu machen. Das Zollhäusen welches auf einmal auftauchte nahm ich nicht ganz so ernst. Erst als ich mit voller Geschwindigkeit, es ging übrigens gut bergab über das Stopschild bretterte, sah ich, daß da tatsächlich jemand drin saß , bin aber trotzdem einfach weiter und passiert ist auch nichts. Im Inntal stieg die Straße erst mal wieder leicht an und führte durch einige Lawienengalerien. Endlich gings wieder bergab, aber die Freude darüber war dann in Pfund schnell wieder vorbei. Es kam nämlich ein Schild Kraftfahrzeugstraße 500m. Was man da als Radfahrer macht stand nicht dabei. Ich mußte trotz GPS, dieses hat nämlich trotz der Verkermitteleingabe Fahrrad brav geradeaus geroutet, erst mal fragen wie das als Radfahrer weiterging. Meine Stimmung war mittlerweile entsprechend. Restlos sauer war ich als ich an einem heftigen Gegenanstieg, als Radfaher wurde man mal wieder in die Berge geschickt, während die Kfzstraße im Tal verläuft, die Kette nach innen absprang. Ich legte sie wieder auf und konnts nach der Steigung nochmals hochschalten, bei der folgenden Abfahrt sogar auf das Größte Blatt. Runterschalten ging jedoch überhaupt nicht mehr, man konnte überhaupt nicht mehr schalten, da der Bremsschalthebel für den Umwerfer seinen Dienst quittiert hatte. Knachgeräusche beim Schalten waren vorhanden, aber die Seilscheibe bewegte sich überhaupt nicht mehr. Immerhin konnte ich die Kette mit der Einstellschraube für den Umwerfer noch auf das mittlere Blatt bekommen und so die letzten 20km bis Landeck einigermaßen bewältigen. Aber für die Weiterfahrt mußte ich mir was einfallen lassen. In Landeck angekommen, beschloß ich wegen des miesen Wetters das erste Mal auf der Tour eine feste Unterkunft zu nehmen. Das war gar nicht so einfach, aber schließlich fand ich noch ein Zimmer in einem guten Hotel für 50€ mit 3 Gängemenü und Frühstück. Track Naturns-Landeck